Anfang August startete die Weltstillwoche, die bis 7. August Bewusstsein für das Stillen schaffen soll. Dass das dringend notwendig ist, zeigen die Ergebnisse einer europaweiten Befragung des Babyartikelherstellers MAM: 39 % der europäischen Mütter fühlen sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl, 47 % berichten von Anfeindungen durch Umstehende.
© Adrian Almasan | www.adrianalmasan.com

Ein Baby zu stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Sollte man meinen. Umso erschreckender sind die Anfeindungen, denen stillende Mütter ausgesetzt sind. Vor allem in Lokalen und Cafés machen Frauen oft negative Erfahrungen: „Die Brust in einem Restaurant herzuzeigen sei unappetitlich“; „Ein Kellner kam zu mir und fragte: Können Sie ihr Kind nicht am Klo stillen?“; „In einem Café wurde ich hinausgeschmissen“; „Ein Mann fragte mich, ob er auch mal ‚ran dürfe‘“; „Stillen ist ja ganz gut, aber führen Sie dies bitte Zuhause durch. In der Öffentlichkeit ist das unangebracht“. Die Anfeindungen, von denen österreichische Mütter bei einer Befragung 2023 berichteten, decken sich mit den Ergebnissen einer aktuellen Befragung, die MAM anlässlich der Weltstillwoche unter 5.478 Müttern in 13 europäischen Staaten durchgeführt hat: 25 % der Mütter geben an, ihre Babys generell nicht mehr in der Öffentlichkeit zu stillen. Ein erschreckendes Ergebnis, denn die Bedürfnisse eines Babys müssen prompt gestillt werden, um für eine gesunde Entwicklung zu sorgen. Die Weltstillwoche, die von der WHO und UNICEF unterstützt wird, soll Bewusstsein für das Stillen in der Öffentlichkeit schaffen.

Mütter wollen stillen, aber der gesellschaftliche Druck ist stärker

Die Befragung des heimischen Familienunternehmens MAM zeigt klar, dass der Großteil der europäischen Mütter stillen will. Laut Studie, die MAM anlässlich der Weltstillwoche durchgeführt hat, geben 82 % der Befragten an, dass das Stillen die Bindung zwischen Mutter und Kind fördert. 93 % sagen, dass sich das Stillen positiv auf die Gesundheit ihres Babys auswirkt. 81 % fühlen sich beim Stillen von ihren Familienangehörigen unterstützt. Damit enden die guten Nachrichten allerdings. Denn für die meisten Mütter ist das Stillen in der Öffentlichkeit ein Tabu: 47 % der Befragten berichten von Ablehnung durch Umstehende, 39 % der Mütter fühlen sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl. Das hat zur Folge, dass 25 % generell darauf verzichten, ihr Baby in der Öffentlichkeit zu stillen. Europas Mütter fühlen sich von der gesellschaftlichen Prüderie unter Druck gesetzt.

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Das österreichische Stillsiegel kann unter www.stillsiegel.at beantragt werden.

Bewusstsein für ein stillfreundliches Umfeld

Eine Möglichkeit, den Anfeindungen stillfeindlicher Personen auszuweichen, ist das Abpumpen: Fast die Hälfte der befragten Mütter (42 %) gibt an, dass ihnen das Abpumpen mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht. Zudem sehen 34 % den Vorteil, den Partner oder die Partnerin besser in die Fürsorge einbinden zu können. Für MAM ist das allerdings nicht der Weisheit letzter Schluss. „Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft stillende Mütter ins Abseits drängt und sie aufgrund falscher Erwartungshaltungen unsichtbar werden. Wir stehen für Wahlfreiheit. Jede Mutter muss jederzeit die Möglichkeit haben, ihr hungriges Baby ungestört zu füttern und zwar so, wie sie es will. Deshalb haben wir vor einem Jahr das österreichische Stillsiegel ins Leben gerufen“, sagt MAM Country Manager Georg Ribarov. Mit dem Stillsiegel möchte MAM den öffentlichen Raum für stillende Mütter sicherer machen. Lokale und Institutionen, die sich zur österreichischen Stillcharta bekennen, können ihre Unterstützung mit einem Pickerl kennzeichnen. Seit dem Start haben sich rund 150 Lokale, Hotels und Institutionen aus ganz Österreich für das österreichische Stillsiegel registriert und fördern damit aktiv ein stillfreundliches Klima. „Wir freuen uns über den enormen Zuspruch zu unserem Stillsiegel. Es gibt offensichtlich Orte, an denen das Füttern des Babys vollkommen in Ordnung ist und unerwünschte Kommentare fehl am Platz sind“, kündigt Ribarov an.

Stillen erwünscht: Bereits rund 150 stillfreundliche Orte in Österreich

Unternehmen und Institutionen sind dazu eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen. Das österreichische Stillsiegel kann unter www.stillsiegel.at beantragt werden.

Rund 150 Betriebe tragen bereits das Österreichische Stillsiegel.

Diese stillfreundlichen Betriebe tragen bereits das Österreichische Stillsiegel

Wien
1100 Kind
Adrian Almasan
AKOKO
BAOMI Kinder-Spiel-Cafe & Vietnam Bistro
Bibliobox
Biolino
Cafe Landtmann
Cafe Mozart
Cafe Museum
Café Nest 1040
Café Nest 1190
CupCakes Wien
DA BRUNO PIZZERIA
Das Bootshaus
Das Mehlspeis-Labor
Das Schöneberg
Fiederchen Familiencafe
Figurentheater LILARUM
Gleisgarten
GUNDIS
Hebammenordination – Hebamme Tini
Hermes Villa
Himmelhoch GmbH
HOLLEREI
im Lauer
Indoorspielplatz Seversaal“
Jack and The Coffee Bean

Kaffeeamt
Kenny‘s im Donauzentrum
Kind & Kegel
Kinderspiel – das Familiencafé
Kolarik
Landtmanns Jausenstation
Lauserpause
Lemoni
malacht Kinder- und Jugendmedizin
Marleen Linke Fotografie
Melman’s
MuSe
Napoleon
Nebensitz
Otto Bauer
Ristorante Beccofino Gaba e.U.
Schnuppidu e.U.
Spielraum Kunterbunt
Spielringel
Stehcafe
THE HAIRMANUFACTURE
Tini’s Kinderzimmer
Tiny Society
Wildes Böckle e.U.
Wolkenspiel -RAUM-
Women’s Nature
Wr. Kinderfreunde aktiv /
Zuckero Josefstadt
Zuckero Meidling
Zuckero Naschmarkt

Niederösterreich
Adeg Erna Marosi
Anna-Alm
Family Room
Gasthof Pension Nordwald
Gastro thennemayer gmbh
Gesundheitszentrum Kalkmetzen
Hebammenzentrum ProMami St.Pölten
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der IMC
KFZ Peter Schindele
Krupbauers Backhaus 1872
Mamiladen Wiener Neustadt
N.J.L. Roßberg GmbH
PLAN Bio – Biomarkt Mödling
Playworld Wien
ROBINSON’S
si-you Sabrina & Inge Hackl OG
Tortenzwerg
Vielrad e.U.
Zuckero Klosterneuburg

