Heute ist Safer internet Day: Kinder sollen und wollen über die Gefahren des Internet informiert werden. Ein neues Videoprojekt über sexuelle Belästigung im Netz hilft Erwachsenen das Gespräch aufzunehmen.
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Während der Pandemie haben sich viele Lebensbereiche von Jugendlichen noch stärker ins Netz verlagert als davor. Dabei werden oft Grenzen überschritten – zwischen Jugendlichen selbst, aber auch etwa durch sexuelle Annäherung von Erwachsenen an Kinder und Jugendliche. Der beste Schutz dagegen sind offene Gespräche. „Eltern sollten die rechtliche Situation erklären, anstatt aus Sorge Verbote und Bewertungen auszusprechen. Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass es im Netz Menschen gibt, die einem nichts Gutes wollen. Sie sollten bestärkt werden, sich Hilfe zu holen, wenn sie sich unwohl fühlen oder bedrängt werden. Das kann nur gelingen, wenn ihnen Erwachsene keine Schuldgefühle vermitteln, sondern unterstützend zur Seite stehen“, erklärt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer Rat auf Draht. „Je früher man mit der Medienerziehung beginnt, desto besser. Eine Aufklärung über die Risiken der Internetnutzung ist genauso wichtig, wie die Regeln im Straßenverkehr zu besprechen. Spätestens wenn Kinder beginnen, Soziale Netzwerke zu nutzen, sollte man gemeinsam mit ihnen die Privatsphäre-Einstellungen durchgehen, denn diese ändern sich oft und sind auch nicht immer standardmäßig auf der sichersten Stufe eingestellt. Auch welche Fotos, Videos oder Texte im Internet veröffentlicht werden, sollte mit Kindern ebenso thematisiert werden wie die Nutzung sicherer Passwörter und die Weitergabe persönlicher Daten. Die Internet- und Handynutzung sollte zu einem gewohnten Thema in der Familie werden, denn je mehr Wissen darüber vorhanden ist, desto größer ist auch die Chance, sich vor möglichen Gefahren zu schützen“, ergänzt Corinna Harles, psychologische Leitung der Rat auf Draht Elternseite.  

Nicht mit mir!

Im Rahmen des EU-Projekts #besafeonline sind aktuell drei Videos entstanden, die Erwachsenen helfen können, ein Gespräch über Cyber-Grooming, Verunglimpfung nach Sexting und sexueller Belästigung im Netz mit ihren Kindern zu beginnen. „Die Videos sollen jungen Menschen Mut machen, sich zu wehren und sexuelle Belästigung online in all ihren Formen nicht zu akzeptieren! Sie können Ihr Kind unterstützen, zu wissen, was im Internet verboten ist und was es tun kann, wenn es etwas Verbotenes sieht oder erlebt“, so Satke. Informationen zu diesen Themen, sowie Tipps, etwa im Umgang mit Cyber-Mobbing, stellt auch die Rat auf Draht Elternseite zur Verfügung.

Rat auf Draht hilft weiter

Österreichs wichtigster Notruf für Kinder und Jugendliche ist auch die offizielle Helpline im österreichischen Safer Internet Center. Kinder und Jugendliche erhalten hier rund um die Uhr kostenlos und anonym Beratung. Die Rat auf Draht Elternseite hat wertvolle Tipps für Eltern gesammelt, die ihre Kinder beim sicheren Bewegen im Internet unterstützen wollen.

Rat auf Draht – eine Initiative von SOS-Kinderdorf und ORF – wird vorwiegend über Spenden finanziert.

Woran mangelt es armutsbetroffenen Kindern in Österreich in der Pandemie? Die Auswertung aktueller Daten von über 500 Familien zeigt, dass Geld für Kleidung und Lebensmittel ganz oben auf der Liste stehen.
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Die Volkshilfe hat im Jänner die Angaben von über 500 Familien ausgewertet, die ein Jahr lang am Projekt „Existenzsicherung für armutsbetroffene und armutsgefährdete Kinder und Jugendliche in der Pandemie“ teilnehmen. Unterstützt wird das Projekt durch das Sozialministerium. Rund 1.200 Kinder werden mit je 100 Euro im Monat unterstützt und sozialarbeiterisch von der Volkshilfe begleitet. Die ausgewerteten Gespräche mit den armutsbetroffenen Familien zeigen, in welche Notlagen die Kinder durch Corona geraten.

9 von 10 Familien fehlt Geld für Kleidung, Essen und Wohnen

Ein Blick auf die Zahlen aus dem Projekt „Existenzsicherung“ spiegelt die prekäre Lage wieder, in der Kinder armutsbetroffener Familien leben. Fast 90% der Familien im Projekt planen Ausgaben im Bereich der Grundversorgung. Mehr als die Hälfte sagt, sie werden mit der zusätzlichen finanziellen Unterstützung Kleidung für ihre Kinder kaufen (54%). Jede dritte Familie (33%) wird Ausgaben für Lebensmittel decken. Und für ein Viertel der Familien (24%) geht es um das Bestreiten der Wohnkosten. Der aktuelle Preisanstieg bei Nahrungsmitteln, Energie- und Mietkosten, wird diese Lage noch weiter verschärfen.

Bildung – Familien sind technisch noch immer nicht gerüstet

Jede vierte Familie im Projekt (26%) wird die Mittel für Schulsachen ausgegeben, wobei der Prozentsatz bei den Familien mit Schulkindern um ein Vielfaches höher ist. Dass vielen Kindern nach wie vor Computer, Drucker oder Internetanschluss fehlen, zeigt die Auswertung ebenfalls: jede zehnte Familie im Projekt plant hier Ausgaben.

Gesundheit – Therapiekosten als größte finanzielle Belastung

Geplante Ausgaben im Bereich Gesundheit werden von den wenigsten Familien genannt (10% der Nennungen). Größter Punkt sind hier Therapiekosten. Das zeigt die Lücken in der ansonsten guten Versorgung in Österreich auf und spiegelt den Mangel an kassenfinanzierten Therapieplätzen, sowie der fehlenden Kostenübernahme bei manchen Therapien wieder.

Kinder brauchen nachhaltige Unterstützung – Kindergrundsicherung jetzt

„Dass es bei fast allen Familien im Projekt um die Finanzierung von elementaren Grundbedürfnissen geht, zeigt wie dringend es eine Kindergrundsicherung in Österreich braucht. Damit es für die Kinder statt um ein Überleben endlich um ein Erleben geht.“, betonte Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, im Rahmen der heutigen Pressekonferenz abschließend.

Anlässlich des 19. internationalen Safer Internet Day am 08. Februar 2022 präsentiert Saferinternet.at gemeinsam mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm eine aktuelle Studie zum Thema Cyber-Mobbing. 17 % aller Jugendlichen sind, wie diese belegt, bereits Opfer von Cyber-Mobbing geworden.
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Lügen und Gerüchte in Sozialen Netzwerken, wiederholte Beleidigungen über Messenger-Dienste oder Ausgrenzungen im Online-Unterricht: Jugendliche können auf vielfältige Weise von Cyber-Mobbing betroffen sein. In Zeiten von Lockdowns und Home-Schooling hat dieses Phänomen weiter zugenommen – immer mehr junge Menschen machen auf die eine oder andere Weise Erfahrung mit Cyber-Mobbing.

Im Rahmen der Initiative Saferinternet.at präsentierten heute das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und die ISPA – Internet Service Providers Austria gemeinsam mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm eine Studie zum Thema Cyber-Mobbing, für die 11- bis 17-Jährige befragt wurden. Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm betont: „Die Pandemie belastet junge Menschen sehr, die letzten zwei Jahre waren für viele hart an der Grenze des Erträglichen. Und Cyber-Mobbing trägt hier mit Sicherheit seinen Teil bei. Daher ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, Probleme wie dieses in Zahlen zu gießen und das tut die Studie. Mir ist es enorm wichtig, dass wir Mobbing ernst nehmen, egal wo es stattfindet. In Wirklichkeit müssen wir alle Mobbing mit einem „Aha“ begegnen: Aufklären – Hinschauen – Hilfe anbieten.“

 

17 Prozent waren bereits Opfer

Negative Online-Erfahrungen haben bereits viele Jugendliche gemacht: So hat fast die Hälfte (48 %) schon Beschimpfungen und Beleidigungen am eigenen Leib erfahren, gefolgt von Ghosting, also dem plötzlichen, unangekündigten Kontaktabbruch durch andere (46 %). Auch Lügen oder Gerüchte, die über die eigene Person verbreitet wurden (41 %), sowie Identitätsdiebstahl durch Fake-Profile (37 %), der ungewollte Erhalt unangenehmer Nachrichten (37 %) oder Einschüchterungsversuche (33 %) werden häufig genannt.

Doch nicht jede unangenehme Situation ist Cyber-Mobbing. Unter Cyber-Mobbing versteht man das absichtliche und über einen längeren Zeitraum anhaltende Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen oder Ausgrenzen konkreter Personen über digitale Medien. Betroffene erleben meist eine Kombination verschiedener Erscheinungsformen. Wie die Studie zeigt, waren 17 % der Befragten schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing, 42 % haben dies bereits bei anderen mitbekommen. Jede/r Zehnte sagt sogar, selbst schon aktiv mitgemacht zu haben.

Von Spaß bis Ernst: Täter handeln aus unterschiedlichsten Motiven

Jugendliche gehen davon aus, dass die TäterInnen nicht zwangsläufig mit böser Absicht handeln: 44 % sind der Meinung, dass diese die Grenze zwischen Spaß und Ernst schlicht nicht kennen. Ein wichtiger Hinweis, wenn es um die Präventionsarbeit geht – hier ein Bewusstsein für unterschiedliche Wahrnehmungen zu schaffen, kann ein bedeutender Schritt im Kampf gegen Cyber-Mobbing sein. Ebenfalls als sehr häufiges Motiv wird mit 43 % der Wunsch nach Machtausübung genannt. Je rund ein Drittel der Befragten nennt als weitere Gründe die Demonstration von Gruppenzugehörigkeit (36 %), rassistische Motive (33 %) sowie das Unvermögen, mit dem eigenen Zorn umzugehen (31 %) und Langeweile (31 %).

