Ernährung

Lasst die Kinder an den Herd!

Durch die Coronakrise liegen in vielen Familien die Nerven blank. Gemeinsames Kochen kann da für Entspannung und Abwechslung sorgen. Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier hat kreative Kochrezepte für Kinder zusammengestellt, die immer gelingen.

„Mama, das schneckt mir nicht!“ – „Mama, mir ist so fad!“ – „Mama, ich will das selbst machen“ – das hören viele Eltern in Coronazeiten, wenn dem Nachwuchs zu Hause nach Wochen ohne Kindergarten und Schule und ohne Kontakt zu den Freunden die Decke auf den Kopf fällt. Das gemeinsame Kochen kann da zu einem wichtigen Ventil werden, um Konflikte zu vermeiden und generell zu Hause gute Stimmung zu verbreiten.

Ernährungsexpertin und Mama

Das weiß auch Angelika Kirchmaier. Die Tiroler Ernährungsexpertin und Mutter von zwei Kindern präsentiert seit 20 Jahren auf im ORF-Radio Tirol Ernährungs- und Kochtipps. Jetzt hat sie ein Kochbuch für Kinder und Erwachsene gestaltet, in dem sie Klassiker der Kinderküche mit gesunden Zutaten kombiniert. Die Rezepte sind für Kinder geschrieben und enthalten zahlreiche Tipps für die Erwachsenen, wie sie den Kids das Kochen erleichtern können.

„Ich glaube, dass Kochen mehr als nur eine Zubereitung von Essen ist. Kochen ist etwas ,Urmenschliches‘, eine kulturelle Errungenschaft. Kochen verbindet uns mit den Menschen, die davon kosten und es hoffentlich genießen“, sagt sie.

Kochen ist etwas ,Urmenschliches’, eine kulturelle Errungenschaft, die uns verbindet.

Angelika Kirchmaier, Ernährungsexpertin und Buchautorin

Zitatzeichen

Kochen als „Lernfach“

Überhaupt ist für Kirchmaier Kochen eine Schule für das Leben und passt daher sehr gut in die Cononavirus-bedingte Isolationszeit. Kirchmaier: „Für mich ist Kochen eine Fähigkeit wie Rechnen und Schreiben. Diese Fähigkeiten dürfen wir uns von einem seelenlosen Algorithmus nicht abnehmen lassen. Denn da würde zu viel von dem, was uns ausmacht, verloren gehen.“ Das gemeinsame Kochen sollte daher zum fixen Bestandteil des Tagesablaufs werden, so wie die Lern- und Spielzeiten. Das einmal Gelernte lässt sich dann leicht in die Nach-Corona-Zeit transferieren. Immerhin sind viele der Gerichte aus ihrem Buch auch bestens für die Schuljause geeignet. „Da weltweit rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll landen, ist es besonders wichtig, sie möglichst komplett zu verarbeiten und nichts zu verschwenden.“

Mini-Palatschinken am Spieß

ZUTATEN (FÜR 1 PORTION):
Ca. 250 g Milch
100 g Bio-Weizen oder Dinkelvollkornmehl
1 Ei
Öl zum Backen der Palatschinken
Marmelade nach Wahl zum Füllen der Palatschinken
Holzspieße

ZUBEREITUNG:
1 Gieß die Milch in eine Schüssel. Schütte das Mehl dazu. Verrühr alles mit dem Schneebesen. Zum Schluss kommt das Ei hinein. Rühr alles noch einmal mit dem Schneebesen durch.

2 Füll in eine kleine Tasse gut bodenbedeckt Öl. Stell eine Pfanne auf den Herd. Tauch den Pinsel in die Tasse mit Öl und streich die Pfanne damit aus.

3 Schalte den Herd auf die höchste Stufe ein und erhitze das Öl in der Pfanne. Nimm den Löffel zur Hand, tauche damit in den Teig ein und schöpf kleine Fladen in die Pfanne.

