Freizeit

Rekorde zum Entdecken und Mitmachen im „Guinness World Records 2021“

Ab sofort ist die neue Ausgabe des legendären Buchs „GUINNESS WORLD RECORDS 2021“ im Handel. Passend zu dem diesjährigen Hauptthema „Discover your World“ laden spannende Kapitel zum Mitmachen ein.

Guinness World Records 2020_3D Cover

in der 67. Ausgabe von „Guinness World Records“ gibt es auf 256 Seiten unzählige, erstaunliche Höchstleistungen rund um Mensch und Natur zu entdecken. Allen voran unsere diesjährigen Rekordhalter aus dem deutschsprachigen Bereich: Eine grenzüberschreitende Tretroller-Reise, eine waghalsige Antarktis-Tour, ein riesiges Insektenhotel und viele weitere Highlights sorgen für Staunen bei kleinen und großen Abenteurern ab acht Jahren. Das rekordverdächtige Buch erscheint bei Ravensburger.

Entdeckungstour durch alle bekannten Welten

In zwölf Kapiteln lädt die Redaktion des „Guinness World Records 2021“ Buchs Leserinnen und Leser zu einer faktenbeladenen Entdeckungstour ein: Die Reise startet im Sonnensystem. Als besonderes Feature können mit einer kostenlosen Augmented Reality App für das Smartphone oder Tablet Planeten zum Leben erweckt werden.
Auf der Erde geht es mit den beeindruckendsten Rekorden rund um Mensch, Natur und Technologie weiter: Mit Felix Frenzel und Anja Blacha sind im Kapitel „Abenteurer“ gleich zwei deutsche Rekordhalter vertreten. Felix Frenzel bereiste innerhalb von 24 Stunden fünf Länder auf einem Tretroller. Anja Blacha, die Abenteurerin, legte als erste Frau die Strecke quer durch die Antarktis bis zum Südpol am schnellsten allein und ohne zusätzliche Hilfsmittel zurück.
Schnelligkeit beweist auch Sebastian Weyer, allerdings im Kapitel „Gaming“. Er benötigte nur 17,42 Sekunden, um einen Zauberwürfel zu lösen. Damit war er offiziell eine Sekunde schneller als die bisherige Bestzeit des Amerikaners Max Park. Die Malteser Jugend Fulda setzte hingegen auf den Schutz einheimischer Insekten: Die Jugendgruppe baute ein 54,61 m³ großes Insektenhotel und hat sich somit ebenfalls einen Eintrag ins legendäre Sachbuch verdient.

Hall of Fame

Neu und ein Highlight jedes Kapitels ist in diesem Jahr die „Hall of Fame“, in der Leserinnen und Leser zeitgenössische Pioniere kennenlernen. Dazu gehören neben dem Forscher Victor Vescovo (tiefster bemannter Tauchgang mit 10.925 Metern) die Naturschützerin Jane Goodall (längste Studie wild lebender Primaten mit der längsten Laufzeit) und Jaden Ashman (jüngster Gamer, der bei einem Einzel E-Sport-Turnier mehr als eine Mio. Dollar gewann) sowie die am längsten laufende Zeichentrick-Sitcomserie „Die Simpsons“ (680 Folgen).

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Felix Frenzel schaffte eine Weltrekordfahrt mit dem Tretroller.

Mit Willenskraft und einem Tretroller

„Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.“ So beschreibt sich der 33-jährige Felix Frenzel aus Ludwigshafen. Nach dieser Devise bringt er regelmäßig sein Leben in Bewegung und versucht sich an neuen sportlichen Höchstleistungen. Ob im Wasser, in sengender Hitze oder luftigen Höhen – Hauptsache unterwegs. Fünf Länder in weniger als 24 Stunden bereisen? Für viele klingt das undenkbar, jedoch nicht für Felix. Auf seinem Tretroller stellte er so einen ziemlich ungewöhnlichen Weltrekord auf („the most countries visited in 24 hours by kick scooter“): von Italien in die Schweiz, über Liechtenstein und Österreich bis nach Lindau am Bodensee. Ganze 170 Kilometer legte der Abenteurer dabei in bemerkenswerten 14 Stunden und 11 Minuten zurück. Er ist sich sicher: Mit Geduld, guter Planung und viel Willenskraft kann man alles erreichen, was man sich in den Kopf setzt.
Im Interview spricht er über seine Motivation und neue Ziele:

Lieber Felix, herzlichen Glückwünsch zu Deinem Weltrekord! Welche Bedeutung hat es für Dich, im Buch aufgenommen zu werden?
Einen Rekord aufzustellen, war bereits die Erfüllung eines Traumes für mich und damit nun auch noch im Buch zu stehen, setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Ich freue mich einfach riesig darüber!

Fünf Länder an einem Tag – und das auf einen Tretroller. Wie bist Du auf die Idee gekommen und wie lange hast Du dafür gebraucht?
Ich wollte gerne eine Verbindung zwischen meinen beiden größten Leidenschaften schaffen – dem Ausdauersport und dem Reisen. Als Triathlet bin ich durch eine Knieverletzung auf den Roller umgestiegen. Dadurch habe ich mich direkt an den ersten Geschwindigkeitsrausch meiner Kindheit erinnert. So kam mir die Idee mit dem Weltrekord. Für die Strecke habe ich insgesamt 14 Stunden und 11 Minuten gebraucht.

