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Schluss mit verstecktem Plastik in Feuchttüchern

Der Faserkonzern Lenzing hat eine Initiative gestartet, mit der auf erdöl- basierte Kunststoffe in Feuchttüchern und auf Alternativen wie die biologisch abbaubare VEOCELTM-Faser aufmerksam gemacht werden soll.

Sie gehören zur Standardausrüstung junger Eltern und sind immer zur Hand, wenn sich der Nachwuchs wieder einmal bekleckert oder die Windeln voll sind: Feuchttücher. Die praktischen Helfer sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Was kaum jemand bedenkt sind die gewaltigen Müllberge, die durch die Feuchttuchnutzung entstehen. Bis zum Kindergartenalter kommen pro Kind durchschnittlich 6.000 gebrauchte Feuchttücher zusammen, die bestenfalls im Mistkübel, sehr oft aber auch in der Toilette landen.

Das sorgt für ein veritables Umweltproblem, denn die Allzwecktücher für Babypflege, Kosmetik und Haushalt bestehen zu einem Teil aus nur langsam verrottendem, erdölbasiertem Kunststoff, der Jahrhunderte lang die Umwelt belastet.

Rund 10 Prozent des Plastiks in den Meeren stammt von Feuchttüchern

Wie groß das Problem inzwischen geworden ist, zeigen Untersuchungen in Großbritannien. Rund zehn Prozent des an den Stränden des Vereinigten Königreichs angeschwemmten Plasikmülls besteht aus Feuchttuchgewebe. Durch die Wellen wird es zu Mikroplastik zerrieben und gelangt so über Fische und Meerestiere auch in den menschlichen Körper. Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing hat deshalb Ende Oktober auf dem Sustainable Retail Summit in Berlin, dem größten Nachhaltigkeitstreffen der Konsumgüterindustrie, seine Umweltinitiative „ItsInOurHands“ gestartet. Ziel ist es, ein Umdenken im Handel und bei den Konsumenten einzuleiten und für mehr Problembewusstsein für verstecktes Plastik in Alltagsprodukten zu sorgen. Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG: „Wir möchten ein Umdenken bei Feuchttüchern bewirken. Viele Konsumenten wissen nicht, dass die meisten Produkte am Markt erdölbasierte Kunststoffe enthalten – und das, obwohl es bereits biologisch abbaubare Alternativen gibt. Mit unserer neuen Umweltinitiative wollen wir aufklären und zu einer bewussten, nachhaltigen Produktwahl anregen.“

Feuchttücher sind die Allzweckwaffe für Eltern mit kleinen Kindern. Doch egal, ob in der Babypflege, der Kosmetik oder im Haushalt, herkömmliche Feuchttücher enthalten oft noch Fasern aus erdölbasiertem Plastik und werden daher bei falscher Entsorgung zum Umweltproblem. Jetzt gibt es aber eine Alternative: VEOCEL, eine biologisch abbaubare Faser aus Österreich.

Neue Faser für Hygieneindustrie

Aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt Lenzing Spezialfasern für die Textil- und Vliesstoffindustrie und ist mit einer Jahresproduktion von rund einer Million Tonnen einer der Weltmarktführer im Bereich holzbasierter Fasern. Die Marke TENCEL steht hier für Nachhaltigkeit im Textilbereich. Bei Mode punktete Lenzing zuletzt mit umweltfreundlichen Innovationen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft erzeugt das Unternehmen mit seiner REFIBRA-Technologie mittlerweile auch Fasern aus Stoffresten der Modeindustrie und alten Kleidungsstücken, aus denen dann wieder neue Stoffe für Blusen und Jeans entstehen. Mit der neuen VEOCEL-Faser bieten die Oberösterreicher jetzt auch der Hygieneindustrie Ersatz für Kunststofffasern in Feuchttüchern. Denn hier wird sich der laut Branchenreport rund 17,5 Milliarden Dollar schwere globale Markt in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Die heuer beschlossene EU-Kennzeichnungspflicht bedeutet das Ende für viele Einwegartikel aus erdölbasiertem Kunststoff, etwa Wattestäbchen oder Wegwerfbesteck. Bei Feuchttüchern hat die EU eine Kennzeichnungspflicht beschlossen. Im Rahmen dieser müssen Hersteller spätestens ab Juli 2021 Auskunft über Einwegplastik und adäquate Entsorgung geben. Das ist wichtig, denn laut einer erst kürzlich vom Marktforscher marketagent.com durchgeführten Umfrage in Österreich und Deutschland wissen nur 15,7 Prozent der Konsumenten, dass der Großteil der am Markt erhältlichen Feuchttücher Kunststofffasern enthalten. Dabei, so die Umfrage, würden mehr als die Hälfte der Befragten zu einer nachhaltigeren Alternative greifen, scheiterten in der Praxis aber bislang an der fehlenden Transparenz.

Biologisch abbaubare Vliese

Schon jetzt können Konsumenten bei mit dem VEOCEL-Logo gekennzeichneten Feuchttücher-Verpackungen sicher sein, dass die darin enthaltenen Feuchttücher aus umweltfreundlichen, biologisch abbaubaren Cellulosefasern bestehen. Konkret heißt das, dass Vliese aus VEOCEL– Fasern nach rund drei Monaten in die Natur übergehen. Die biologische Abbaubarkeit von VEOCEL-Fasern wurde vom TÜV in verschiedenen Umgebungen zertifiziert.

Die Drogeriekette dm zählt zu den Vorreitern in punkto biologisch abbaubare Feuchttücher und setzt VEOCEL-Fasern in Feuchttoilettentüchern der dm Marken SauBär, Jessa und Sanft&Sicher ein.

Mehr über die Initiative #ItsInOurHands auf www.IstInOurHands.com

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