Coronavirus

Klarheit über Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung bei Kindern

Das Deutsche Herzzentrum Berlin und das Paul-Ehrlich-Institut haben in einer gemeinsamen Studie untersucht, wie häufig es tatsächlich nach einer Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zu einer Herzmuskelentzündung kommt.

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In amerikanischen und israelischen Studien wurde erstmals berichtet, dass es nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu Herzmuskelentzündungen kam. Insgesamt wurde diese ernste Komplikation seitdem zwar nur sehr selten beobachtet (1,3 Fälle pro 100.000 Zweit-Impfungen), vergleichsweise häufig aber bei jungen männlichen Menschen zwischen 16 und 19 Jahren (13,7 Fälle pro 100.000 Zweit-Impfungen).

Daten aus dem „MYKKE“-Register wurden ausgewertet

mRNA-Impfstoffe sind in Europa inzwischen auch für Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche zugelassen. Wissenschaftlich gesicherte Daten über Verlauf und Häufigkeit von Herzmuskelentzündungen als Folge einer Corona-Impfung fehlen aber weitgehend. Diese Wissenslücke wollen das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, und das Register für Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf Myokarditis, kurz „MYKKE“ nun gemeinsam verkleinern.
MYYKE wurde im Jahr 2013 als zentrales Register für Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf Myokarditis in der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) ins Leben gerufen: Als Klinikverbund zur systematischen Erforschung einer – insbesondere bei Kleinkindern – lebensbedrohlichen Erkrankung, mit dem Ziel der Bestimmung wissenschaftlich begründeter Kriterien und Leitlinien zur bestmöglichen Diagnostik und Therapie.

Kaum Fälle in der Zielgruppe zwischen 5 und 12 Jahren

Im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit den mRNA-Impfstoffen wurden bei Kindern und Jugendlichen sehr seltene Fälle von Herzmuskelentzündungen beobachtet. Diese Fälle traten in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung, häufiger nach der zweiten Dosis und häufiger bei Jungen als bei Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren auf (circa 1:16.000 bei Jungen beziehungsweise 1:110.000 bei Mädchen nach der zweiten Impfung).
Der akute Verlauf der Herzmuskelentzündungen ist unter stationärer Behandlung meist mild. Es gibt noch keine Erkenntnisse zu möglichen Langzeitfolgen. Umgekehrt weisen neuere Untersuchungen aus dem Ausland darauf hin, dass Herzmuskelentzündungen auch bei COVID-19-Erkrankungen auftreten. Bei Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, beschleunigtem Puls oder Herzpochen nach einer Corona-Schutzimpfung sollte deshalb umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
„Mit unserer Kooperation mit dem Paul-Ehrlich-Institut wollen wir einen Beitrag zur umfassenden Erforschung der Nebenwirkungen von mRNA-Impfstoffen gegen eine Corona-Infektion leisten, aber damit keinesfalls den Nutzen dieser Impfung infrage stellen“, betont Kardiologe PD Dr. med. Daniel Messroghli, Oberarzt am Deutschen Herzzentrum Berlin und MYKKE-Studienleiter, „denn es darf längst als absolut gesichert gelten, dass die mit einer COVID-19-Erkrankung verbundenen Gefahren bei weitem die Risiken einer Impfung überwiegen, auch bei Kindern über zwölf Jahren und bei Jugendlichen“.

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