Burgenland
FreuRaum eG
Kinderfreundeheim Mattersburg/Walbersdorf

Oberösterreich
Bäckerei Schachinger GmbH & Co KG
Börserie
Kerstin Pöttinger
Wirtshaus zur Ewigen Ruh

Steiermark
Alte Galerie
Archäologiemuseum
AVERIE GmbH
Babyrella
Café Fotter
CoSa – Center of Science Activities
Eisperle GmbH
Flavia Solva
Freigeist im Brauquartier
Freigeist Kloserwiesgasse
Gösser Bräu
Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Kunsthaus Graz
Landeszeughaus
Limes
Mangolds
Münzkabinett
Museen in Schloss Stainz
Museum für Geschichte
Naturkundemuseum Steiermark
Neue Galerie Graz
Österreichischer Skulpturenpark
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Rosegger Geburtshaus udn Museum
Schloss Eggenberg
Schloss Trautenfels
Sportgasthof Lipp
Steiermark Schau
Tierwelt Herberstein
Universalmuseum Joanneum GmbH
Volkskundemuseum am Paulustor

Kärnten
Die Gefühlskiste
Die selbstMACHBAR e.U.
Freigeist Klagenfurt
Gasthaus-Gostišče-Trattoria Ogris
levelUP Familiencafé
Magdas
Pasta Mama Gmbh
Racer’s Café

Salzburg
Die Graeferei- Praxis für Physiotherapie, Osteopathie und Training
Ferienwelt Kesselgrub
Hotel Egger GesmbH
Hotel Felsenhof
Hotel Wolkensteinbär
Hotel-Pension Adlerhof
Kinderhotel Seitenalm
Krabbelgruppe Sonnenschein
Mama & Me
MPassione

Tirol
Kinderparadies Spielpark HAPPYHOPP

Vorarlberg
Till Naturmotel und Backcafé

"Winnetou I" gibt den Startschuss für die Karl-May-Festspiele im Steinbruch Winzendorf in den Wiener Alpen in Niederösterreich.
Winnetou I im Steinbruch Winzendorf

Die Dampflok nähert sich rauschend und zischend dem Eisenbahner-Camp, das am Fuße des Tulove Gredes liegt. Es folgt ein langanhaltendes Quietschen, bevor sie zum Stillstand gelangt. Old Shatterhand, gespielt von Schauspieler Jakob Maximilian, betritt die Bühne – der Beginn einer Wild-West-Story, die eine aufregende Dramaturgie bietet. Eine Liebesgeschichte beinhaltet. Und über eine Freundschaft handelt, die sinnbildlich für den heutigen Brückenbau zwischen verschiedenen Kulturen steht. „Der Premierenstart von ‚Winnetou I‘ mit Maximilian Wieler als Hauptdarsteller ist mehr als geglückt. Die Aufregung war groß, die Vorfreude noch größer – endlich geht es los“, freut sich Regisseur und Intendant Martin Exel, und fügt hinzu: „Die Vorstellung war sehr gut besucht. Wir haben die Geschichte anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums ein wenig modifiziert, das ist super bei den Gästen angekommen.“

Erfolgreicher Start der Karl-May-Festspiele

Rund 600 Gäste waren beim Premierenstart im Steinbruch Winzendorf anwesend, darunter Medienvertreter:innen, Touristiker:innen und Freund:innen des Hauses, wie Mariella Klement-Kapeller, Geschäftsführerin der Wiener Alpen in Niederösterreich, sowie Ernestine Kostak, Bürgermeisterin der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf, die für die feierliche Eröffnung der Premiere verantwortlich war. Insgesamt sind noch acht weitere Veranstaltungen bis 18. August 2024 buchbar, erwartet werden rund 9.000 Gäste. Diese kommen in den Genuss einer authentischen Kulisse aus der Zeit der Siedler. Das Abenteuer beginnt bereits am Parkplatz vor dem Steinbruch, der mit natürlichen und künstlichen Felsformationen als Tor zur Westernstadt gilt. Auf dem knapp drei Hektar großen Festspielgelände gibt es zudem zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten sowie Stände mit handgefertigten Souvenirs und Western-Accessoires.

Premiere Karl-May-Festspiele Steinbruch Winzendorf-5
Die Dampflok nähert sich rauschend und zischend dem Eisenbahner-Camp, das am Fuße des Tulove Gredes liegt.

Großartige Kulisse

Doch es sind die mitreißenden Reit- und Stunt-Inszenierungen, die kulturaffine Gäste und Familien mit Kindern ins Staunen versetzen. Insgesamt sind an der Produktion 25 Schauspieler:innen und Statist:innen beschäftigt. Für einen krönenden Abschluss der rund zweistündigen Vorstellung sorgen Winnetou und Old Shatterhand, die gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten. Bereit für das nächste Wild-West-Abenteuer – ganz nach den berühmten Werken von Karl May.

Die weiteren Termine im Überblick:

Sonntag, 4. August 2024 (14:00 und 18:30 Uhr
Freitag, 9. August 2024 (18:30 Uhr
Samstag, 10. August 2024 (14:00 und 18:30 Uhr
Sonntag, 11. August 2024 (17:00 Uhr
Donnerstag, 15. August 2024 (17:00 Uhr
Freitag, 16. August 2024 (18:30 Uhr
Samstag, 17. August 2024 (14:00 Uhr und 18:30 Uhr
Sonntag, 18. August 2024 (17:00 Uhr

Mehr Informationen zu den Karl-May-Festspielen unter: www.festspiele-winzendorf.at

Veranstaltungsort:

Karl-May-Spiele Winzendorf
Steinbruch 1
2722 Winzendorf
Ö-Ticket: 01/96096

Online-Tickets finden Sie unter: www.festspiele-winzendorf.at/tickets

Sommer, Sonne, Zeit der Perseiden: Jedes Jahr sind Mitte August nachts auffällig viele Sternschnuppen zu sehen. Die meisten Sternschnuppen sind iheuer in den Morgenstunden des 12. August und in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu sehen.
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Der Hochsommer ist die Zeit der Sternschnuppen: Die Erde quert dann auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der am 19. Juli 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt wurde. Entlang seiner Bahn lässt der Komet bei jeder Wiederkehr alle 133 Jahre Partikel zurück, die als Meteore sichtbar werden, wenn sie in der Erdatmosphäre verglühen. In Wirklichkeit sieht man nicht die Teilchen selber leuchten, sondern die Luft um sie herum, die durch Reibung aufgeheizt wird, wenn die Teilchen beim Fall durch die Erdatmosphäre abgebremst werden.

