Niedriges Familieneinkommen verhindert zunehmend Realisierung des Kinderwunsches. Die Corona-Zeit blieb ohne Einfluss auf Kinderwunsch. Und Männer wünschen sich stärker Kinder als Frauen.
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Wie das Integral Institut für das Gynmed-Ambulatorium jetzt repräsentativ für die österr. Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 49 Jahren erhoben hat (14.11.-3.12, INTEGRAL ONLINE Pools), wünschen sich durchschnittlich 40% der Menschen ein oder ein weiteres Kind. Das ist exakt der gleiche Wert wie 2016 – wo diese Studie in ähnlicher Form durchgeführt wurde. Bei Männern ist der Kinderwunsch stärker ausgeprägt als bei Frauen (45%: 34%). Bei jüngeren Menschen ist der Kinderwunsch besonders ausgeprägt: Zwei Drittel der 18-29 jährigen (65%) möchten Kinder.

Familieneinkommen wird zentraler Faktor

Gefragt danach, was die Entscheidung zur Umsetzung des Kinderwunsches erleichtert, ist eine langfristig stabile Beziehung das Wichtigste – 92% geringfügig weniger als bei der Befragung von 2016 (95%). Stark zugenommen im Verhältnis zu 2016 hat hingegen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Kind mit flexiblen Arbeitszeiten oder Teilzeit mit 89% (2016 waren es 72%) und mit 88% ein höheres Familieneinkommen (2016 waren es noch 72%). Drei Viertel der Befragten würden sich durch kostenlose Kinderbetreuungseinrichtung unterstützt sehen und zwei Drittel bei längeren Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen. „Dies ist leider ein negativer Befund für die Sozial- und Familienpolitik. Seit der letzten Befragung 2016 hat sich die Einkommenssituation, die Vereinbarkeit von Familie und Kind und das Betreuungsangebot aus Sicht der Eltern offenbar deutlich verschlechtert” erklärt DDr. Christian Fiala vom Gynmed Ambulatorium.

Polarisierung - Kinderwunsch bei denen, die bereits Kinder haben, stärker

39% in der Altersgruppe 18-49 Jahre haben bereits Kinder. Im Durchschnitt wünschen sie sich noch 2 (weitere) Kinder. Die Hälfte der Befragten (51%), die noch keine Kinder hat, wünscht sich welche – bei 7% davon habe es bisher nicht geklappt. Im Jahr 2016 gaben noch deutlich mehr, 73% der Kinderlosen an, dass sie Kinder wünschen. Das entspricht einem Rückgang von rd. 20%. Hingegen will jeder Fünfte, der bereits Kinder hat, noch weitere – eine Verdoppelung zu 2016.

Je mehr Bildung und größer der Wohnort desto weniger Kinder

Während die Befragten in Ortsgebieten unter 5000 Einwohner angaben, dass 49% von ihnen Kinder haben, lag dieser Anteil in Städten über 50.000 Einwohner um satte 20% niedriger. Das gleiche Verhältnis zeigt sich bei der formalen Bildung. Jeder zweite (49%) mit Pflichtschulabschluss/Lehre gab an, dass er Kinder hat. Bei formal höher gebildeten (Matura- und Uni-Abschluss) war es nicht mal ein Drittel (29%).

Ein Viertel der Befragten gab an, sich nur mehr ein einziges Kind zu wünschen.

Trend zum Einzelkind verstärkt sich

Die Mehrzahl (57%) wünscht sich 2 Kinder – das ist unwesentlich weniger als bei der Befragung 2016. Im Verhältnis zu damals zeichnet sich der Trend zu einem einzigen Kind weiter ab. Wollten 2016 noch 18 % ein einziges Kind, sind es jetzt bereits ein Viertel (24%). Vier Kinder wünscht sich nur eine absolute Minderheit (1%).

Corona-Zeit ohne Einfluss auf Kinderwunsch

Seit der ersten Befragung 2016 bis 2023 ging die Zahl an Geburten stark zurück. Im gleichen Zeitraum nahm jedoch die Bevölkerung zu, was zu einem massiven Rückgang der Geburtenrate von 15% führte ( Statistik Austria). Die Corona-Zeit kann dieses Phänomen nicht erklären, hatte dies für die überwiegende Mehrheit – 84% – den Kinderwunsch nicht verändert. Zwar hatten 8% einen geringeren Kinderwunsch – kompensiert aber umgekehrt durch 8%, die angaben, in der Corona-Zeit einen verstärkten Kinderwunsch zu spüren. Damit scheint eine weit verbreitete These widerlegt, dass die Corona-Zeit den Kinderwunsch der Bevölkerung stark beeinträchtigt hat.

Familienpolitik muss Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen

Auftraggeber der Studie ist das Gynmed Ambulatorium für Familienplanung und Schwangerschaftsabbruch in Wien. Nachdem zwischenzeitlich ein enormer Rückgang der Geburten zu verzeichnen ist, hat sich das Gynmed-Ambulatorium entschlossen, die Umfrage aus 2016 zu wiederholen. DDr. Christian Fiala: „Nach wie vor ist der Wunsch nach einer langfristig stabilen Beziehung zentral für den Wunsch nach gewollten Kindern – zunehmend ausschlaggebend wird aber die Einkommenssituation und die Vereinbarkeit von Job und Familie. Es wird auch aufzuklären sein, wieso trotz konstantem Kinderwunsch die Geburtenrate derart eingebrochen ist. Die Umfrage bestätigt jedenfalls auch die dringende Notwendigkeit einer Familienpolitik, die Paare mit ihrem Kinderwunsch fördert. Gleichzeitig muss die Prävention ungewollter Schwangerschaften dringend verbessert werden, wie z.B. die Kostenübernahme von Verhütung, die derzeit fast immer von Frauen getragen wird. Die Unterstützung für gewollte Kinder ist ebenso wichtig, wie die Vermeidung ungewollter Schwangerschaften.“ kritisiert Fiala.

Ob Kinderlosigkeit mit psychischen Belastungen einhergeht, hängt davon ab, wie stark junge Erwachsene das Lebensziel Elternschaft verinnerlicht haben. Männer und Frauen sind aber mit oder ohne Kind nahezu über die gesamte Lebensspanne gleich zufrieden.
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Kinder machen glücklich, insbesondere Frauen – so lautet eine gängige gesellschaftliche Annahme. Doch wie verändern sich psychische Gesundheit, Wohlbefinden und das Gefühl von Einsamkeit bei Eltern und bei kinderlosen Frauen und Männern im Laufe des Lebens? Und welchen Einfluss hat es, ob sie das Lebensziel Elternschaft schon im jungen Erwachsenenalter verinnerlichen?
Diesen Fragen ist eine Forscher*innengruppe um Dr. Laura Buchinger am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) anhand von Befragungsdaten nachgegangen, die im Rahmen der Langzeitstudie Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) erhoben wurden. Die 562 befragten Personen nahmen zwischen 1990 und 2020 durchschnittlich über einen Zeitraum von 25 Jahren an der Studie teil. Die eine Hälfte wurde im Untersuchungszeitraum Eltern, die andere Hälfte nicht.

Mit Kindern wird das Leben emotionaler

Die Analyse der Daten zeigt: Vom jungen Erwachsenenalter bis ins Renteneintrittsalter waren Eltern und Kinderlose gleich zufrieden mit ihrem Leben. Dennoch weichen beide Gruppen bei der psychischen Gesundheit und beim emotionalen Wohlbefinden, also dem Erleben von positiven und negativen Gefühlen, und bei der Einsamkeit voneinander ab: Kinderlose berichteten insgesamt von besserer psychischer Gesundheit und selteneren negativen Emotionen. Eltern erlebten dagegen sowohl häufiger negative Emotionen als auch positive Emotionen, und sie fühlten sich etwas seltener einsam. Aber: Nur Männer fühlten sich weniger einsam, wenn sie Kinder hatten, dagegen erlebten Frauen mit und ohne Kinder Einsamkeit in gleichem Maße.

Das emotionale Leben der Kinderlosen scheint stabiler zu sein, sie erleben weniger Hochs aber auch weniger Tiefs.

