Kombigeräte: Was bringen die Multitalente im Haushalt für Familien?
Waschmaschine, Trockner und manch andere Helfer in Küche, Bad und Haushaltsraum müssen sich nicht zwangsläufig in getrennten Gehäusen befinden. Bloß: Was bringen Kombinationsgeräte der modernen Familie – und was nicht?

Denn, so viel sei bereits verraten: Obwohl „Kombis“ einige ziemliche Stärken ins Feld führen können, so sind diese doch oftmals in mehrerer Hinsicht ziemlich teuer erkauft.
Was Kombigeräte sind
Schon in den ersten Lebenstagen ihres Nachwuchses lernen Eltern eines ganz schnell: Multitasking-fähig zu sein, macht unglaublich vieles einfacher. Ein bisschen verhält es sich so auch mit Kombigeräten. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einzelne Haushaltsgeräte, welche die unterschiedlichen Funktionen mehrerer im Normalfall getrennter Geräte in einem Gehäuse vereinen.
Manche dieser Geräte sind längst so gängig, dass sie von vielen gar nicht mehr als Kombigerät wahrgenommen werden – teils sind die Einzelgeräte nicht einmal mehr erhältlich. Denken wir etwa an die Klassiker
- Küchenmaschine (oft zusätzlich mit Mixer),
- Dampfbügeleisen,
- Smart-TV,
- Umluftherd oder
- Kühlschrank mit kleinem Gefrierfach.
Davon abgesehen strömen seit einigen Jahren jedoch immer mehr Geräte auf den Markt, die gänzlich andere Kombinationen darstellen – etwa, indem beide Funktionen vollwertig kombiniert sind. Das sind insbesondere (aber nicht ausschließlich):
- Waschtrockner: Waschmaschine und Trockner.
- Gefrierkombination: Kühl- und Gefrierschrank mit etwa gleichgroßen Einheiten. Teils zusätzlich um eine Eiswürfelmaschine ergänzt.
- Dampfbackofen: Backofen mit Dampfgarer-Funktion.
- Kombi-Mikrowellen: Mikrowellenherde mit Backofen- oder Grillfunktion oder alternativ Backöfen mit Mikrowellenfunktion.
- Saug-Wisch-Roboter: Saugroboter, die gleichzeitig feucht durchwischen können.
- Heißluftfritteusen mit Backfunktion: Funktionieren dadurch wie ein Heißluftherd, lediglich im kleineren Format.
- Bügeltrockner: Heißluftgebläse, die warme Luft in die noch feuchte Kleidung blasen und sie so gleichzeitig trocknen und glätten (allerdings ohne Bügelfalten).
Definitiv ist die Kreativität der dahinterstehenden Firmen ziemlich groß – das trägt sowohl zu den Vor- als auch Nachteilen bei. Damit wären wir beim nächsten Punkt. Den großen Stärken, die solche Geräte ins Feld führen können.
Praktisch, platzsparend und mehr: Die Stärken von Kombigeräten
Wenn beide Kinder in einem Zimmer schlafen, können die Eltern auf einen Blick sehen, ob der Nachwuchs anständig zugedeckt ist. Diese Analogie funktioniert ebenso bei den Kombigeräten. Werfen wir einen umfassenden Blick auf ihre Vorteile:
- Kompaktheit und Platzersparnis: Nicht jedes Kombigerät ist tatsächlich 1:1 so groß wie das normalerweise größte der jeweiligen Einzelgeräte. Dennoch sind die kombinierten Helfer stets um Längen kompakter als es die Einzelgeräte sind. Das gilt insbesondere auf den Fußabdruck der Abstellfläche bezogen. Bedeutet also gleiche Funktionsvielfalt, aber viel weniger Platzbedarf. Das ist die mit Abstand größte Stärke von Kombigeräten.
- Verringerte Kosten: Ganz ähnlich wie beim Platz verhält es sich beim Geld. Viele dieser Systeme sind günstiger als eine Einzelanschaffung der innewohnenden Geräte – allerdings gilt das nicht universell, das sei unterstrichen.
- Teilweise Energieersparnis: Je nach Kombigerät ist durch geteilte innere Systeme ein deutlich geringer Verbrauch möglich. Bei vielen modernen Gefrierkombinationen etwa ist nur ein Kompressor nötig, wo bei getrenntem Kühlschrank und Tiefkühler zwei erforderlich wären.
- Vermehrte Fähigkeiten: Längst nicht jeder, der sich ein Kombigerät kauft, wäre zuvor ein „Kandidat“ für die Einzelgeräte gewesen. Wer unter dieser Prämisse ins Geschäft geht, bekommt einen Haushaltshelfer, der seine Möglichkeiten vervielfacht.
Das heißt, kombinierte Systeme sind also beileibe nicht nur etwas für Familien, denen es zuhause an Platz mangelt. Sie können ebenso für mehr Vielfalt sorgen (besonders in der Küche) und vieles im Haushalt erleichtern. Doch wo Licht ist, ist Schatten bekanntlich nicht weit. So auch hier.
