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Entdecke Österreich: Linz, das Tor zur Moderne

Gerade für Familien mit kleinen und Volksschulkindern hat Linz viel zu bieten: den Charme einer mittelgroßen Stadt, in der alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichbar sind.

Selten sorgt eine Stadt als Absenderin für Aufregung und Stadtmarketing für Gesprächsstoff. Mit „Linz ist Linz“, einem selbstironischen, satirischen Werbevideo (nachzusehen auf YouTube), ist es der lokalen Tourismusagentur allerdings gelungen: Von der Schweiz bis hinauf nach Norddeutschland war Linz plötzlich Thema.

Dass Teile der Lokalpolitik in ihrem Stolz gekränkt waren und lautstark darüber klagten, die Stadt werde darin falsch und einseitig dargestellt, heizte das Interesse noch einmal an: Das Video ging viral. Perfekt ins Sommerloch platziert wurde da mit liebenswert ungekünsteltem Understatement für „das etwas andere Österreich ohne Schnickschnack und Klischees“ geworben; für eine Stadt, die „alles andere als perfekt“ wäre, dafür aber umso liebenswerter, eigenständiger. „Linz ist Linz“ halt.
Auch wenn die Zielgruppe des gehypten Videos wohl Hipster und junge Städtereisende waren, die sich gerne auf unbekanntes Terrain wagen und sich bevorzugt auf unausgetretene Pfade begeben: Die Stadt an der Donau hat gerade auch für Familien viel zu bieten. Für Reisende mit kleinen Kindern scheint die „Mischung aus Dorf und Stadt“ – wie es ein Linzer im besagten Video beschreibt – sogar perfekt.

 

YouTube-Hit
Das satirische Video „Linz ist Linz“ zeigt eine sympathische, vielfältige Stadt mit Selbstironie.

Das liegt zum einen genau an ihrer Überschaubarkeit und – damit einhergehend – daran, dass sich alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß oder mit den städtischen Öffis erreichen lassen. Nicht zuletzt ist Linz aus allen Himmelsrichtungen gut mit Zug und Bahn erreichbar. Gleichzeitig hat Linz fast alles, was auch eine Großstadt auszeichnet. Grund genug für „familiii“, den ersten Teil seiner „Entdecke Österreich“-Serie der Stahlstadt zu widmen und einen Städtetrip nach Linz nahezulegen.

„Höhenrausch“ über den Dächern

Ein absoluter Höhepunkt ist – noch bis einschließlich 17. Oktober 2021 – der Linzer „Höhenrausch“, ein mehrteiliger Ausstellungsparcours, den es seit dem Jahr 2009 gab, als Linz Europäische Kulturhauptstadt war, und der heuer zum letzten Mal stattfindet. Annähernd 1,5 Millionen Besucher haben die atmosphärischen Kunstinstallationen über den Dächern der Stadt bisher besucht – darunter viele Schulklassen. Im letzten Jahr steht der Höhenrausch unter dem Motto „Wie im Paradies“ und versammelt Kunstwerke von 40 Künstlerinnen und Künstlern. Ihre außergewöhnlichen Arbeiten bieten ein buntes Panoptikum: spielerisch, humorvoll, grell, bunt, hyperrealistisch oder abstrakt.

OK Platz 1, 4020 Linz – www.ooekulturquartier.at

„Hörstadt“ für bewusstes Hören

Stadt ist laut, immer schon. Wie sich die akustische Umwelt bewusst, menschengerecht und gesund gestalten lässt, ist Thema des „Hörstadt“-Labors für Akustik, Raum und Gesellschaft. Was theoretisch und sperrig klingt, ist in der Praxis konkret erfahr- und erlebbar, etwa in geführten „Hörspaziergängen“ durch die Stadt. Gemeinsam mit dem Gewerkschaftsbund, der Katholischen Kirche und der Gewerkschaft der Privatangestellten betreibt die Hörstadt auch eine Kampagne zur Beschallungsfreiheit. Ziel ist es, durch einen bewussten Verzicht auf Hintergrundmusik (etwa in Shops) die Lebensqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen.
www.hoerstadt.at

Voestalpine Stahlwelt

Linz ist und bleibt eine Stahlstadt und als solche eng verbunden mit dem Voestalpine Konzern. Die von diesem betriebene Stahlwelt bietet Wissensvermittlung auf höchstem Niveau und zeigt leicht verständlich und erlebnisreich, wie der Rohstoff über viele Arbeitsschritte zu fertigen Stahlprodukten führt – und wofür diese benötigt werden. Ein neuer Ausstellungsbereich widmet sich seit einiger Zeit dem Thema „Greentec Steel“, denn das Unternehmen möchte bis 2050 klimaneutralen Stahl erzeugen. Gezeigt wird, was das konkret bedeutet und welche neuen Entwicklungen bis dahin nötig sind, um die CO2-Ziele der Europäischen Union zu erreichen. Für Familien mit Kindern zwischen 6 und 15 Jahren werden eigene Führungen angeboten und in den Ferien gibt es ein eigenes Erlebnisprogramm.
www.voestalpine.com/stahlwelt

Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft

Für technikbegeisterte Kinder (und Erwachsene) vermutlich einer der spannendsten Orte weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus: das Ars Electronica Center in Linz-Urfahr. Seit seiner Eröffnung 1996 schafft es das „Museum der Zukunft“ absehbare technologische Entwicklungen der Zukunft in die Gegenwart zu holen und an Menschen jeder Altersstufe zu vermitteln. Technikbegeisterung stößt dabei auf das Stellen kritischer Fragen, was ein Bewusstsein für gesellschaftlich Relevantes schafft, lange bevor es im Mainstream angekommen ist. Kinder stehen dabei ganz besonders im Zentrum. Das „Kinderforschungslabor“ ist für eine Altersgruppe von 4 bis 8 Jahren ausgerichtet und lädt zum Basteln, Programmieren, Ausprobieren und Forschen ein.
www.ars.electronica.art

Gruseln in der Grottenbahn

Ein Klassiker, vor allem für kleine Kinder, ist eine Fahrt mit der Grottenbahn durchs Reich der Zwerge und Märchen am Pöstlingberg. Eltern, Großeltern und erwachsenen Begleitpersonen bietet die seit 1906 bestehende Institution außerdem eine Zeitreise in die eigene Kindheit an.

Öffnungs- und Schließzeitenn sind ebenso zu beachten wie dass die letzte „Drachenfahrt“ immer 30 Minuten vor Betriebsende beginnt.
Am Pöstlingberg 16, 4040 Linz

Hafenrundfahrt mit der „MS Linzerin“

Von Frühling bis Herbst legt die „MS Linzerin“ im Donaupark ab und führt dreimal täglich von Mittwoch bis Sonntag 1,5 Stunden lang durch das Linzer Hafenviertel. Die „Kulturmeile“ und der „Mural Harbour“ mit seinen mit Graffitis bemalten Mauern sind dabei ebenso zu sehen wie das Hafentreiben und die Grün- und Naturschutzflächen am Donauufer.
www.donauschifffahrt.eu/linzerin

Linz zu Fuß – auch in der Vorweihnachtszeit

Eine der schönsten Gegenden zum Zu-Fuß-Erkunden und ziellosen Flanieren ist Alt-Urfahr mit seinen alten Häusern direkt hinter dem Museums-Cluster an der Donau gelegen. Auch die „Tabakfabrik“, ein Kreativzentrum und Kulturstandort (Peter-Behrens-Platz 8-9), sollte man unbedingt besucht haben.

Insgesamt hat die Linzer Innenstadt das ganze Jahr über ihre Reize – besonders natürlich in der Vorweihnachtszeit, wo es – nach einem Jahr pandemiebedingter Pause – am Hauptplatz wieder den beliebten Christkindlmarkt und im Volksgarten einen Weihnachtsmarkt geben wird.
www.tabakfabrik-linz.at
www.christkindlmarkt-linz.at

Mit dem Rad die Donau entlang

Wer sich Linz annähern möchte, kann das auch entlang des Donauradwegs tun. Geeignete und sinnvolle Etappen dafür werden – von Passau Richtung Linz oder von Wien Richtung Linz – auf der Website von „Donau Österreich“ empfohlen. Wandernd und etwas gemächlicher geht es auch entlang des Donau-Steigs. Zur Einstimmung dazu empfohlen: die Sammlung der 120 traditionellen „Donau Sagen“ (erschienen im Tyrolia Verlag), nacherzählt von Helmut Wittmann und illustriert von Künstler Jakob Kirchmayr.
www.donau-oesterreich.at
www.donauregion.at

Shopping und Kulinarik im Bio-Glashaus

Erst im Mai hat das „Glashaus“ eröffnet, ein von der BIO Austria unterstützter Markt für Bio-Produkte aus Oberösterreich, bei dem es von Montag bis Donnerstag (zwischen 12:00 Uhr und 13:30 Uhr) auch Mittagsmenüs aus regionalen Bio-Zutaten gibt. Telefonische Vorbestellung sinnvoll! Von Montag bis Donnerstag serviert das Glashaus bis 10:00 Uhr außerdem Frühstück, an Freitagen und Samstagen bis 12:00 Uhr.
www.glashaus.bio

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