Unterschiede bei der psychischen Gesundheit in der „Rushhour“ des Lebens

Am deutlichsten zeigen sich diese Unterschiede zwischen Eltern und Kinderlosen im Alter von 30 Jahren bis Anfang 40. Das emotionale Leben der Kinderlosen scheint stabiler zu sein, sie erleben weniger Hochs aber auch weniger Tiefs. Ab Mitte 40 verschwanden diese Unterschiede weitgehend wieder. „Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass sich junge Eltern in dieser Zeit in ihrer neuen Rolle zurechtfinden müssen“, so Buchinger. „Außerdem stellen die Dreißiger und Vierziger in unserer Gesellschaft so etwas wie die ‚Rushhour‘ des Lebens dar. Diese Lebensphase ist von enormen Belastungen im beruflichen und privaten Bereich geprägt, da in diesem Alter die Weichen für die berufliche Karriere gestellt werden, während gleichzeitig die noch jungen Kinder und vielleicht auch die eigenen alternden Eltern viel Sorgearbeit erfordern.“
Da die Teilnehmenden über einen Zeitraum von durchschnittlich 25 Jahren an der Studie teilnahmen, konnten die Forschenden umfassend analysieren, wie sich Zufriedenheit, emotionales Wohlbefinden, psychische Gesundheit und Einsamkeit bei Eltern und Kinderlosen im Lebensverlauf entwickeln. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, verglichen die Forschenden ausschließlich die Aussagen von Kinderlosen und Eltern miteinander, die sich vor der Geburt des ersten Kindes in sozialen, finanziellen, beruflichen und gesundheitlichen Aspekten sehr ähnlich waren. So konnte sichergestellt werden, dass eventuelle Unterschiede tatsächlich auf die Elternschaft und nicht auf andere, äußere Faktoren zurückzuführen sind.

Mutterschaft als zentrales Lebensziel: negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von kinderlosen Frauen

Ein besonderes Augenmerk der Studie lag auf der Frage, wie wichtig es den Teilnehmenden im jungen Erwachsenenalter war, eigene Kinder zu haben. Die Auswertung zeigt, dass dies vor allem Auswirkungen auf die psychische Gesundheit kinderloser Frauen hat. Ob Kinderlosigkeit mit schlechterer psychischer Gesundheit einherging, hing bei diesen Frauen davon ab, wie wichtig es ihnen im jungen Erwachsenenalter war, eigene Kinder zu bekommen. Frauen, die dieses Ziel nicht als zentral ansahen, hatten über fast den gesamten Lebensverlauf hinweg eine bessere psychische Gesundheit als Frauen, für die Kinder ein bedeutendes Lebensziel waren. Ein vergleichbarer Effekt fand sich bei Männern nicht.
„Diese Ergebnisse legen nahe, dass nicht Kinderlosigkeit an sich mit schlechterer psychischer Gesundheit einhergeht. Entscheidend ist vielmehr, wie stark das normative Ziel Elternschaft verinnerlicht wurde – insbesondere bei Frauen. Wie leicht es fällt ein Ziel loszulassen, hängt auch damit zusammen wie stark dieses Ziel gesellschaftlich verankert ist und wie viele ähnlich attraktive und ähnlich gesellschaftlich geschätzte Alternativen es gibt. Hier könnten Interventionen ansetzen, indem diverse Lebensentwürfe sichtbar gemacht und als gleichwertig behandelt werden“, sagt Laura Buchinger.

Originalpublikation:

Buchinger, L., Wahring, I. V., Ram, N., Hoppmann, C. A., Heckhausen, J., & Gerstorf, D. (2024). Kids or no kids? Life goals in one’s 20s predict midlife trajectories of well-being. Psychology and Aging, 39(8), 897–914.

https://psycnet.apa.org/fulltext/2025-57325-006.html

Mangelndes Wissen herrscht bei Österreichs Jugendlichen vor, was die Wirkungsweise von Psychopharmaka betrifft. Rat auf Draht und SOS-Kinderdorf Experte klären zusammen auf.
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Immer mehr Jugendliche beschäftigten sich mit ihrer psychischen Gesundheit, wie die Zahlen des psychosozialen Notdienstes Rat auf Draht zeigen. In den ersten neun Monaten 2024 wurden 4687 Beratungsgespräche zu diesem Thema geführt. Das entspricht einem Plus von 1,21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die meisten Anfragen gab es zur Auskunft über die psychosoziale Versorgung (1.860), gefolgt von Suizidalität (802) sowie selbstverletzendem Verhalten (518).

Große Unwissenheit vorhanden

Was in den Beratungsgesprächen mit jungen Menschen in jüngster Zeit besonders auffällt, ist ihre große Unwissenheit und Desinformation über den Umgang mit Psychopharmaka. „Die Anrufer:innen berichten davon, dass sie eigenhändig ohne ärztliche Absprache ihre Medikamente abrupt abgesetzt haben. Einerseits, weil sie Angst vor Nebenwirkungen haben oder denken, sie würden ohnehin nicht wirken. Auch herrscht der Glaube, dass sie, wenn sie einmal Psychopharmaka nehmen, sie diese ihr ganzes Leben lang nehmen müssen“, erklärt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht.

Auch Christian Kienbacher, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiter des Ambulatoriums für Kinder und Jugendpsychiatrie von SOS-Kinderdorf in Wien-Floridsdorf, weiß aus der täglichen Arbeit ähnliches zu berichten: „Jugendliche haben Angst, dass sich durch die Einnahme von Psychopharmaka ihre Persönlichkeit verändert, dass sie abhängig werden könnten oder ein Leben lang auf sie angewiesen sein müssen.“

 

Mehr Aufklärung ist dringend notwendig

Beide Expert:innen sind sich einig, dass dies eine Entwicklung ist, die man durchaus ernst nehmen müsse und wollen über die größten Sorgen junger Menschen sowie Irrtümer aufklären. Oberstes Gebot sei, die Kinder mit ihren Ängsten und Bedenken ernst zu nehmen und entsprechend aufzuklären, so Satke und Kienbacher unisono. Wichtig sei zuallererst zu vermitteln, dass eine Einnahme von Psychopharmaka niemals allein verordnet wird, sondern stets im Rahmen einer Kombination verschiedener Interventionen. „Oberstes Ziel ist, gerade bei Jugendlichen genau darauf zu achten, ob die Symptomatik so ausgeprägt ist, sprich eine Depression so schwer, das ADHS so stark, dass andere Mittel wie eine Therapie allein nicht mehr ausreichen und man Medikamente dazu verordnet. Eine Medikation ist niemals das erste Mittel“, so Kienbacher.

Psychopharmaka wirken nicht …

Der Großteil der Psychopharmaka muss rund drei bis vier Wochen eingenommen werden, bevor sich eine Wirkung zeigt, anders als etwa bei Schmerzmitteln, die unmittelbar wirken. „Es ist ratsam, immer mit einer geringen Dosis zu beginnen, auf Nebenwirkungen zu achten und sich langsam zur Zieldosis hinzuarbeiten“, sagt Kienbacher. Wichtig ist oft der Zeitpunkt, an dem die Einnahme startet. „Mit einer Einnahme am Wochenende zu beginnen, wo die Eltern zuhause sind, ist ratsam. Am Montag in der Früh vor Schulbeginn zu starten, eher nicht“, so der Experte.

… und machen süchtig

Da die Aufdosierung bis zur Wirkung wie erwähnt rund vier Wochen dauert, ist kein Suchtpotenzial vorhanden. Einzig Benzodiazepine (Benzos) können abhängig machen, werden bei Kindern und Jugendlichen aber selten bis gar nicht verschrieben.

Nebenwirkungen - der Patient hat immer recht

Der Großteil der Präparate, der in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingesetzt wird, ist zwischen 20 und 30 Jahren alt und dementsprechend gut erprobt und deren Wirkung auch durch unabhängige Studien belegt. „Natürlich können dennoch Nebenwirkungen auftreten. Wenn ein Jugendlicher etwa manisch-depressiv ist und ein Neuroleptikum zu Stabilisierung seiner Stimmung bekommt, dann kann er an Gewicht zunehmen. Am Ende des Tages hat der Patient immer Recht. Wenn er Beschwerden hat, dann wird eine Alternative gefunden“, so Kienbacher.

Eine umfassende Aufklärung über die Wirkungsweise von Psychopharmaka sei daher wichtig, sind sich beide Exptert:innen einig. Darüber hinaus sollen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich niederschwellig und unkompliziert Hilfe holen zu können.

Lebenslange Einnahme?

Eine lebenslange Einnahme von Psychopharmaka ist in den meisten Fällen nicht nötig. „Klar, Psychopharmaka müssen länger eingenommen werden als ein Hustensaft. Eine Therapie soll den Patienten stärken und ist aber nach einiger Zeit auch wieder erledigt. Es gibt chronische Fälle, aber zum Glück auch sehr viele einmalige. Zudem werden die Patient:innen älter und entwickeln sich, finden, etwa bei ADHS auch andere Strategien“, erklärt Kienbacher.

