Auszeit, Abkühlung und Abenteuer: Wald wirkt Wunder
Ein Aufenthalt im Wald fördert nachweislich das Wohlbefinden. Gerade auch Kinder profitieren von der reizarmen, aber anregenden Umgebung unter Blättern. Tipps für Aktivitäten an – und zwischen den – Hitzetagen

Im Sommer ist es im Wald besonders angenehm. Das liegt zuallererst am Temperaturunterschied. Im Wald ist es um bis zu 5 Grad kühler als im Freiland. Das zeigte eine 2022 veröffentlichte Studie des Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und der damaligen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), nunmehr Geosphere Austria. Am größten ist der Unterschied zwischen Anfang Juni und Ende August. Damit kommt dem Wald auch eine besondere Erholungsfunktion an Hitzetagen zu. Gerade Kinder profitieren außerdem von der reizarmen, aber anregenden Naturumgebung, wie die Umweltmedizinerin Daniela Haluza erklärt. Dabei ermöglicht er auch Digital Detox, also Zeit ohne digitale Ablenkungen und Reize. Wer sich zu Hause auf das Ökosystem Wald vorbereiten und über dessen Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel und gegen den Artenverlust informieren möchte, kann das trotzdem auch mit der Augmented-Reality-App „Öswald – App in den Wald“ tun. Die eigentlich für den Unterricht und die Anwendung mit Schüler*innen gedachte App steht kostenlos zur Verfügung und ist auch für Eltern hilfreich. Kurz vor Schulschluss erhielt sie am EduTech Summit 2025 in Salzburg ganz offiziell das Gütesiegel für Lern-Apps.

14 Ausflugs-Wälder für Familien in Österreich
1. Wipfelgaudi im Familywald
Im „Familywald“, einem weitläufigen Naturfreizeitpark (30.000 Quadratmeter) im Kärntner Ossiach, gibt es Österreichs einzige „Wald-Achterbahn“. Außerdem einen Baumwipfelpfad, einen Kletterwald und Treenets zum Klettern und Abhängen.
2. Baumkronenweg in Kopfing
Einen ganzen Kilometer führt der Pfad auf bis zu 15 Meter hinauf auf 26 Plattformen und – als besonderen Höhepunkt – hinauf auf einen 40 Meter hohen Aussichtsturm mit Blick weit über das Innviertel. Außerdem gibt es Erlebnisstationen, einen Kinderspielplatz und ein Baumhotel.
3. Erlebniswelt Holzknechtland
Ein zwei Hektar großer Themenpark widmet sich der historischen Waldarbeit, wie sie nicht nur hier in der Mariazeller Gegend typisch war. Neben einer Mini-Waldeisenbahn, Holzfiguren, Sand- und Abenteuerspielplätzen gibt es hier auch die „Biberwasser“-Wasserspiele.
4. Waldschule Waldviertel
Das Motto lautet „Erleben, Entdecken, Forschen“ und das alles waldpädagogisch fundiert und als Verein organisiert. An ausgewählte Destinationen im Waldviertel (Franzen, Ottenstein, Waldreichs) werden beispielsweise Nachtwanderungen, Waldbaden, Bastelworkshops oder Nachmittage zum „Wald als Ort des Staunens“ angeboten.
5. Wunderwelt Wald(viertel)
Im nördlichen Waldviertel kühlt es nicht nur nachts angenehm ab, auch tagsüber lässt es sich hier im Hochsommer gut aushalten. Einen Ausflug wert ist die „Wunderwelt Wald“ der Kinsky’schen Forstverwaltung, eines traditionellen Landguts, deren Familie immer noch auf der Burg Heidenreichstein wohnt. Die Wunderwelt Wald bietet Einblicke in den Alltag von Förstern und Jägern, führt in das Ökosystem Wald.

