Politik

Umfassende Ferienbetreuung für Tiroler Kinder ist gesichert

Das Land Tirol baut bestehendes Betreuungsangebot für Familien und Kinder aus und setzt zusätzliche Initiativen zur Unterstützung berufstätiger Eltern.

Kinder am Schulhof, Ganztagesschule

Von der bedarfsorientierten Ferienbetreuung über die Tiroler Sommerschulwochen und die Spiel-mit-mir-Wochen bis zur Sommerschule plus oder die Unterstützung von Jugendorganisationen bei der Abhaltung von Sommercamps – das Land Tirol setzt auf einen Ausbau des bestehenden Betreuungsangebotes und zusätzliche Initiativen, um die Tiroler Familien in Sachen Kinderbetreuung während der Sommerferien 2020 bestmöglich zu unterstützen. Details dazu präsentierte LH Günther Platter heute, Dienstag, im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck gemeinsam mit LHStvinIngrid Felipe, Bildungslandesrätin Beate Palfrader sowie Familien- und Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Hilfe für berufstätige Eltern

„Die Coronakrise hat insbesondere berufstätige Eltern und Erziehungsberechtigte vor große Herausforderungen gestellt. Erwerbsarbeit, oftmals im Home-Office, Home-Schooling, Kinderbetreuung und Familienleben mussten unter einen Hut gebracht werden. Seitens der Tiroler Landesregierung möchten wir uns für diese enorme Leistung bedanken und allen Familien, Eltern und Erziehungsberechtigen als auch Alleinerziehenden unseren Respekt zollen. Gleichzeitig geht es jetzt darum, dass wir die Kinderbetreuung über den Sommer bestmöglich absichern und die Familien entlasten, denn viele Eltern haben ihren Jahresurlaub bereits Corona-bedingt aufgebraucht“, betont LH Platter.

„Kinder und Jugendliche waren während der Coronakrise besonders betroffen, der physische Abstand zu ihren Freunden und Verwandten war eine Belastung. Insofern freue ich mich sehr, dass wir eine breite Palette an Angeboten vorlegen können, mit der Kinder und Jugendliche ihre Freizeit im Sommer sinnvoll verbringen können“, ergänzt LHStvin Felipe.

Tiroler Sommerschulwochen und Sommermusikwoche 2020

Neben der Sommerschule des Bundes in den letzten beiden Ferienwochen bietet das Land Tirol über die Tiroler Sommerschulwochen gemeinsam mit den Gemeinden eine zusätzliche Ferienbetreuung an. An Tiroler Ganztagsschulen wird bei einem entsprechenden Bedarf von mindestens sieben SchülerInnen pro Einrichtung ab dem ersten Ferientag für zwei bis vier Wochen eine Lern- und Freizeitbetreuung organisiert. „Der konkrete Bedarf für dieses Angebot wird derzeit erhoben. Wichtig ist es jedenfalls, dass den Kindern eine Lernbetreuung am Vormittag zum Ausgleich von Lerndefiziten zur Verfügung steht, während sie sich am Nachmittag Sport, Musik und anderen betreuten Freizeitbeschäftigungen widmen können“, betont LRin Palfrader. Beim eingesetzten Lehrpersonal baue man auf die Freiwilligkeit der PädagogInnen, die dafür extra entlohnt werden. „Auch angehende Lehrpersonen, die sich noch im Studium befinden, sollen hier die Möglichkeit für ein Sommerpraktikum bekommen“, so die Bildungslandesrätin.

Zur aktiven Unterstützung der musizierenden Kinder und Jugendlichen wird in den Sommerferien 2020 außerdem seitens der Landesmusikschulen eine Woche lang in allen Tiroler Bezirken die Gelegenheit geboten, unter Anleitung von Lehrpersonen in verschiedenen Ensembles, Orchestern und Chören zu musizieren und zu singen. Zudem unterstützt das Land Tirol die „Sommerschule Plus“ der Arbeiterkammer Tirol, mit der von Juli bis August für insgesamt 1.200 SchülerInnen von der 1. bis zur 13. Schulstufe eine Betreuung in Kleingruppen insbesondere zur Auffrischung des Lernstoffs zur Verfügung gestellt wird. Für die Sommerbetreuung wird insgesamt rund eine halbe Million Euro an frischem Geld bereitgestellt. „Neben diesen speziellen Initiativen setzen wir generell darauf, dass wir das Betreuungsangebot in Kindergärten, Krippen und Horten auch nach den Erfahrungen während der Coronakrise ganzjährig weiterentwickeln und bedarfsgerecht ausbauen“, sagt LRin Palfrader.