Da bekommt der Ausdruck Bleifuß eine völlig neue Bedeutung. Du konntest bestimmt viele Eindrücke in der kurzen Zeit sammeln – gab es Momente, die Dich auf Deinem Weg besonders beeindruckt haben?

Besonders beeindruckt haben mich meine beiden Begleiter – es war ein sehr langer und anstrengender Tag, trotzdem haben sie alles dafür getan, mich bestens zu versorgen. Allgemein waren die Menschen, denen ich auf dem Weg der Route begegnet bin, alle super hilfsbereit – nicht nur durch das lautstarke Anfeuern. Hängengeblieben ist die Erkenntnis, dass Liechtenstein deutlich größer ist, als man es sich vorstellt. Vor allem wenn man es sich selbst „erfährt“!

Wie hast Du Dich auf dem Weg orientiert?
Ich hatte eine Karte mit der Strecke auf meinem Handy dabei, die auch ohne Internet funktionierte.

Wie hast Du Dich auf die Tour vorbereitet?
Nun, es gab einiges zu organisieren: Die gesamte Route sowie der Proviant beispielsweise mussten detailliert geplant werden. Herausfordernd war es, vorab auch mögliche Zeugen zu finden, um sich im Idealfall bereits vorab mit ihnen auf der Route zu verabreden. Ansonsten habe ich natürlich extra viel trainiert und schon mal auf dem Rad getestet, wie es sich anfühlt, 10 Stunden am Stück zu unterwegs zu sein.

Was war Dein aufregendstes Erlebnis während der Fahrt?
Mit über 60 Sachen quasi aufrecht den Splügenpass in den italienischen Alpen herunter zu „schweben“ war super aufregend. Adrenalin pur!

An was sollte man unbedingt denken, wenn man so viele Kilometer mit einem Tretroller reisen möchte?
Ganz wichtig war es, gute Handschuhe zu haben. Dass die Füße leiden werden, ist mir von vornherein klar gewesen, aber die Hände bekommen auch ziemlich viel ab.

Hattest Du während Deiner Reise auch einen Moment, bei dem Du aufgeben wolltest? Wie hast Du Dich motiviert weiterzufahren?
Sogar, mehrere! Als ich nach den ersten 100 Kilometern schon sehr müde war, kam ich öfter mit der Wade an den Hinterreifen. Das war sehr schmerzhaft. Da versuchte mich meine innere Stimme wieder und wieder zum Anhalten zu überreden. Aber ich habe mich fest auf mein Ziel konzentriert und mich von einem Treffpunkt zu nächsten gehangelt.

Was hast Du aus dieser Reise für Dich mitgenommen?
Dass man mit Geduld, guter Planung und viel Willenskraft alles erreichen kann, was man sich in den Kopf setzt.

Gab es Momente, mit welchen Du nicht gerechnet hast oder die nicht in Deinen Plan passten?
Ja, in Österreich. Es war schon dunkel und ich konnte einfach keine Zeugen finden, die mir meine Durchreise bestätigten. Da wurde ich richtig nervös. Es schien, als würde das Vorhaben so kurz vor dem Ziel scheitern. Nach langer Suche konnte ich zum Glück die Türsteher der Oper in Bregenz motivieren, mir die nötigen Unterschriften zu geben. Da war ich wirklich erleichtert.

Was sollte ein Abenteurer Deiner Ansicht nach mitbringen, um einen Rekord aufzustellen?
Drei Dinge sind meiner Meinung nach essenziell: viel Durchhaltevermögen, die Fähigkeit sich selbst zu motivieren und eine gute Selbsteinschätzung. Man muss sich während eines solchen Abenteuers vor Augen halten, dass sich die Strapazen auf dem weiten Weg bei Erreichen des Ziels belohnt werden.

Für viele bist Du ein Vorbild – hast Du selbst auch ein Vorbild?
Mich faszinieren alle Menschen, die ihre großen Ideen in die Tat umsetzen. Eines meiner Vorbilder ist definitiv Rüdiger Nehberg.

Was möchtest Du jungen Weltentdeckern noch auf den Weg geben?
Träumt groß, richtig groß! Und geht dann mit kleinen Schritten Stück für Stück auf diesen Traum zu bis ihr ihn verwirklicht habt. Und dann tut es wieder und hört niemals auf zu träumen!

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Mit ihrem Eintrag im Buch „Guinness World Records 2021“ zeigt Anja Blacha, was Frauenpower bedeutet.