"Brösel" des Kometen Swift-Tuttle

Die Sternschnuppen, die sich auf den Kometen Swift-Tuttle zurückführen lassen, bilden einen Meteorstrom. Sie scheinen von einem Punkt im Sternbild Perseus unweit der Kassiopeia zu kommen und ziehen von dort aus über den ganzen Himmel. Sie werden daher Perseiden genannt. Der Ausstrahlungspunkt eines Sternschnuppenstroms wird als Radiant bezeichnet.
Die Perseiden sind ein sehr verlässlicher Meteorstrom, bei dem jedes Jahr über Tage und Wochen hinweg mit merklich erhöhtem Sternschnuppenaufkommen zu rechnen ist. Schon Ende Juli tauchen die ersten Perseiden am Himmel auf. Die Zahl der Sternschnuppen nimmt dann bis zum 12. August immer weiter zu und fällt zum Monatsende hin wieder ab. In diesem Jahr erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt in den Nachmittagsstunden des 12. August, also zu einer Zeit, wenn es im deutschen Sprachraum noch taghell ist und keine Sternschnuppen zu sehen sind.

Die Perseiden sind ein sehr verlässlicher Meteorstrom, bei dem jedes Jahr über Tage und Wochen hinweg mit merklich erhöhtem Sternschnuppenaufkommen zu rechnen ist.

Höhepunkt der Sternschnuppendichte ist von 11. - 13. August

In den Nächten um das Maximum, also vom 11. auf den 12. und vom 12. auf den 13. August, werden aber dennoch 20-30 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar. Der zunehmende Mond geht bereits vor Mitternacht unter und da er sehr tief über dem Horizont steht, stört er nur wenig. Die Perseiden zeigen außerdem auch oft recht helle Meteore, die man auch bei Mondlicht sieht.

Da der Perseus eigentlich ein typisches Herbst- und Wintersternbild ist, steht er im Sommer am Abend noch tief über dem Osthorizont und steigt erst im Laufe der Nacht immer höher. In frühen Morgenstunden sieht man daher generell mehr Sternschnuppen. Im Osten geben sich dann außerdem zwei helle Planeten ein Stelldichein: Jupiter und Mars stehen in der Nähe des offenen Sternhaufens der Hyaden im Sternbild Stier nur etwa zwei Vollmonddurchmesser auseinander.

Wer nach den Perseiden Ausschau halten möchte, sollte sich idealerweise an einen Ort mit möglichst freier Rundumsicht und ohne störendes Umgebungslicht begeben und es sich mit Liegestuhl, Isomatte oder Picknickdecke gemütlich machen. Optische Hilfsmittel wie Ferngläser oder Teleskope werden nicht benötigt.

Mit einem umfassenden Sanierungs-Programm und viel Grünraum begegnet Wiener Wohnen der Sommerhitze im Gemeindebau.
Auch das Amtshaus im 5. Bezirk in der Schönbrunner Straße bekam 2011 eine begrünte Fassade

Viele Hebel gleichzeitig setzt Wiener Wohnen an, damit es sich in Wiens Gemeindebauten auch während der heißer werdenden Sommermonate gut leben lässt: Mit dem 2021 gestarteten Programm „Gemeindebau(t)“ hat Wiener Wohnen über hundert Bau- und Sanierungsprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro auf den Weg gebracht. 614 Millionen Euro fließen in die Errichtung von rund 1.950 nachhaltigen und klima-fitten Wohnungen. 591 Millionen Euro stehen für die Sanierung von insgesamt 9.100 Wohnungen zur Verfügung: Thermische Dämmungen senken den Heizwärmebedarf im Winter um bis zu 80 Prozent und schützen im Sommer vor der Hitze. Fenster werden zudem mit Außen-Jalousien beschattet, das steht bereits seit 2020 fix am Plan jeder anstehenden Sanierung. Im Rahmen von hunderten Sanierungsprojekten mit über 43.000 Wohneinheiten wurden so bislang gut 130.000 außenliegende Sonnenschutzlösungen errichtet. Auch der nachträgliche Einbau von Aufzügen ist Teil des Programms. Darüber hinaus setzt Wiener Wohnen auf die kühlende Kraft der grünen Natur: Asphaltierte oder betonierte Flächen werden entsiegelt, Fassaden begrünt und Schatten spendende Bäume sowie Sträucher gepflanzt. Klimaanlagen werden hingegen nur in besonderen Fällen genehmigt.

„Gerade in Zeiten von Hitzewellen und Kälteperioden beweist sich, dass die Rekordinvestitionen von Wiener Wohnen in thermische Sanierungen, Sonnenschutz und Begrünungen richtig angelegt sind. Denn neben Leistbarkeit und sozialer Verantwortung ist es die hohe Lebensqualität, die den Wiener Gemeindebau ausmacht. Teil dieser Wohnqualität ist es einen angenehmen Rückzugsort zu haben, indem man sich wohl fühlt. Gleichzeitig nimmt der Wiener Gemeindebau als größte soziale Hausverwaltung Europas seine Verantwortung wahr und trägt seinen Teil zum Klimaschutz bei. Der laufende Energiebedarf wird durch Sanierungen permanent gesenkt, der Grünraum durch Entsiegelungen und Fassadenbegrünungen erweitert und im Neubau entstehen internationale Vorzeigeprojekte. Dies alles ist das Resultat verantwortungsvoller und vorausschauender Politik sowie kluger Investitionen zum Wohl der Wienerinnen und Wiener.“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

„Gerade in Zeiten von Hitzewellen und Kälteperioden beweist sich, dass die Rekordinvestitionen von Wiener Wohnen in thermische Sanierungen, Sonnenschutz und Begrünungen richtig angelegt sind", sagt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Noch mehr Pflanzen statt Beton

Sechs Millionen Quadratmeter umfassen alle Grünflächen in den Anlagen der rund 220.000 Gemeindewohnungen Wiens. Das ist eine Fläche so groß wie ganz Währing, auf der rund 70.000 Bäume und rund eine Million Quadratmeter Sträucher Wurzeln geschlagen haben. Doch nach den Plänen von Wiener Wohnen geht da noch mehr: Zug um Zug werden Flächen entsiegelt und neue kühle Zonen mit Sträuchern und Bäumen geschaffen. Jüngste Beispiele dafür finden sich im 19. Bezirk, in der Sieveringer Straße 25 – dort wurde der Vorplatz des umfassend thermisch-energetisch sanierten Gemeindebaus entsiegelt und mit Großsträuchern begrünt. Oder auch im 21. Bezirk, in der Siemensstraße 21-55: Inmitten einer großen asphaltierten Fläche, die sich in der Sonne aufgeheizt hat, wurde ein Garten mit Bäumen und Sträuchern geschaffen.

