Wohnen

Teil 1: Wir bauen unser Traumhaus!

Für viele Familien ist ein Haus im Grünen die Traumimmobilie schlechthin. Doch bis es so weit ist und man in die eigenen vier Wände übersiedeln kann, gibt es viel zu bedenken und noch mehr zu erledigen. Ein Jahr lang begleitet familiii gemeinsam mit Experten Familien bei der Erfüllung ihres Lebenstraums.

Wir bauen unser Traumhaus!

Ist die Entscheidung gefallen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, geht es an die Planung. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo einige weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssen. Soll ein neues Haus gebaut oder ein bestehendes gekauft werden? Im Jahr 2017 wurden österreichweit 10.952 Einfamilienhäuser verkauft. Der Durchschnittspreis lag laut Re/Max ImmoSpiegel bei 225.819 Euro. Doch ein fertiges Haus hat den Nachteil, dass der Käufer viele Kompromisse eingehen muss, denn die eigenen Vorstellungen stimmen nur selten mit den Gegebenheiten überein. Zum Kaufpreis kommen dann oft noch die Kosten für einen Umbau und für zahlreiche Adaptierungen dazu. Will man von der Planung bis zum fertigen Traumhaus seine individuellen Vorstellungen vom Wohnen umsetzen, dann wird man wohl zum Neubau tendieren.

Doch jetzt steht der zukünftige Häuslbauer erneut vor einer Flut von Fragen, die beantwortet werden müssen: Welches Grundstück soll gekauft werden? Und wo? Welche Bauweise soll es sein? Massivbau oder doch ein Fertighaus? Wie soll die Immobilie finanziert werden? Welche Handwerker und Unternehmen soll man mit dem Bau beauftragen? Alles Fragen, die einem den Schlaf rauben können. Und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. „Wir würden jedem raten, zuerst den eigenen Budgetrahmen und die Ansprüche an das ‚individuelle Wohnen‘ klar zu definieren und am besten eine Prioritätenliste zu erstellen. Im Laufe des Projekts ist man immer wieder gezwungen, Kompromisse einzugehen – hier hilft die Liste der individuellen Prioritäten oft auch als kleiner Reality-Check“, sind sich Julia Straub und Christian Schuch einig. Die Kinderärztin und der Brand-Activation- Spezialist wollen in Kürze mit dem Bau ihres Einfamilienhauses im 14. Wiener Gemeindebezirk starten.

Kostenrahmen abstecken

Für den Architekten Robert Pippan aus Wien sind die Kosten ein wichtiger Faktor, den es von Anfang an zu bedenken gilt. „Man kann nicht einfach nur die Quadratmeterkosten des Hauses rechnen, sondern noch sehr viel drum herum, zum Beispiel Aufschließungskosten für das Grundstück, anfallende Gebühren, Kanal, Strom, Einleitung von anderen Medien wie Gas oder Wasser. Was auch oft vergessen wird, ist die Tatsache, dass auch die Gartengestaltung wahnsinnig kostenintensiv ist.“

Wertbeständigkeit ist beim Hausbau ein ganz wichtiger Faktor.

Auf die Lage kommt es an

Doch bevor man an die Planung des neuen Eigenheims geht, muss ein Grundstück gefunden und gekauft werden. Auch hier steht ein genauer Check der eigenen Bedürfnisse und der tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort am Anfang. Eine Situation, die Julia Straub und Christan Schuch selbst nur zu gut kennen: „Ist noch kein Grundstück vorhanden, sollte man sich hier auch Gedanken über die Lage und die damit verbundenen Eckpunkte wie Anfahrtszeit zur Arbeit, Nahversorgung, Kindergärten, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel etc. machen. Wir sind bei uns z. B. auf unser Auto angewiesen, das stand auf unserer Prioritätenliste jedoch nicht so im Vordergrund, da uns die Nähe zur Natur und Erholung wichtiger sind.“ Es heißt also auf die Infrastruktur achten. Auch ein genauer Blick auf die Nachbarschaft kann nicht schaden, denn schließlich wird man die nächsten Jahrzehnte hier verbringen. Die genaue Lage des Grundstücks und dessen Form haben nicht nur Einfluss auf das Aussehen und den Charakter des Hauses, sondern auch auf die anfallenden Baukosten. Vor dem Grundstückskauf sollte deshalb ein Architekt bzw. ein Baumeister zurate gezogen werden, um zu klären, ob die Bebauungswünsche hier überhaupt realisierbar sind und zu welchem Preis. Pippan: „Viele Leute haben ein Haus gesehen und haben Bilder im Kopf, diese lassen sich aber auf dem vorhandenen Grundstück nicht verwirklichen. Sie träumen von einem schlossartigen Gebäude und haben dann ein dreieckiges Grundstück. Oder sie wollen ein symmetrisches Haus und der Platz ist dafür nicht vorhanden.“

Expertentipps vom Architekten

Sich in ein nettes Grundstück zu verlieben, ist eine gefährliche Sache. Man muss sehr genau recherchieren und Bescheid wissen, was dort möglich ist. Hier sollte man einen Fachmann hinzuziehen, der einen beraten kann, was man auf dem ausgewählten Grundstück überhaupt darf. Denn vielleicht kommt das Grundstück dann gar nicht mehr infrage.