4 Sobald der Teil auf der Oberseite gestockt ist, kannst du die Fladen umdrehen und auf der zweiten Seite noch einmal ca. 15 Sekunden backen.

5 Hol die Fladen aus der Pfanne und gib sie auf einen Teller. Decke den Teller mit einem Deckel zu, dann kühlen die Fladen nicht so schnell aus.

6 Streich die Pfanne erneut mit Öl aus und wiederhole das Backen mit dem restlichen Teig. Mit der Teigkarte kannst du die letzten Teigreste aus der Schüssel holen. Sollte das Öl zu heiß werden, dann nimm die Pfanne sofort vom Herd.

7 Bestreich die fertig gebackenen Fladen mit Marmelade. Roll sie ein und stecke die eingerollten Fladen nacheinander auf einen Spieß.

Tipp: Besonders gut schmeckt der Mini-Palatschinkenspieß, wenn du auch frisches Obst, etwa Erdbeeren oder Bananenstücke zwischen die einzelnen Palatschinken aufspießt.

Faschierte Laibchen

ZUTATEN:
1 Scheibe altbackenes oder hartes Vollkornbrot (ca. 50 g), ersatzweise Knödelbrot
50 g kochendes Wasser, am besten aus dem Wasserkocher
½ große Zwiebel (ca. 100 g)
1 Zweig Petersilie
1 kleine Karotte
300 g Faschiertes
1 Ei
1 Esslöffel Estragonsenf (ca. 20 g)
½ Teelöffel Kräutersalz
2 Esslöffel Paprikapulver
1 Teelöffel Pizzakräutermischung, italienische Kräuter oder Kräuter der Provence
Pfeffer

ZUBEREITUNG:
1 Gib die Scheibe Brot in die Schüssel. Bitte einen Erwachsenen, dass er dir Wasser aufkocht und über das Brot gießt. Warte 5 Minuten, bis das Brot mit dem Wasser vollgesogen ist.
2 Kleide ein Backblech mit einem Bogen Backpapier aus. Schalte den Backofen auf 180°C Heißluft oder 200°C Unter-/Oberhitze ein.
3 In der Zwischenzeit kannst du die Zwiebel und die Karotte klein schneiden und die Petersilie fein hacken. Gib alle Zutaten in die Schüssel. Wenn du magst, kannst du auch noch eine gepresste Knoblauchzehe untermischen. Ganz zum Schluss vermischt du alles mit deinen Händen und knetest so lange, bis das Fleisch kleine weiße Fäden zieht.
4 Wasch deine Hände, mach sie nass und form aus der Masse Laibchen. Das geht ganz einfach. Zuerst formst du einen Knödel und dann drückst du ihn flach, fertig ist dein Laibchen. Setz die Laibchen nebeneinander auf das Backblech. Bitte einen Erwachsenen, dass er dir das Blech auf die unterste Einschubleiste des Backofens schiebt.
5 Lass die Laibchen 15 – 20 Minuten im Ofen. Wenn du wissen möchstest, ob deine Laibchen fertig gebacken sind, bitte einen Erwachsenen, dass er dir mit einem Backthermometer in die Mitte des größten Laibchens sticht. Das Thermometer sollte eine Temperatur von ca. 75°C anzeigen.

Tipp: Aus deinem Laibchen kannst du schnell einen Burger machen. Einfach ein Vollkornbrötchen in der Mitte auseinanderschneiden, ein sauber gewaschenes Salatblatt auf die untere Hälfte legen, darauf das Laibchen, evtl. eine Scheibe Toastkäse, Tomatenscheiben, Zwiebelringe und Senf oder Ketchup. Obere Hälfte drauflegen und mit einem kleinen Holzspieß alle Einzelzeile durchstechen. Dann kann dein Burger nicht auseinanderfallen.