Nicht eigenhändig absetzen

Ihre Medikation absetzen sollten Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, niemals ohne ärztliche Absprache. „Psychopharmaka unter Kontrolle abzusetzen hilft, Rückfälle zu vermeiden. Ein zu rasches Absetzen kann zudem auch Auswirkungen auf den Körper haben“.

Mehr Bewusstsein bei Jugendlichen

Eine umfassende Aufklärung über die Wirkungsweise von Psychopharmaka sei daher wichtig, sind sich beide Exptert:innen einig. Darüber hinaus sollen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich niederschwellig und unkompliziert Hilfe holen zu können. Denn die Bereitschaft von Kindern und Jugendlichen, sich bei psychischen Erkrankungen Unterstützung zu holen, habe sich laut Satke und Kienbacher im Vergleich zu früher deutlich verbessert. Auch die Pandemie habe hier als Booster gewirkt. Psychische Belastungen rechtzeitig zu erkennen, diese ernst zu nehmen und im Bedarfsfall professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Der Ausbau niederschwelliger Beratungsangebote wie jenem von Rat auf Draht wäre daher umso wichtiger, um bereits präventiv gegenzusteuern. Ebenso wären mehr und schneller verfügbare Therapieplätze für Kinder und Jugendliche dringend notwendig. Wenn sich Jugendliche schon überwinden, über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen, sollten sie dann nicht drei Monate oder mehr auf weiterführende Therapiemöglichkeiten warten müssen“, so Satke.

Das Angebot von Rat auf Draht finanziert sich zum Großteil aus Spenden.
Spendenkonto IBAN: AT10 2011 1827 1734 4400

Die Notrufnummer 147, die sich ausschließlich an Kinder & Jugendliche richtet, ist in dieser Form Österreichs einziger derartiger Service. Hier finden Österreichs Kinder und Jugendliche 24h Hilfe und Beistand bei allen herausfordernden Situationen des Lebens – kostenlos & anonym. Mit der Chatberatung steht ein zusätzlicher Beratungskanal zur Verfügung. Mehr Infos unter: www.rataufdraht.at

Steifes Lächeln, gestellte Posen und unscharfe Aufnahmen – Weihnachtsfotos mit der Familie sind oft alles andere als perfekt. Mit ein paar einfachen Tricks kann man allerdings auch ohne Profi-Ausbildung unvergessliche Momente festhalten. Worauf aber kommt es dabei an?
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Entscheidend ist weniger die Technik, sondern vor allem das richtige Timing und die Atmosphäre. In diesem Beitrag lesen Sie 10 praktische Tipps für schöne Weihnachtsfotos von der Familie.

10 einfache Tipps für bessere Weihnachtsfotos mit der Familie – auch mit dem Handy

1. Nutze natürliches Licht

Fotografiere tagsüber und stelle deine Familie in die Nähe eines Fensters. Das weiche Tageslicht sorgt für natürliche und schöne Aufnahmen. Vermeide künstliches Licht von Deckenlampen, da es oft harte Schatten wirft und die Stimmung beeinträchtigen kann. Wenn es abends sein soll, nutze Kerzen oder Lichterketten für eine warme und festliche Beleuchtung.

2. Schaffe eine entspannte Stimmung

Eine lockere Atmosphäre ist das A und O für gelungene Bilder. Spielt Weihnachtsmusik, erzählt Witze oder genießt zusammen eine heiße Schokolade. Je wohler sich alle fühlen, desto natürlicher wirken die Fotos. Tipp: Mache ein paar Testaufnahmen, während alle miteinander interagieren, um sie an die Kamera zu gewöhnen.

3. Räume den Hintergrund auf

Ein harmonischer Hintergrund kann das Bild enorm verbessern. Sorg dafür, dass der Bereich um den Weihnachtsbaum oder die Lichterkette ordentlich ist. Entferne Ablenkungen wie herumliegende Spielsachen, Jacken oder leere Tassen. Ein gezielt platzierter Dekorationsgegenstand, wie ein Weihnachtsstern oder eine Kerze, kann das Bild aufwerten.

4. Fange kleine Details ein

Denk daran, dass die Magie oft in den kleinen Momenten liegt. Fotografiere Nahaufnahmen von glitzernden Christbaumkugeln, Kinderhänden beim Geschenkeauspacken oder dem Dampf einer heißen Schokolade. Solche Aufnahmen sind perfekt, um die weihnachtliche Stimmung einzufangen und eine spannende Bilderserie zu erstellen.

5. Keine gestellten Posen

Die besten Fotos entstehen oft spontan. Fotografiere, während gelacht, gespielt oder gesungen wird. Gestellte Fotos wirken oft steif und unnatürlich. Versuche, im richtigen Moment abzudrücken, wenn die Emotionen echt und die Gesichter entspannt sind.

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Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre.

6. Koordiniert, aber entspannt kleiden

Einheitliche Farbschemata wie Rot-, Grün- oder Goldtöne verleihen den Bildern ein harmonisches Gesamtbild. Vermeide grelle Muster oder auffällige Logos, die von den Gesichtern ablenken könnten. Wichtig ist, dass sich alle in ihrer Kleidung wohlfühlen.

7. Halte die Kamera still

Verwackelte Bilder können selbst die schönsten Momente ruinieren. Halte das Handy mit beiden Händen ruhig oder nutze Hilfsmittel wie ein Stativ. Alternativ kannst du dein Handy auf einem Tisch ablegen oder gegen eine Wand lehnen. Bei schwachem Licht hilft ein Stativ besonders, um klare Fotos zu erhalten.

8. Nutze die Kamera-Funktionen deines Handys

Moderne Smartphones bieten zahlreiche Funktionen, die deine Bilder verbessern können. Der Portrait-Modus sorgt für einen unscharfen Hintergrund, der die Gesichter hervorhebt. Der Selbstauslöser ist ideal, um selbst mit auf dem Bild zu sein. Experimentiere auch mit der HDR-Funktion, um Details in hellen und dunklen Bereichen besser einzufangen.

9. Spiel mit Perspektiven

Vermeide es, alle Bilder aus derselben Position zu machen. Gehe in die Hocke, um Fotos aus der Perspektive der Kinder zu machen, oder fotografiere von oben, um eine neue Dynamik ins Bild zu bringen. Schiefe Winkel oder ein gezielter Fokus auf einzelne Personen können deinen Bildern einen besonderen Look verleihen.

10. Hab Spaß und sei kreativ

Nichts bringt mehr Freude als alberne Fotos mit Weihnachtsmützen, Rentiergeweihen oder anderen lustigen Accessoires. Lass alle eine Runde herumalbern – die besten Bilder entstehen oft, wenn sich niemand zu ernst nimmt. Deine Familie wird sich freuen, sich später an diese spaßigen Momente zu erinnern.

Über Edmond Rätzel:

Edmond Rätzel unterstützt Fotografen und Filmemacher dabei, erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten und ihr Business auszubauen. Sein Fachgebiet reicht von Marketingstrategien und Angebotskonzeption über Preisgestaltung, Website-Einrichtung, Werbekampagnen bis hin zu Kundenbindung, Verhandlungsführung und Mitarbeiterrekrutierung. Durch individuelle Strategien und klare Botschaften hilft er seinen Kunden, in der Branche erfolgreich zu sein. Weitere Informationen: https://edmond-raetzel.de/

Edmond Rätzel
Profifotograf Edmond Rätzel gibt Tipps für das perfekte Weihnachtsfoto von der Familie.
Tipps für ein beschauliches Fest für die ganze Familie. Besonders das erste Weihnachtsfest nach einer Scheidung oder dem Tod eines Familienmitglieds ist sehr fordernd.
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Präventionsarbeit, sprich Kindern, Jugendlichen und deren Eltern, bereits wichtige Tipps und Werkzeuge an die Hand zu geben, bevor eine emotionale, persönliche psychische oder gesundheitliche Krise passiert, ist einer der wichtigsten Eckpfeiler in der täglichen Arbeit von Rat auf Draht. Prävention kann auch, was das Weihnachtsfest und die Feiertage betrifft, sehr hilfreich sein. „Denn wie jedes Jahr rechnen wir auch diesmal mit einem verstärkten Aufkommen an Beratungen rund um Weihnachten, denn die Feiertage bergen ein besonders hohes Konfliktpotenzial. Nicht immer läuft alles wie gewünscht und nicht selten endet der Weihnachtsabend mit Stress, Diskussionen und Streit“, erklärt Birgit Satke, Leiterin des Beratungsteams bei Rat auf Draht. Streit mit den Eltern, Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern, Frust und Enttäuschung über ein nicht so gelungenes Weihnachtsfest, Einsamkeit, Überforderung, Erschöpfung, Unzufriedenheit mit den Weihnachtsgeschenken – und bei getrenntlebenden Elternteilen – oft der Wunsch wieder eine Familie zu sein, sind rum um das „frohe Fest“, die häufigsten Anliegen, mit welchen sich junge Menschen an den psychosozialen Beratungsdienst wenden.

