Fertighaus

Grünes Wohnen im Eigenheim

Die Bewohner von Fertighäusern sind dank effizienter und innovativer Bau- und Dämmmaterialen bestens für die Energiewende gerüstet. Im Trend liegen derzeit die nachhaltige Produktion von Häusern, alternative Dämmstoffe aus Recycling- oder Naturstoffen sowie smarte E-Ladestationen für das neue Eigenheim

Energie aus Wasser, Sonne, Erdwärme oder Wind – die Energiewende und die Beschäftigung mit nachhaltigem Bauen und Wohnen hat längst auch Einfamilienhausbesitzer erreicht, denn immer mehr von ihnen legen Wert darauf, woher ihr Strom kommt und wie sie im Alltag Energie sparen können. Oder sie erzeugen ihre Energie selbst, mithilfe von Photovoltaikanlagen (PV), die auf dem Dach ihres Fertighauses angebracht werden

Energiewunder Fertigteilhaus

Markus Schandl, Technischer Leiter bei der Elk Fertighaus GmbH und Leiter der Technischen Kommission des österreichischen Fertighausverbandes, sagt, dass Bewohner von Fertighäusern sowohl bei Beheizung als auch Kühlung aufgrund der sehr guten Dämmwerte einen entscheidenden Vorteil haben. Bei Elk wickeln bereits 95 Prozent der Kunden das Energiemanagement ihrer H.user mit einer Luft-Wasser- Wärmepumpe ab. Gesteuert werden die Energieträger, wie PV-Anlagen, bevorzugt via Apps. Diese zeichnen das Nutzerverhalten auf und kombinieren es mit Wettervorhersagen. „Durch diese intelligente Steuerung und Nutzung wird die Energieeffizienz der vorhandenen Technologien zusätzlich gesteigert“, berichtet Schandl.

Wärmepumpen im Trend

Doch auch die Quellen, aus denen Hausbesitzer ihren Strom beziehen, sind in Zeiten von Nachhaltigkeit und Energiewende ein entscheidender Faktor. „Wenn vor Ort verfügbar“, sagt EVN-Energieberater Herbert Bittermann, können sich unsere Kundinnen und Kunden an ein Biomasse-Fernwärmenetz anschließen. Eine andere Möglichkeit ist es Energiequellen direkt aus der Natur anzuzapfen. Es gibt im Einfamilienhausbereich derzeit ein besonders hohes Interesse an Photovoltaikanlagen, mit denen Sonnenenergie in elektrischen Strom umgewandelt  wird.“ Bei Heizungen und der Warmwasserbereitung ist eine steigende Nachfrage nach Wärmepumpen, die Wärmeenergie aus dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft auf eine höhere Temperatur heben und so nutzbar machen, erkennbar, berichtet der Experte. „Und über die Wahl eines der EVNNatur- Stromtarife bekommt man Strom zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie und auch beim Gas gibt es bei der EVN Biogas- Tarife, bei denen dem Erdgas fünf Prozent Biogas zugesetzt ist.“

“Besitzer von Fertighäusern haben sowohl bei der Kühlung als auch der Heizung ihrer Häuser aufgrund der per se schon sehr guten Dämmwerte ihrer Häuser einen entscheidenden Vorteil.“

Markus Schandl

Leiter der Technischen Kommission des Fertighausverbandes

Bewusster Energieverbrauch

Auch beim Betrieb eines Hauses lässt sich viel Energie sparen und der ökologische Fußabdruck verbessern. Wichtig ist, sagt der Energieberater, ein bewusster Umgang mit Energie – bei der Anschaffung neuer Geräte, wenn es um Investitionen beim Gebäude geht und besonders im Alltag. „Bei der Anschaffung neuer Geräte sollte immer auf den Energieverbrauch geachtet werden – die Informationen dazu sind auf dem Energielabel ersichtlich. Besonders wichtig ist das bei Geräten, die sehr lange Einschaltzeiten haben wie Kühl- und Gefrierschränke und bei Geräten, die in irgendeiner Form Wasser erwärmen wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler.“ Bei Themen wie Energiesparen und Klimaschutz geht es aber heutzutage nicht mehr nur darum, wie Hausbesitzer sich verhalten, denn auch die Fertighausproduzenten sind gefragt. Technik-Experte Markus Schandl berichtet, dass immer mehr junge Menschen hinterfragen, wie viel Energie von der Produktion bis zur „Wohnbarkeit“ ihres Hauses verbraucht wird. Wichtige Fragen sind: „Wieviel CO2 entsteht bei der Produktion eines Hauses?“, „Wie viel Energie wird verbraucht?“, „Welche Menge an Abfallstoffen wird produziert und kann der Folge recycelt werden?“ Bei Elk, wo täglich fünf Häuser gebaut werden, wurde die Abfallmenge, die bei der Produktion eines Hauses entsteht, auf ein Minimum reduziert. Zukünftig werden deshalb erdölbasierte Dämmstoffe abnehmen und jene aus Jute- und Holzabfällen, Hanf oder Maisfaser verstärkt eingesetzt werden. „Was die Dämmwerte und Energieeffizient von Häusern betrifft, sind wir in Österreich im Spitzenfeld. Auch die Technik der Fenster, die verbaut werden, hat enorm hohe Standards.“ Ebenso bei der Kühlung bzw. Beschattung von Fertighäusern gibt es in Österreich hohe Standards, berichtet Markus Schandl. In Niederösterreich zum Beispiel bekommen zukünftige Eigenheimbesitzer nur noch dann eine Baubewilligung für ihr Haus, wenn die Fenster der Haupträume (elektrisch angetrieben) beschattet werden.

