Aus Arbeitsbock wird Kinderreck
Sobald Kinder laufen können, wollen sie auch turnen. Stefan bastelt ein Reck für Kinder bis ins späte Volksschulalter, das nur den Bruchteil eines Profisportgeräts kostet.
Erst hat es „Bastelpapa Stefan“ mit einem Arbeitsbock vom Diskonter um 20 Euro probiert – der war dann aber doch zu filigran. Schließlich sollte dieser die Basis für ein Turngerät sein, das die akrobatischen Übungen (und Schwingungen) von Kindern bis etwa 50 Kilogramm aushält.
Letztlich hat er in einem Baumarkt einen Bock um 70 Euro gekauft, der 200 Kilogramm an Belastung standhält. Wichtig dabei: Er soll Teleskopstangen (und nicht Teleskopbeine) haben, damit die Höhe des Recks verstellbar ist. Die Querverbindungen zwischen den Beinen des Arbeitsbocks darf man nicht montieren (denn da soll das Kind ja durchschwingen), stattdessen braucht das Gerät eine solide Basis, an der die vier Beine mit selbstsichernden Muttern fest montiert werden, damit das Reck nicht kippt bzw. nicht auseinanderfällt.
Diese Basis hat Stefan aus Holz konstruiert, als Reckstange fungiert ebenso eine aus Holz mit 3,5 Zentimeter Durchmesser. Die Breite des Recks kann bis zu einen Meter betragen (je nachdem, welche Breite die Turnmatte hat). Einen passenden Arbeitsbock gibt es schon um 50 bis 70 Euro im Baumarkt, das Holz besorgte sich Stefan in der Resteabteilung um rund 25 Euro. Das macht also weniger als 100 Euro – ein professionelles Turngerät dieser Art kostet mindestens das Dreifache!
Reine Bauzeit waren zwei Stunden, allerdings muss man sich einige Gedanken machen, welcher Arbeitsbock passt und vor allem wie man auf den Teleskopstangen den „Adapter“ für das Anbringen der Reckstange konstruiert.
Kinderreck selber bauen - das Material
Die Heimwerker- Grundausstattung reicht, um aus einem Arbeitsbock ein Reck für Kinder zu machen. Schrauben jeder Art (sowie Schraubenzieher und -schlüssel jeder Größe) sind sicher auch vorhanden. Zusätzlich braucht es diesmal Hobelware aus der Resteabteilung des Baumarktes (unter anderem eine Multiplexplatte, 16 Millimeter stark), eine handelsüblicheTurnmatte
(maximal einen Meter breit) und ein Stück Rohrisolierung um vielleicht zwei Euro (anstatt einer Profi- Schaumstoffauflage) für die Reckstange.
Anleitung: Kinderreck I Reckstange für Kinder selber bauen
Das ist der Ausgangspunkt für das Turngerät: ein stabiler Arbeitsbock, etwa von der Marke Batavia, zu kaufen um rund 50 bis 70 Euro in vielen Baumärkten.
An den Beinen des Arbeitsbocks zusätzliche Löcher bohren, damit die Beine später an der Holzbasis des Recks gut fixiert werden können. Das erste etwa 3,5 cm, das zweite (um 90 Grad versetzt) etwa 10 cm vom unteren Rand entfernt.
Holzstücke zuschneiden, die in die vier Beine, also die 1 mm starken Vierkantstahlrohre (hier 25 x 25 mm), rund 12 cm weit geschoben werden. Damit wird verhindert, dass sich später die Beine beim Anschrauben an der Holzbasis verformen.
Jetzt kommt der heikelste Teil der Arbeit an die Reihe: die „Adapter“ an den oberen Enden der Teleskopstangen des Bocks, auf denen später die Reckstange gut aufliegt und angeschraubt wird.
Es gilt, eine passende „Ummantelung“ der Vierkantstahlrohre zu konstruieren, mit einem Innenmaß von etwa 27 x 27 mm. Dazu verwendet Stefan gehobelte Multiplex-Holzstücke von 16 mm Stärke aus der günstigen Resteabteilung des Baumarktes.
