Grundsätzlich leisten die Beschäftigten im Homeoffice viel. Der Anteil derer, die sich bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden sogar als produktiver empfinden, ist im Verlauf der Corona-Krise noch gestiegen: Er lag im April/Mai 2020 bei 57 Prozent und im Februar 2021 bei 63 Prozent. Auch die Arbeitgeber halten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hause im Großen und Ganzen für ebenso produktiv wie im Büro. In mittelständischen und großen Unternehmen ist Homeoffice deutlich verbreiteter als in Kleinbetrieben. Großbetriebe stellen ihren Beschäftigten auch mehrheitlich passende Arbeitsmittel wie Laptop, Monitor, Tastatur oder sogar Büromöbel ins Heim.
Das Update der DAK-Studie zeigt, dass die Beschäftigten auch nach Monaten im Homeoffice weiterhin sehr zufrieden sind. Die Arbeitszufriedenheit ist im Februar 2021 sogar noch gestiegen. Die große Mehrheit (72 Prozent) kann zudem Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren. Im Verlauf der Corona-Krise hat auch hier der Anteil derjenigen, die Vorteile für sich wahrnehmen, zugenommen (plus sechs Prozentpunkte).
Insgesamt haben die Menschen mittlerweile viel digitale Erfahrung gesammelt und besitzen nach eigener Einschätzung mehrheitlich eine gute Kompetenz für das Homeoffice. Sie verfügen über Strategien, die ihnen helfen, gut von zu Hause aus zu arbeiten: Sie geben ihrem Arbeitstag eine klare Zeitstruktur, legen Beginn und Arbeitsende klar fest, richten sich Pausen ein und halten virtuell persönlichen Kontakt mit ihrem Team. Allerdings zeigt die Studie auch, dass eine Minderheit von vier Prozent über keine einzige der genannten Strategien verfügt. Auch wenn parallel zur Homearbeit Kinder zu betreuen sind, ist es für die Betroffenen schwerer. 44 Prozent der Beschäftigten mit Kind unter zwölf Jahren sagen, sie seien häufig abgelenkt. Und die große Mehrheit bekommt von ihrer Firma nur einen Laptop und hat deshalb daheim eine ergonomisch unzureichende Ausstattung. „Wenn Beschäftigte im Homeoffice regelmäßig über ihre Grenzen gehen, besteht langfristig das Risiko einer Über- und Fehlbelastung. Es muss für Arbeitgeber ein Warnsignal sein, wenn sich zum Beispiel die Überstunden häufen“, sagt Andreas Storm. „Hier sind auch die Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht.“ Tatsächlich bietet bisher nur eine Minderheit der Firmen (13 Prozent) Schulungen zur Arbeit im Homeoffice an, bei denen auch gesundes Selbstmanagement Thema sein müsste.
Unter dem Eindruck der Veränderungen hat die DAK-Gesundheit ihre Online-Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung erweitert. Sie bietet Firmen Online-Workshops und -Schulungen für ihre Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen. Ein Teil der Angebote ist für Versicherte aller Krankenkassen kostenfrei zugänglich.