Cyber-Mobbing passiert vor allem öffentlich

Soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Spieleplattformen: Überall dort, wo sich junge Menschen online bewegen, kann es zu Cyber-Mobbing kommen. Am häufigsten nennen die Jugendlichen Plattformen, auf denen öffentlich kommuniziert wird: Instagram (56 %), gefolgt von TikTok (42 %), Facebook (36 %) und Snapchat (32 %). Obwohl fast alle Befragten WhatsApp nutzen, liegen Messenger-Dienste mit 30 % nur an 5. Stelle der häufigsten Cyber-Mobbing-Plattformen. Online-Spiele werden von 25 % genannt, immerhin 11 % geben auch Videochat-Anwendungen für den Unterricht an.

Mehr Vorfälle in Zeiten der Pandemie

Die Pandemie mit ihren wiederholten Lockdowns hat zu einer Verlagerung des Sozial- und Schullebens in die Online-Welt geführt. Knapp die Hälfte der Befragten (48 %) stimmt der Aussage zu, dass Cyber-Mobbing in Zeiten von Distance Learning häufiger vorkommt (19 % keine Angabe). So haben Jugendliche im Home-Schooling bei sich und anderen bereits erlebt, dass die Teilnahme am Online-Unterricht absichtlich schwer gemacht wurde (30 %), dass sie oder jemand anders bewusst von schulischen Informationen ausgeschlossen (23 %) oder während des Online-Unterrichts verspottet wurden (22 %). Cyber-Mobbing findet also in solchen Fällen auch vor den Augen der Lehrenden statt. „Leider ist die Präventionsarbeit gerade in dieser Zeit, die für viele Jugendliche eine besondere Herausforderung darstellt, zu kurz gekommen. Dabei sind vorbeugende Maßnahmen gegen Cyber-Mobbing während der Pandemie besonders wichtig“, so Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von Saferinternet.at.

Betroffene wissen, wer hinter Attacken steckt

In der öffentlichen Wahrnehmung agieren die TäterInnen von Cyber-Mobbing vorwiegend anonym. Die Befragung der Jugendlichen zeigt jedoch, dass die Betroffenen meist keineswegs im Dunkeln tappen, was die Identität des Angreifers betrifft. Die Mehrheit gibt an, dass Opfer von Cyber-Mobbing gewöhnlich ahnen, wer dafür verantwortlich sein könnte (43 %) oder es sogar genau wissen (30 %). Dass Cyber-Mobbing vor allem im schulischen Umfeld passiert, zeigt sich auch hier: 43 % der Jugendlichen geben an, dass die TäterInnen dort zu finden sind, gefolgt von Internet-UserInnen (21 %) und Bekanntenkreis (8 %).

Hilfreiche Strategien fruchten in der Praxis nicht immer

Als wichtigste Strategie gegen Cyber-Mobbing erachten es die Jugendlichen, sich Hilfe zu holen. FreundInnen werden von 78 % als wichtigste Ansprechpersonen genannt, gefolgt von Eltern (71 %) und Lehrenden (64 %). Theorie und Praxis klaffen allerdings manchmal auseinander: Denn mit 48 % meint fast die Hälfte der Befragten, dass Erwachsene in Cyber-Mobbing-Situationen oft nicht hilfreich sind. Ebenso hat ein Drittel (33 %) der Jugendlichen schon erlebt, dass Lehrende einen Fall nicht ernst genommen haben.

Diese Diskrepanz zeigt sich auch bei der Nutzung technischer Möglichkeiten zur Abwehr von Mobbing-Attacken. So beurteilen es 70 % der Jugendlichen als hilfreich, TäterInnen auf den jeweiligen Plattformen zu blockieren oder zu sperren. Diese zu melden, erachtet mit 59 % ebenfalls eine Mehrheit als hilfreich. 45 % der Jugendlichen haben erlebt, dass ihre Meldungen an Betreiber Sozialer Netzwerke nicht wie erwartet bearbeitet wurden.

Die direkte Auseinandersetzung mit den TäterInnen wird als weniger zielführend bewertet. Diese zu bitten, mit dem Mobbing aufzuhören, beurteilen nur 23 % als hilfreich. Lediglich 18 % halten es für förderlich, mit Beschimpfungen oder Beleidigungen zu kontern. Und einfach zu warten, bis das Mobbing wieder aufhört, stellt nur für 17 % eine Option dar.

Aufklärung nimmt zu – doch es bleibt viel zu tun

„Gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen konnten wir maßgeblich zur Aufklärung über Cyber-Mobbing beitragen. Die Mehrheit der Befragten, nämlich 58 Prozent, weiß, wie sie gegen Cyber-Mobbing vorgehen kann“, so ISPA-Präsident Harald Kapper erfreut und betont: „Die Studie verdeutlicht, dass wir Jugendliche weiterhin über Hass im Netz und Cyber-Mobbing informieren müssen, im schulischen wie auch privaten Umfeld.“ Bei 84 % erfolgte die Aufklärung durch Lehrende, bei knapp der Hälfte (45 %) durch Eltern, 38 % geben das Internet und über ein Drittel (35 %) Workshops als Informationsquelle an.

Entscheidende Rolle bei der Cyber-Mobbing Prävention spielen zum einen die Eltern. An ihnen liegt es, von klein auf zu vermitteln, wie man mit Konflikten offline und online umgehen und diese lösen kann. „Eltern sollten ein offenes Ohr haben und ihrem Kind signalisieren, dass es ernst genommen wird“, so Bernhard Jungwirth, Projektleiter Saferinternet.at. „Denn egal, in welcher Rolle das eigene Kind in eine Cyber-Mobbing-Situation involviert ist: Jugendliche hier zu begleiten und gemeinsam eine Lösung zu finden, ist eine wichtige Aufgabe der Eltern.“

Zum anderen zeigen die Zahlen der Studie: Wenn es um Cyber-Mobbing geht, ist das schulische Umfeld sowohl Ort des Geschehens als auch Ort der Hilfe und Prävention. Daher müssen dort gerade in den schwierigen Zeiten der Pandemie Angebote und Maßnahmen forciert werden: Notwendig sind zusätzliche Fortbildungen für Lehrende und DirektorInnen, ein Ausbau von Unterstützungsstrukturen wie Schulsozialarbeit oder Schulpsychologie und eine noch stärkere Thematisierung von Cyber-Mobbing im Unterricht. Präventions-Workshops, wie sie von Saferinternet.at angeboten werden, können eine Entlastung für die in Cyber-Mobbing-Situationen stark geforderten PädagogInnen sein. Darüber hinaus sind auch die Online-Plattformen gefordert, ihre Meldeprozesse weiter zu verbessern.

Saferinternet.at unterstützt mit zahlreichen Angeboten

Das Thema Cyber-Mobbing ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für PädagogInnen und Eltern eine große Herausforderung. Deshalb unterstützt Saferinternet.at österreichweit mit Workshops und zahlreichen weiteren Informationsangeboten. Ab sofort kann das Unterrichtsmaterial „Aktiv gegen Cyber-Mobbing“ (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) kostenlos bestellt und heruntergeladen werden. Weitere Leitfäden und Flyer sowie der Eltern-Videoratgeber „Frag Barbara!“ runden das Angebot ab. Auch das ISPA-Kinderbuch „Der Online-Zoo“ und die gleichnamige Videoreihe behandeln unter anderem das Thema Cyber-Mobbing. Alle Angebote und Download- sowie Bestellmöglichkeiten finden sich auf www.saferinternet.at.

Anlässlich des Safer Internet Day findet traditionell im gesamten Februar der Safer Internet-Aktionsmonat statt. Schulen und Jugendorganisationen sind aufgerufen, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen. Detaillierte Informationen zum Safer Internet Day 2022 in Österreich und dem Aktionsmonat finden sich auf www.saferinternetday.at (international: www.saferinternetday.org).

Am 7. Februar 2022 fand eine Pressekonferenz zur Präsentation der Studie „Safer Internet Day 2022“ mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (r.), Saferinternet.at-Projektleiter Bernhard Jungwirth (l.), ISPA-Präsident Harald Kapper (3.v.l.) und der pädagogischen Leiterin von Saferinternet.at Barbara Buchegger (2.v.l.) statt.
Kuschelige "Mutmacher" sollen die Grazerinnen und Grazer für den Kinderschutz sensibilisieren. Denn 2021 gab es einen traurigen Spitzenwert bei den Meldungen.
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Vor mehr als 30 Jahren, am 20. November 1989, wurde von der UNO die Konvention über die Rechte des Kindes beschlossen. Dieses Übereinkommen sichert jedem Kind grundlegende politische, soziale, ökonomische, kulturelle und bürgerliche Rechte zu. Ebenfalls im Jahr 1989 wurde in Österreich Gewalt in der Erziehung verboten. „Trotzdem gehört das Thema Gewalt in der Familie leider nicht der Vergangenheit an. Nach wie vor sind manche Kinder von Gewalt in der Familie oder in ihrem Umfeld betroffen. Diese kommt dabei nach wie vor in allen Altersstufen, Kulturen und sozialen Schichten vor“, weiß Bildungs-, Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2020 von der Stadt Graz die Kampagne „Mutmacher“ entwickelt und umgesetzt. Mit kleinen, kuscheligen Wesen, den so genannten Mutmachern, soll verstärkt auf die Thematik aufmerksam gemacht und die Grazerinnen und Grazer für den Kinderschutz sensibilisiert werden. „Ursprünglich war es als Jahresprojekt geplant. Aufgrund der zahlreichen positiven Feedbacks und der andauernden Aktualität des Themas haben wir uns entschlossen, dieses Projekt dauerhaft weiterzuführen“, so Hohensinner.

Gewalt gegen Kinder ist nach wie vor ein Thema

Die Notwendigkeit dafür verdeutlichen auch die vorliegenden Zahlen aus dem Amt für Jugend und Familie:

201920202021
Betretungsverbote104156207
Meldungen9451.0101.051
Gefährdungsabklärungen140129171

Besonders sticht die Zahl der Betretungsverbote hervor, bei denen Kinder (unmittelbar oder mittelbar) betroffen sind. Diese haben sich während der Pandemie verdoppelt.  Waren es 2019 „nur“ 104 Betretungs- und Annäherungs-verbote, bei denen Kinder betroffen waren, so stieg die Zahl auf 156 im Jahr 2020 und auf 207 im vergangenen Jahr.

