Die Highlights der CES 2018 in Las Vegas
Die CES, das Mekka der Digital Natives, verwandelt sich zusehens von einer Messe für Unterhaltungselektronik und Kommunikation zu einer Leistungsschau der vernetzten Welt.
Die CES in Las Vegas ist seit Jahrzehnten immer Anfang Jänner das Mekka aller Digital Natives. Auch heuer gab es in der Spielermetropole Las Vegas jede Menge spannender Produktneuheiten zu sehen. Der Megatrend des Jahres ist aber die zunehmende Vernetzung von Haus, Elektrogeräten, Kommunikationsgeräten und dem Automobil.
Die TV-Wand
Samsung hat heuer auf der CES ein Konzept zum Bau von riesigen Fernsehern vorgestellt, die aus kleineren Modulen zusammengesetzt werden, ohne dass die Ränder der Module zu sehen sind. Auf der Messe zeigte der Konzern ein Modell mit einer Bildschirmdiagonalen von 146 Zoll (3,7 Meter). Mit der Bauart können aber quasi beliebig große Fernseher produziert werden. Bei dem Modulsystem, das Samsung „The Wall“ nennt, wird durch eine neuartige Technik möglich gemacht, die „Micro-LED“ getauft wurde. Dabei wird jedes Pixel von einer eigenen Mini-LED dargestellt. Ähnlich wie bei der OLED-Technik leuchten diese LEDs selbst, daher kann auch eine Hintergrundbeleuchtung verzichtet werden. Preise und einen konkreten Termin für die Markteinführung nannte Samsung nicht.
Der bisher größte Fernseher aus organischen Leuchtdioden (OLED) wurde in Las Vegas von LG präsentiert. Kolportierter Kostenpunkt: 20.000 Euro. Am Beispiel eines 146-Zoll-Gerätes mit 8K-Auflösung will man auf der Messe sein Können aufzeigen.
Alles ist miteinander vernetzt
Samsung hat auf der Elektronikmesse CES ein umfassendes Konzept zur Vernetzung unterschiedlichster Geräte angekündigt – die natürlich alle von den Koreanern stammen. Die Vision schließt nicht nur Computer, Smartphones und Fernseher ein, sondern auch Kühlschränke, Klimaanlagen und Waschmaschinen. Der Elektronik-Konzern kündigte in Las Vegas eine Reihe von Online-Diensten und Apps an, die dieses Konzept in die Praxis umsetzen sollen.
Im Frühjahr will Samsung das neue „SmartThings“ veröffentlichen. Das Programm vereint Anwendungen wie Samsung Connect, Smart Home und Smart View, um alle vernetzten Geräte aus einer Hand zu verwalten und zu steuern. Außerdem wird die Marke ihren Kunden eine eigene Cloud-Lösung („SmartThings-Cloud“) anbieten. In diesen Dienst soll auch der Service Ignite der Samsung-Konzerntochter Harman einfließen, über den Autos vernetzt werden.
China greift an
Was das konkret bedeutet, zeigte der chinesische Newcomer Byton. Neben Mercedes und BMW, die auf der CES richtungsweisende Vernetzungsstrategien ihrer innovativen e-Fahrzeuge präsentierten, konnte dieser neue Hersteller für E-Autos für Aufregung sorgen. Byton konnte beim Publikum mit einem Prototyp seines SUV-Elektroautos vor Ort punkten. „Unsere Wettbewerber sehen wir bei den großen deutschen Premiumherstellern Mercedes, BMW und Audi“, so Byton-Chef Carsten Breitfeld. Ende 2019 soll der erste Byton auf dem chinesischen Markt angeboten werden. Das „Auto der Zukunft“ von Byton ist Medienberichten zufolge aber eher ein Computer auf Rädern, – ausgestattet mit einem Panorama-Bildschirm zur Steuerung des Fahrzeuges und zur Unterhaltung der Insassen.
Premiumhersteller Mercedes kontert mit einem innovativen Adresssystem, welches gemeinsam mit dem Startup what3words entwickelt wurde. Durch die Eingabe von nur drei Wörtern kommt der Fahrer damit bis auf neun Quadratmeter genau an sein gewünschtes Ziel heran – und zwar weltweit. Möglich ist das, da what3words die ganze Welt in 57 Billionen Quadrate im Format drei mal drei Meter eingeteilt und jedem dieser Quadrate eine Dreiwortadresse zugeteilt hat. Damit sind jetzt auch alle Orte per Navigationssystem ansteuerbar, die über keine herkömmliche Straßenadresse verfügen. Ein Algorithmus setzt den verwendeten Wortschatz von ungefähr 25.000 Wörtern pro Sprache so ein, dass verwechslungsträchtige Kombinationen weit auseinanderliegen und sowohl Menschen als auch Maschinen Fehler bei der Eingabe leicht erkennen können. Das System steht derzeit in 14 Sprachen zur Verfügung.
8,98 Millimeter dünnes Notebook
Dünner ist derzeit kein anderes Notebook der Welt. Auf der CES hat Hersteller Acer mit dem „Swift 7“ sein Premiumnotebook vorgestellt, das dünner als jeder Notizblock ist. Es ist trotzdem ein vollwertiger Rechner mit aktuellen Intel-Prozessoren und einem eingebauten LTE-Modul für Internetverbindungen. Acer verspricht zehn Stunden Akkulaufzeit. Den Preis für diesen Notebook-Rolls Royce hat man allerdings noch nicht verraten.
Jetzt kommen die Roboter
Roboter, die als elektronische Dienstboten Menschen in ihren Alltagstätigkeiten unterstützen sollen, waren eines der großen Highlights der diesjährigen CES. Von Pflegerobotern für einsame Senioren bis zu elektronischem Servicepersonal an Hotelrezeptionen oder in Shops reicht dabei die Bandbreite. Durch ein immer humanoider werdenden Design bzw. dem Abgleiten des Designs in die Niedlichkeit von Animationsfilmen versuchen die Hersteller, den Blechkameraden Persönlichkeit und Emotionsfähigkeit zu geben. Das ist, wie das Beispiel des unten stehenden Roboterhundes zeigt, auch bei vielen durchaus gelungen.
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