Die Entsiegelung von Flächen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Regenwasser bleibt im Boden, Versickerungs- und Verdunstungsflächen entstehen, die Biodiversität steigt durch neue Rückzugsflächen für Tiere und Pflanzen, Staub und Kohlendioxid werden gebunden und das Mikroklima verbessert sich.

Hinter grünen Fassaden lebt es sich besser

Auch bei der Begrünung von Fassaden geht Wiener Wohnen mit großen Schritten voran: Seit 2020 wurden ein Dutzend Fassaden in sieben Bezirken mit vertikalen Bepflanzungen versehen und damit gekühlt und verschönert. Bereits bestehende Grünfassaden wurden zudem erneuert oder erweitert. In Kürze werden vier weitere Fassaden begrünt – und das mit gutem Grund: Das Außengrün beschattet die Fassaden, reflektiert das Sonnenlicht, vermindert die Erhitzung des Gebäudes und produziert durch das Verdunsten von Wasser frische kühle Luft.

Zentrale
Pilotprojekt Grüne Fassade auf der Zentrale der MA 48.

Alle neuen Gemeindebauten sind bereits rundum klimagerecht

Bei neu errichteten Gemeindebauten ist ein nachhaltiger Hitzeschutz bereits die Norm: Niedrigstenergiebauweise, Beschattungen wie etwa Außen-Jalousien, Fassaden- oder Dachbegrünungen, Pergolen sowie Innenhöfe mit ausreichend Schattenplätzen sorgen für ein angenehmes Wohnklima und ein optimiertes Mikroklima in den Außenbereichen, von dem auch Anrainerinnen und Anrainer profitieren. Das gelingt auch in kleineren Wohnhausanlagen in dicht bebauten Grätzeln wie etwa beim Gemeindebau NEU in der Schäffergasse 10 im 4. Bezirk mit 33 Wohnungen: Die vollautomatisch bewässerte Fassadenbegrünung – das Wasser kommt aus einer Regenwasserzisterne im Innenhof – sorgt an Hitzetagen für eine spürbare Abkühlung der Lufttemperatur im Außen- und Innenraum. Der begrünte Innenhof sowie Pflanzentröge in den Pawlatschen vor den Wohnungstüren lindern hohe Außentemperaturen zusätzlich. Zehn neue Projekte mit 1.151 leistbaren Wohnungen wurden seit 2019 bereits fertiggestellt.

Bis zu 1.500 Euro Förderung für Sonnenschutz

Die Stadt Wien fördert zudem die nachträgliche Montage von außenliegenden Rollläden, Jalousien und Fassadenmarkisen zum Sonnenschutz in mehrgeschoßigen Wohnbauten – und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Gemeindebau, einen geförderten oder freifinanzierten Wohnbau handelt. Nähere Infos gibt es unter  https://www.wien.gv.at/amtshelfer/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung/foerderungsantraege/sonnenschutz.html. 

Klimaanlagen nur im Ausnahmefall

Klimaanlagen verbrauchen viel Strom und erhöhen die Treibhausgasemissionen, sie kühlen Räume, aber erhitzen das Klima. Daher werden sie im Wiener Gemeindebau nur in besonderen Ausnahmefällen genehmigt, etwa für bettlägerige Personen in der Pflegestufe 6 oder für Gewerbelokale in deren Betriebsanlagengenehmigung eine Klimaanlage vorgeschrieben ist – z.B. bei Arztpraxen, Apotheken oder Supermärkten.

TierQuarTier und Tierschutzombudsstelle Wien warnen nach erschütterndem Anstieg der Tierrettungen in Wien: Aussetzen ist Tierquälerei und wird hart bestraft.
Scottish Fold Kitten

Ein trauriger Trend zeichnet sich im TierQuarTier Wien ab: Seit Beginn der Sommerferien kommen beinahe täglich ausgesetzte, herrenlose oder schwer verletzte Tiere ins Tierheim der Stadt Wien. „Die schönste Zeit des Jahres wird für diese Tiere zum Alptraum, weil sie von ihren Halter*innen im Stich gelassen werden“, klagen TierQuarTier und Tierschutzombudsstelle Wien. Wer sich seines Tieres auf diese Art und Weise entledigt, hat mit Strafen bis zu 7.500 Euro zu rechnen.

20 Einsätze pro Tag, über 200 Katzen seit Sommerbeginn

Die Tierrettung Wien erlebt aktuell einen erheblichen Anstieg ihrer Einsätze. Bereits kurz vor Ferienbeginn haben die Auftragszahlen um bis zu 70 Prozent zugenommen. Aktuell rücken die Teams der Tierrettung bis zu 20 Mal pro Tag aus, um Hunde, Katzen und Kleintiere zu retten. Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt liegt die Zahl der Einsätze bei acht pro Tag, was insgesamt rund 3.000 Einsätzen im Jahr entspricht.

Besonders dramatisch ist die Situation bei den Katzen: Seit Beginn der Sommerferien sind über 220 Katzen, die auf den Straßen Wiens aufgefunden wurden, ins TierQuarTier Wien gekommen. Die Zahl steigt kontinuierlich, es vergeht kein Tag, an welchem die Tierrettung nicht ausrücken muss, um weitere Katzen zu retten. Viele der Tiere sind schwer verletzt – sei es durch Stürze aus Fenstern oder durch Autounfälle. Andere Tiere wurden unter teils grausamen Umständen ausgesetzt.

Mit aktuell über 200 Tieren ist der Katzenbereich im TierQuarTier Wien stark ausgelastet. Da in der Ferienzeit die Bereitschaft, einem Tier ein neues Zuhause zu geben, geringer ist als in anderen Monaten des Jahres, kommt es zu weniger Adoptionen. Dies erhöht den Druck auf die Kapazitäten des TierQuarTier Wiens zusätzlich.

„Jedes Jahr in den Sommermonaten wiederholt sich diese traurige Lage. Besonders besorgniserregend ist heuer, dass in den letzten 30 Tagen bereits über 200 Katzen auf den Straßen Wiens gefunden wurden, obwohl wir gerade einmal bei der Hälfte der Ferienzeit angelangt sind,“ so Thomas Benda, Leiter des TierQuarTier Wiens.

Die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy appelliert an die Bevölkerung, nicht wegzuschauen. „Bitte melden Sie Fälle von Tierleid! Nur so gelingt es, dass einem begründeten Verdacht überhaupt nachgegangen werden kann“, so Persy. „Das Aussetzen oder Zurücklassen von Tieren fällt unter Tierquälerei und wird besonders hart bestraft.“

Fundumstaende Scottish Fold
Besonders dramatisch ist die Situation bei den Katzen: Seit Beginn der Sommerferien sind über 220 Katzen, die auf den Straßen Wiens aufgefunden wurden, ins TierQuarTier Wien gekommen.