Mut, familiäre Gewalt anzusprechen

Für Abteilungsleiterin Ingrid Krammer ist die Initiative auch ein wichtiges Vernetzungsprojekt des Amtes für Jugend und Familie: „Kinderschutz ist seit jeher eine der Kernaufgaben des Amtes für Jugend und Familie – ein gesetzlicher Auftrag, den wir nur im Verbund mit vielen Partnern erfüllen können, ich denke dabei im Besonderen natürlich an die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die Polizei, Kinderschutz-Einrichtungen und viele andere.“ So wird auch die Mutmacher-Kampagne in Kooperation mit der Abteilung für Bildung und Integration durchgeführt. In den kommenden Wochen bekommen alle Grazer Kinder in den 3. Klassen Volksschule ihren ganz individuellen Mutmacher bzw. ihre Mutmacherin. Diese werden von den drei sozialökonomischen Betrieben tag.werk, Jugend am Werk und heidenspass produziert. Nachdem sie aus Stoffresten gefertigt werden, haben alle ein (beinahe) einzigartiges Aussehen. „Wir wollen ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Kindern setzen. Gleichzeitig war uns aber wichtig, dass die Mutmacher auch eine positive Bedeutung für die Kinder haben und ein kuscheliger Begleiter für sie und ihre Familien sind“, erklärt Hohensinner, „Mut braucht man in vielen Situationen: Vor Schularbeiten, schwierigen Entscheidungen oder wenn es eben darum geht Dinge anzusprechen. Genau dann können sich die Kinder an ihre Mutmacher wenden.“

Mut zum Ausbau

Das Projekt wird seit seiner Einführung durch die Universität Graz evaluiert. „Dies gibt uns die Möglichkeit die Initiative durch Feedbacks anzupassen, vor allem aber auch sinnvoll und kontinuierlich zu erweitern“, so Hohensinner. So wird das Programm in seiner dritten Auflage in drei wesentlichen Bereichen erweitert. Ein wesentlicher Punkt der Rückmeldungen waren die Wünsche der Schulen nach Unterstützung im Projektunterricht zum Mutmacher bzw. zum Thema Gewalt. Daher besteht im heurigen Schuljahr die Möglichkeit, dass Expertinnen und Experten des Jugendamtes von den Schulen zum gemeinsamen Projektunterricht eingeladen werden können. Dieses Service sollte schon im Vorjahr gestartet werden, war aber aufgrund der Corona-Bestimmungen zu schulfremden Personen nicht möglich.  „Die Lehrerinnen und Lehrer sind die wichtigste Schaltstelle des Projekts“, weiß der Jugend- und Familienstadtrat, „deshalb wollten wir diesen die Möglichkeit geben auf unser Fachpersonal zurückzugreifen. Das ist eine wichtige Unterstützung, gerade beim schwierigen Thema Gewalt.“ Gemeinsam mit vier Lehrerinnen der angesprochenen Schulstufe wurde ein Arbeitsheft für die Schülerinnen und Schüler entwickelt, damit das Thema gut im Unterricht bearbeitet werden kann. Zusätzlich gibt es Programme und Vorschläge für den Unterricht zum Thema.

Mut, sich zu melden

Die beiden weiteren Ausbauschritte setzen im Bereich Sensibilisierung an. „Es geht darum das Thema Kinderschutz nachhaltig sichtbar zu machen und Betroffene aufzuzeigen, dass es Stellen gibt, an die man sich wenden kann“, erklärt Abteilungsleiterin Krammer. Als eine Maßnahme wird deshalb die Nummer des Bereitschaftsdienstes in Zukunft abwechselnd mit Frauen-Notrufnummern auf den E-Rechnungen der Stadt Graz stehen. Ebenfalls kooperiert wird in Zukunft mit der allgemeinen Gewaltschutzkampagne der Stadt Graz, die ein Video speziell zum Thema Kinderschutz produzieren wird. Darüber hinaus wird ein eigenes Kinderschutz-Maßnahmenpaket im Amt für Jugend und Familie geschnürt. Darin soll unter anderem eine Infokampagne zum Thema „Schütteltrauma“ enthalten sein. Auch auf Social Media wird es einen Schwerpunkt „Kinderschutz“ geben, hier vor allem mit (Erklär)- Videos, die sich an Kinder und auch an Erwachsene richten.

Mut, hinzuschauen

Die Mutmacher sollen dabei helfen mit Kindern leichter ins Gespräch zu kommen, wenn es um Fragen familiärer Gewalt geht. Die Patronanz für diese Initiative haben die beiden Klinikvorstände, Universitätsprofessor Ernst Eber (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) und Universitätsprofessor Holger Till (Kinder- und Jugendchirurgie), gerne übernommen. „Die Unterstützung bzw. Stärkung der Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern stellt besonders in herausfordernden Zeiten eine wichtige Initiative und gute Investition in die Zukunft unserer Kinder dar. Mutmacher und Mutmacherinnen können Kommunikation unabhängig vom sozioökonomischen Status stärken und im besten Fall direkte Kommunikation und Reflexion ermöglichen“, erklärt Eber. Inhaltlich begleitet wird die Kampagne vom Kinderschutz-Zentrum Graz, stellvertretend für die Grazer Kinderschutz-Einrichtungen. Das Kinderschutz-Zentrum Graz ist eine Beratungs- und Therapieeinrichtung und besteht seit nunmehr 30 Jahren. Die Arbeitsschwerpunkte sind psychische, physische und sexuelle Gewalt in der Familie. Das Zentrum bietet Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche, Eltern, Erziehungsberechtigte und Bezugspersonen bei Gewalterfahrungen, Krisen und verschiedensten anderen Problemen an.

Mut, Hilfe in Anspruch zu nehmen

Die Initiative versteht sich als ein Teil der Anstrengungen des Amtes für Jugend und Familie zum Thema Kinderschutz. „Damit es erst gar nicht zu Gewalt in der Familie kommt, setzen wir im Jugendamt verstärkt auf den präventiven Kinderschutz. Dieser gilt 365 Tage im Jahr und geht uns alle an. Als Amt stärken wir Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und beraten sie, wenn sie an ihre Grenzen stoßen. Je früher Eltern zu uns kommen, desto besser können wir sie unterstützen! Wir alle kennen das nigerianische Sprichwort: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Die Idee dahinter ist, dass Kinder in einem sozialen Umfeld aufwachsen, dass sie vielfältige Ansprechpartner brauchen und vor allem, dass Kindererziehung nicht nur auf den Schultern von Müttern und Vätern lasten sollte. Eltern mögen uns als Ressource sehen – wir im Jugendamt sind Teil dieses vielzitierten Dorfes“, so Ingrid Krammer abschließend.

„Das Thema Gewalt in der Familie gehört leider nicht der Vergangenheit an. Nach wie vor sind manche Kinder von Gewalt in der Familie oder in ihrem Umfeld betroffen. Diese kommt dabei nach wie vor in allen Altersstufen, Kulturen und sozialen Schichten vor", weiß Bildungs-, Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner.
In Deutschland können Kinder gemeinsam mit Studierenden Projektein der digitalen Wunderkammer online und in Präsenz bearbeiten. Eine Idee, die auch in Österreich auf reges Interesse stößt.
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Wunderkammern entstanden ursprünglich in der Renaissance, um durch Sammlungen von Kuriosem, Fremden und interessanten Dingen die Menschen zum Staunen zu bringen. An diesem Konzept orientiert sich das Projekt „Hybride Wunderkammer“ des Instituts für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover (LUH), Abteilung Sachunterricht und inklusive Didaktik, in Zusammenarbeit mit der Kunstschule PINX. Gemeinsam mit einem Team aus Kinderexpertinnen und -experten ist ein Angebot für Schülerinnen und Schüler entwickelt worden – eine hybride Wunderkammer. Unter http://www.onlinewunderkammer.com gibt es viele spannende Themenbereiche, die online und/oder in Präsenz bearbeitet werden können.

Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht

Schulklassen und Kindergruppen, die Interesse haben, können sich an das Team der hybriden Wunderkammer werden (Kontaktmöglichkeit über die Website). Studierende und Dozierende der LUH und der Kunstschule kommen dann in die Schulen und Gruppen und führen das Projekt gemeinsam mit den Kindern durch. Aber auch eigenständiges Umschauen und Mitmachen ist auf der kreativ gestalteten Website möglich. Die Bandbreite der Themenbereiche und Ideen ist riesig: von einer Wunderkammer Bienen über die Erstellung von Videowalks zu verlassenen Plätzen, das Gestalten von Forscherbüchern, Upcycling-Projekten oder Sternenhimmel-Nachtwanderungen bis hin zu Computing-Projekten. Die Angebote bieten sich für Schülerinnen und Schüler etwa bis Klasse 7 an.
Ziel des Projekts ist es, ähnlich wie in der Renaissance, den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, selbstständig oder in der Gruppe Dinge infrage zu stellen und eigene Perspektiven zu entwickeln. Staunen, Ausprobieren und Entdecken stehen im Mittelpunkt.

Hybrides Bildungsangebot für Kinder

Das Projekt „Is‘ ja‘n Ding“ – Online-Wunderkammer als hybrider Freiraum von Kindern, mit Kindern und für Kinder ist im Rahmen des Fonds Soziokultur und der Förderrichtlinie B des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur durchgeführt worden. Studierende der LUH und das Team von Kinderexpertinnen und -experten haben gemeinsam mit Kulturschaffenden unter der Leitung von Hildegard Strutz und Prof. Claudia Schomaker das hybride Angebot für Kinder entwickelt, gestaltet und durchgeführt. Involviert waren bisher mehr als 40 Kindergruppen aus Schulen, Kindertagesstätten und Kunstschulen aus ganz Niedersachsen.