Damit das Weihnachtsfest möglichst beschaulich abläuft, hier ein paar Tipps:

Planung ist die halbe Miete
Konflikte lassen sich mit der richtigen Planung vermeiden. Häufig treffen unterschiedliche Vorstellungen über den Ablauf aufeinander. Besprechen Sie vorab, wie das Weihnachtsfest verlaufen soll. Jedes Familienmitglied sollte seine Vorstellungen offen äußern können. Meist lässt sich ein Kompromiss finden.

Teamwork
In vielen Familien bleibt die Vorbereitung an einer Person hängen, meist an der Mutter. Verteilen Sie die Aufgaben innerhalb der Familie, kochen und dekorieren Sie z.B. gemeinsam.

Das Hirn auslüften
Gönnen Sie sich frische Luft, um sich von dem Weihnachtsstress ein wenig zu entspannen. Besonders Kinder profitieren von einem Spaziergang im Park oder Wald.

Kein Perfektionismus
Weihnachten ist ein Familienfest und sollte auch genau so ablaufen. Das heißt auch, dass nicht alles perfekt sein muss. Die Wohnung muss nicht pikobello sauber sein und es geht auch ohne Fünf-Gänge-Menü. Viel wichtiger ist es, die Zeit gemeinsam zu verbringen.

Kein Dresscode
Sehen Sie von Kleidervorschriften für den Weihnachtsabend ab. Jedes Familienmitglied sollte selbst bestimmen dürfen, was feierlich ist. Auch die Jogginghose sollte kein Problem sein.

Triggerthemen vermeiden
Nehmen Sie von Gesprächsthemen, wo Konflikte innerhalb der Familie vorprogrammiert scheinen, Abstand. Ohne Feiertagsstress lässt es sich entspannter über bestimmte Dinge reden. Sollte es dennoch zu Diskussionen kommen, üben Sie sich in Toleranz und gestehen Sie dem anderen seine eigene Sichtweise zu.

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Weihnachten ist ein Familienfest und sollte auch genau so ablaufen. Das heißt auch, dass nicht alles perfekt sein muss.

Trennung, Scheidung, Tod - Was tun, wenn dieses Weihnachten heuer so ganz anders wird?

Wenn Kinder kürzlich einen nahestehenden Menschen verloren haben, sollte dieser Person auf jeden Fall ein Platz an den Festtagen eingeräumt werden, um mit der Traurigkeit besser zurechtzukommen. „Eine Idee wäre etwa, einen Ast vom Weihnachtsbaum abzuschneiden, diesen gemeinsam schön zu schmücken und auf das Grab oder an einen Ort zu legen, der besonders an den verstorbenen Menschen erinnert“, so Satke. Auch Familie oder Freund:innen zum „ersten“ Weihnachtsfest ohne die verstorbene Person einzuladen, kann unterstützend und tröstend sein.

„Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung“, sagt Satke. Gerade, wenn es das erste Fest nach der Trennung ist. Es ist daher wichtig, Erinnerungen anzusprechen und Kinder nicht mit ihren Gefühlen allein zu lassen. Beide Elternteile sollen den Kindern schon vor dem Fest die Sicherheit geben, dass sie für den Nachwuchs da sind. Von gemeinsamen Feiern sollte abgesehen werden, da dies die Hoffnung schürt, dass alles wieder wie früher werden könnte. Weitere Tipps speziell zu Weihnachten und Trennung finden sich hier.

Sollte es dennoch zu Konflikten oder Krisen kommen: Die Notrufnummer 147 ist für Kinder und Jugendliche auch an den Feiertagen rund um die Uhr, kostenlos und anonym, erreichbar. Eltern und Bezugspersonen können auf elternseite.at bis zum 22. Dezember Online-Videoberatungstermine buchen, ab 30. Dezember ist das Angebot wieder verfügbar.

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Acht neue Projekte für bessere Deutsch-Kenntnisse der Schüler*innen werden von der "Mutmillion 2" in Wien gefördert.
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Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr präsentierte  am Donnerstag die Sieger*innen der zweiten Wiener Mutmillion. Während die erste Million für Projekte zur Förderung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen eingesetzt wurde, liegt der Fokus der zweiten Million auf der Verbesserung der Deutschkenntnisse in Wiener Klassen. Zwei Projektträger, Teach for Austria und Startklar, konnten vor Ort ihre innovativen Ansätze zur Deutschförderung genauer vorstellen.

„Wien setzt neue Maßstäbe in der Deutschförderung: Mit der zweiten Mutmillion fördern wir wegweisende Projekte, die von Lernhelfer*innen als Sprachvorbilder über Deutschlernen durch Emotionen bis hin zu kreativen und innovativen Workshops reichen. Diese Vielfalt zeigt, wie modern und wirkungsvoll Sprachförderung gestaltet werden kann. Jedes einzelne Projekt stärkt nicht nur die Sprach- und Sozialkompetenzen unserer Kinder und Jugendlichen, sondern eröffnet ihnen auch echte Perspektiven für eine erfolgreiche und selbstbestimmte Zukunft.“, so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.

Mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche

Fast die Hälfte der Wiener Taferlklassler verfügt nicht über ausreichende Deutschkenntnisse, um dem Unterricht zu folgen – wienweit betrifft das jeden Fünften in den Volksschulen. Laut aktuellen Zahlen sind fast zwei Drittel der außerordentlichen Schüler*innen in Österreich geboren. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr fordert daher erneut bundesweite Maßnahmen wie ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr, um frühzeitig sprachliche Förderung sicherzustellen. Bis dahin unterstützt die Stadt Wien die Schulen schnell und unbürokratisch: Die zweite Wiener Mutmillion wurde innovativen Projekten zur Sprachförderung gewidmet. Bis 27. November 2024 gingen 29 Projektideen bei der Abteilung Bildung und Jugend ein. Ein Beirat wählte daraus acht Projekte, die gezielt zur janinStärkung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen beitragen.

"Favoriten: Du kannst das”: Jede Interaktion eine Deutschförderung

Eines der acht Projekte, „Favoriten: Du kannst das. Sprache. Bildung. Chancen.“, stärkt die sprachlichen und sozialen Kompetenzen von Schüler*innen im 10. Bezirk. Kernidee ist das Prinzip „Jede pädagogische Interaktion = Deutschförderung“. Speziell geschulte Lehrkräfte (TFA Fellows) integrieren sprachsensible Methoden wie Wortschatzaufbau und Scaffolding (schrittweise Lernhilfe) in alle Fächer. Durch enge Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen und Freiwilligen schafft das Projekt Chancengleichheit und erfolgreiche Bildungswege.

„Unsere Vision ist, dass jedes Kind sein Potenzial entfalten kann – unabhängig von der Herkunft oder dem sozialen Hintergrund. Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und zu einer erfolgreichen Zukunft. Ich freue mich, dass wir uns mit diesem Projekt für mehr Bildungsfairness und sprachliche Förderung in Favoriten einsetzen können.“, so Magdalena Strauch von Teach for Austria.

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Eines der acht Projekte, „Favoriten: Du kannst das. Sprache. Bildung. Chancen.“, stärkt die sprachlichen und sozialen Kompetenzen von Schüler*innen im 10. Bezirk.

Startklar mit Emotionen: „Sag, was du denkst! Sag, was du fühlst“

Ab Jänner wird das Projekt „Sag, was du denkst! Sag, was du fühlst“ vom Verein Startklar an 15 Schulen umgesetzt. Ziel ist die Verknüpfung von Deutscherwerb und dem Ausdrücken von Meinungen und Emotionen. In Workshops lernen Kinder, ihre Gefühle, Bedürfnisse und Meinungen klar auf Deutsch zu benennen/äußern. Beim Thema „Gefühle ausdrücken“ üben sie etwa mit Satzanfängen wie „Ich würde mich gut fühlen, weil…“ oder „Ich hätte Angst, weil…“ den Konjunktiv II und beschreibende Adjektive, während auch die Körperwahrnehmung geschult wird. Das Projekt verbindet Sprachförderung und soziales Lernen, stärkt die Teilhabe und das Schulklima. „Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen mit Schulen, dass es die Verknüpfung von Deutscherwerb und sozialem Lernen braucht. Ziel ist, die Ausdrucksfähigkeit der Kinder zu stärken, Konflikte zu vermeiden und ein positives Schulklima zu unterstützen. “, so Janine Fischer, Obfrau von Startklar.