Robert Pippan gibt einige Tipps, was bei der Auswahl des Grundstücks zu beachten ist:

  • Bevor Sie das Grundstück kaufen, sollten Sie einen Geologen hinzuziehen. Vom Aufbau der Bodenschichten hängt ab, mit welchen Problemen Sie bei den Fundamentierungsarbeiten rechnen müssen. Es könnte z. B. sein, dass Fels darunter ist. Das kann auch bei ebenen Grundstücken passieren. Da kommt man dann mit dem Bagger nicht sehr weit und muss sprengen, das wird teuer. Informationen über die Bodenbeschaffenheit kann man auch bei den Nachbarn, ortsansässigen Erdbau- oder Bauunternehmen, bei Bauämtern oder der Gemeinde einholen.
  • Ist der Bauplatz eben oder liegt er an einem Hang? Hanggrundstücke sind immer etwas problematisch. Zwar sind sie ganz toll zu bebauen, aber der Hang bewegt sich klarerweise immer. Das kann zum Problem werden.
  • Die Lage der Straße, über welche die Anbindung an das Kanal-, Strom-, eventuell Gas- und Wassernetz erfolgt, überprüfen. Auch hier können zusätzliche Kosten lauern.
  • Prüfen Sie, ob die im Lageplan eingezeichnete Bebauung und Nachbarbebauung in Bezug auf Größe und Lage mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
  • In den verschiedenen Regionen gibt es Bautraditionen und Vorschriften, die einen großen Einfluss auf die Art des Gebäudes haben können. Es gibt Regionen in Österreich, da gibt es keine Flachdächer. Die Entscheidungsfreiheit ist nicht grenzenlos. Das Stadtbild ist sehr wichtig, und wenn das Bauernhaus neben einer Toskana-Villa steht, dann wird das ein Sammelsurium, das in sich nicht stimmig ist. Bevor Sie ein Grundstück in Erwägung ziehen, sollten Sie sich in der Gegend umsehen, wie die Häuser dort ausschauen. So bekommen Sie gleich einen Eindruck, was dort erlaubt ist und toleriert wird.
"Die Planung ist aufwendig und braucht Zeit"

Robert Pippan

www.baumannundpartner.at

Zitatzeichen

Massivbau oder Fertighaus?

Für manche ist es fast eine Glaubensfrage: Massivbau oder Fertighaus? Beide Varianten haben ihre Vorteile, darum lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, denn in Sachen Energieeffizienz und Gestaltungsmöglichkeiten stehen moderne Fertighäuser der massiven Konkurrenz in nichts nach. Am besten sehen Sie sich sowohl Massiv- als auch Fertighäuser an und informieren sich umfassend bei den bevorzugten Anbietern über Möglichkeiten, Planung und Ablauf.

Welche Kriterien haben Familien bei der Auswahl eines Hauses?
Dazu Ferdinand Perner, Verkaufsleiter Haas Fertigbau: „Zuerst zählen Kriterien wie Größe, Raumaufteilung, Optik, Technik und natürlich die Kosten.“ Wichtig ist bei der Auswahl auch die Nachhaltigkeit des Gebäudes und des Baustoffs. „Kunden, die sich für ein Holz-Fertighaus entscheiden, haben sich schon für Nachhaltigkeit entschieden“, lächelt der engagierte Verkaufsleiter. Galt die Fertigbauweise früher als unflexibel, so hat sich hier viel getan. Und auch fixe Vorstellungen von Familien stellen kein Problem bei der Planung dar. Bei der Planung der Häuser kann individuell auf die Wünsche von Familien eingegangen werden. „Natürlich ist unsere Bauweise absolut flexibel. Wir können auf alle Kundenwünsche eingehen“, erklärt Ferdinand Perner.

