Kranke Kinder gehören nicht in den Kindergarten oder in die Schule

In den Herbst- und Wintermonaten sind Betreuungseinrichtungen Brutstätten für Erkältungskrankheiten und Infekte werden schnell von Kind zu Kind weitergegeben. Das kindliche Immunsystem trainiert, doch man wird das Gefühl nicht los, dass auf einen Infekt gleich ein anderer folgt: Mal ist es Magen und Darm, dann eine fiebrige Erkältung, dann ein anderer Infekt, der noch mitgeschleppt wird. Dass im Kindergartenalter acht bis zwölf Infekte pro Jahr normal sind ist zwar bekannt, vereinfacht die Situation für Eltern und Kinder nicht. Weder andere Eltern, noch die PädagogInnen sind begeistert, wenn kranke Kinder gebracht werden. Und dem kranken Kind geht es damit auch nicht gut.

Schnupfen und ein leichter Husten sind noch kein Grund, dass das Kind zu Hause bleiben muss. Kommen allerdings erhöhte Temperatur oder Fieber hinzu, leidet das Kind unter Durchfall oder muss es sich übergeben, und wirkt es müde und abgeschlagen, ist es zu Hause wesentlich besser aufgehoben als in der Schule oder im Kindergarten. Durch die vielen Eindrücke und Anstrengungen kann es sich nicht erholen. Deswegen: Geben Sie Ihrem Kind in der Früh nicht noch einen Fiebersaft, um ein paar Stunden arbeiten zu können, sondern gönnen Sie Ihrem Kind Erholungszeit zu Hause.

Eltern haben die Möglichkeit, im Krankheitsfall des Kindes eine Pflegefreistellung in Anspruch zu nehmen, um sich um das kranke Kind kümmern zu können und ihm die Zeit zu geben, sich auszukurieren. Die Pflegefreistellung können auch Wahl- und Pflegeeltern in Anspruch nehmen. Pro Arbeitsjahr haben Eltern Anspruch auf eine Woche Pflegefreistellung im Ausmaß ihrer wöchentlichen Arbeitszeit. Die Pflegefreistellung kann wochen-, tage- oder stundenweise genommen werden. Zudem gibt es eine zweite Pflegefreistellungswoche innerhalb eines Arbeitsjahres, wenn das Kind noch keine 12 Jahre alt ist und neuerlich pflegebedürftig krank ist.

Mindestens ein bis drei Tage sollte das Kind fieberfrei sein, bevor es wieder in die Schule oder den Kindergarten geht, es sollte sich wieder fitter fühlen und so gut erholt sein, dass es am Geschehen teilnehmen kann. Die Befreiung vom Sportunterricht sollte gut eine Woche umfassen – und zwar als Vorsichtsmaßnahme.

Während das Immunsystem von Kleinkindern noch trainiert, lässt mit zunehmendem Alter die Häufigkeit der Erkrankungen nach. Das Immunsystem wird reifer und kann mit Keimen immer besser umgehen, was sich auch daran zeigt, dass weniger Infekte auftreten und dieser auch schneller ausgeheilt sind.

Kranke Kinder brauchen eines: Zeit zur Erholung, oder wie es so schön heißt: Eine Erkältung dauert ohne Behandlung sieben Tage, mit Behandlung eine Woche. Dennoch können Sie ein bisschen etwas tun, damit sich Ihr Kind wieder fitter fühlt:

• Bieten Sie Ihrem Kind viel zu trinken an, am besten ungezuckerten Tee oder Wasser
• Viel Schlaf schenkt Kraft und unterstützt beim Gesundwerden.
• Lassen Sie Ihr Kind auch dann, wenn es krank ist, nicht stundenlang fernsehen, da es dadurch weniger zur Ruhe kommt.
• Bieten Sie Ihrem Kind leicht verdauliche Speisen an. Suppen eignen sich gut.
• Wenn Ihr Kind fieberfrei ist und sich gut fühlt, gehen Sie gemeinsam eine Runde spazieren. Die frische Luft tut gut.
• Achten Sie auf gesunde Snacks in Form von Obst und Gemüse zwischendurch.