Komplexe Kompromisse? Die Schwächen von Kombigeräten
Um abermals das Beispiel des geteilten Kinderzimmers zu bemühen: Ein Raum für zwei Kids bedeutet ebenso, dass es wahrscheinlich häufiger Streit gibt. Etwa, weil keiner einen wirklichen Rückzugsbereich hat. Bei Kombigeräten zeigt sich das nicht zuletzt bei der Technik:
- Komplexität: Zwei oder mehr Geräte in einem Gehäuse bedeuten stets einen komplexeren Aufbau und häufig ebenso Bedienung. Ersteres kann zudem durchaus die Anfälligkeit für Schäden erhöhen. Wenn das der Fall ist, dann kann es aus demselben Grund schwieriger werden, den Fehler zu beheben. Wohl existieren natürlich Ersatzteile auch für Waschtrockner und Co. Sogar für die Erzeugnisse verschiedenster Anbieter. Bloß muss man in einem so kompliziert verbauten Gerät erst einmal den Fehler finden können. Zudem: Fällt ein Kombigerät aus oder muss gar in Reparatur, dann sind alle damit verbundenen Arbeiten betroffen – also ein Komplettausfall gleich mehrerer Geräte.
- Leistungsfähigkeit: Je nachdem, welche Geräte kombiniert werden, so ist die Leistung der jeweiligen Funktionen oftmals geringer als bei vollwertigen getrennten Geräten. Gilt nicht universell, ist aber oft der Fall.
- Verbrauch: Manche Kombigeräte brauchen weniger Energie. Ebenso kann es jedoch genau andersherum sein. Beispielsweise benötigen Waschtrockner sowohl mehr Strom als auch Wasser – ersteres sogar mehr als beide Einzelgeräte zusammen.
- Kosten: Selbst, wenn Kombigeräte günstiger als Einzelanschaffungen sind, so kommt es in der Praxis stark darauf an, wie sehr Familien beide Systeme wirklich benötigen. Wer etwa einen Backofen mit Dampfgarfunktion kauft, diese aber nur einige Male im Jahr nutzt, zahlt naturgemäß drauf. Mitunter erwirbt man sogar Funktionen, die sich nach einem Test als nicht benötigt herausstellen.
- Zeitverzögerungen: Dieser Nachteil kann besonders schwer wiegen. Nehmen wir erneut den Waschtrockner. Wenn er gerade eine Ladung Wäsche reinigt, kann er naturgemäß nicht gleichzeitig eine weitere Ladung trocknen – gerade mit Babys und Kleinkindern im Haus ist das äußerst schwierig, weil bei denen typischerweise besonders viel Wäsche anfällt. Bei den meisten anderen Kombigeräten ist es ganz ähnlich. Heißt, die Funktionen können fast immer nur nacheinander genutzt werden, nicht gleichzeitig.
Die wichtigsten Schlüsselfakten für Familien
Stärken und Schwächen sind bei Kombigeräten definitiv deutlich ausgeprägt. Doch was können Familien hieraus mitnehmen und was sollten Sie beim Kauf beachten?
- Grundsätzlich sollten Familien stets prüfen, ob sie alle mit dem Gerät erworbenen Funktionen tatsächlich regelmäßig im Alltag benötigen. Außerdem, ob die zwangsweise Benutzung der Funktionen „nacheinander“ für sie keinen gravierenden Nachteil darstellt oder unbotmäßige Änderungen bei den täglichen Routinen erfordert.
- Was die Platzersparnis anbelangt, so lohnt es sich insbesondere bei Groß-Kombigeräten, zu prüfen, ob klassische Einzelgeräte nicht durch simples Stapeln einen ähnlich geringen Fußabdruck bekämen. Beispielsweise kann praktisch jeder Trockner auf der Waschmaschine stehen. Dazu ist nur ein günstiges Rahmenstück nötig.
- Ebenso ist es nötig, den Taschenrechner ziemlich großzügig einzusetzen. Nicht nur bei Einzelgeräten vom selben Hersteller wie beim Kombigerät, sondern ebenso den Systemen anderer Anbieter. Hier lassen sich wirklich keine seriösen pauschalen Antworten geben – es kommt absolut auf den Einzelfall an.
- Nicht zuletzt gilt es, sich die jeweiligen Funktionen sehr genau anzuschauen. Durch die kombinierte Bauweise sind mache Kombis in ihrer Funktionalität gegenüber den jeweiligen Einzelgeräten durchaus limitiert.
Um zum Ende des Texts auf die Frage in der Überschrift zurückzukommen: Kombigeräte können Familien durchaus aufgrund des reduzierten Fußabdrucks etwas bringen. Allerdings muss klar sein, dass diese und andere Stärken mit ziemlich deutlichen Nachteilen kommen.
Gerade was den Waschtrockner anbelangt, ist er kaum die bessere Wahl für Eltern mit Kindern. Allerdings kann er gerade bei größeren Familien oder etwa in Mehrgenerationenhaushalten ein großartiges Zweitgerät sein. Ähnlich sieht es bei vielen anderen Kombigeräten aus.
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