Mit Kindern ins Museum: Anfassen erwünscht!

Es ist ein regnerischer Freitagnachmittag – das perfekte Wetter für einen Museumsbesuch. Und der ist überhaupt nicht langweilig! Denn Erlebnismuseen werden heute entdeckt. Hier heißt es: unbedingt anfassen und ausprobieren!
Der Trend zum Mitmachmuseum, der sich immer mehr in Österreich durchsetzt, stammt aus Amerika. Hier hat man die Bedürfnisse der jungen Besucher schnell erkannt: Krach und Krawall müssen sein. Aber auch ein Sichausprobieren, Schaffen, Testen, Erfahren. Über das Greifen kommt man so zum Begreifen.

„Die Quizrunde fand ich im ZOOM besonders cool“, sagt der elfjährige Levi. „Ich wusste nicht, dass man in Australien besser nicht das Handzeichen ‚Daumen nach oben‘ macht. Das gilt dort als Beleidigung.“ Welche coolen Dinge man in welchem Museum noch entdecken kann,verraten wir Ihnen jetzt.

Hands on. Im ZOOM Kindermuseum darf nach Lust und Laune gefragt, berührt, geforscht und gespielt werden. Ausstellungen und Workshops unterstützen die Kinder bei ihren Lernprozessen.
Vielfalt erleben. Das ZOOM bietet vier unterschiedliche Bereiche an. Die Mitmachausstellung macht Themen aus Wissenschaft, Kunst, Alltagskultur und Architektur für Kinder von sechs bis zwölf Jahren sinnlich begreifbar und erlebbar. Im Atelier basteln, malen und modellieren Kinder von drei bis zwölf Jahren gemeinsam mit Künstlern. Im Trickfilmstudio stellen Kinder und Jugendliche von acht bis 14 selbst Trickfilme und Popsongs her. Der Ozean mit seinen Ebenen „Unterwasserwelt“ und „Schiffsdeck“ ist ein vielfältiger Erlebnis- und Spielbereich für Kinder von acht Monaten bis sechs Jahren.

Natur verstehen. Wer möchte nicht gerne die Täler des Nationalparks aus der Perspektive eines Adlers überfliegen oder das Bachbett aus der Sicht eines Fisches betrachten? Das und noch mehr können große und kleine Besucher in den Nationalparkwelten in Mittersil in Salzburg erleben.
Zehn Stationen. Nach einem Adlerflug weckt ein großer Murmeltierbau das Interesse der Kinder. Über die Schatzkammer mit kostbaren Mineralien, 3D-Kino und Sagenhöhle geht’s weiter in die Bergwaldgalerie. Der Lawinendom entspricht einer 270-Grad-Kinobox mit grandiosen Aufnahmen. Absolutes Highlight ist die 360-Grad-Panoramawelt, in der ein einmaliges Natur- und Gipfelerlebnis garantiert wird.

Kleine Forscher. Das Welios Science Center ist Mitmachmuseum rund um die Themen Naturwissenschaft und Technik. Bei über 120 Stationen entdecken die Kinder die Welt der erneuerbaren Energien, spüren Wasser- und Windkraft und lernen die Grenzen der Physik kennen.
Roboterbiene steuern. Neben der Dauerausstellung lockt auch die Sonderausstellung „Abenteuer Informatik“. Hier versetzt ein Arcade- Game-Automat Jung und Alt ins Spielefieber. Codes warten darauf, entschlüsselt zu werden, und eine Roboterbiene kann man programmieren, um sie von A nach B zu steuern. Immer wieder gibt es zudem Workshops, wie beispielsweise den Optik-Workshop, wo Kinder und Jugendliche mit Licht, Linsen und Farben experimentieren.

Lebensräume. In der inatura in Dornbirn in Vorarlberg dreht sich alles um den Menschen, die Natur und die Technik. Hier gehören interaktive Spiele und Videoprojektionen ebenso dazu wie lebende Kleintiere und Tierpräparate zum Anfassen.
Willkommen in der Lunge. Im jüngsten Ausstellungsschwerpunkt begibt man sich auf die Reise durch unseren Körper mit Fragen wie: Welche Systeme braucht der menschliche Körper, um zu existieren? Wie funktionieren wir? Wie denken, fühlen und erleben wir? Besucher wandern durch die Organsysteme, erfahren spielerisch mit allen Sinnen, wie sie funktionieren und wie wir sie optimal versorgen. Zusätzlich widmen sich über 40 interaktive Stationen auf unterhaltsame Weise technischen und physikalischen Phänomenen.

Schmeckt’s? Erdbeere, Apfel, Tuttifrutti … welche Geschmacksrichtung darf es sein? In der Villa sinnenreich in Rohrbach in Oberösterreich sind die Eintrittskarten essbar! Aber hier ist sowieso alles verrückt. Es gibt 50 künstlerisch und technisch hochwertig gestaltete Exponate zur Wahrnehmung und Sinnestäuschung.
Vom Riesen zum Zwerg. Ein technisches Gustostückerl ist „Mister Ohrlovsky“. Wenn wir ihm die Hände reichen, übertragen Sensoren unseren Herzschlag und wir können diesen aus seinen zahlreichen Ohren hören. Im „Ames-Raum“ werden Eltern oder Kinder vom Riesen zum Zwerg. Im „Betrunkenen Würfel“ neigen sich die beweglichen Wände aus Gummischnüren zur Seite, vor und zurück, was ein Gefühl des Schwankens hervorruft.

Museum der Zukunft. Das Ars Electronica Center in Linz umfasst mehrere Ausstellungen gleichzeitig. Auf verschiedenen Zugängen nähert man sich an die Fragen heran, wie unser Leben entstanden ist, wie es sich in heutiger Zeit darstellt und wie es sich in Zukunft entwickeln könnte.
4K war gestern. Bei der Ausstellung „Neue Bilder vom Menschen“ lernt man unter anderem, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und was unser Gehirn uns dabei alles vorgaukelt. Mit insgesamt elf Stationen bietet zudem das Kinderforschungslabor die Möglichkeit, zu basteln, zu musizieren, zu zeichnen, zu programmieren und zu experimentieren. Das Highlight ist mit Sicherheit das Deep Space 8K: Hier werden auf der Leinwand und am Boden fantastische Bilderwelten in 8K projiziert.

Time Travel: Begleitet von einem Tourguide, erlebt man hier eine Zeitreise durch die Geschichte Wiens vom Römerlager Vindobona bis in die Gegenwart. Eine Vielzahl von multimedialen Shows vom 5D-Kino über Animatronic-Shows (mit animierten, lebensgroßen Figuren) bis zu diversen Rides mit außergewöhnlichen Soundeffekten und Lichttechnik macht die bewegte Historie Wiens auf einzigartige Weise spürbar.

Pankratium: Im „Haus des Staunens“ in Gmünd in Kärnten kann man in einer inszenierten Reise durch eine visuell-akustische Wunderwelt in ein Universum der sinnlichen Wahrnehmung eintauchen.