Sieger*innenprojekte der zweiten Mutmillion:

  • Sprach- und Sozialkompetenzen durch informelles Lernen für Volksschüler*innen Vienna Hobby Lobby  Die Vienna Hobby Lobby entwickelt für Volksschüler*innen ein eigenes bedarfsgerechtes Angebot. In zahlreichen zusätzlichen Kursen an den fünf Standorten in Wien profitieren die Kinder von der individuellen Förderung sowie verbesserten Sprach- und Sozialkompetenzen.
  • Da schau her – Jugend macht Nachrichten 2025-26 ; Verein zur Förderung digitaler Bildungsangebote, 14 Klassen in unterschiedlichen Pflichtschulen der Stadt Wien werden zwei Jahre durch Workshops und Beteiligung an einem Filmwettbewerb in ihren sozialen und kommunikativen Kompetenzen geschult.
  • Better together – miteinander sind wir stark!; Arbeiter-Samariter-Bund Wien Wohnen und soziale Dienstleistungen gem. GmbH
    Das Angebot richtet sich an Pflichtschulen in ganz Wien. Lehrpersonen können im Rahmen von „Better together“ via niederschwellig zugänglicher Buchungsplattform Workshops zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Kommunikation und Sozialkompetenzen buchen.
  • FREI.Spiel macht noch mehr Schule 2025/26 ; Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not Durch Lernhelfer*innen – sog. FREI.Spieler*innen – in den Pflichtschulen und Hortgruppen werden gezielt Schüler*innen unterstützt, die besonderen Bedarf haben. Sie wirken als Sprachvorbilder. Durch individuelle Interaktion mit den Kindern werden die sprachliche Entwicklung und auch deren sozialen Kompetenzen der Kinder gefördert.
  • FAVORITEN: DU KANNST DAS. Sprache. Bildung. Chancen , Teach for Austria gemeinnützige GmbH Ziel ist es, den sprachlichen, sozialen und kommunikativen Kompetenzerwerb als Grundprinzip fächerübergreifend in jedem Unterricht zu fördern und so den Schüler*innen einen erfolgreichen Bildungsweg und bessere Lebensperspektiven zu ermöglichen.
  • Stabil! – Miteinander Schulen stärken , Fremde werden Freunde Das Pilotprojekt bietet eine allumfassende, engmaschige Begleitung einer sozial stark belasteten Wiener Mittelschule. Dazu zählen auch interkulturelle Workshops für ganze Klassen, Sport-Workshops, Angebote für Lehrer*innen, Orientierungs-Workshops und Beratungsangebote für Eltern.
  • HOORCH – eine interaktive und multimediale Spiel-und-Lernbox für Kinder Jahr 2025, Verein zur Förderung digitaler Bildungsangebote. HOORCH ist eine Spiel-und-Lernbox, mit deren Hilfe Kinder in kleinen Gruppen den Spracherwerb trainieren können und dabei durch die Kommunikation mit der Box und untereinander soziale Lernerfahrungen sammeln. In Zusammenarbeit mit HTLs, einer HAK und der PH Wien wird die Box weiterentwickelt und gefertigt.
  • Sag was du fühlst! Sag, was du denkst!, Startklar – Verein zur Förderung eines respektvollen Zusammenlebens. In dem Projekt werden mit den Kindern sprachliche Werkzeuge erarbeitet, um Emotionen und Meinungen in der deutschen Sprache in Worte zu fassen. Das Projekt fördert ein respektvolles Miteinander und hilft, Konflikte friedlich zu lösen, und trägt zur nachhaltigen Verbesserung des Schulklimas bei.
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Mitte) präsentierte die Siegerprojekte der „Mutmillion 2“ gemeinsam mit Janine Fischer (Obfrau von „Startklar", links) und Magdalena Strauch („Teach for Austria").
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Mitte) präsentierte die Siegerprojekte der „Mutmillion 2“ gemeinsam mit Janine Fischer (Obfrau von „Startklar", links) und Magdalena Strauch („Teach for Austria").
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) begrüßt die Entscheidung der britischen Regierung, Werbung für ungesunde Lebensmittel zukünftig einzuschränken. Damit soll ungesunde Ernährung vor allem bei Kindern und Jugendlichen reduziert werden.
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Großbritannien macht einen wichtigen Schritt, um insbesondere Kinder vor ungesunden Lebensmitteln zu schützen. Ab Oktober 2025 wird Werbung für bestimmte Lebensmittel im Fernsehen tagsüber und im Internet rund um die Uhr verboten. Die britische Regierung hat eine Liste der Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt (zum Beispiel Muffins, Croissants, Waffeln, Kekse, Frühstücksflocken, Müsliriegel etc.) vorgelegt, die von dem Werbeverbot betroffen sind. Damit will Großbritannien jährlich 20.000 Fälle von Fettleibigkeit bei Kindern verhindern. Die DEGAM begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. „Während in Deutschland seit Jahren ergebnislos über die Einführung einer Zuckersteuer oder Werbeverbote für Süßigkeiten oder andere ungesunde Lebensmittel diskutiert wird, machen die Briten Nägel mit Köpfen“, kommentiert Prof. Dr. Martin Scherer, Präsident der DEGAM. „Als wissenschaftliche Fachgesellschaft weist die DEGAM seit Jahren darauf hin, dass es für breit ansetzende Elemente der Verhältnisprävention wie Werbeverbote oder erhöhte Steuern eine gute Evidenz gibt, um einen gesunden Lebensstil zu erleichtern. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland in der Verhältnisprävention endlich aufholt.“

Verhältnisprävention ist für Gesundheit von Kindern wichtig

Für die Wirksamkeit der Verhältnisprävention – also die Stärkung der Prävention in den Lebenswelten der Menschen wie Kita, Schule, Nachbarschaft, Arbeitsplatz – liegen international gute wissenschaftliche Belege vor. Werbeverbote sind eine verhältnispräventive Maßnahme, von denen Kinder und Jugendliche auch über soziale Schranken hinweg profitieren können. „Die Evidenz ist in jedem Fall stark genug, um politische Reaktionen zu rechtfertigen. Es ist doch absurd, wirtschaftliche Interessen höher einzustufen als den Schutz vor gesundheitlichen Risiken bei Generationen von Kindern. Wir sollten Kindern und Jugendlichen Chancen eröffnen und nicht durch frühe Fehlernährung verschließen“, so Martin Scherer weiter.

Werbeverbote sind eine verhältnispräventive Maßnahme, von denen Kinder und Jugendliche auch über soziale Schranken hinweg profitieren können.

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nehmen zu

Die DEGAM hält fest: Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nehmen zu. Gleichzeitig ist bekannt, dass wichtige Weichen zum gesunden Verhalten in den frühen Jahren gestellt werden. „Werbung, die die Kinder zu übermäßigem Konsum ungesunder Nahrungsmittel verleitet, schadet ihnen langfristig,“ ergänzt Dr. Wolfgang Schneider-Rathert, Sprecher der DEGAM-Sektion Prävention und niedergelassener Hausarzt in Niedersachsen. „Zielgenaue Werbung, die Kinder früh im Leben mehrfach jeden Tag in ihren Zeitschriften, auf ihren Handys und Bildschirmen erreicht, prägt so stark, dass das daraus resultierende Übergewicht später nur noch teilweise erfolgreich behandelt werden kann. Deshalb plädieren wir aus wissenschaftlicher Sicht dafür, mit dem Werbeverbot für Junk-Food die Verhältnisse zu ändern, da das Verhalten bereits übergewichtiger Kinder und Jugendlicher später kaum noch zu ändern ist.“

Zum Umgang mit Übergewicht und Adipositas in der hausärztlichen Praxis hat die DEGAM letztes Jahr ein Positionspapier zu Prävention und Therapie von Adipositas vorgelegt: https://tinyurl.com/ycy9kxdz

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Werbung, die die Kinder zu übermäßigem Konsum ungesunder Nahrungsmittel verleitet, schadet ihnen langfristig.
Das Kinderbuch „Wippolinos Reistagebuch“ soll das regionale Bewusstsein bereits im Kindesalter spielerisch stärken. Ziel des grenzüberschreitenden Interreg-Projektes ist es, Grenzen zu überwinden und voneinander zu lernen.
Wippolini Buchpräsentation

Das in italienischer und deutscher Sprache erschienene Buch richtet sich an Kinder und Familien im gesamten Wipptal. Der etablierten Autorin Nadine Bichler ist es gelungen, spannende Geschichten mit Informationen über Ausflugsziele im nördlichen und südlichen Wipptal sowie zur kulturellen Vielfalt, Geschichte und Natur der Region unter einem Buchdeckel zu verbinden. Dabei behandelt sie auch gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz und die Verkehrsbelastung im Wipptal. Die Autorin hat bei ihren Recherchearbeiten sehr viel erlebt: „Alle Ausflugsziele und unsere Region durch Kinderaugen zu erleben, war ein wahres Abenteuer auch für mich selbst“. Erschienen ist das Buch im Effekt Verlag in Zusammenarbeit mit Verleger Elmar Thaler. Aktuell wird es kostenfrei an alle Volksschulkinder im nördlichen und südlichen Wipptal und in den Folgejahren jeweils an alle Erstklässler verteilt.

