Gesundheit

Schulen werden wegen Covid-19 geschlossen

Nachdem die WHO Covid-19 offiziell als Pandemie eingestuft hat, schließt die Bundesregierung ab nächster Woche die Schulen.

Kind mit Schutzmaske, Covid-19

Mit Stand Mittwoch, 11.3., 15.00 Uhr gab es in ganz Österreich 246 bestätigte Fälle einer Infizierung mit dem Coronavirus. Die WHO hat Covid-19, so der offzielle Name des Virus, inzwischen auch als Pandemie eingestuft und weltweit die höchste Sicherheitsstufe für Behörden und Gesundheitsdienste ausgerufen. Das war mit ein Grund, warum die österreichische Bundesregireung beschlossen hat, die Schulen kommende Woche sukzessive zu schließen.

Ab Montag sperren die Schulen zu

Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, werden ab Montag in ganz Österreich schrittweise alle Schulen geschlossen. Ab Montag ist für 411.000 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler schulfrei. Für die Pflichtschulen mit rund 690.000 Schülerinnen und Schüler endet der Unterricht ab Mittwoch. Kindergartenkindern empfiehlt der Krisenstab im Gesundheits- und Innenministerium, vorerst zuhause zu bleiben, allerdings soll es für Notfälle weiterhin eine Kinderbetreuung geben. Auch die Pflichtschulen bleiben geöffnet, um Eltern, die aus beruflichen Gründen ihre Kinder nicht zuhause betreuen können, eine Möglichkeit der Kinderbetreuung zu bieten.

Damit will man, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei einer Pressekonferenz, verhindern, dass es zu einer so schnellen Ausbreitung von Covid-19 in Österreich kommt, dass die heimische Gesundheitsdienste überfordert wären. Anschober appeliert auch an die Eltern, nicht die Großeltern zur Kinderbetreuung heranzuziehen, da die Bevölkerungsgruppe ab 65 Jahren besondern von Covid-19 bedroht sei.

Der Unterricht wird einmal bis Ostern ausgesetzt. Wie lange die Schulen geschlossen bleiben hängt, so Kanzler Kurz und Minister Anschober, ganz von der Entwicklung der Infektionswelle mit Covid-19 in den kommenden Wochen ab.

Interessante Neuigkeiten für 14.000 Maturantinnen und Maturanten: Bildungsminister Heinz Fassmann hat in der ZiB2 bestätigt, dass die Zentralmatura wegen dieser Schulschließungen heuer wohl später als geplant stattfinden wird.

Wie arbeitende Eltern mit der Schul- und Kindergartenschließungen umgehen sollen und können, wollen die Sozialpartner in den nächsten Tagen entscheiden. Ein Diskussionspunkt ist etwa die Freistellung der Eltern vom Arbeitsplatz, um die Kinder zuhause betreuen zu können.

Österreich sperrt zu

Generell wird das öffentliche Leben in Österreich in den kommenden Wochen drastisch eingeschränkt werden. Seit 10. März sind Außenveranstaltungen mit mehr als 500 Personen verboten, Veranstaltungen in geschlossenen Räumen dürfen nur mehr für bis zu maximal 100 Personen abgehalten werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind nur Sitzungen von Nationalrat, Landtagen und Gemeinderäten sowie Treffen der Exekutive und von Einsatzorganisationen. Bundes- und viele Landesmuseen bleiben zumindest bis Ende März geschlossen. Gaststätten dürfen weiterhin geöffnet bleiben, wenn sich pro Raum nicht mehr als 100 Personen gleichzeitig aufhalten. Auch Züge, Straßenbahnen und Busse fahren weiter.

An den Universitäten und Fachhochschulen ist der Lehrbetrieb bis auf weiteres ausgesetzt. Studierende sollen auf E-Learningangebote zurückgreifen. Auch Schülerinnen und Schülern empfiehlt das Unterrichtsministerium, zuhause mittels digitaler Medien und analoger Unterlagen weiterzulernen.

Auch auf Sportfreunde kommen in den nächsten Wochen magere Zeiten zu, denn die österreichische Bundesliga hat die beiden kommenden Spielrunden ausgesetzt. Das Europa League-Match LASK gegen Manchester United wird als „Geisterspiel“ vor leeren Rängen stattfinden und auch das Fußballländermatch gegen die Türkei am 20. März wird ohne Zuschauer stattfinden.

Eine schnelle Entwarnung wird es, so Gesundheitsminister Anschober in der ZiB2 am vergangenen Dienstag, nicht geben: „Die Auseinandersetzung mit dem Coronavirus wird mehrere Monate andauern. Wir werden daher unser Verhalten anpassen müssen. Das Wichtigste ist eine Einschränkung der Sozialkontakte. Wenn alle Österreicher nur ein Viertel weniger soziale Kontakte als bislang pflegen, dann sinkt das Ansteckungsrisiko um 50 Prozent. Ich appelliere an alle, sich daran zu halten.“

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