Katze bei Hitze an Badeteich zurückgelassen

Ein besonders erschütternder Fall betrifft ein Scottish Fold-Katzenpaar, das von einem Passanten in einem Karton mit zwei erst wenigen Minuten alten Kitten gefunden wurde. Die Tierrettung brachte die kleine Familie ins TierQuarTier Wien. Leider nahm die Katzenmutter – offensichtlich durch den enormen Stress, dem sie ausgesetzt war – ihre neugeborenen Kitten nicht an. Eines der beiden hat es leider nicht überlebt und ist verstorben. Das andere kleine Kätzchen wird derzeit in einem Inkubator gehalten und von Hand gefüttert. Die Tierärzt*innen kämpfen um das Leben des unschuldigen Wesens.

Auch Katze Sky wurde auf grausame Weise ihrem Schicksal überlassen. Bei der hochsommerlichen Hitze wurde die circa achtjährige Katzendame in einer zugeklebten Transportbox an einem Badeteich im 22. Bezirk gefunden. Auch sie befindet sich nun im TierQuarTier Wien und wartet auf ein neues Zuhause, in dem sie die Liebe bekommt, die sie verdient.

Entscheidung fürs (Tier-)Leben

„Die Entscheidung für ein Haustier ist eine Lebensentscheidung für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte, die sich nicht mit den ersten Sonnenstrahlen und Urlaubsplänen umkehren lässt. Die zunehmende Zahl von Fällen, in denen Tiere auf grausame Weise ausgesetzt und wie Müll weggeworfen werden, ist traurige Realität. Wir bitten alle Tierfreund*innen inständig, sich vor der Anschaffung genau zu überlegen, ob sie die Verantwortung für ein Haustier wirklich langfristig tragen können und wollen“, so Persy und Benda abschließend.

Wenn Sie eines der ausgesetzten Tiere wiedererkennen oder Sie einen Verdacht haben, wer die Tiere ausgesetzt haben könnte, melden Sie sich bitte.

Sachdienliche Hinweise sind an das Fundservice für Haustiere unter 01/4000 80 60 erbeten.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr besuchte am 31. Juli 2024 die Sommerlernstationen in der VHS Floridsdorf. Das kostenlose Angebot ist Teil des Wiener SommerLernens und wurde im Rahmen des 5-Punkte-Plans der Deutsch-Offensive diesen Sommer ausgeweitet.
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr besucht den neuen Deutsch-Start Kurs in der VHS-Lernstation in Floridsdorf

„Wiens Schüler*innen erhalten auch in den Ferien kostenlose Unterstützung beim Lernen. Mit diesem Angebot stellen wir sicher, dass alle Kinder – unabhängig davon, ob sich Eltern private Nachhilfe leisten können oder nicht – die gleichen Bildungschancen haben und erfolgreich ins nächste Schuljahr starten können“, betont Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.

Die VHS Sommerlernstationen finden noch bis 29.08.2024 an 19 VHS-Standorten in 16 Wiener Bezirken statt. Es gibt Sommerlernstationen für Schüler*innen der Mittelschule oder AHS Unterstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie für Volksschüler*innen in Deutsch und Mathematik. Neu ist das Angebot „Deutsch Start“, für Kinder, die Deutsch neu erlernen. In kleineren Gruppen wird auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen eingegangen und durch abgestimmte Lerninhalte können die Schüler*innen ihre Deutschkompetenzen für den Schulstart im Herbst erweitern.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr: „Es ist essenziell, dass Kinder während der Schulzeit gute Deutschkompetenzen entwickeln. Dieses Jahr wurde deshalb das Angebot mit dem neuen Fach „Deutsch Start“ um 960 Plätze ausgebaut. Es ist speziell auf Kinder zugeschnitten, die neu Deutsch lernen.“

6.000 Plätz bei VHS Sommerlernstationen

Insgesamt stehen so rund 6.000 Plätze bei den VHS Sommerlernstationen zur Verfügung (4.300 Plätze für Schüler*innen der Mittelschule/AHS Unterstufe und rund 1.700 für Volksschüler*innen).

270 Lernbetreuer*innen unterstützen die Kinder in den VHS Sommerlernstationen. Alle Lernbetreuer*innen für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch verfügen über eine abgeschlossene oder begonnene Ausbildung zum*zur Lehrer*in bzw. fundierte inhaltliche sowie pädagogische Kenntnisse. Lernbetreuer*innen für Deutsch Start können eine abgeschlossene oder begonnene Ausbildung im DaF/DaZ-Bereich sowie pädagogische Kenntnisse vorweisen.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr und die Teilnehmer*innen der VHS-Lernstation in Floridsdorf
270 Lernbetreuer*innen unterstützen die Kinder in den VHS Sommerlernstationen.

270 Lernbetreuer*innen unterstützen die Kinder in den VHS Sommerlernstationen.

An der VHS Floridsdorf stehen in der Sommerlernstation drei Angebotsschienen für verschiedene Unterrichtsgegenstände und Altersgruppen zur Auswahl. Vizebürgermeister Wiederkehr schaute bei verschiedenen Fächern vorbei, sprach mit den Kindern und ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam Übungsblätter auszufüllen. Die Kinder waren mit Eifer dabei und zeigten stolz ihre Lernfortschritte. Zum Abschluss wurde den Schüler*innen eine Teilnahmeurkunde persönlich von Vizebürgermeister Wiederkehr überreicht.

Auch Lernbetreuerin Sabine Koelbl freute sich über den Besuch und erklärt: „Es ist mir eine Freude, Kinder bei der Suche nach der ursprünglichen Lust am Forschen und Entdecken, der Basis allen schulischen Lernens, zu begleiten. Die Sommerlernstationen bieten ein stressfreies Lernumfeld, in dem schulische Herausforderungen durch spielerisches Wiederholen verständlich und begreifbar werden.“

Viele Schüler*innen nutzen das Angebot, um sich gezielt auf Wiederholungsprüfungen vorzubereiten. So auch die 15-jährige Ülkü: „Ich bin hier, um mich auf meine Nachprüfung in Englisch vorzubereiten. Es ist mir sehr wichtig, diese Prüfung zu bestehen. Zu Hause kann ich nicht gut lernen, da mir dort niemand bei Fragen helfen kann. Hier hingegen schätze ich besonders, dass ich jederzeit die Lehrperson um Unterstützung bitten kann.“

Das Angebot: VHS Sommerlernstationen für Mittelschule und AHS Unterstufe

Schüler*innen der 1.–4. Klasse aus Wiener Mittelschulen und AHS Unterstufen bereiten sich bei den VHS Sommerlernstationen auf das nächste Schuljahr bzw. allfällige Wiederholungsprüfungen vor. Die Anmeldung erfolgt wochenweise für eine Sommerlernstation an einem VHS-Standort. Es werden die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch an 19 VHS-Standorten angeboten. Die Schüler*innen können zwischen diesen drei Fächern auch wechseln.