Welche Auswirkungen haben Energy-Drinks auf die Herz-Kreislauf-Funktion bei jungen Menschen? Das untersuchen Forscher in einer von der Deutschen Herzstiftung geförderten neuen Studie.
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Energy-Drinks werden nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von vielen Kindern und Jugendlichen gerne – und zum Teil auch mehrmals am Tag – konsumiert, zum Beispiel beim Computerspielen, vor dem Sport, während einer Prüfungsphase oder beim Feiern mit den Freunden. Meist erhoffen sich die jungen Konsumenten davon, wacher und leistungsfähiger zu sein. Damit Energy-Drinks die gewünschten Effekte erzielen, enthalten sie neben jeder Menge Zucker auch Substanzen wie Koffein, Taurin, Guarana und Glucuronolacton sowie Farbstoffe und Aromen. Eine Dose Energy-Drink (250 ml) enthält im Schnitt 80 mg Koffein. Bei übermäßigem Konsum können Energy-Drinks die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems ungünstig beeinflussen, wie Untersuchungsdaten nahelegen. „Die befürchteten Folgen reichen von Auffälligkeiten des Herzrhythmus bis hin zu Veränderungen der Gefäßelastizität und Blutdruckerhöhungen“, erklärt der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Welche Risiken von den Inhaltsstoffen der Energy-Drinks für die noch jungen Herzen und Gefäße von Kindern und Jugendlichen ausgehen, wollen wir deshalb in einer Studie genauer untersuchen lassen.“ Infos zum Förderprojekt sind unter www.herzstiftung.de/energy-drinks abrufbar.
Von erhöhten gesundheitlichen Risiken, die sich insbesondere für das Herz-Kreislauf-System beim Konsum von hohen Mengen an Energy-Drinks ergeben können, berichtete u. a. das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2019 in einer Stellungnahme zu Energy-Drinks. Nicht auszuschließen sei, so das BfR, dass eine chronisch sehr hohe Zufuhr von Koffein (z. B. mehr als 1 Liter pro Tag an Energy-Drinks), „auch langfristig bei Kindern und Jugendlichen die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen begünstigen könnte“. Studiendaten sollen nun mehr Erkenntnisse zu möglichen kardiovaskulären Folgen bei Kindern und Jugendlichen liefern.

Münchener Kinderkardiologen untersuchen Folgen bei hohem Konsum

Inwiefern das kardiale Risiko speziell bei jungen Menschen erhöht ist, das untersuchen nun Kinderkardiologen am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in der EDUCATE-Studie (Energy-Drinks Unexplored Cardiovascular Alterations in Teens and TwEens), die von der Deutschen Herzstiftung mit rund 69.000 Euro gefördert wird. „Im Rahmen der Studie möchten wir erstmalig die akuten Auswirkungen des Energy-Drink-Konsums auf die Herz-Kreislauf-Funktion gesunder Kinder und Jugendlicher untersuchen“, erläutert Studienleiter Dr. med. Felix Oberhoffer, Assistenzarzt der Abteilung Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin am LMU-Klinikum. „Vor allem die mit dem Konsum von Energy-Drinks assoziierten Herzrhythmusstörungen können zu einem medizinischen Notfall führen, wie Studiendaten zeigen. Zusätzlich ist der übermäßige Konsum mit einem erhöhten Blutdruck assoziiert. Daher gehen wir davon aus, dass sowohl der akute wie auch der chronisch übermäßige Konsum das Risiko für Herz und Gefäße erhöht”, so der Studienarzt.
Wer wie häufig übermäßig konsumiert, zeigt etwa ein europaweiter Überblick der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA: European Food Safety Authority). Ihr zufolge konsumieren Jugendliche sogar vergleichsweise am häufigsten Energy-Drinks. Und in Deutschland wurden einer Untersuchung zufolge 6,6 Prozent der Jugendlichen zwischen 10-18 Jahren als „Hochverzehrer“ identifiziert, die die Höchstmengen für Koffein (nach Vorgaben der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde) überschritten.

Akute Effekte der Energy-Drinks im Fokus

Die an der Studie teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren werden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in der kinderkardiologischen Abteilung am LMU-Klinikum in München/Großhadern untersucht. An einem der beiden Tage konsumieren die Probanden eine definierte Menge eines Energy-Drinks. Am anderen Tag werden sie gebeten innerhalb von 30 Minuten eine definierte Menge eines zuckerhaltigen Vergleichsgetränkes, ohne die üblichen Bestandteile eines Energy-Drinks, zu sich zu nehmen. „Um Verfälschungen der Studienergebnisse zu vermeiden, wissen die Kinder und Jugendlichen zunächst nicht, an welchem der beiden Tage der Energy-Drink beziehungsweise das Vergleichsgetränk konsumiert wurde”, erläutert Dr. Oberhoffer den Ablauf.
Im Anschluss an den Getränkekonsum sollen dann in regelmäßigen Abständen die Herz- und Gefäßfunktion sowie die Herzströme der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen gemessen werden. Nach einer vierstündigen Überwachung wird der/die Proband/-in zudem mit einem Langzeit-Blutdruck-Messgerät und einem Langzeit-EKG ausgestattet, um Blutdruck bzw. Herzströme über weitere 24 Stunden zu kontrollieren.

Sicherheit der jungen Probanden ist gewährleistet

„In der Studie achten wir streng auf die Gesundheit der jungen Probanden”, betont Oberhoffer. „Es werden sämtliche Maßnahmen ergriffen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.” So werden die TeilnehmerInnen vor dem Konsum der entsprechenden Getränke auf das Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen untersucht. Zudem wird die maximale als unbedenklich erachtete Tageshöchstdosis an Koffein nicht überschritten. Sollten sich die akuten Effekte der Energy-Drinks auf die Herzfunktionen bestätigen, erhärtet dies den Verdacht, dass ein übermäßiger Konsum die kardiovaskuläre Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gefährdet. Aus den Ergebnissen könnten somit für die Zukunft auch präventive Maßnahmen für den Schutz Minderjähriger abgeleitet werden, hofft Oberhoffer.

Koffein in Erfrischungsgetränken: Wo wird es bedenklich?

Die gesetzlichen Bestimmungen zu Energy-Drinks stehen in der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung. Danach handelt es sich bei Energy-Drinks um ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das maximal 320 Milligramm Koffein pro Liter enthalten darf. Bei mehr als 150 Milligramm Koffein pro Liter müssen Getränke den Hinweis tragen: „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“. Auch für andere Zutaten gelten Höchstgehalte.

Nach einer Bewertung der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) liegt die Grenze, bis zu der Koffein gesundheitlich unbedenklich ist, für:

  • gesunde Erwachsene bei einer Einzeldosis von 200 mg (2-3 Tassen Kaffee oder 2,5 Dosen eines Energy-Drinks)
  •  gesunde Erwachsene bei einer Tagesdosis von 400 mg (ausgenommen Schwangere)
  • Kinder und Jugendliche bei 3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (pro Tag).
Algund liegt am Tor zu Südtirols Naturpark Texelgruppe – und am Fuße des beliebten Meraner Höhenweges. Gemeinsam werden mit den Wanderführern Monica, Monika und Georg mittwochs auch der Vinschgau, die Dolomiten und viele Waalwege erkundet.
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Das Meraner Becken öffnet sich nach Süden und ist gegen den Norden durch die Dreitausender der Texelgruppe gut abgeschirmt. Das bringt Naturns gegenüber den nördlichen Alpen fünf Grad plus im Temperaturmittel. Der Frühling überzieht das Gartendorf nahe der Kurstadt von Meran ab April mit einem Teppich aus Millionen rosa-weißen Apfelblüten. Gemäß dem Motto „Wer Abstand nimmt, kommt der Sache näher“, sehen sich die Teilnehmer das farbenprächtige Bild zum Auftakt der Wandersaison von oben an. Eine geführte Tour folgt dem Weg von Algund über Partschins nach Vellau (06.04.22) hoch über Algund, in eine Landschaft der Gegensätze zwischen dem Frühling im Tal und der hochalpinen Landschaft. Der Streifzug über den Partschinser Waalweg zum Naturschauspiel Partschinser Wasserfall (20.04.22) macht die Spielarten der Natur im größten Schutzgebiet Südtirols deutlich, ebenso das Erlebnis Bergbauernhof (27.04.22) mit Käseverkostung oberhalb von Vellau. Eine geschichtsträchtige Perspektive auf das Burggrafenamt ergibt sich bei der Tour von Algund zum Schloss Tirol (13.04.22).

Von Algund aus Südtirol erkunden

Ab Mai werden die Kreise weiter gezogen. Das Tisner Mittelgebirge bei Prissian (04.05.22), der Vinschger Sonnenberg (11.05.22) und das Überetsch zwischen Tramin und Kaltern (18.05.22) stehen dann auf dem Programm. Dabei zeigt sich, wie große das kleine Südtirol in Bezug auf  seine landschaftliche Vielfalt ist. Das trifft auch zu, wenn es mit dem Reisebus in Richtung Durnholzersee im Sarntal (25.05.22) geht, zum Barbianer Wasserfall (01.06.22) im Eisacktal oder ins Tierser Tal (15.06.22) am Schlern. Meraner Land und Vinschgau sind auch bekannt für ihre vielen Waalwege. Die künstlich angelegten Wasserläufe dienten einst ausschließlich zur Bewässerung der Felder. Heute eröffnen sie ebene Wege und traumhafte Ausblicke. Eine Gelegenheit zum Waalwandern mit Begleitung gibt es zwischen Schuderns und Gschneier (08.06.22). Der Griggwaal und der Gschneierwaal bestimmen die Route. Der Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe zählt mit den Attraktionen wie den Partschinser Wasserfall und den Spronser Seen zu den beliebtesten Wegen Südtirols. Bei der Tour vom Schnalstaler Bergdorf Katharinaberg nach Naturns (22.06.22) geht es ein Stück auf dem Meraner Höhenweg bis zum Sommersitz des Südtiroler Extrembergsteigers Reinhold Messner auf Schloss Juval.