Vier Leisten von etwa 6,1 x 15 cm zuschneiden (für jeden der beiden Aufsätze braucht man zwei).
Dann vier Leisten mit etwa 2,5 x 8,5 cm anfertigen.
Nun in die vier breiten Leisten die Löcher an der Stelle im oberen Teil bohren, wo die Reckstange aufliegt. Stefan macht entsprechend der verwendeten Reckstange aus Holz Löcher mit 35 mm Durchmesser.
Dann diese Leisten genau in der Mitte der Löcher schneiden, damit Halbkreise entstehen.
Nun aus der Multiplex-Holzplatte ein Quadrat von 8,5 x 8,5 cm anfertigen und daraus zwei gleiche Dreiecke sägen. Diese Dreiecke sind die „Nasen“ des Adapters und verleihen der hölzernen Reckstange (die später montiert wird) zusätzliche Stabilität.
An jeder der vier breiten Leisten (die mit dem Halbkreis) vier Löcher bohren, durch welche dann diese breiten Leisten mit den schmalen Leisten verschraubt und auch verleimt werden.
Die Nasen (Dreiecke) mit den breiten Leisten verbinden. Am untersten Punkt des Halbkreises muss die Nase anliegen. Löcher vorbohren, verleimen, verschrauben.
Auch an den schmalen Leisten Löcher bohren: dazu genau an den vorhandenen Löchern der Teleskop Verkantstahlrohre Maß nehmen und eben in diesem Abstand die Löcher an den Holzleisten machen!
Nun die vier Seiten jedes Aufsatzes zusammenfügen: gut verleimen und verschrauben.
So sehen die beiden fertigen Aufsätze nun aus, die auf den Teleskopstangen montiert werden.
Jetzt geht es an die Basis des Turngeräts, ein Rechteck aus Holzlatten. Der Abstand der am Boden stehenden vier Beine des Arbeitsbocks ist nämlich zu gering, um die Stabilität beim Einsatz als Reck zu sichern. Daher hat Stefan den Arbeitsbock so weit wie möglich gespreizt, dann den Abstand zwischen den untersten Löchern gemessen. Das ist das Maß für die Distanz der entsprechenden Löcher an der Basiskonstruktion.
Hier messen die Latten 135 x 4,4 x 7,4 cm, sie werden an jedem Ende mit einem flachen Holzquadrat als Fuß versehen (da könnte man auch ein Filzpad anbringen, um den Boden zu schonen). Der Abstand zwischen den beiden Latten ergibt sich aus der gewählten Länge der Reckstange sowie aus der Breite der verwendeten Fitnessmatten. Stefan nahm eine 1 m breite Matte, daher sind die beiden Basislatten 1 m voneinander entfernt.
Die beiden Latten mit zwei Querbrettern verbinden, die so geschnitten sein sollen, dass sie etwa 3 cm überstehen.
Nun die Beine des Arbeitsbocks an die Längslatten anschrauben. Hier sind die Schrauben (entsprechend der maximalen Spreizung der Beine des Bocks ) 59 cm voneinander entfernt.
Jetzt an den Teleskopstangen die aus Holz gefertigten Adapter anbringen. Selbstsichernde Muttern und Beilagscheiben verwenden.
Die Reckstange (hier ein Rundholz mit 3,5 cm Durchmesser und 135 cm Länge) auflegen, den höchsten Punkt der Stange mit einer Wasserwaage ermitteln.
Hier die Stange mit dem Adapter mit drei Schrauben verbinden (außen 70 mm lang, die mittlere etwas kürzer).
Anstatt einen Profischaumstoff für die Reckstange zu kaufen, kann man ein Stück Heizrohrisolierung verwenden.
Dieses Reck ist dank der Teleskopstangen von etwa 75 bis 120 cm in der Höhe verstellbar. Turnmatte drunterlegen – und los geht’s.
Der gewählte Arbeitsbock als Basis hat laut Angaben eine Tragkraft von 200 kg, das Reck ist für Kinder bis 50 kg stabil – und hält auch Bastelpapa Stefan stand!
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