Das Fach „Deutsch-Start“ für die Mittelschule und AHS Unterstufe wird an 8 VHS-Standorten angeboten und ist besonders geeignet für außerordentliche Schüler*innen, die neu Deutsch lernen. Sie melden sich wochenweise speziell für das Fach „Deutsch Start“ an.

Die Sommerlernstationen finden von 22.07.24 – 29.08.24, Montag – Donnerstag, 9 – 12 Uhr statt.

Das Angebot: VHS Sommerlernstationen für die Volksschule

Bei den VHS Sommerlernstationen für Volksschüler*innen stehen spielerische Settings im Vordergrund. Die Schüler*innen melden sich wochenweise für eine Lernstation an, die an 12 verschiedenen VHS-Standorten angeboten werden. In der Lernstation üben die Kinder in schulstufenübergreifenden Gruppen (1.+2. Klasse und 3.+4. Klasse) jeweils eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik am Tag. Auch für Volksschüler*innen werden Sommerlernstationen im Fach „Deutsch Start“ angeboten.

Freie Plätze für Schüler*innen aus der Mittelschule und AHS-Unterstufe

Bei den Sommerlernstationen für Volksschüler*innen sind derzeit Wartelistenplätze vorhanden. Für die Sommerlernstationen der Mittelschule und AHS Unterstufe sind noch Plätze frei und eine Anmeldung ist laufend an jedem VHS-Standort und online möglich. Infos und Anmeldung unter www.vhs.at/lernhilfe Anmeldung als Lernbetreuer*innen: www.vhs.at/de/jobs-lernbetreuerinnen

Ausbau der Sommerdeutschkurse und der VHS Sommerlernstationen im Zuge des 5-Punkte-Plans der Deutschoffensive

Im April des Jahres 2024 präsentierte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr den 5-Punkte-Plan der Deutsch-Offensive für Kinder und Jugendliche in Wien. Ein Punkt davon betrifft den Ausbau der Sommerdeutschkurse um über 10 Prozent. Diese werden einerseits als Alphabetisierungskurse von Interface und andererseits als Deutsch-Start-Kurse bei den VHS–Sommerlernstationen realisiert.  An 10 von 19 Standorten bieten die Sommerlernstationen das Deutsch-Start-Angebot für außerordentliche Schüler*innen und alle Kinder, die Deutsch neu lernen an. Die Alphabetisierungskurse von Interface wurden im Rahmen der Sommerdeutschkurse von 10 auf 20 Gruppen ausgebaut, mit Schwerpunkt auf Spracherwerb und Alphabetisierung für Schüler*innen der Sekundarstufe I.

Eine Photovoltaikanlage für 8 Kindergartengruppen, eine Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen, dazu eine Bienenwiese und Hochbeete im großen Garten - das ist Wiens erster Klimafit-Kindergarten der Kinderfreunde.
Kinderfreunde Wien Klimafitter Kindergarten

Letzte Woche präsentierten die Wiener Kinderfreunde den ersten Klimafit-Kindergarten. Gemeinsam  mit Efficiency Projects und mit Unterstützung der Wiener Städtischen wurde ein bestehender zweigruppiger Kinderfreunde-Kindergarten im 22. Bezirk klimafit gemacht. Nach der thermischen Fassadensanierung und neuen Fenstern wurde eine Photovoltaikanlage angebracht, die noch weitere sechs Gruppen aus anderen Kindergärten mit Strom versorgt. Die Kinder bepflanzten die neuen Hochbeete und säten eine Bienenwiese aus. Natürlich wurde dazu auch eine Bienenschule besucht und viel über Klima und Natur gesprochen. Auch das neue Lastenrad wartet schon auf seine Einsätze.

34.000 Kilowattstunden grüner Strom wird pro Jahr erzeugt

Seit Mitte Juli 2024 wird der Standort Maschlgasse der Wiener Kinderfreunde mit eigens produziertem Solarstrom versorgt. Die 77 Hochleistungsmodule der neuen Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 33,88 Kilowatt-peak erzeugen jährlich knapp 34 000 Kilowattstunden grünen Strom. Mit dieser Strommenge können etwas über 11 durchschnittliche Haushalte versorgt werden. Die dadurch generierte CO2-Einsparung von 7,8 Tonnen entspricht etwa einer gefahrenen Autostrecke von 40 000 Kilometern. Das zentrale Gerät der Photovoltaikanlage stellt der Wechselrichter dar, welcher mit einer maximalen Leistung von 29,9 Kilowatt den von den Modulen erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Zudem wurde ein so genannter Hybrid-Wechselrichter gewählt, welcher die Möglichkeit bietet, zukünftig einen Stromspeicher anzuschließen und damit auch Notstromfähig wäre.

Klimaschutz wird hier den Kinder vorgelebt

Daniel Bohmann, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde: „Wir wollen nicht nur unseren Beitrag gegen den Klimawandel leisten, sondern den Kindern auch vorleben, dass sie selbst etwas tun können. Dabei sind wir froh, tolle Partner wie Efficiency Projects für die technische Planung und Umsetzung und die Wiener Städtische als Unterstützer zu haben.“

Sabine Toifl, Leitung Werbung und Sponsoring der Wiener Städtische Versicherung: „Nachhaltig zu agieren bedeutet, heute an morgen zu denken und auch den Generationen nach uns eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Das betrifft jede und jeden von uns – vor allem große Unternehmen wie wir, die Wiener Städtische, sind mehr denn je gefragt, mit gutem Beispiel voranzugehen. Dieser Verantwortung stellen wir uns auf unterschiedlichster Weise, und es ist uns eine große Freude, den ersten Klimafit-Kindergarten in Wien zu unterstützen!“

In diesem Jahr werden noch zwei weitere Kindergärten der Kinderfreunde mit Unterstützung der Wiener Städtischen zu Klimafit-Standorten umgewandelt.

Weitere Informationen: Willkommen ! Wiener Kinderfreunde aktiv – Wiener Kinderfreunde Aktiv (wienerkinderfreunde-aktiv.at)

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Die 77 Hochleistungsmodule der neuen Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 33,88 Kilowatt-peak erzeugen jährlich knapp 34 000 Kilowattstunden grünen Strom.
In überfüllten Schwimmbädern nach einem schattigen Plätzchen zu suchen, gehört der Vergangenheit an. Niederösterreichs Wasserpardiese bieten mit ihren zahlreichen Fluss- und Naturbadeplätzen eine erfrischende Alternative, die sowohl Erholung als auch Abenteuer verspricht.
www.andreasjakwerth.com

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Badespaß in Niederösterreich findet nicht nur in den Badeanlagen statt. Der Besuch eines Fluss- oder Naturbadeplatzes in den Regionen Niederösterreichs lohnt sich. Nicht nur, dass sie kühle Erfrischung mit sich bringen: Sie lassen einen auch die herrliche Entspannung am Wasser intensiver wahrnehmen. Ein Besuch unserer Badeplätze ist damit nicht nur ein Eintauchen in kühlendes heimisches Wasser, sondern auch in eine Welt voller Erlebnisse und Entspannung.“

Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, ergänzt: „Schon in vergangenen Zeiten haben die Leute die Nähe zu Quellen und Gewässern gesucht und die positiven Auswirkungen auf Körper und Geist für sich genutzt. In Niederösterreich haben wir dafür herrliche Fluss- und Naturbadeplätze, die einen in ihren Bann ziehen und pures Urlaubsgefühl entstehen lassen. Zudem laden die Plätze zum Verweilen und intensiven Genießen der niederösterreichischen Idylle ein.“ 

Wiener Alpen

Flüsse und Quellen sind nicht nur wichtige Erholungsorte, sondern auch bedeutend für Freizeitgestaltung und gesellschaftlichen Wohlstand. Ein Fluss ist immer in Bewegung und bietet eine einzigartige Vielfalt. Ein Paradebeispiel ist das Fischauer Thermalbad, wo täglich 40 Millionen Liter frisches Thermalwasser die Becken durchspülen. Das Quellwasser hat ganzjährig eine Temperatur von 19 Grad Celsius und überzeugt durch höchste Wasserqualität ohne chemische Desinfektion. Besonders geeignet ist dieses Wasser für Personen, die unter Erschöpfung, Haut- oder Venen-Beschwerden leiden. Ein Highlight sind zudem die original erhaltenen gelb-grünen Badekabinen im Jahrhundertwende-Flair, die für perfektes Sommerfrische-Feeling sorgen.

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Ein Paradebeispiel ist das Fischauer Thermalbad, wo täglich 40 Millionen Liter frisches Thermalwasser die Becken durchspülen.

Das Naturbad Gloggnitz lockt nicht nur mit einem Beachvolleyball-Angebot. Die Anlage verfügt über einen Biobadeteich, wo schädliche Bakterien in einem Regenerationsbereich durch Sauerstoffanreicherung zum Absterben und Mineralisieren gebracht werden. Neben dem Naturbadeerlebnis gibt es ein großes Erlebnis- und Attraktionsbecken mit einer Massage- und Wellenbucht, Bodensprudlern und zwei Rutschen.

Baden im Wienerwald

Ein weiteres Highlight ist das Thermalbad Vöslau, wo Gäste im frischen Mineralwasser baden können, das direkt der Vöslauer Ursprungsquelle entspringt. Inmitten der Natur und einzigartiger Architektur findet man hier das perfekte Plätzchen für Erholung, Badevergnügen, Sport und vieles mehr. 

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Ein weiteres Highlight ist das Thermalbad Vöslau, wo Gäste im frischen Mineralwasser baden können.

Zu weiteren beliebten Naherholungsbereichen in der Region des Wiener Waldes zählen die Guntramsdorfer Badeteiche. In den Naturbadesee Ozean gelangt man über kleine Strände oder Stege. Die Liegewiese lädt nicht nur zum Sonnen ein, sondern auch zu einer Partie Fußball oder Beachvolleyball.

Abkühlung im Mostviertel

Eine intakte Umwelt und der Aufenthalt in der Natur fördern das Wohlbefinden und wirken entspannend. Dies zeigt sich besonders nach einem Besuch im Seebad Lunz am See. Das smaragdgrüne, kristallklare Wasser, umgeben von einer traumhaften Naturkulisse, bietet den Gästen ein unvergleichliches Badevergnügen und lässt die Seele baumeln.

Das smaragdgrüne, kristallklare Wasser des Lunzer Sees, umgeben von einer traumhaften Naturkulisse, bietet den Gästen ein unvergleichliches Badevergnügen und lässt die Seele baumeln.

Das Göstlinger Flussbad an der Ybbs im Dr.-Steppan-Park bietet Besucherinnen und Besuchern glasklares Gebirgswasser. Selbst nach intensiven Sommertagen behält das Wasser eine angenehme Temperatur von 20 Grad Celsius. Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten: Ein Spielplatz sowie die Möglichkeit, mit Steinen und Sand zu werken, Wehre zu bauen und Kanäle zu fluten, machen diesen Ort zu einem Paradies für die Kleinen.

Plantschen im Waldviertel

Das Flussbad Stiefern am Kamp ist ebenfalls ein empfehlenswerter Ort für Familien oder Gruppen. Die frei zugängliche Badewiese bietet nach einer ausgiebigen Radtour die perfekte Abkühlung. Eine Wasserrutsche und ein Spielplatz laden die kleinen Gäste zu Wasserabenteuern ein. 

Ein kinderfreundliches Badeerlebnis bietet auch das Strandbad am Herrensee, das Strandbad Litschau. Die kleinen Gäste können dort direkt am See auf dem Sandspielplatz oder in der Gatschkiste spielen. Zudem gibt es ein Kleinkinderspielareal sowie einen großen, beschatteten Spielplatz mit Kletterburg. Die großen Gäste finden Abkühlung im Freischwimmerbecken oder direkt im Herrensee. Um den Badetag gemütlich ausklingen zu lassen und die letzten Sonnenstrahlen zu genießen, bieten sich die zwei dortigen Lokale wunderbar an.

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Ein kinderfreundliches Badeerlebnis bietet auch das Strandbad am Herrensee, das Strandbad Litschau.

Wer es etwas moderner, aber dennoch naturbelassen mag, ist im Moorbad Schrems richtig. Das naturnahe Freibad bietet den Badegästen unzählige Freizeitmöglichkeiten, wie eine großzügige Holzterrasse, eine Gräserterrasse, Liegewiesen, vier Stege und einen Sandstrand, der mit Donaukies aufgeschüttet wurde. Highlight ist der Steinsteg, der zur Insel führt. Das moorhaltige Wasser des Moorbades kommt direkt aus dem nahegelegenen Hochmoor des Naturbades.

Wasserparadiese im Weinviertel

Ein weiteres wunderschönes Naturbadgewässer ist das Aubad Hohenau an der March. Die Wasserfläche beträgt dort 3,2 Hektar und besitzt einen abgegrenzten Kinderbereich mit einer Wassertiefe von einem Meter. Das Bad ist so naturbelassen wie möglich

Ein wunderschönes Naturbadgewässer ist das Aubad Hohenau an der March.

Zu einem genussvollen Sprung ins Wasser verleitet auch der Badeteich Poysdorf. Neben Entspannung inmitten der großen, schattenspenden Bäume, gibt es die Möglichkeit, Tischtennis, Minigolf oder Beachvolleyball zu spielen. Für die kleinen Gäste steht ein Spielplatz bereit.

Baden in der Donauregion

Wer es lieber südländisch mag, ist beim längsten Natursandstrand entlang der Donau in Luberegg (Gemeinde Emmersdorf) richtig. Mit dem prachtvollen Ausblick auf das Stift Melk und die vorbeiziehenden Donauschiffe stellt sich schnell ein Gefühl von Urlaub ein. 