Gemeinsamkeiten stärken, Grenzen überwinden

Florian Riedl, Planungsverbandsobmann im nördlichen Wipptal bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und betonte, dass Kleinprojekte wie dieses sehr viel in Bewegung bringen können. Er selbst habe die Bücher kurz vor der Pressekonferenz schon in der Steinacher Volksschule verteilt und sich über die Begeisterung der Kinder sehr gefreut. Bürgermeisterkollege Peter Volgger aus Sterzing ergänzte: „Wir sind ein großes Tal und können viel voneinander lernen, Projekte wie unser Kinderbuch sind ein großer Schritt in Richtung Gemeinsamkeit!“ Zur gelungenen Publikation gratulierte auch Hausherr und Brenners Bürgermeister Martin Alber: „Das Büchlein trifft den Ton der Kinder und drückt viel aus im Hinblick auf die Stärkung der Partnerschaft im gesamten Wipptal.“ Im Rahmen einer Pressekonferenz aam Brenner wurde das neue Projekt von allen Beteiligten präsentiert. Das Kinderbuch „Wippolinos Reisetagebuch“ wurde im Rahmen des Programms Interreg Italia-Österreich Interreg-Rat Wipptal finanziert und wird von der Europäischen Union kofinanziert. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit allen 16 Gemeinden des nördlichen und südlichen Wipptales. Als Projektträger fungierte der Planungsverband Wipptal und die Gemeinde Sterzing in Kooperation mit der Stadtbibliothek Sterzing. Die Organisatoren freuten sich über das Interesse an dem Projekt.

Weitere Informationen:

Verlag – Effekt! GmbH

Wippolino erkundet das Wipptal – Effekt! GmbH

Nadine Bichler und Wippolino Buch
Autorin Nadine Bichler und ihre "Wippolino Reisetagebuch".
5.000 Mütter berichten über ihre Herausforderungen im Familienalltag. So können gestresste Mamas gegensteuern.
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Viele Mütter empfinden im Alltag mit Kindern enormen Druck. Zum einen müssen sie den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht werden, andererseits gibt es auch noch berufliche sowie familiäre Verpflichtungen – alles unter einen Hut zu bekommen, ist nicht leicht. Jana Alles hat die größten Herausforderungen in einer Umfrage mit 5.000 Müttern herausgearbeitet. „Die Themen sind in vielen Familien ähnlich“, erklärt die Geschäftsführerin von „Smart Parents“.
„Ob Gefühlsausbrüche der Kinder, Konflikte über alltägliche Aufgaben oder Geschwisterstreit: Die Mütter berichten von einer regelmäßigen Überforderung.“ Mit Smart Parents hilft Jana Alles Müttern, nicht mehr vom Verhalten ihrer Kinder getriggert zu werden. Das Ziel ist, die eigenen Kinder entspannter und ausgeglichener durch die unterschiedlichen Entwicklungsphasen begleiten zu können. Nachfolgend werden die größten familiären Herausforderungen aus der Umfrage beleuchtet und wie man ihnen entgegnen kann.

Das Streben nach Perfektion und Kontrolle

Eine der größten Belastungen für Mütter ist der Druck, in sämtlichen Lebensbereichen stets perfekt zu funktionieren. Dabei ist auffällig: Nicht die Menge der Aufgaben, sondern das unaufhörliche Streben nach Perfektion und Kontrolle ist der Hauptauslöser für den Stress, dem viele Mütter ausgesetzt sind. In einer Umfrage mit mehr als 5.000 Müttern hat Jana Alles drei besonders häufig genannte Herausforderungen identifiziert:

1. Emotionale Ausbrüche der Kinder

Heftige Wutausbrüche sind ein häufiges Thema. Besonders belastend ist es, wenn diese scheinbar grundlos auftreten oder unverhältnismäßig stark sind.

2. Widerstand gegen alltägliche Routinen

Vor allem vermeintlich einfache Abläufe wie Zähneputzen, Anziehen oder das Zubettgehen entwickeln sich regelmäßig zu Konfliktherden. Wenn Kinder diese Aufgaben verweigern oder hinauszögern, entsteht schnell ein Machtkampf.

3. Anhaltende Geschwisterkonflikte

In Familien mit mehreren Kindern sind Streitereien zwischen Geschwistern oft der Hauptstressfaktor. Mütter treten dann ständig als Vermittlerin auf, was auf Dauer kräftezehrend ist. Bei Müttern mit einem Kind ist der größte Schmerzpunkt, dass sich der Alltag komplett auf ein Kind konzentriert. Berufstätige Mütter fühlen sich vor allem davon überfordert, den Spagat zwischen den Anforderungen des Berufs und der Familie zu meistern.

Wenn die Mütter "explodieren"

An einem bestimmten Punkt angekommen, entlädt sich der Druck vieler Mütter – aber zum Leid der Kinder. Das äußert sich beispielsweise im Anschreien der Kinder, Drohungen und ungerechten Äußerungen. Solch ein Verhalten ist fatal, denn es hinterlässt tiefe Spuren. Schreien löst Angst aus, die sich im Unterbewusstsein festsetzt. Selbst wenn das Kind später wieder lächelt, speichert es das Gefühl von Angst und Hilflosigkeit im Gedächtnis ab.
Langfristig können solche Erlebnisse dazu führen, dass Kinder sich emotional verschließen, Nähe vermeiden oder außerhalb der Familie nach Anerkennung suchen, was oft problematische Beziehungen nach sich zieht. Manche Kinder wiederum reagieren aggressiv und verfallen in einen Kampfmodus; andere entwickeln als langfristige Auswirkung psychische Probleme wie Kontrollzwang, Harmoniesucht oder Burnout.

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An einem bestimmten Punkt angekommen, entlädt sich der Druck vieler Mütter – aber zum Leid der Kinder.

Mütter müssen anfangen, sich mit den Ursachen für ihr Verhalten auseinanderzusetzen

Die Ursachen solcher Reaktionen müssen deshalb dringend aufgearbeitet werden. Es reicht nicht, emotionale Ausbrüche nach dem Motto „Niemand kann perfekt sein“ hinzunehmen. Denn egal, ob Schreien, verbale Verletzungen oder Drohungen – sie sind absolut inakzeptabel. Eltern tragen die Verantwortung, dass ihre Kinder in einer angstfreien Umgebung aufwachsen. Wer dieses Bewusstsein verankert hat, sollte im zweiten Schritt an den Ursachen der Trigger arbeiten. Oft sind unbewusste Muster aus der eigenen Kindheit die Auslöser. Jede Mutter sollte den Anspruch haben, ihr Kind oder ihre Kinder empathisch und authentisch durch ihre gesamte Entwicklung zu begleiten.

Über Jana Alles:

Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt. Gemeinsam mit den Müttern geht sie Schritt für Schritt auf die Suche nach der Ursache ihrer Glaubenssätze. Es geht darum, den Ur-Schmerz aus der eigenen Kindheit sowie der Ahnenreihe und darüber hinaus zu finden. Das Ziel ist, dass die Mutter ihre Kinder empathisch, bewertungsfrei und bedürfnisorientiert begleiten kann. Nur so kann das Kind mit Selbstwert und Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und eine starke Verbindung zwischen Mutter und Kind bestehen. Mehr Informationen finden Sie hier.