Das spricht für ein Fertighaus:
1. Die Erfahrung aus Tausenden realisierten Projekten fließt in die ständige Weiterentwicklung der Gebäudekonzepte, Bauteile und Ausführungsdetails ein. Bewährtes dient dem Kunden als Basis für bessere Entscheidungen. Industrielle Fertigungsstandards mit Eigen- und Fremdüberwachung stellen das hohe Qualitätsniveau sicher.
2. Holz ist ein natürlicher Baustoff, der nachhaltig und wohngesund ist und ein angenehmes Raumklima bietet. Die Fertigbauweise ermöglicht maximale Energieeffizienz zum besten Preis-Leistungs- Verhältnis.
3. Vorfertigung, trockene Bauweise und getaktete Prozesse gewährleisten einen zügigen Baufortschritt und eine kurze Bauzeit.
4. Die Kunden haben Kostensicherheit. Ein klares Leistungsverzeichnis mit Fixpreis und Festpreisgarantie schützt Kunden vor Überraschungen, 5. Terminsicherheit durch einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk und schnelle Rohbaumontage. Das reduziert das Risiko witterungsbedingter Verzögerungen. Eingespielte und berechenbare Prozessabläufe stellen eine termingetreue Baustellenabwicklung sicher.

Ferdinand Perner, Verkaufsleiter Haas Fertigbau, über die Vorteile eines Fertighauses:

Zitatzeichen

Massivbau

Bei einem Massivhaus hat der zukünftige Bauherr absolute Planungsfreiheit. Einschränkungen kann es nur durch das Gelände oder durch örtliche Bauvorschriften geben – und natürlich durch das Budget. Während der Planung mit einem Architekten oder Baumeister stellt sich schnell heraus, ob die eigenen Vorstellungen in der Praxis umsetzbar sind. Das geplante Budget darf man dabei allerdings nicht aus den Augen verlieren. Denn machbar ist fast alles, meist ist es allerdings eine Kostenfrage. Julia und Christian haben sich für einen Massivbau entschieden: „Wir wollten einen Ziegelmassivbau, da uns das Wohnklima wichtig ist, die individuelle Planung sehr am Herzen liegt und wir langlebig und wertbeständig bauen wollten“, fassen sie die Gründe zusammen. Ein Argument, das Architekt Robert Pippan nachvollziehen kann. Denn gerade in unseren Breitengraden, wo starke Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter und Tag und Nacht herrschen, ist das Bauen mit Ziegel besonders beliebt. „Beim massiven Ziegelhaus kommt die Wärmespeicherfähigkeit zum Tragen. Bei einem massiven Haus dauert es zwar ein wenig, bis es warm wird, aber es bleibt dann auch warm, weil in den Ziegeln selbst viel Energie gespeichert ist. Im Sommer ist es sehr angenehm, weil die Hitze des Tages in die Ziegelmasse geht und in der Nacht, wenn es kalt wird, wieder abgegeben wird. Das Klima im Haus wird ausgeglichen.“ Die Planung und der Bau dauern allerdings wesentlich länger als bei einem Fertighaus. Es gilt die Faustregel: ein Jahr für die Planung, ein Jahr für den Bau – wenn alles gut läuft. Nach der Fertigstellung braucht der Bau auch noch Zeit zur Austrocknung. Fällt diese wichtige Trocknungszeit zu kurz aus, besteht die Gefahr von Nässe- und Schimmelbildung. Entscheidet man sich für einen Ziegelmassivbau, braucht man also etwas mehr Geduld und sollte auch den Zeitrahmen nicht zu eng kalkulieren.

Vom Fenster bis zum Parkett

Ein wichtiger Punkt bei der Planung sind die Fenster. Auch hier sollten Qualität, Einbruchsicherheit und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen. Von Billigprodukten sollte man unbedingt die Finger lassen. Wir haben nachgefragt: „Wir bieten Ihnen eine große Vielfalt an verschiedenen Systemvarianten, Farben und Formen“, so die Experten der Firma Bruckner aus dem Waldviertel. „Wir produzieren ausschließlich in Österreich. Mit unseren Mitarbeitern und modernsten Verarbeitungs- und Fertigungstechnologien gewährleisten wir höchste Qualität.“ Beim Spezialisten wird man gut beraten und kann so aus dem Angebot an Materialien und Oberflächen die richtigen Fenster auswählen. Fertighausanbieter haben meist Partnerfirmen, deren Fenster genau auf die Gegebenheiten des Hauses zugeschnitten sind. Aber auch hier stehen einige Varianten zur Auswahl.

In der Planungsphase sollte man sich auch über die Einrichtung und Zusatzfeatures Gedanken machen. Denn vieles muss von Anfang an mitgeplant werden.Will man einen Parkettboden im Haus, ist auf die Art der Beheizung und Belüftung zu achten. „Parkett auf Warmwasser-Fußbodenheizung hat sich bereits jahrzehntelang bewährt“, heißt es bei Weitzer Parkett und weiter: „Eine fachgerechte Ausführung der Heizungskonstruktion und die normgerechte Herstellung des Estrichs sind dafür Voraussetzung.“ Doch nicht alle Holz- und Parkettarten eignen sich auf einer Fußbodenheizung. Hier sollte wieder ein Fachmann zurate gezogen werden.

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close