Algund: Geführte Frühlingswandertouren

06.04.22: Wanderung von Algund über Partschins nach Vellau. 13.04.22: Auf geschichtsträchtigen Wegen von Algund zum Schloss Tirol. 20.04.22: Wanderung zum Naturschauspiel Partschinser Wasserfall. 27.04.22: Erlebnis Bergbauernhof – von Vellau zum Hauser Hof. 04.05.22: Wanderung am Tisner Mittelgebirge. 11.05.22: Wanderung am Vinschger Sonnenberg – von Oberplars/Agund nach Naturns. 18.05.22: Wanderung mit Ausblicken auf den Kalterer See – von Tramin über Söll und Altenburg nach Kaltern. 25.05.22: Wanderung von Oberreinswald zum Durnholzersee im Sarntal. 01.06.22: Barbian – Barbianer Wasserfall –  Drei Kirchen – Villanders. 08.06.22: Waalwanderung im Vinschgau von Schuderns nach Gschneier und zurück. 15.06.22: Wanderung im Tierser Tal – von Weißlahnbad über Schönblick nach Völser Aicha. 22.06.22: Wanderung auf dem Meraner Höhenweg von Katharinaberg nach Naturns.

Auf ein oder zwei „Brettern“ rasant zu Tal flitzen oder genussvoll über Panoramaloipen gleiten, mit Schneeschuhen durch märchenhafte Winterlandschaft stapfen, Pistenspaß mit der Rodel erleben oder Frisches für Geist und Seele aus Museen und Handwerksateliers beziehen: In Niederösterreich gibt es auch für Spätentschlossene viele attraktive Angebote für einen gelungenen Semesterurlaub.
Alpakawanderung_1018(C)Waldviertel Tourismus, sommertage.com

Halbzeit in den Schulen und Kurzurlaub auch für viele Große: Morgen beginnen die Semesterferien! In Niederösterreich gibt es verlockende Angebote für einen kürzeren oder längeren Urlaub im Winter – auf und abseits der Piste. Viele Angebote und Tipps machen Lust auf einen spontanen Winterurlaub.
Tourismuslandesrat Jochen Danninger betont: „Wir merken, dass die Lockerungen, wie die Ausweitung der Sperrstunde mit 5. Februar auf 24.00 Uhr, zu einem Aufschwung bei den Buchungen für die Semesterferien geführt haben. Viele Menschen wurden durch diese Lockerungen in ihrer Auffassung bestärkt, dass man jetzt trotz anhaltend hoher Infektionszahlen guten Gewissens in Niederösterreich einen schönen Urlaub verbringen kann. Viele Familien freuen sich auf intensive Bewegung an der frischen Luft, was in der kalten Jahreszeit im Alltag oft zu kurz kommt. Andere wiederum nützen die Pause im Arbeitsjahr für Ruhe und Entspannung. Ganz gleich, ob man die Semesterferien für einen Aktiv- oder Erholungsurlaub nützt: Es gibt im ganzen Land zahlreiche Angebote für einen unvergesslichen Urlaub, für Abwechslung und Spaß ist gesorgt! Sicherheit wird dabei groß geschrieben, beim Wintersport auf den Pisten sollte unbedingt schon vorab ein Online-Ticket gelöst werden.“

Skifahren in Niederösterreich: Sicherheit geht vor!

Um Warteschlangen an den Liften, Gedränge und Corona-Risiko zu vermeiden, gilt in den sechs meistbesuchten Skigebieten des Landes (Hochkar Bergbahnen, Ötscherlifte, Annaberger Lifte, Erlebnisalm Mönichkirchen, Erlebnisarena St. Corona am Wechsel sowie Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen) an Wochenenden und während der gesamten Semesterferien von 5. bis 27. Februar 2022 das Prinzip des gültigen Tickets: Zutritt zum Skigebiet hat nur, wer schon vorab ein Ticket online gebucht oder eine Saisonkarte hat. Derzeit herrschen sehr gute Pisten- und Schneebedingungen, so stehen in den genannten sechs Skigebieten insgesamt täglich 16.000 Tickets zur Verfügung. Änderungen des Angebotes, z.B. aufgrund von speziellen Wettersituationen, werden umgehend bekannt gegeben.
Um die Wartezeiten an den Liften zusätzlich zu verkürzen, kann auch der 2GNachweis schon vor Urlaubs- oder Ausflugsantritt online übermittelt werden. Eine
Bitte geht an alle Sportfans: Auch Leistungen der Skischule und/oder des Skiverleihs bereits vorab buchen!
Tipp: Für alle „Bergfexen“ empfiehlt sich die wiederverwendbare, personalisierte Skidata-Keycard des „Freunde der Berge“-Kundenclubs. Diese kann bequem von zu
Hause aus mit Skitickets aus den teilnehmenden Gebieten aufgeladen werden.

Jeder Ferientag ein Wintererlebnis

Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung betont: „Niederösterreichs Skigebiete sind perfekt für Familien geeignet und zudem ideal erreichbar aus Wien und den umliegenden Bundesländern. Auch abseits der Pisten gibt es unzählige Möglichkeiten: Kulturinteressierte finden in Museen und Sonderausstellungen ebenso spannende Ausflugsziele wie alle, die sich gern handwerklich betätigen oder mehr über die regionale Kulinarik Niederösterreichs wissen wollen. Niederösterreich ist auch im Winter überraschend vielfältig und bietet jetzt zu den Semesterferien attraktive Angebote und viele buchbare Winter-
Packages!“

Winterurlaub in Niederösterreich

Niederösterreich ist das ideale Familien-Skiland. Für Anfänger gibt es schaffbare Hänge und ein- bis mehrtägige Kurse für Groß und Klein, Fortgeschrittene toben sich
auf den Rennstrecken oder Snowboard-Funparks aus. Die Skihütten sind gemütlich und leistbar. Rodelspaß ist mancherorts sogar zu nächtlicher Stunde möglich, (geführte) Skitouren führen in herrliches Bergpanorama, Langlauf-Fans finden in tief verschneiten Winterlandschaften ihr Paradies. Zahlreiche Eislaufplätze und
wunderbare Routen für entspanntes Flanieren in frischer Winterluft machen auch Bewegungsmuffeln Lust auf Aktivität. Und beim Schneeschuh- oder Winterwandern
mit Esel und Alpaka haben sicher nicht nur Kinder ihre helle Freude.

Wiener Alpen in Niederösterreich

Schneeschuh-Wandern (z.B. unter professioneller Führung über das Raxplateau oder am Semmering), Rodeln (bei der längsten Rodelbahn Ostösterreichs am Semmering oder im Raxgebiet beispielsweise, auf der Schiwiese Markt Piesting, bei der Hengsthütte an der Schneeberg-Zahnradbahn etc.), Eislaufen… die Liste der
Möglichkeiten, die Semesterferien in der Region aktiv und abwechslungsreich zu gestalten, ist lang.
Und dabei sind die „Klassiker“ wie Langlaufen, Skifahren und Skitouren-Gehen noch gar nicht genannt: Von der Erlebnisarena St. Corona am Wechsel über die FISRennstrecken am Hirschenkogel, Panorama-Skitage auf der Erlebnisalm Mönichkirchen bis zum Nacht-Skifahren in den Wiener Hausbergen gibt es viele
Möglichkeiten.

Mostviertel

Ein Anziehungspunkt in den Semesterferien ist naturgemäß die Bergwelt. Skifahren und Langlaufen haben in den Mostviertler Alpen eine lange Tradition, geeignete Pisten und Loipen gibt es für Anfänger*innen und Profis ˗ egal, ob mit Alpinski, Snowboard, Langlauf- oder Tourenski. Corona-bedingt wurde das „Guga hö-Morgenskifahren“ bei Tagesanbruch mit Hüttenbrunch zwar ausgesetzt, aber Skitouren sind weiterhin möglich. Wer es erst mal unter professioneller Anleitung ausprobieren will, kann bei einem Skitour-Schnuppertag z.B. am 13. Februar in Mitterbach mitmachen, weitere Termine und Orte stehen nach den Ferien wieder am Programm. Wichtig für individuelle Skiausflüge: Am Hochkar, Ötscher und Annaberg gilt in den Semesterferien die „Online Only“-Regelung‘!
„Der Ötscher ruft!“ heißt es in den Mostviertler Alpen. Andere Perspektiven und neue Ideen werden gesucht, beim Ideenwettbewerb und Unterstützungs-Skipass ist die Initiative der Gäste gefragt.
Erlebnis Winternacht: Im Naturpark Ötscher Tormäuer wird am 11. Februar eine geführte Nachtwanderung geboten. Mit Maroni, Punsch und bei klarem Sternenhimmel wird es garantiert eine unvergessliche Winternacht.

Ferienspaß auch ohne Schnee ist Kindern wie Eltern im Museum Niederösterreich in St. Pölten garantiert. Von 5. bis 13. Februar gibt es jeden Nachmittag eine andere Kreativstation, wo Schnee-Eulen, Fensterbilder oder winterliche Mobiles etc. gebastelt werden. Um 14 Uhr finden Familienführungen abwechselnd durch das Haus der Geschichte und im Haus für Natur statt, von 8. bis 11. Februar gibt es außerdem für Sieben- bis Zwölfjährige täglich wechselnde Workshops in der Museumsakademie passend zur Sonderausstellung „Wildnis Stadt“.

Waldviertel

„Tierischer“ Ferienspaß ˗ ob mit oder ohne Schnee ˗ erwartet kleine und große Tierfreund*innen: Beim Kurzurlaub im Waldviertel geht es wahlweise mit flauschigen Alpakas oder freundlichen Eseln gemächlich durch die Winterlandschaft, individuell können ein Besuch in der Sole Felsen Welt, Führungen durch die Whisky-Erlebniswelt Haider, das Kristallium glas.erleben, die Käsemacherwelt Heidenreichstein, die winterlichen Erlebnisgärten Kittenberger o.ä. dazu gebucht werden.
Oder steht den Gästen eher der Sinn nach neuen handwerklichen und künstlerischen Erfahrungen? Im Februar starten wieder die Waldviertler Handwerkswochen: Die Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ geht heuer mit einem umfangreichen Kursangebot in die siebente Saison. Töpfern, drechseln, Teppich weben, Weidenkörbe flechten oder tischlern kann man unter fachkundiger Anleitung ebenfalls bei einem Kurzurlaub im „hohen Norden“, wenn man nicht gerade auf einer Loipe oder am Eislaufplatz unterwegs ist.