Cheesy Nudeln

ZUTATEN (FÜR 1 PORTION):
Ca. 80 g Vollkornnudeln nach freier Wahl
Für die Sauce:
Ein kleiner Schuss Milch (50 g)
1 Stück Käse, der für dich super lecker schmeckt (ca. 40 g), z.B. Bergkäse, Camembert, Mozzarella, Schafskäse oder Blauschimmelkäse
Zum Vollenden:
1 Teelöffel Sauerrahm (10 g), Schnittlauch oder andere Kräuter, Kräutersalz

ZUBEREITUNG:
1 Nimm einen Kochtopf und füll ihn zur Hälfte mit Wasser. Lass das Wasser aufkochen. Nun streu einen halben Teelöffel Salz hinein und gib die Nudeln dazu. Schalte den Herd auf die mittlere Stufe zurück.
2 Schau am besten auf der Nudelpackung nach, wie lange du die Nudeln kochen musst (meistens 6 – 8 Minuten).
3 In der Zwischenzeit kannst du den Käse und den Schnittlauch klein schneiden.
4 Wenn die Nudeln gekocht sind, lass sie von einer erwachsenen Person abseihen. Das Wasser ist kochend heiß, und man kann sich sehr schwer verbrühen, wenn man nicht aufpasst.
5 Gieß die Milch in den Topf, indem du die Nudeln gekocht hast, und lass sie aufkochen. Wenn die Milch kocht, mischt du die Nudeln und den Käse unter, deckst den Topf zu und lässt alles 4 Minuten bei ganz geringer Stufe ziehen.

Bananencreme

ZUTATEN (FÜR 1 PORTION)
120 g Milch
30 g kleinblättrige Haferflocken
1 braune Bio-Banane (wenn die Banane nicht braun ist, schmeckt die Creme nicht süß)
40 g Topfen
90 g Joghurt
1 Prise Zimt

ZUBEREITUNG:
1 Gieß die Milch in den Topf und lass sie aufkochen. Wenn die Milch kocht, nimmst du den Topf vom Herd und mischt die Haferflocken unter.
2 Stell den Topf noch einmal auf den Herd und rühr mit einem Schneebesen kräftig um, bis es zu blubbern beginnt. Nimm den Topf vom Herd und lass ihn 10 Minuten stehen.
3 Teile die geschälte Banane in kleine Stücke und gib diese in den Topf. Nun kannst du schon mal alles mit einem Löffel umrühren. Misch nun den Topfen, das Joghurt und den Zimt dazu.
4 Bitte einen Erwachsenen, dass er die Mischung für dich zu einer feinen Creme püriert. Probiere den Pürierstab niemals alleine aus, du kannst dir damit die Finger aufschneiden!

Tipp: Wenn du etwas Zitronensaft in die Creme beimengst, dann wird sie nicht so schnell braun.

Schoko-Flocki

ZUTATEN (FÜR 1 PORTION):
1 große Tasse Milch (250 g)
1 Teelöffel Kakaopulver
ca. 4 gehäufte Esslöffel kleinblättrige Haferflocken (ca. 50 g)
ca. 2 gehäufte Teelöffel Vollkorngries (ca. 10 g)

ZUBEREITUNG:
1 Bereite alle Zutaten und das Geschirr vor. Gieß die Milch in den Topf und streue Kakaopulver dazu. Schalte den Herd auf die höchste Stufe ein. Warte, bis die Milch zu kochen beginnt. Das dauert zuerst ewig und dann geht es sehr schnell!
2 Wenn die Milch kocht (das siehst du daran, dass sie zu blubbern beginnt und am Topfrand hochmarschiert), dann nimm den Topf ganz schnell vom Herd. Schütte die Haferflocken und den Grieß in den Topf und rühr mit dem Schneebesen kräftig um.
3 Stell den Topf noch einmal auf den Herd und rühre kräftig, bis es ganz leicht zu blubbern beginnt. Nimm den Topf vom Herd, decke dein Schoko-Flocki zu und lass es vor dem Essen 5 Minuten chillen.

Tipp: Das Schoko-Flocki kann mit vielen Zutaten verfeinert werden, z.B. mit Marmelade, Obst (frisch oder gefroren), Kakaopulver, Kokosflocken, Rosinen oder Nüssen.

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