6. Abenteuer auf der Insel im Auwald
Das Nationalparkzentrum in Orth an der Donau versteht sich als „Tor zur Au“. Das heißt natürlich: in den Auwald des Nationalparks Donau-Auen. Der Außenbereich des Museums – die sogenannte „Schlossinsel“ – ist ein Erlebnis-, Abenteuer- und Zoo-Parcours. Besondere Attraktionen sind die Unterwasserbeobachtungsstation und eine Hängebrücke über den Altarm.
7. Teichwandern im künftigen Nationalpark
Bald soll die Jahrhunderte alte Kulturlandschaft der naturnahen Waldviertler Karpfenteiche in den neuen Nationalpark Kampwald eingebettet sein. Das Gut Ottenstein – ein Biobetrieb – bietet ganzjährig geführte Teichwanderungen und Fischerkurse an, die dieses besondere Ökosystem erlebbar machen. Lässt sich kombinieren mit einem Besuch im Greifvogelzentrum auf Schloss Waldreichs und einer Übernachtung in einem der Seehäuser am Dobra-Stausee.
8. Wildkatzen und Wildnis im Thayatal
Auch im Sommer bietet der Nationalpark Thayatal ein attraktives Familienprogramm. Besonders eindrucksvoll sind die von einer/einem Ranger*in geführten Wildkatzenwanderungen oder auch die Schaufütterungen am Wildkatzengehege. Für größere Kinder (ab Volksschulalter): die geführten Wildniswanderungen durch Österreichs „Green Canyon“. Sehr eindrucksvoll: der Blick von der neu eröffneten Aussichtswarte über die sich durchs dichte Grün mäandernde Thaya.
9. Baumhausweg im Stubaital
Eine Erlebniswelt zwischen Waldboden und Baumwipfeln – und eine zweistündige, auch kinderwagentaugliche Familienwanderung – führt direkt von der Mittelstation der Kreuzjochbahn in die Schlick. Zu den 100 Höhenmetern, die es dabei zu bewältigen gibt, kommen ein paar mehr, wenn das Besteigen der sieben spektakulären Baumhäuser am Weg mitgerechnet wird. Eine Zwergenwanderung!
10. Waldseilpark X Trees
Mit Helm und Klettergurt ist man beim Klettern in den Baumkronen im Waldseilpark „X Trees“ in Serfaus in Tirol sicher unterwegs. Routen gibt es hier für jeden Klettertypen: für den „schwindelfreien Klettermax“, das „Balancier-Genie“ oder die – kleine – „Springmaus“.

11. Cumberland Wildpark Grünau
Das Almtal in Grünau im oberösterreichischen Salzkammergut ist auch fürs verlängerte Wochenende eine Reise wert. Der Cumberland Wildpark ist einer der größten Wildparks Österreichs. Auf seinen weitläufigen 60 Hektar finden sich viele schöne Wald- und Schattenplätze, von denen aus über 500 Tierarten beobachtet werden können. Gut kombinierbar mit einem Bad im Almsee, Flussbaden in der eiskalten Alm oder einem Besuch in der Grüne-Erde-Welt in Scharnstein.
12. Waldhüttenromantik im Wildniscamp
Sommercamps, Workshops zum Spurenlesen oder Feuermachen sind hier ab zwei Nächtigungen möglich. Diese versprechen Abenteuer pur. Das Wildniscamp des Nationalpark Kalkalpen liegt – so die Selbstbeschreibung – „auf einer sonnigen Lichtung mitten im Waldmeer auf 940 Meter Seehöhe. Es ist nur zu Fuß erreichbar, das Handy hat hier Sendepause“.
13. Wild- und Erlebnispark Ferleiten
Direkt an der Kassenstelle der Großglockner Hochalpenstraße gelegen, verspricht der Abenteuer- und Wildpark Ferleiten den Anblick von 200 Wildtierarten (nicht alle heimisch). Wie in der Natur teilen sich hier Bären und Wölfe ein Gehege. Aktuell lassen sich mit etwas Glück auch die jungen Luchse beobachten. Ein Ausstellungspavillon des Nationalpark Hohe Tauern führt interaktiv in die Unterwasserwelt von Bergseen und eiskalten Gebirgsbächen. Außerdem gibt es hier einen Erlebnispark mit 40 Spielgeräten.
14. Regentag im Haus der Wildnis
Das unberührte Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal – Österreichs einziger größerer Urwald – darf nicht betreten werden. Im UNESCO-Weltnaturerbezentrum „Haus der Wildnis“ in Lunz am See führt allerdings eine modern und interaktiv gestaltete Ausstellung in dieses einzigartige Naturparadies. Ein Erlebnis.
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