E-Ladestationen im Eigenheim

Auch das Laden von E-Fahrzeugen wird mehr und mehr zu einem relevanten Faktor – von E-Autos über E-Bikes bis E-Scooter. Ein Trend, den auch die Energieanbieter erkannt haben und entsprechend darauf reagieren. Verbund zum Beispiel hat eine eigene E-Mobility Ladel.sung für Unternehmen und Private gelauncht. Das Ziel: Österreich auf dem Weg in die emissionsfreie Mobilität zu begleiten und einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Immerhin wurden in den ersten neun Monaten 2021 in Österreich mehr als 24.000 E-Autos neu zugelassen – und mit dem Interesse an Elektroautos steigt auch der Bedarf an Lademöglichkeiten. Das Verbund- eCharging wird deshalb als Lade-Komplettpaket für Laden daheim und unterwegs angeboten. Mit den Komponenten „Laden zu Hause“, „Laden unterwegs“ und „Rundum- Services“ bekommen Privatkunden somit alles, was sie zum Laden eines E-Autos oder Plug-In Hybrids brauchen. Bei „Laden zu Hause“ zum Beispiel ist schnelles und sicheres Laden zu Hause mit einer eigener Wallbox und Verbund Strom möglich, der zu 100 Prozent aus „grüner“ Wasserkraft stammt. Für die Wallbox am Eigenheim gibt es in bestimmten Fällen eine Förderung von bis zu 600 Euro.

”Bei Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen, die die kostenlose Energie aus der Umwelt nutzen, kann oft auch noch viel Geld eingespart werden. Die vielleicht zuerst höheren Anschaffungskosten werden meist durch niedrige Energiekosten wieder ausgeglichen.“

Herbert Bittermann

EVN-Energieberater

Energiespartipps von Wien Energie

→ Richtiges Heizen: Die Wohlfühltemperatur bewegt sich bei den meisten Menschen zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Wer die Raumtemperatur um ein Grad Celsius senkt, spart sechs Prozent Heizenergie. Raumthermostate müssen so platziert sein, dass sie nicht von der Sonne beschienen oder durch die Abwärme anderer Geräte beeinflusst werden.

→ Wärmedämmung: Dichte Fenster und Türen mit Wärmeschutz halten die Wärme im Raum und drücken den Energieverbrauch der Heizung deutlich. Auch die regelmäßige Wartung der Heizgeräte hat Einfluss auf Heizleistung und Effizienz. Heizkörper sollten zweimal im Jahr entlüftet werden. Wer darauf achtet, dass sie nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden, kann bis zu 40 Prozent der Heizkosten sparen.

→ Jalousien-Effekt: Jalousien sind vor allem, wenn es kälter wird, wahre Energiespar- Helferleins. Im Herbst macht es Sinn, sie offenzulassen, solange Sonnenlicht in die Innenräume eindringt. Am besten ist es, sie vor Einbruch der Dunkelheit zu schließen, um Wärmeverluste nachts zu vermeiden.

→ Richtig lüften: Gekippte Fenster zur kalten Jahreszeit treiben die Heizkostenrechnung in die Höhe, weil die Außentemperatur viel niedriger ist als die gewünschte Raumtemperatur. Deshalb lieber drei bis fünf Mal täglich 10-15 Minuten Stoßlüften.

→ Beleuchtung: Wenn die Sonne früher untergeht, gehen die Lichter in der Wohnung auch früher an. Es ist allgemein bekannt, dass für die Innen- sowie, Außenbeleuchtung LEDs stromsparender sind als herkömmliche Glühbirnen. Bis zu 80 Prozent an Energie kann damit gespart werden.

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