Wienerwald

Mit festen Schuhen und warmer Kleidung sind die 1.300 km2 Wienerwald-Landschaft vom Wiener Becken bis ins Traisen- und Gölsengebiet das ganze Jahr über zum Wandern geeignet ˗ die abwechslungsreiche Landschaft mit Hügeln, Tälern, Ruinen und wunderbaren Ausblicken bietet herrliche Spazierwege bei Sonne, malerischem Raureif an den Zweigen oder dicker „Schneehaube“ auf den Bäumen. Rundwanderwege bei Breitenfurth, zur aussichtsreichen Araburg, auf die Buchbergwarte oder um den Harzberg sind ebenso einen Ausflug wert wie Wanderungen von A nach B wie der Elsbeerweg Laaben, die Strecke von Klein-Mariazell nach Altenmarkt oder der Panoramaweg Troppberg. Zur Belohnung gibt´s dann eine kräftige Jause und einen guten Schluck beim Heurigen. Ein „heiß-kalter“ Tipp sind auch die „Liebesg´schichten aus dem Wienerwald“ durch das winterliche Helenental bis in die alte Kaiserstadt Baden. Eislaufen ist ebenfalls vielerorts im Wienerwald möglich.

Weinviertel

Im Nationalpark Donau-Auen geht es am  12. Februar bei Schönau a.d. Donau auf „Spurensuche im Biberrevier“, ebenfalls eine geführte Wanderung im Nationalpark. Echte Wölfe heulen?! Größere Tiere in fast freier Wildbahn gibt es im Wildpark Ernstbrunn zu hören und zu sehen: Dort leben viele Haus- und Wildtiere nebeneinander und lassen die Entwicklungsgeschichte der Zähmung und Züchtung hautnah erleben: Hund und Wolf, Wildschwein und Hausschwein, Schaf und Mufflon,… Im Wolf-Forschungszentrum (WSC) gibt es Biologieunterricht auf besonders lebendige Art.
Wer sich nach so vielen winterlichen Outdoor-Erlebnissen wieder richtig aufwärmen will, ist in der Therme Laa genau richtig: Familienoase, Abendausklang, Urlaubsangebote für „55+“, Herren- oder Damentage und spezielle Angebote für die Semesterferien bringen maßgeschneiderte Erholung für jedes Alter.

Donau

Winterliches Programm mit Schloss- und Gartenführungen oder Kinderprogramm bietet Schloss Hof auch in den Semesterferien: am 13. Februar mit der Spezialführung „Der Barockgarten im Winter“. In den Semesterferien hat das Kreativatelier für Kinder täglich geöffnet, Kasperl- und Marionettentheater, Zaubershow, Filzworkshop und Klezmermusik für Kinder stehen ebenfalls am Programm. Auch Wintersportler*innen sind in der Region Donau gut aufgehoben: Nur 15 Minuten vom Jauerling entfernt, gibt es jetzt für Skifahrer*innen eine Kooperation mit dem Hotel Restaurant „Zum schwarzen Bären“ in Emmersdorf.

Gutes Essen macht den Urlaub erst perfekt

Zum Auftakt in den Urlaub, für die Pause zwischendurch oder als Stärkung vor der Heimreise? Mit einem guten Essen und der sprichwörtlichen Gemütlichkeit in der Gaststube kann der Urlaub richtig schön ausklingen und möglichst lange nachwirken… Wirtshäuser der niederösterreichischen Wirtshauskultur sind ein Garant für gepflegte niederösterreichische Gastfreundschaft und liegen immer irgendwo am Weg!

Forscher:innen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erstellen erstes Modell, mit dem schädigende Mechanismen von übermäßiger Ausschüttung von Interferon auf das Gehirn untersucht werden können.
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Interferon ist der wichtigste Botenstoff, mit dem das angeborene Immunsystem die Abwehr gegen Virusinfektionen einleitet. Interferon löst in nahezu allen Körperzellen eine Reihe von Programmen aus, die der Zerstörung eines eingedrungenen Virus dienen. Bei einer übermäßigen Ausschüttung von Interferon im Rahmen einer Virusinfektion während der Schwangerschaft kann es jedoch beim ungeborenen Kind zu einer beträchtlichen Schädigung des Gehirns kommen. So können beispielsweise Infektionen mit dem Cytomegalie Virus (CMV) zur Folge haben, dass Kinder nach der Geburt von einer schweren geistigen Behinderung, epileptischen Anfällen und einer ausgeprägten Spastik betroffen sind.

Modell als Basis für Therapien

Zu einer starken Interferonausschüttung kommt es ebenfalls bei einer Reihe von genetisch-bedingten Erkrankungen. Bei den sogenannten Interferonopathien sind Defekte im Nukleinsäure-Stoffwechsel (RNA und DNA) der Zellen die Ursache. Zu dieser Erkrankungsgruppe gehört die sogenannte RNASET2-defiziente zystische Leukenzephalopathie. Die Erkrankung wurde erstmals im Jahr 2009 durch Kinderärzt*innen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erkannt und beschrieben.
Einem Göttinger Forscherteam um Dr. Matthias Kettwig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Direktorin: Prof. Dr. Jutta Gärtner) der UMG ist es nun erstmals gelungen, ein Modell für die RNASET2-Erkrankung zu entwickeln. Mit Hilfe des Tier-Modells der Erkrankung konnten erste detaillierte, wissenschaftliche Einblicke in eine Interferon-vermittelte Entzündung des Gehirns gewonnen werden. Das Modell ist bisher das einzige für die Gruppe der Interferonopathien, das eine Beteiligung des Gehirns aufweist. Es stellt damit die Grundlage dar für die Entwicklung von wirksamen Therapien nicht nur für diese seltene genetische Erkrankungsgruppe, sondern auch für hirnschädigende Virusinfektionen während der Schwangerschaft.

Forschungsergebnisse im Detail

In ausführlichen Untersuchungen mit dem neuen Tiermodell für die RNASET2-defiziente zystische Leukenzephalopathie konnten die Göttinger Forscher*innen eine ausgeprägte Entzündungsreaktion in vielen Organen feststellen. Dabei fanden sie auch Störungen in der Blutbildung (Anämie und Thrombozytopenie), wie sie häufig bei Patient*innen dieser Erkrankungsgruppe gesehen werden. Am ausgeprägtesten war die Entzündungsreaktion im Gehirn. Hier konnten die Forscher*innen nachweisen: Entzündungszellen, wie CD8+ T-Zellen und entzündliche Monozyten, wandern in nahezu alle Bereiche des Gehirns ein.

„CD8+ T-Zellen werden bei vielen entzündlichen und abbauenden Hirnerkrankungen gesehen. Wir waren jedoch erstaunt über die Anzahl der eingewanderten Zellen im Vergleich zu anderen Erkrankungen“, sagt Dr. Stefan Nessler, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Neuropathologie der UMG und einer der Seniorautor*innen des Artikels. Die Forscher*innen stellten zudem fest: Die Einwanderung dieser Entzündungszellen wird von weiteren Entzündungszeichen begleitet. In Untersuchungen mit Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) der Mäuse zeigte sich eine für eine deutliche Entzündung des Gewebes typische Kontrastmittelaufnahme und Verlängerung der T2-Relaxation sowie eine deutliche Abnahme der Hirnmasse (Hirnatrophie). Eine Abnahme von Hirnmasse zeigte sich besonders im Hippocampus, dem Teil des Gehirns, der im Wesentlichen für die Gedächtnisfunktion verantwortlich ist. „So war es für uns nicht verwunderlich, dass sich auch die Gedächtnisfunktion bei den Tieren verschlechterte“, sagt Dr. Matthias Kettwig, Erstautor der Publikation.

Mit Hilfe moderner Analyseverfahren, wie der Einzelzelltranskriptionsanalyse, gelang es den Forscher*innen nachzuweisen, dass nahezu alle Zelltypen des Gehirns – Nervenzellen ebenso wie Gliazellen – durch die Interferonwirkung betroffen sind. Viele dieser Zellen regulieren durch die Interferon-vermittelte Entzündungsreaktion wichtige Prozesse für die Aufrechterhaltung der Gehirnfunktion herunter. Am meisten betroffen waren dabei die Mikrogliazellen. Mikrogliazellen sind die wichtigsten ortsständigen Immunzellen im Gehirn.

Durch weitere Untersuchungen zum genauen Ablauf der beschriebenen Entzündungsreaktion erhoffen sich die Göttinger Forscher*innen zielgerichtete Therapien entwickeln zu können, um die schädigende Wirkung des Interferons auf das Gehirn während der Entwicklung in der Schwangerschaft zu verhindern.

Radfahren ist super gesund und bringt vor allem Spaß, aber nur wenn Ihr Rad perfekt auf Sie abgestimmt wird. Ist das nicht der Fall, sind Verspannungen und Rückenschmerz schnell die Folge. Eine neue Ratgeberseite sorgt für schmwerzfreien Radspaß.
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Radfahren kurbelt den Fettstoffwechsel an, baut Cholesterin ab und verbrennt pro Stunde etwa 400 Kilokalorien. Das sind nur wenige der Gründe, warum immer mehr Menschen zum Rad greifen. Und viele kennen es sicherlich: Schmerzen in Nacken, Po oder den Händen.  Je länger die Tour, desto schmerzhafter wird es oftmals. Studien zeigen, dass zwischen 50 und 90% der Radfahrer von solchen Problemen schon betroffen waren oder es sogar gerade sind.

Falsch eingestelltes Rad ist Hauptursache für Rückenschmerz

Der einfache Grund: Rahmengröße, Sattel, Lenker und Pedale passen nicht zum Fahrer. Doch wie können Sie das ändern und worauf sollten Sie dabei achten? Ganz einfach: “RichtigRadfahren.de“ ist nur einen Klick weit entfernt! Alternativ können Sie einen Fachhändlervor Ort aufsuchen, der das Ergotec Bikefitting-System anbietet. Sowohl die Internetseite als auch das Bikefitting-System sind jetzt mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet worden und unterstützen Sie beim gesunden Radfahren.