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Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt.
Vizebürgermeister Wiederkehr präsentiert Maßnahmen zur Stärkung der Demokratiebildung. Menschenrechte und Pluralität sind dabei die Basis des Zusammenlebens.
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Der Wiener Integrationsrat (W.I.R.) stellte heute sein 6. Statement vor, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Wiens immer diverser werdenden Stadtgesellschaft in den Mittelpunkt rückt. Dem Statement vorangegangen ist eine wissenschaftliche Integrationsfachtagung im Juni zum Thema „Einstellungen zur Demokratie und gruppenbezogene Abwertungen in der Einwanderungsgesellschaft“, bei der sich der Wiener Integrationsrat mit Expert*innen aus der Wissenschaft und Praxis zur Thematik ausgetauscht hat. Das vorliegende Statement betont menschenrechtsbasierte Werte und Pluralitätsfähigkeit als unverzichtbare Elemente einer demokratischen Stadtgesellschaft. Der thematische Fokus wurde im Rahmen und als Teil des Prozesses „Prinzip Wien“ gesetzt.

Wien stellt sich den Herausforderungen einer immer diverseren Stadt

Fast die Hälfte der Wiener*innen hat einen Migrationshintergrund. Diese Pluralität bietet Chancen, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche Weltbilder, kulturelle Bindungen und soziale Normen erfordern verbindliche Prinzipien für das friedvolle und respektvolle Zusammenleben. „Wien steht vor der Aufgabe für ein gutes Zusammenleben in einer sehr diversen Gesellschaft zu sorgen. Dies gelingt nur, wenn sich alle an gemeinsame Regeln und gemeinsame Werte halten. Menschenrechtsbasierte Werte wie Menschenwürde, Pluralismus und Demokratie sind unverzichtbar, um Teilhabe zu stärken und Polarisierungen entgegenzuwirken“, sagte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.

Empfehlungen für ein stärkeres Miteinander

Das Statement formuliert klare Handlungsempfehlungen, die u.a. auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Integrationsfachtagung basieren:

  • Demokratie- und Ethikunterricht: Mehr Fokus auf Demokratiebildung in Wiener Schulen soll Toleranz, Gleichberechtigung und interkulturelles Verständnis fördern.
  • Gruppenübergreifende Begegnungen: Soziale Räume für Austausch und Dialog zwischen unterschiedlichen Communities sollen ausgebaut werden.
  • Stärkung der Elternarbeit: Workshops und Dialogformate für Eltern sollen entstehen, um demokratische Werte und Respekt zu vermitteln.
  • Verantwortung der Communities: Migrantische Communities sollen gezielt in die Förderung des sozialen Zusammenhalts eingebunden werden.

Kenan Güngör, Soziologe und Mitglied des W.I.R., erklärte: „Menschenrechtsbasierte Werte bieten den gemeinsamen Nenner, den eine diverse Stadtgesellschaft benötigt. Gruppenspezifische Abwertungen und Polarisierungen – egal von welcher Seite – können nur durch gezielte Prävention und Förderung des Dialogs überwunden werden.“

Wiener Integrationsrat betont, das Menschenrechte und Pluralität die Basis des Zusammenlebens in der Millionenstadt Wien darstellen.

Basis: Wertekonvent und Integrations-Enquete

Das Statement baut auf den Ergebnissen der Integrations-Enquete auf. Aber auch beim Wertekonvent „Prinzip Wien“, welcher im November in der Wiener Hofburg stattfand, diskutierten über 200 Teilnehmer*innen – darunter Bürger*innen, Wissenschaftler*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften – über demokratische Grundwerte. Die Enquete, die von Vizebürgermeister Wiederkehr initiiert wurde, lieferte fundierte Erkenntnisse zu gruppenbezogenen Abwertungen und deren Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt.

Judith Kohlenberger, Migrationsforscherin und Mitglied des W.I.R., hob hervor: „Das 6. Statement versteht sich als wissenschaftlich fundierter Beitrag zu aktuellen Debatten über Identität und Zusammenleben. Wir möchten nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch Lösungsansätze entwickeln, die die Vielfalt Wiens stärken.“

Zukunftsweisend für Wien

Das Statement des Wiener Integrationsrats gibt der Stadt Wien konkrete Ansätze, um den sozialen Zusammenhalt in einer sehr diversen Gesellschaft nachhaltig zu fördern. Mit einer klaren Fokussierung auf Werte, Bildung und Prävention setzt Wien Maßstäbe für eine integrative Stadtpolitik. Um das Bekenntnis zu Demokratie und Pluralismus schon bei Kindern und Jugendliche zu stärken, setzt die Stadt Wien ab 2025 zwei Projekte im Bildungsbereich um.

Zertifizierung der „Demokratieschule Wien“: Mit dem Zertifikat „Demokratieschule Wien“ fördert die Stadt Wien eine demokratische Schulkultur, in der Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern aktiv an Entscheidungen beteiligt sind. Das Programm wird vom Verein Wiener Jugendzentren in Zusammenarbeit mit Schulen und der Bildungsdirektion umgesetzt. Das Projekt startet im Schuljahr 2025/26 an fünf Wiener Pflichtschulen.

Die Schulen durchlaufen zunächst eine Selbstevaluierung, um Stärken, Schwächen und konkrete Bedarfe in den Bereichen Partizipation, Kommunikation, Vielfalt & Inklusion, Politische Bildung und Schulgemeinschaft zu identifizieren. Basierend darauf entwickeln sie gemeinsam mit Expert*innen einen individuellen Aktionsplan mit messbaren Zielen zur Förderung demokratischer Strukturen. Die Umsetzung wird durch Workshops, Materialien, Begleitung und Vernetzung durch den Verein Wiener Jugendzentren unterstützt.

Nach erfolgreicher Umsetzung der Maßnahmen erhalten die Schulen das Zertifikat „Demokratieschule Wien“. Dieses zeichnet ihr Engagement für demokratische Werte und nachhaltige Strukturen aus. Ziel ist es, demokratische Prozesse im Schulalltag erlebbar zu machen, das Schulklima zu stärken und junge Menschen zu mündigen, engagierten Bürger*innen zu fördern.

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Demokratiebildung ist bereits fest im Wiener Kindergartenalltag verankert. Aufbauend auf dem Schwerpunkt Partizipation, der in den letzten zwei Jahren intensiv bearbeitet wurde, wird in allen städtischen Standorten ein bewusstes, partizipatives Handeln gelebt.

Überarbeitung des Bildungsplans Kindergarten: Der Wiener Bildungsplan wird überarbeitet, um Demokratiebildung weiter zu stärken. Demokratie prägt alle pädagogischen Inhalte und Handlungen: Kinder werden ermutigt, ihre Meinungen einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und andere Perspektiven wertzuschätzen. Der neue Bildungsplan wird unter Einbindung von Expert*innen und privaten Trägerorganisationen entwickelt und legt besonderen Fokus auf Sprache, Inklusion, Demokratie und Kinder unter 3 Jahren. Er soll im Sommer gesetzlich verankert und mit praxisnahen Handreichungen ergänzt werden, um neben anderen Schwerpunkten in der elementaren Bildung besonders auch die Werte einer demokratischen Gemeinschaft im Kindergartenalltag nachhaltig zu fördern.

Demokratiebildung ist bereits fest im Wiener Kindergartenalltag verankert. Aufbauend auf dem Schwerpunkt Partizipation, der in den letzten zwei Jahren intensiv bearbeitet wurde, wird in allen städtischen Standorten ein bewusstes, partizipatives Handeln gelebt. Dazu zählen ein gemeinsamer Pädagogischer Tag zu Partizipation mit 8.000 Mitarbeiter*innen sowie Maßnahmen wie das Kinderschutzkonzept, regelmäßige Fortbildungen und Kinderschutzbeauftragte.

In Kooperation mit dem Red Bull Media House und dem Verein Bewegte Schule hat die Bildungsstiftung motion4kids im Schuljahr 2024/25 eine kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich gestartet. 
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Auf diese Weise werden fast 1.000 LehrerInnen ein Jahr lang von motion4kids unterstützt, mehr körperliche Aktivität in den Klassenzimmern zu etablieren. Dabei werden die 100 Schulen mit innovativen Bewegungs-Apps und neuem Bewegungsmaterial ausgestattet, wodurch in Summe 16.000 Volksschulkinder ein ganzes Schuljahr von verstärkter Bewegung profitieren.

