Die Reiseapotheke für alle Fälle
Damit der Urlaub Entspannung pur wird, muss man schon daheim Vorsorge treffen. Und Medikamente und Notfallhelfer für alle Eventualitäten einpacken. Am besten auch noch abgestimmt nach dem Urlaubsziel und den Mitreisenden.

Reisedurchfall, Sonnenstich, eine offene Blase auf der Bergtour oder ein lästig juckender Insektenstich – Krankheit, Schmerzen und Beschwerden können den schönsten Urlaub trüben. Deshalb sollte in jedes Gepäck die passende Reiseapotheke hinein.
„Generell hängt die Zusammenstellung vom persönlichen Gesundheitszustand und vom Reiseziel ab“, weiß DDr. Philipp Saiko, Präsident der Apothekerkammer Wien. Sein Tipp: Noch vor Reiseantritt in die Apotheke. „Hier wird auf das Reiseziel abgestimmt empfohlen, welche Medikamente mitgenommen werden sollten. Alle Apotheken sind mit einem speziellen EDV-System ausgestattet, das für jedes Urlaubsland die empfohlenen Reiseimpfungen und die richtige Reiseapotheke vorschlägt.“
Neben der klassischen Grundausstattung gehören auch Dauermedikamente in den Koffer. Saiko: „Alle Medikamente, die man zu Hause einnimmt, dürfen auch im Urlaub nicht fehlen.“ Oft sind benötigte Arzneien im Ausland gar nicht oder nur unter einem anderem Namen erhältlich.
Für den Strand
Speziell für den Beach-Urlaub sind Sonnenschutz, After-Sun-Produkte sowie solche gegen Sonnenbrand essenziell. Gegen Insekten helfen Insektenabwehrstoffe, sogenannte Repellants, als Lotion oder Spray und je nach Destination auch ein Moskitonetz für die Nächte.

DDr. Philipp Saiko
Für Städtetrips und Bergtouren
Wer Metropolen erobern will, sollte Ohrstöpsel gegen Lärm sowie eine Schlafbrille zum Abdunkeln gegen die Großstadtlichter dabei haben. Ebenso entscheidend sind Blasenpflaster: Schließlich werden Städte ja meist zu Fuß erkundet, und da sind Druckstellen und Schmerzen fehl am Platz. Das Gleiche gilt übrigens auch für Berg-Begeher. Die sollten auch noch Gelenkverband, Einmalkühlbeutel oder Kältespray und eine Salbe für etwaige Prellungen und Verstauchungen einpacken.
Reiseapotheke: Die richtige Grundausstattung
Bei Verletzungen
– Verbandszeug (sterile Wundkompressen, Mullbinden, Klebeband, Dreieckstuch)
– Pflaster, Blasenpflaster
– Schere
– Pinzette
– Wunddesinfektionsmittel
– Wund- und Heilsalbe
– Salbe für Prellungen und Verstauchungen
Gegen Fieber und Schmerzen
– Fieberthermometer
– Fieber- und Schmerzzäpfchen
oder -saft für Kinder
– Schmerztabletten für Erwachsene Erkältung
– Hustensaft oder -tropfen
– abschwellende Nasentropfen
– Halspastillen
Magen-Darm-Erkrankungen & Reiseübelkeit
– Elektrolytlösungen
– Tabletten oder Kaugummis gegen Reiseübelkeit
– Mittel gegen Durchfall, Erbrechen, Verdauungsbeschwerden
– Rescuespray oder -tropfen gegen Flugangst
– Tücher oder Gels zur Desinfektion
Insekten- und Sonnenschutz
– Kühlendes und schmerzlinderndes Antihistamin-Gel
– Repellants
– Sonnencreme. Vor allem bei Kindern mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor
– Lippenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor
Alle Dauermedikamente
Homöopathische Reiseapotheke
Neben der klassischen Reiseapotheke, können auch Globuli mit in den Urlaub. Für die Reise sollten die Arzneien in kleinen Etuis in Glasröhrchen verpackt werden.
Aconit. Bei plötzlich auftretenden Infekten infolge von kaltem Wind, Wetterumschwung, kalten Füßen.
Apis. Erprobt bei Insektenstichen, aber auch bei Quallenkontakt.
Arnica. Mittel bei jeder Verletzung oder Blutung, Verstauchung, Quetschung.
Arsenicum Alba. Brennende Schmerzen im Magen mit Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
Belladonna. Bei grippalem Infekt mit Halsweh, trockenem Husten oder Sonnenstich.
Cocculus. Bei Reisekrankheit und Seekrankheit mit Schwindelgefühl.
Dulcamara. Blasenentzündung als Folge von nassem Badeanzug; Neuralgien nach Klimaanlage.
Nux Vomica. Hilft nach zu viel Essen und bei krampfhaften Magen- und Darmbeschwerden.
Veratrum Album. Bei Brechdurchfall mit kaltem Stirnschweiß.
Richtig gelagert
Damit die Wirkstoffe auch tatsächlich helfen, wenn sie gebraucht werden, rät DDr. Saiko: „Am Urlaubsort sollte die Reiseapotheke am besten in einem dunklen, trockenen Kleiderschrank gelagert und nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Viele Substanzen reagieren nämlich sensibel auf zu viel UV-Licht bzw. auf Gefrierschranktemperaturen.“
Damit sollte dem Traumurlaub auch nichts mehr im Wege stehen.

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