Einmal quer durch die Antarktis

Unendliche Weiten aus Eis und Schnee, schwankende Temperaturen zwischen -5° und -40° Grad, inmitten von Gletscherspalten und Schneestürmen – klingt nicht nach den einfachsten Voraussetzungen für eine bevorstehende Reise. Und doch hielt sie das nicht auf: Ausgerüstet mit Skiern und einem 100 kg schwerem Schlitten startete Anja Blacha Ende 2019 ihre Solo-Polarexpedition auf Berkner Island im Nordwesten der Antarktis. 58 Tage und rund 1.400 Kilometer später erreichte sie ihr Ziel – den Südpol. Damit ist die deutsche Abenteurerin die erste Frau, die allein die längste Route durch die Antarktis bis zum Südpol zurücklegte – und das ganz ohne zusätzliche Hilfsmittel („longest solo, unsupported, unassisted polar journey by a woman“). Dafür mit viel Willensstärke, Mut und einem Motto im Gepäck: Lass‘ Dich nicht von dem beeinflussen, was andere geschafft haben, sondern setze auf Deine eigenen Fähigkeiten.

Wie sie ihr unglaubliches Ziel erreichen konnte und was es braucht, um sich als Frau in einer Männerdomäne durchzusetzen, erzählte sie uns im Interview.

Liebe Anja, Du bist die erste Frau, die solo und ohne Hilfsmittel, von Berkner Island zum Südpol gelaufen ist. Wie kamst Du auf die Idee?
Ich war 2017 in der Antarktis unterwegs und habe dort Johanna Davidsson getroffen. Sie hat eine ähnliche Solo-Expedition in der Antarktis gemacht und mir davon erzählt. Als ich Ende 2018 überlegte, eine neue Expedition zu planen, kam der Gedanke an das spannende Gespräch wieder auf. Es folgten zahlreiche Gespräche mit Johanna und anderen Experten, um zu verstehen, was das alles bedeutet und wie das alles funktioniert. So ist dann nach und nach der Plan entstanden.

Stichwort „Discover your world“: Was hast Du auf dem Weg Besonderes entdeckt?
Zum einen lagen die Wegpunkte sehr weit auseinander. Das bedeutet, dass ich teilweise durch Terrain gegangen bin, das vorher (auf genau diesem Weg) noch niemand durchquert hat. Es gab noch nicht mal gute Satellitenbilder. Es war spannend zu wissen, dass ich gerade durch „weiße Flecken“ auf der Landkarte gehe.

Hättest Du Dich in jedem Moment abholen lassen können?
Es gab eine Organisation, an die ich mich im Notfall hätte wenden können. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen das Wetter zu schlecht ist, um einen Rettungsflieger loszuschicken oder auch Flächen, auf denen der Boden so schlecht war, dass der Flieger nicht hätte landen können. In solchen Momenten wäre ich ausgeliefert gewesen.

Was ist wichtiger: körperliche oder mentale Power?
Die meisten neigen dazu, zu sagen: die mentale Stärke ist viel wichtiger. Natürlich ist der Kopf dafür verantwortlich, den Körper voranzubringen. Allerdings finde ich wichtig, beides in Einklang zu bringen. Das bedeutet, dass ich auf meine Körpersignale höre und diese schätze, aber auch umgekehrt nicht aufhöre, weil ich keine Lust mehr habe. Die schlimmsten Tage waren die, an denen ich dachte, noch viel mehr zu schaffen und letztendlich immer langsamer wurde, weil ich nicht genug Schlaf hatte. Umgekehrt habe ich mich geärgert, wenn ich mich gar nicht mehr gepusht habe und eigentlich viel mehr Potential da war. Das Bewusstsein dafür muss man mit der Zeit für sich entwickeln.

Welche Rolle spielte es, dass Du die erste Frau bist, die diesen Weg solo gegangen ist?
Das Klischee, dass Männer Expeditionen besser meistern können, stimmt meiner Ansicht nach nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen viele Voraussetzungen mitbringen, die sich für solche Expeditionen als sehr gut erweisen – zudem gibt es erste Studien, die darauf hinweisen, dass Frauen mit vielen der Anforderungen besser auskommen als Männer.

Welche Bedeutung hat es für Dich, im Buch vorgestellt zu werden?
Für mich ist es eine schöne Auszeichnung. Ich sehe nicht aus wie der typische Abenteurer oder wie ein super starker Mensch. Die Auszeichnung beweist daher einmal mehr, dass jeder einzelne so, wie er ist, etwas Besonderes schaffen kann.

Wie hast Du herausgefunden, was Deine Stärken sind?
Ich habe gemerkt, dass es mir einfacher fällt zu planen, was ich benötige, wie ich vorankomme und wie ich mich richtig versorge. Das lag mir besser, als eine große Muskelmasse aufzubauen. Eine gute Planung, wie ich Gewicht auf dem Schlitten einspare, hat mir mehr geholfen als ein großer Beinumfang.

Wie haben Deine Abenteuerreisen Deine Einstellung verändert?
Als Abenteuer würde ich die Expedition nicht sehen, da sie doch recht planbar ist. Aber ich habe definitiv gelernt, dass es sich lohnt, hinter die Kulissen zu schauen, um seine Ziele zu erreichen. Gerade in Bereichen, in denen man sich wenig auskennt. Zudem bin ich gelassener geworden – insbesondere bei Dingen, die ich nicht beeinflussen kann.

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