Neue Ratgeberseite für Radler

Egal, welches Fahrrad Sie besitzen, auf „RichtigRadfahren.de“ gibt es zu jedem Biketyp umfangreiche Tipps. Zusätzlich erfahren Sie hier, wie die für Sie passende Einstellung aussehen muss, um Ihr Rad schnell und ergonomisch einstellen zu können. Alles, was Sie dafür brauchen, ist das passende Werkzeug. Fündig werden außerdem alle, die sich ein neues Rad zulegen möchten. Die Seite beantwortet alle Fragen, so auch, welcher Radtyp am besten zu Ihnen passt und worauf es beim Kauf wirklich ankommt.
Zwickt es bereits beim Radeln an der einen oder anderen Stelle? Dann finden Sie auch hier hilfreiche Tipps und Tricks zur Vermeidung von Schmerzen. So wird beispielsweise mithilfe von kurzen Fragen eine mögliche Ursache ermittelt und eine Empfehlung für Ihre Symptome vorgeschlagen. Bei starken oder langanhaltenden Schmerzen ist der Arztbesuch jedoch immer ein bewährter und richtiger Weg.
„Die Seite ist sehr gut aufgebaut und beantwortet alle Fragen rund um das Thema Rad“, sagt Detlef Detjen Geschäftsführer der AGR. „Es geht nicht nur darum, sein eigenes Rad individuell anzupassen oder darum das richtige Rad für sich zu finden, man bekommt auch viele Tipps rund um das Thema Radfahren. Etwa wie es zu Schmerzen kommt und wie man sie vorbeugt und behebt, welche Muskeln Radfahren trainiert oder Übungsprogramme, um noch fitter zu werden. Deshalb hat die Seite das AGR-Gütesiegel wirklich verdient.“

Manchmal ist es vis-a-vis dann doch besser

Sie überlassen das Einstellen des Rades lieber dem Profi? Kein Problem, denn der spezielle Bikefitting-Scanner von Ergotec ermöglicht es Ihrem qualifizierten Fahrradhändler das Rad individuell und vor allem ergonomisch auf jeden Fahrer einzustellen. Hierbei handelt es sich um ein professionelles Beratungstool, bei dem ein Standfahrrad und ein spezielles Kamerasystem zum Einsatz kommen. Ergotec unterstützt den geschulten Verkäufer dabei, das vorhandene oder auf dem Wunschzettel stehende Rad des Kunden individuell zu konfigurieren. Das Standfahrrad ist dabei so konzipiert, dass zahlreiche Einstellungen und Veränderungen möglich sind und es perfekt auf Sie abgestimmt werden kann.
„Neben etlichen weiteren Einstellungen passen unsere Spezialisten beispielsweise den Abstand vom Sattel zum Lenker individuell an“, sagt Geschäftsführer Wilhelm Humpert von Ergotec. „Es kommt oft vor, dass dieser Abstand nicht passt. Wenn er zu groß ist, kommt es zu Schulterbeschwerden, wenn er zu klein ist, meldet sich der Rücken schmerzhaft zu Wort.“ Warum ist das eigentlich so? Fast Ihr gesamtes Körpergewicht wird auf die nur wenige Quadratzentimeter große Sitzfläche übertragen. Dabei können hohe Druckbelastungen auftreten und diese lassen sich nur mit einer möglichst optimalen Einstellung minimieren. Erst, wenn das Rad wie ein Maßanzug passt, steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Scanner-System beim Radhändler

ie Anpassung mit Hilfe des Scanner-Systems erfolgt unter Live-Bedingungen. Sie sitzen dabei auf dem Standfahrrad und werden von der seitlich stehenden Kamera gescannt. Die optimale Sattelhöhe und -position werden per Knielot ebenso exakt bestimmt, wie Lenkerhöhe, Lenkerposition, Lenkerform und die Griffe. Gleichzeitig können Sie sofort in die Pedale treten und spüren erste Auswirklungen auf Ihr Wohlbefinden unter Realbedingungen. Auch optisch lassen sich die unterschiedlichen Einstellungen direkt nachvollziehen, da Sie sich im Scanner Bildschirm beobachten können. Und manchmal mag man gar nicht glauben, wie krumm und schief man vorher gesessen hat.
Die individuell ermittelten Werte lassen sich im Anschluss vom Rad-Profi ganz einfach vom Scanner auf das Wunschfahrrad übertragen. Das garantiert ergonomischen und gesunden Fahrspaß. „Wir wissen aus Umfragen, dass etwa 60 Prozent aller Radler über Sitzbeschwerden klagen, die weitere Probleme, wie Rückenschmerzen und sogar Taubheitsgefühle, nach sich ziehen können“, sagt Detlef Detjen. „Das Scanner-System von Ergotec hat das unabhängige Gremium, bestehend aus Ärzten und Therapeuten, voll und ganz überzeugt und wurde deshalb mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet.“

Selbständigkeit ist ein geeigneter Weg für Frauen, um Kinder und Karriere besser zu vereinbaren. Jennifer Schuster, Gründerin von Karriere.mum, hat 3 Tipps, wie man das eigene Unternehmen und Muttersein unter einen Hut bekommt.
Selbständigkeit ist ein geeigneter Weg für Frauen, um Kinder und Karriere besser zu vereinbaren. Jennifer Schuster, Gründerin von Karriere.mum, hat 3 Tipps, wie man das eigene Unternehmen und Muttersein unter einen Hut bekommt.

Viele selbstständige Mütter treibt der Wunsch an, Kinder und Karriere besser zu vereinen. Denn im Angestelltenjob sind die Aufstiegschancen oftmals gering. Das musste unsere Gastautorin Jenny Schuster am eigenen Leib erfahren als sie aus der Elternzeit in ihre Führungsposition zurückkehren wollte. Obwohl sie nie „nur Mutter“ sein wollte, war klar, dass ihre Karriere im Konzern vorbei ist. Die Selbstständigkeit bringt ihr nun die gewünschte Flexibilität, doch es ist trotzdem nicht immer alles einfach. In diesem Beitrag teilt sie drei Tipps, wie du das eigene Unternehmen und Muttersein unter einen Hut kriegst.

1. Flexible Planung ist alles

Als selbstständige Mutter ist die Zeit immer knapp. Doch Pläne mit Kindern werden einfach zu oft durchkreuzt! Darum rate ich dir zu einer flexiblen Planung: Plane so viel wie nötig, aber lasse dir so viel Freiraum wie möglich.
Viele Aufgaben müssen nicht zu einer bestimmten Zeit erledigt werden. Beispielsweise habe ich feste Zeiten für meine Mentorings und Termine, aber es ist nicht wichtig, wann ich meine Inhalte für Instagram erstelle. Nutze die Flexibilität, die die Selbstständigkeit dir bietet und erledige deine Aufgaben, wann es dir passt.

2. Du musst es nicht allein schaffen

Kennst du das Gefühl, die ganze Welt würde auf dich bauen? Auch wenn es schwerfällt: Es ist in Ordnung, sich Hilfe zu holen! Das kann Unterstützung im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder im Unternehmen sein. Vor allem wenn du merkst, dass dir eine Aufgabe nicht liegt, solltest du sie abgeben. Eine andere Person kann sie nicht nur schneller, sondern auch besser erledigen.

3. Sag öfter mal „Nein“

Als Mompreneur ist es unglaublich wichtig, den Fokus zu behalten, denn du kannst nicht an allen Baustellen gleichzeitig sein. Dazu gehört es nicht nur, Aufgaben abzugeben, sondern auch, dir nicht ständig neue aufzuhalsen. Frag dich immer, ob eine bestimmte Aufgabe dein Business und dich wirklich weiterbringt. Wenn nicht, übe dich im „Nein“ sagen.
Die gewonnene Zeit kannst du für wertschöpfende Aufgaben nutzen – oder dir einfach mal eine Pause gönnen: Je besser du auf dich achtest, desto mehr kannst du deiner Familie und deinen Kund:innen zurückgeben.

Jennifer Schuster
Jennifer Schuster ist selbständige Mutter und Gründerin von Karriere.mum.
Medienkonsum und Digitalisierung bekamen mit Homeschooling und Homeoffice eine völlig neue Dimension. ExpertInnen werteten aktuelle Datenerhebungen zu Nutzungszeiten sowie Studien zum Medienkonsum von Kindern aus. Der Fokus lag auf den gesundheitlichen Auswirkungen – hier insbesondere auf den Augen und dem Sehen.
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Aufgrund der pandemiebedingten, politischen Maßnahmen bestimmen digitale Medien seit über zwei Jahren bei vielen Erwachsenen die Arbeit und ihre Freizeit. 2021 stieg die tägliche Nutzung von Massenmedien bei den 14- bis 69-Jährigen auf 10,5 h täglich. Werden digitale Medien wie E-Mails, Nachrichten und Telefonate der Individualkommunikation dazugezählt, sind das im Durchschnitt 13 h täglich (Media Activity Guide von SevenOne Media). Demzufolge sind wir fast den ganzen Tag „digital unterwegs“ und selbst die Ruhe- und Schlafenszeiten sind davon betroffen. Und das ist „normal“ für uns. Aber nicht nur bei den Erwachsenen haben die Nutzungszeiten von Smartphone, Tablet und PC stark zugenommen – besonders bei immer jüngeren Kindern sind steigende Nutzungszeiten zu verzeichnen. Fakt ist: Erwachsene, Jugendliche und Kinder nutzen digitale Endgeräte in einem bisher nicht dagewesenen Ausmaß!