Auch außerschulisches Betreuungsangebot abgesichert

Das Land Tirol fördert auch Organisationen, die für jene Kinder ein Sommerangebot bereitstellen, die nicht ganzjährig in einer Einrichtung betreut werden. Es werden beispielsweise Ferienaktionen wie Ferien- und Zeltlager unterstützt. Diese können aufgrund der Lockerungen des Bundes auch heuer durchgeführt werden. „Wir sind mit den Organisationen in Kontakt, die normalerweise Ferienaktionen mit Übernachtung anbieten. Viele haben uns mitgeteilt, dass sie ihr heuriges Programm auf Tagesangebote umstellen. Die Betreuung wird also stattfinden, aber in geänderter Form“, informiert LRin Zoller-Frischauf. Man werde dafür sorgen, dass diese Projekte eine entsprechende Förderung des Landes erhalten, um so viel Betreuung wie möglich im heurigen Sommer zu gewährleisten. Bei den Spiel-mit-mir-Wochen, die im ganzen Land stattfinden, habe man beispielsweise bereits gleich viele Förderansuchen wie im Jahr zuvor.

Trainingslager und Sportcamps möglich

Im Frühjahr mussten Corona-bedingt viele geplante Trainingslager von Sportvereinen abgesagt werden. Der Bund hat nun angekündigt, dass ab 1. Juli wieder die Ausübung von Mannschaftssport möglich wird. „Dies stellt eine wichtige Klarstellung für die Vereine dar und ermöglicht es im heurigen Sommer die ursprünglich für Frühjahr geplanten Trainingscamps nachzuholen“, sagt die Familienlandesrätin. Da insbesondere die Themen Hygiene und Desinfektion bei der heurigen Sommerbetreuung wichtig sind, werden VeranstalterInnen seitens des Landes in Bezug auf Hygienemittel unterstützt. „Pro Förderungsansuchen ersetzt das Land Beträge bis zu 200 Euro, die für Hygieneartikel oder zur Desinfektion verwendet werden. Damit wollen wir sicherstellen, dass die heurigen Mehrkosten nicht bei den veranstaltenden Organisationen hängen bleiben“, stellt die Jugendlandesrätin klar.

Digitale Talente wecken und die Europaregion entdecken

Ein besonderes Angebot in Sachen Digitalisierung wird heuer wieder als Leuchtturmprojekt des Landes Tirol stattfinden. Unter dem Motto „Coding4Kids“ gibt es einwöchige Ferienworkshops in den Tiroler Bezirken, bei denen Schulkinder zwischen 10 und 14 Jahren spielerisch an die Technik von morgen herangeführt werden. Sie lernen unter der Leitung von erfahrenen ExpertInnen die Welt des Programmierens kennen.

„Nicht zuletzt darf ich auf die zahlreichen Möglichkeiten für Sommeraktivitäten im Rahmen des Tiroler Familienpasses bzw. EuregioFamilyPasses hinweisen. Nachdem nun auch die Grenzen nach Italien wieder geöffnet ist, kann die gesamte Angebotspalette inklusive der Angebote in Südtirol und dem Trentino in Anspruch genommen werden – Vom Schwimmbad bis zum Museum“, so LRin Zoller-Frischauf.

Kinder gehen raus in die Natur

Als besonderes Angebot im Sommer 2020 unterstützt das Land Tirol den Nationalpark Hohe Tauern mit 30.000 Euro dabei, Kindern die Natur in Kindergärten und außerschulischen Einrichtungen über die Sommermonate näher zu bringen. „Das Bedürfnis nach der Natur und das Bewusstsein für die Umwelt ist in der Krise spürbar angestiegen. Über ein zugeschnittenes Nationalparkangebot, welches den Entwicklungsstufen entspricht sowie den Drang nach spielerischem Lernen, Angreifen und Ertasten der ‚Natur‘ erfüllt, wird die Umwelt- und Naturbildung für Kinder und  Jugendliche von Naturpark-Rangern direkt vor Ort bei mehrstündigen Workshops erlebbar gemacht“, erklärt LHStvin Felipe.

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