Bewegung erhöht die Bildungschancen

Jede Art von Bewegung ist nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Bildungschancen der Kinder enorm relevant. Durch den verstärkten Fokus auf Bewegung werden sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Leistung der Kinder im Unterricht nachweislich gesteigert.  Einer der großen Vorteile dieser österreichweiten Aktion liegt darin, dass alle Kinder der teilnehmenden Schulen von diesem Angebot gefördert werden und insbesondere auch jene, die sich im Alltag kaum oder gar nicht bewegen.

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Jede Art von Bewegung ist nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Bildungschancen der Kinder enorm relevant.

Initiative erreicht viele Kinder

motion4kids und das Red Bull Media House bedienen somit auch das wichtige Thema Inklusion und setzen sich mit dieser nachhaltigen Initiative für eine sehr breite Masse an Kinder ein. Dank der langjährigen Zusammenarbeit, die motion4kids mit vielen unterschiedlichen Partnerorganisationen aufgebaut hat, ist es nun möglich gewesen, diese erfolgreiche Aktion so positiv ins Schulsystem einfließen zu lassen. Die „Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule“ Bewegungs-Initiative erfolgt in Abstimmung mit dem BMBWF und mit der „Täglichen Bewegungseinheit“. Alle Informationen zur Initiative sind auf der Website von motion4kids zu finden: www.motion4kids.org/diebewegteschule 

Philip Newald, Vorstand der Bildungsstiftung motion4kids: „Die neu ins Leben gerufene Bewegungs-Initiative trifft genau den Nerv der Zeit. Wir haben eine großartige Lösung erarbeitet, die ein Bewegungsangebot für Kinder schafft, welches einfach in den täglichen Schulablauf integrierbar ist und sofort positive Effekte zeigt. Darauf sind wir sehr stolz und dankbar, dass dies in Kooperation mit dem Red Bull Media House gelungen ist.“

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Philip Newald, Vorstand der Bildungsstiftung motion4kids: „Die neu ins Leben gerufene Bewegungs-Initiative trifft genau den Nerv der Zeit. Wir haben eine großartige Lösung erarbeitet, die ein Bewegungsangebot für Kinder schafft, welches einfach in den täglichen Schulablauf integrierbar ist und sofort positive Effekte zeigt."
Resilienz – die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und Herausforderungen gestärkt zu begegnen – ist für Familien essenziell. Gerade im turbulenten Alltag, in dem Kinder ihre eigenen Wege suchen und Eltern oft jonglieren müssen, bietet Resilienz Orientierung und Sicherheit und stärkt das Familienglück.
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Die gute Nachricht: Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die jede Familie gemeinsam erlernen und festigen kann. Mit gezielten Übungen könnt ihr euer Familienglück stärken und die Bindung untereinander vertiefen. Dilek Höfken-Koch, Expertin für systemische Familienberatung, teilt in diesem Artikel praktische Strategien für mehr innere Stärke. Ihre Ansätze sind nicht nur für den Alltag wertvoll, sondern kommen auch in ihren Workshops für Eltern und Kinder zur Anwendung, bei denen sie gemeinsam lernen, Resilienz spielerisch aufzubauen

Warum Resilienz Familien hilft

Resilienz ist weit mehr als nur ein modernes Schlagwort. Sie beschreibt die Fähigkeit, auch in stressigen oder belastenden Situationen gelassen zu bleiben und Lösungen zu finden. Für Familien bedeutet das konkret: weniger Streit, ein besseres Verständnis füreinander und mehr Stabilität – selbst in turbulenten Zeiten. Kinder, die Resilienz früh erlernen, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein und können besser mit emotionalen Herausforderungen umgehen. Gleichzeitig erfahren Eltern, wie sie die Rolle eines Ankers übernehmen können, ohne selbst dabei unterzugehen.

1. Gefühle erkennen und benennen

Der erste Schritt zur Resilienz ist das Verstehen der eigenen Emotionen. Gerade Kinder tun sich oft schwer, ihre Gefühle zu benennen, was zu Frustration und Missverständnissen führen kann. Setzt euch zusammen und sprecht regelmäßig darüber, wie sich jeder fühlt. Eine einfache Methode ist die Frage: „Welche Farbe hätte dein Gefühl heute?“ Kinder können so spielerisch lernen, Emotionen auszudrücken. Auch Eltern profitieren von dieser Übung, da sie ihren eigenen Gefühlszustand besser reflektieren und sich bewusster in Gespräche einbringen können.

2. Gemeinsam Lösungen entwickeln

Im Alltag gibt es oft Konflikte, bei denen die Meinungen auseinandergehen – sei es, wer den Abwasch übernimmt oder welche Fernsehserie geschaut wird. Resilienz heißt auch, konstruktive Wege zu finden, wie ihr als Familie solche Herausforderungen meistert. Setzt euch bei Konflikten bewusst zusammen und diskutiert ohne Vorwürfe. Jeder darf seine Perspektive schildern und gemeinsam wird nach einer Lösung gesucht, die für alle funktioniert. Diese Methode zeigt nicht nur, dass es okay ist, anderer Meinung zu sein, sondern auch, dass Probleme lösbar sind, wenn alle zusammenarbeiten.

3. Resilienz durch Bewegung

Körperliche Aktivität hilft nicht nur, Stress abzubauen, sondern fördert auch die emotionale Stärke. Ob Spaziergänge, Sport im Garten oder ein gemeinsames Tanzen – Bewegung bringt Energie und Leichtigkeit in den Alltag. Für Eltern-Kind-Workshops, wie sie von Dilek Höfken-Koch angeboten werden, spielt Bewegung eine zentrale Rolle. Diese Programme zeigen, wie spielerische Aktivitäten Resilienz fördern und gleichzeitig Spaß machen können. Ein einfaches Beispiel: Probiert als Familie einen „Bewegungs-Staffellauf“ aus, bei dem jeder eine kleine Aufgabe übernimmt – vom Hüpfen bis zum Balancieren. So stärkt ihr Teamgeist und Resilienz gleichzeitig.

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Ob Spaziergänge, Sport im Freien oder ein gemeinsames Tanzen – Bewegung bringt Energie und Leichtigkeit in den Alltag.

4. Resilienzanker schaffen

Ein Resilienzanker ist ein Ritual oder eine Erinnerung, die euch in schwierigen Momenten hilft, die innere Balance zu finden. Das kann ein bestimmter Gegenstand sein, wie ein kleiner Stein, den ihr in die Tasche steckt, oder ein gemeinsames Familienmantra, das ihr euch in stressigen Situationen laut vorsagt. Etablierte Rituale wie eine tägliche Abendrunde, bei der jeder erzählt, was ihm Freude bereitet hat, können ebenfalls als Resilienzanker dienen. Solche kleinen Gewohnheiten schaffen Sicherheit und Zusammenhalt.

5. Lernen mit Spaß verbinden

Resilienztraining ist kein trockenes Thema – es kann spielerisch gestaltet werden, damit alle Altersgruppen etwas davon mitnehmen. Eine beliebte Übung in den Eltern-Kind-Workshops von Dilek Höfken-Koch ist das sogenannte „Ressourcenbaum-Spiel“. Dabei malt jeder seinen eigenen Baum, dessen Äste und Blätter für persönliche Stärken, unterstützende Menschen oder schöne Erinnerungen stehen. Diese Übung zeigt Kindern und Eltern gleichermaßen, dass sie viele Ressourcen besitzen, die sie in schwierigen Momenten unterstützen können. Der kreative Ansatz hilft, Resilienztraining greifbar und leicht zugänglich zu machen.

Lernen, Resilienz zu leben

Resilienztraining ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein Weg, der die gesamte Familie langfristig stärkt. Die hier vorgestellten Übungen sind ein Einstieg, der mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen kann. Wichtig ist, dass ihr als Familie regelmäßig Zeit für diese Praktiken einplant und sie zu einem festen Bestandteil eures Alltags macht. Wenn ihr den Wunsch habt, tiefer in das Thema einzusteigen, könnten Workshops oder Vorträge genau das Richtige für euch sein.

Über die Autorin

Dilek Höfken-Koch ist eine erfahrene systemische Coachin und Familienberaterin mit einer beeindruckenden Mischung aus persönlicher Lebenserfahrung und fachlicher Kompetenz. Als Zen-Buddhistin und praktizierende Muslimin vereint sie spirituelle Werte aus beiden Welten und schafft damit eine außergewöhnliche Grundlage für ihre Arbeit mit Menschen jeden Alters.
https://www.hendrikhoefken.de/

Dilek Höfken-Koch_Meditation
Dilek Höfken-Koch ist eine erfahrene systemische Coachin und Familienberaterin mit einer beeindruckenden Mischung aus persönlicher Lebenserfahrung und fachlicher Kompetenz.

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