Gesundheitliche Auswirkungen werden unterschätzt

ittlerweile haben die Bundesländer Mittel zur Anschaffung von Geräten bereitgestellt. Es ist also politisch gewollt, dass Kinder auch digital beschult werden. Allerdings sind die finanziellen Mittel i. d. R. ausschließlich für den Kauf von Hardware, nicht aber für Konzepte für einen sinnvollen Umgang mit digitalen Medien. Darüber hinaus wird der private Umgang mit digitalen Medien in Deutschland grundsätzlich nicht reglementiert, aber der soziale Umgang in der Pandemie Situation, z. B. durch Kontaktverbote. Auf Verstoß gegen die Maßnahmen gibt es Strafen und Bußgelder. Jedoch gibt es kein Gesetz, was den täglichen Umgang mit digitalen Medien für Kinder vorschreibt. Damit können auch beispielsweise übermäßige Nutzungszeiten nicht als Ordnungswidrigkeit o. ä. verfolgt werden. Auf der einen Seite ermöglicht die Digitalisierung die Vermittlung von Wissen, wo Präsenzunterricht untersagt oder Quarantäne angeordnet wird. Außerdem ermöglichen digitale Medien den Austausch von Menschen, auch ohne reale Kontakte. Diesen Vorteilen stehen aber auf der anderen Seite negative Effekte gegenüber – die Auswirkungen von Homeschooling und sozial Media. In der WHO-Studie „Health Behaviour in Schoolaged Children (HBSC)“ wurden die Auswirkungen deutlich: Je mehr Zeit die Jugendlichen (ca. 5000 Schulkinder) vor dem Bildschirm/Display verbrachten und je häufiger sie soziale Medien nutzten, desto häufiger traten chronische Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Schwindel auf. Als Ursachen dafür werden eine schlechte Körperhaltung und/oder die Ermüdung der Augen genannt.

Augen im Dauerstress

Da wir die meisten Informationen mit den Augen aufnehmen, leiden unsere Augen besonders an den Folgen des täglich, hohen digitalen Konsums. Denn die menschlichen Augen sind nicht für dauerhaftes Nahsehen auf Bildschirme und Displays ausgelegt. Sie werden durch den dauernden Blick in die Nähe stark belastet. Diese Gefahren für die Augen bestehen selbst für Erwachsene an Arbeitsplätzen, die nach aktuellem Stand „ergonomisch“ gestaltet sind und natürlich auch bei Kinderaugen. Hier haben viele Kinder weder schulisch noch privat die Möglichkeiten einer Optimierung wie Erwachsene. Umso mehr besteht Aufklärungsbedarf für einen sinnvollen zeit- und inhaltsbedingten Umgang mit digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen sowie den Aufbau von Medienkompetenz. Obwohl wir im digitalen Zeitalter leben, ist Medienkompetenz nicht angeboren, sondern muss erlernt werden. Dabei geht es nicht nur um die reine Nutzung der Geräte, denn häufig ist die Bedienung mit dem Einfingersystem auch für kleinere Kinder unkompliziert möglich und schnell erlernbar. Es geht um die Verwendung digitaler Medien mit einem echten Nutzen zur Informationsbeschaffung und einen kritischen Umgang mit Informationen zur eigenen Meinungsbildung.

Auswirkungen von Bewegungsmangel und dauerhafter Naharbeit

Durch intensive Mediennutzung können bei Kindern und Erwachsenen folgende Symptome auftreten und Störungen entstehen:

  • visuelle Störungen, z. B. Beeinträchtigungen des beidäugigen Sehens
  • systemische Störungen, z. B. Kopfschmerzen
  • physische Störungen, z. B. Nacken-Schulter-Schmerzen
  • psychische Störungen, z. B. AbhängigkeitDr. Michaela Friedrich: „Leider spielen die Kinder heutzutage deutlich weniger draußen als noch vor 20 Jahren. Um Kinder in der Pandemie zu „schützen“, wurden politisch Regelungen in Deutschland getroffen. Über die Maßnahmen werden Kinder und Jugendliche gezwungen, häufiger ohne Bewegung zu sein und digitale Medien zu nutzen, weil es in der Quarantäne oder im Lockdown so angeordnet wird. Zudem die soziale Isolation. Wenig oder gar nicht beachtet wird, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Gesundheit und Entwicklung der Kinder haben. Eine aktuelle Studie zeigt: in der Corona-Pandemie ist die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen, im Besonderen bei Computerspielen wurde ein Anstieg um 52 % festgestellt (DAK & UKE 2021). Leider waren im Winter 2020/21 auch alle Kinder und Jugendlichen durch die pandemiebedingten Maßnahmen wie Schulschließungen und Kontaktreduzierungen betroffen, so dass sich viele ihre Zeit mit digitalen und sozialen Medien „vertrieben“ haben. Wir leben in einer Zeit, in der die Angst sehr stark dominiert. Das merken auch die Kinder. Unsere Aufgabe sollte es sein, Perspektiven und konstruktive Lösungsvorschläge aufzuzeigen und nicht durch „Schutzmaßnahmen“ die gesamte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen negativ zu beeinflussen. Gefordert sind umso mehr Eltern, Erzieher*innen und Pädagog*innen, durch aktive Begleitung im Umgang mit digitalen Medien, Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu nehmen und vor allem Bewegung und Ausgleich zu digitalen Medien anzubieten.“

Zunehmende Kurzsichtigkeit

Prof. Dr. Stephan Degle berichtet: „Bei Schülern und Studierenden sehen wir sowohl in der optometrischen Forschung als auch in der Praxis, dass es in den vergangenen Monaten in zahlreichen Fällen zur einer ,coronabedingten´ starken Zunahme von Kurzsichtigkeit kommt. Dabei hat der Anstieg von Kurzsichtigkeit nichts direkt mit der Sehschärfe zu tun, vielmehr ist er die Folge davon, dass die Kinder so viel mehr in der Nähe schauen und weniger Bewegung haben. Auch wenn Kurzsichtigkeit selbst keine Krankheit ist, so ist es wichtig einem raschen Anstieg gezielt entgegenzuwirken. Denn ein schneller Anstieg kann fatale Folgen für die Augengesundheit haben und irreparable Schäden bewirken.“ Mit speziellen Brillengläsern und Kontaktlinsen sowie gezielten Augenübungen kann das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit gehemmt werden. Wichtig dabei ist, dass die Korrektion der Kurzsichtigkeit nicht nur für die Ferne bestimmt wird, sondern vor allem für die Nähe. In vielen Fälle ist eine zusätzliche Nahunterstützung sinnvoll. Darüber hinaus ist vor allem eine Verhaltensänderung notwendig, z. B. kontrollierter Umgang mit digitalen Medien statt passiver Nutzung.

Spezielle Brillengläser und Kontaktlinsen für den „entspannten“ Umgang mit digitalen Medien

Sogenannte „digitale“ Brillengläser ermöglichen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ein „entspannteres“ Sehen bei Tätigkeiten an Bildschirmen und Displays. Sie haben große Blickfelder und ermöglichen scharfes Sehen auch bei mehreren Bildschirmen und in verschiedenen Entfernungen. Sie können bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Erwachsenen eingesetzt werden, sowohl wenn eine Korrektion „nur“ für die Ferne oder „nur“ für die Nähe notwendig ist.

Blaulicht als Gefahr

Digitale Medien in der Freizeit werden oft vor allem abends verwendet. Mittlerweile wurde jedoch nachgewiesen, dass Kinder und Jugendliche schlechter und weniger schlafen, wenn sie am Abend Smartphone, Tablet und Co benutzt haben. Viele von ihnen wissen nicht, dass das blaue Licht, was Bildschirme und Displays ausstrahlen, die Produktion des Schlafhormons Melatonin reduziert. Das natürliche Tageslicht hat in Abhängigkeit der Tageszeit ein unterschiedliches Lichtspektrum. Am Tag enthält es mehr Blauanteile, am Abend mehr Rotanteile. Demzufolge sollte bei Tätigkeiten an digitalen Medien die Beleuchtung so gewählt werden, dass sie durch Tageslicht bzw. tageslichtähnliche Leuchten eine natürliche Umgebung ermöglicht. Licht mit hohem Blauanteil tagsüber zu verwenden, regt den Organismus an. Displays mit hohem Blaulichtanteil sollten jedoch am Abend vermieden werden, denn das Blaulicht, das Bildschirme und Displays abstrahlen, hält wach. Deshalb sollten digitale Endgeräte spätestens eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit ausgeschaltet und nicht im Schlaf- oder Kinderzimmer abgelegt werden, damit der Tag-Nacht-Rhythmus stabil bleibt und keine Schlafstörungen entstehen. Nicht immer ist ein Verzicht auf digitale Medien möglich. Sollen oder müssen digitale Endgeräte am Abend durch Jugendliche oder Erwachsene verwendet werden, unterstützen Programme zur Anpassung der Farbtemperatur. Dann helfen zum einen qualitativ gute Monitore, wie sie z. B. von Grafikern verwendet werden oder auch Software, die Blaulichtanteile ein wenig reduziert. Zum anderen gibt es auch spezielle Brillengläser, die Blaulichtanteile wegnehmen.

Aufbau von Medienkompetenz und sinnvoller altersentsprechender Umgang mit digitalen Medien

Die Nutzung digitaler Medien ist grundsätzlich nichts Schlechtes und sollte nicht pauschal abgelehnt werden. Aber es kann nicht davon ausgegangen werden, dass Menschen, und vor allem Kinder, automatisch von sich aus damit sinnvoll umgehen können. Medienkompetenz muss erlernt werden und ist demzufolge altersentsprechend unterschiedlich. Wesentliche Punkte zum Aufbau von Medienkompetenz und für einen sinnvollen, altersentsprechenden Umgang mit digitalen Medien sind eine zeitlich begrenzte und inhaltlich bezogene Nutzung digitaler Endgeräte, eine sinnvolle Gestaltung der Umgebungsbedingungen während der Nutzung (z. B. durch höhenverstellbaren Stuhl) und die Vorbildwirkung von Bezugspersonen.

Weitere Tipps für einen sinnvollen Umgang mit digitalen Medien:

  • Taschenbuch mit eigener Kinderbroschüre „ENTSPANNT am Smartphone, Tablet und PC für KINDER“, Friedrich Michaela und Degle Stephan, ISBN: 978-3-942873-60-4, NEUERSCHEINUNG (2022) im DOZ-Verlag (www.doz-verlag.de)
  • Broschüre „Entspannt am Bildschirm – Praxis-Tipps für Computer, Smartphone & Co.“, Degle Stephan und Friedrich Michaela (2019), erhältlich im DOZ-Verlag (www.doz-verlag.de)
  • Allgemeines zum Bildschirmarbeitsplatz: www.ergoptometrie.de.

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