Politik

Wiener Krisenzentren werden ausgebaut

Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe bietet in 16 Krisenzentren all jenen Kindern und Jugendlichen einen sicheren Platz, die aufgrund akuter Gefährdungslagen in ihrer Familie ihr Zuhause – zumindest vorübergehend – verlassen müssen.

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In den Krisenzentren werden diese Kinder und Jugendlichen von qualifizierten, professionell ausgebildeten Sozialpädagog*innen betreut und versorgt. Eine zentrale Aufgabe ist es dabei, auch die gesamte Familie wahrzunehmen und deren Beziehungsdynamik zu analysieren. Gemeinsam mit den Regionalstellen Soziale Arbeit mit Familien und natürlich mit den Eltern und Kindern werden partizipativ Zukunftsperspektiven erarbeitet und individuelle Betreuungskonzepte erstellt. Bei Bedarf werden auch andere Fachkräfte einbezogen. Ziel jeder Krisenunterbringung ist es, neben einem sicheren Ort auch eine Atmosphäre zu schaffen, die es den Familien ermöglicht, ihre Probleme zu bearbeiten und alternative Beziehungs- und Handlungsmuster für das familiäre Miteinander zu erlernen.

Jährlich über 10.500 Gefährdungsabklärungen

n den Regionalstellen Soziale Arbeit mit Familien werden jährlich ca. 10.500 Gefährdungsabklärungen durchgeführt. Diese Zahl ist in den letzten Jahren – abgesehen von kleinen Schwankungen – konstant geblieben. Im Zuge der Gefährdungsabklärungen brauchen etwas weniger als 1 % der Kinder zu ihrer Sicherheit vorübergehend eine Aufnahme in einem Krisenzentrum (oder in einer Krisenpflegefamilie).

Steigende Zahl verhaltensauffälliger Kinder

Seit ein paar Jahren steht die Wiener Kinder- und Jugendhilfe vor der großen Herausforderung, dass in den 16 Krisenzentren der WKJH immer mehr Kinder mit schweren Verhaltensauffälligkeiten oder auch psychiatrischen Diagnosen zu betreuen sind.

Daher soll im Herbst 2021 ein 17. Krisenzentrum errichtet werden, das bis zu 8 Betreuungsplätze für 11-15-jährige in ihrem Verhalten besonders auffällige Burschen und Mädchen bietet. In diesem Spezialkrisenzentrum sollen Methoden der Erlebnispädagogik sowie sportliche Angebote in den sozialpädagogischen Alltag integriert werden. Auch die personelle Ausstattung wird – den Betreuungsanforderungen entsprechend – hoch sein.

Auch ambulante Betreuung von Familien wir in Wien ausgebaut

Natürlich wird gemäß dem Leitspruch „Ambulant vor Stationär“ die ambulante Betreuung von Familien weiter ausgebaut, mit dem Ziel, weniger Kinder in Krisenzentren aufnehmen zu müssen, aber auch, um Kinder und ihre Familien nach einem Krisenaufenthalt intensiv ambulant weiterbetreuen zu können. Krisenzentren stellen eine äußerst wichtige Ressource der Kinderschutzarbeit in Wien dar. Diese wird zukünftig durch das „Spezialkrisenzentrum“ erweitert und fachlich ergänzt.

Vizebürgermeister und Jungendstadtrat Christoph Wiederkehr begrüßt die Errichtung: „Die Wiener Krisenzentren leisten schon jetzt hervorragende Arbeit für jene, die akute Hilfestellungen benötigen. Durch die zunehmenden Herausforderungen wird das neue Krisenzentrum zur Entlastung der anderen Standorte beitragen, und den Betroffenen eine noch tiefgreifendere Hilfestellung ermöglichen!“

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