Mit dem Schulstart beginnt sowohl für das Kind, als auch für die Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Ihr Kind sollte sich auf die Schule freuen können, erzählen Sie also von eigenen, schönen Schulerlebnissen.
Üben Sie ein bis zwei Wochen vor Schulstart den Schulweg mit Ihrem Kind, zeigen Sie ihm dabei nicht den schnellsten, sondern den sichersten Weg.
Gehen Sie selbst davon aus, dass die Lehrkraft Ihres Kindes eine ausgebildete, pädagogische Fachkraft ist, die das Beste für Ihr Kind möchte. Ihr Kind wird dieser Person vertrauen und eine enge Beziehung aufbauen. Fragen Sie immer wieder nach, was Ihr Kind Tolles in der Schule erlebt hat und ob es schon Freunde gefunden hat, regen Sie an zum Erzählen. In den ersten beiden Schuljahren benötigt Ihr Kind noch Unterstützung bei der Organisation des Schulalltages. Packen Sie gemeinsam jeden Tag die Schultasche aus, ordnen Sie Stifte und Papiere mit Ihrem Kind mit dem Ziel, dass es diese Aufgaben schon bald alleine übernehmen kann.
Zeigen Sie reges Interesse an den Arbeiten, die Ihr Kind erfüllt, das gibt den Schulaufgaben eine Wertigkeit und Ihr Kind fühlt sich gesehen und wichtig. Der Eintritt in das Schulleben bedeutet nicht, dass ab diesem Zeitpunkt die Schule für Erziehung und Lernen allein verantwortlich ist. Ihr Kind möchte mit Ihnen teilen, was es erlebt, Sorgen besprechen und Lob ernten. Greifen Sie bei Unsicherheiten nicht gleich ein, sondern regen Sie Ihr Kind an, selbst Lösungen auszuprobieren.
Seien Sie geduldig, wenn nicht alles auf Anhieb reibungslos funktioniert. Für Ihr Kind bedeutet der Alltag in einem Schulbetrieb eine große Umstellung. Viele Kinder sind ganztags in einer staatlichen Organisation, es gibt neue Kindergruppen, neue Bezugspersonen, viele Regeln und eine ganze Menge Inhalte, die sich Ihr Kind merken soll. Nach einem langen Schultag muss Ihr Kind eine Pause haben, eine Möglichkeit zum Rückzug, möglichst ohne mediale Beflutung wie Fernsehen. Es erlebt über viele Stunden einen anhaltenden Geräuschpegel und ist immer unter vielen anderen, sodass ein Ruhepol zuhause wichtig ist. (Die Beschäftigung mit medialen Inhalten wie TV, Xbox, Playstation etc. sollte in diesem Alter maximal eine halbe Stunde täglich betragen.)
Planen Sie keine zusätzlichen Freizeitkurse, in denen Ihr Kind wieder gefordert ist und ihm Leistung abverlangt wird. Ein sportlicher Ausgleich zum Schulalltag ist jedoch sicher wünschenswert, sofern dabei kein großer Zeit- und Leistungsdruck entsteht. Nehmen Sie sich für Hausaufgaben mit Ihrem Kind ausreichend Zeit, in der Sie selbst nicht gestresst sind und schalten Sie dabei alle Geräuschquellen aus. Führen Sie abends ein Ritual zum Schlafengehen ein, das Ihr Kind entspannt. Lesen Sie ihm etwas vor, hören Sie Entspannungsmusik und kuscheln Sie mit Ihrem Sprössling, lassen Sie noch einmal den Tag mit Ihrem Kind vor Augen ablaufen.
Begleiten Sie Ihr Kind mit guten und positiven Gedanken in den neuen Lebensabschnitt, stehen Sie zur Seite, wenn es Sie braucht, aber trauen Sie Ihrem Kind auch ruhig schon etwas zu, denn es möchte lernen und wachsen und sich sicher sein, dass Ihre helfende Hand da ist, wenn es Sie braucht.