Wer es lieber südländisch mag, ist beim längsten Natursandstrand entlang der Donau in Luberegg (Gemeinde Emmersdorf) richtig.

Ein weiteres Juwel ist der Donaustrand Rossatz Arnsdorf, der sich gegenüber von Dürnstein befindet. Der idyllische Sandstrand, ein Beachvolleyballplatz und ein großer Kinderspielplatz laden zum Verweilen und Genießen ein. 

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Ein weiteres Bade-Juwel ist der Donaustrand Rossatz Arnsdorf.

Für einen Sprung ins kühle Nass bietet das Aubad in Tulln das perfekte Ambiente. Der fünf Hektar große Badesee liegt im aunahen Areal der Donau und bietet neben Wasserrutschen und Erlebnisspielbach auch einen Sandstrand für Kinder.


Weitere Informationen zu den Fluss- und Badeplätzen finden Sie hier:

Badespaß und Wassersport Niederösterreich: https://www.niederoesterreich.at/wasserspass

Prof. Dr. Çinur Ghaderi von der EvH Bochum diskutierte auf dem Jahrestreffen des Deutschen Ethikrates über Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung. Besonders Frauen und junge Menschen sind betroffen.
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In Deutschland fühlt sich ein Viertel der Bevölkerung einsam. Das zeigt das aktuelle Einsamkeitsbarometer 2024, das vor kurzem vom Bundesfamilienministerium vorgestellt wurde. Der Deutsche Ethikrat spricht sogar von einer „Einsamkeitsepidemie“. Darum machte er die zunehmende Vereinsamung zum Hauptthema seiner letzten Jahrestagung in Berlin. An dem fachlichen Austausch beteiligten sich Expert_innen aus ganz Deutschland, darunter auch Prof. Dr. Çinur Ghaderi von der Evangelischen Hochschule Bochum (EvH Bochum). Sie sagt: „Einsamkeit macht krank und kann gesundheitlich sogar gefährlicher sein als Rauchen, Alkohol oder Übergewicht. Aber wenn wir als Gesellschaft begreifen, wie wichtig das Thema ist, können wir alle mehr gegen Einsamkeit tun.“

Jung, weiblich, einsam

In ihrer täglichen Arbeit und Forschung an der EvH Bochum beschäftigt sich Prof. Ghaderi mit sozialen Gruppen, die verletzlicher sind als andere. „Dabei geht es vor allem um Menschen, die individuell nicht in der Lage sind oder strukturell in die Lage gebracht werden, Herausforderungen gut zu bewältigen, und daher unter Krisen besonders leiden. Natürlich auch unter Einsamkeit“, erklärt die Psychologin. Vor allem junge Menschen zwischen 19 und 22 geben an, ein Gefühl von Einsamkeit zu erleben. Allein in NRW ist es jede_r Fünfte. Damit gehören junge Menschen genauso zur Risikogruppe wie alleinstehende Senior_innen.“ Diese Wahrnehmung habe sich nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie noch verstärkt – auch wenn die Tage der sozialen Abschottung im Lockdown längst vorbei sind.

Und es gibt auch einen „Gender Loneliness Gap“: Frauen sind auffallend häufiger von Einsamkeit betroffen als Männer, vor allem Alleinerziehende mit einem hohen Anteil an Care-Arbeit. „Wer sich ständig nur kümmert, hat neben Job und Familie keine Zeit für Freund_innen oder Vereine“, erklärt Prof. Ghaderi. Weitere Gruppen, die gefährdet sind, in der Einsamkeitsspirale zu landen, sind Menschen mit wenig Einkommen, queere Personen sowie Menschen mit Behinderungen oder mit Flucht- und Migrationshintergrund. „Sie erleben besonders oft soziale Zurückweisung oder Rassismus. Hierfür gibt es strukturelle Gründe, denn Einsamkeit kann man nicht individualisieren.“

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Weitere Gruppen, die gefährdet sind, in der Einsamkeitsspirale zu landen, sind Menschen mit wenig Einkommen, queere Personen sowie Menschen mit Behinderungen oder mit Flucht- und Migrationshintergrund.

Hinschauen hilft!

Diese Entwicklungen haben unmittelbaren Einfluss auf Politik und Gesellschaft, so die Expertin: „Neueste Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Einsamkeitsempfinden und der Einstellung zu Autoritäten gibt. Einsame Menschen haben eine geringere Verbundenheit zur Demokratie, sie fühlen sich unverstanden und zu wenig anerkannt. Das können wir als Gesamtgesellschaft nicht länger ignorieren.“

Dem traurigen Trend des Alleinseins will Prof. Ghaderi mit einem ganzheitlichen Ansatz entgegentreten: „Das Thema braucht mehr Beachtung in der Quartiersarbeit und Stadtplanung, in der Geschlechterpolitik, im Bildungssektor oder auf dem Arbeitsmarkt. Zusätzlich benötigen wir neue und mehr Informations- und Unterstützungsangebote, die für alle zugänglich sind. Digital und persönlich.“ Die Präventionsarbeit fängt im eigenen Umfeld an: „Einsame Menschen haben ein großes Bedürfnis, nicht unsichtbar zu sein, sondern wahrgenommen zu werden. Kleine Gespräche, Unterstützung im Alltag oder auch schon ein Lächeln können helfen, diese Aufmerksamkeit zu signalisieren. Hinschauen hilft! Und hier ist nicht die Politik allein in der Pflicht.“

„Wenn-wir-als-Gesellschaft-begreifen-wie-wichtig-das-Thema-ist-können-wir-alle-mehr-gegen-Einsamkeit-tun“-sagt-Prof.-Dr. Cinur Ghaderi.
Haben die sozialen Medien zu einem massiven Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen geführt? Der US-amerikanische Psychologe Jonathan Haidt vertritt diese These in seinem Buch „The Anxious Generation: How the Great Rewiring of Childhood Is Causing an Epidemic of Mental Illness“.
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Ein Team aus dem Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hält Haidts Darstellung für zu einseitig und holzschnittartig. Die Forschenden beziehen genau jetzt Stellung, weil Haidts Buch Mitte Juni 2024 in einer deutschen Übersetzung auch hierzulande auf den Markt kommt („Generation Angst: Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen“).
„Wir begrüßen öffentliche Debatten über die Auswirkungen sozialer Medien, doch scheint uns Haidts Standpunkt in seiner Einseitigkeit eher zu einer Vernebelung der Sachlage beizutragen“, schreiben Professor Markus Appel, Dr. Silvana Weber und Dr. Fabian Hutmacher. Darum haben die drei Forschenden ein Thesenpapier verfasst, das eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion des Themas anstoßen soll:

Fünf Punkte zur Einordnung des Sachbuchs „Generation Angst“ von Jonathan Haidt

Die Publikation „The Anxious Generation: How the Great Rewiring of Childhood Is Causing an Epidemic of Mental Illness“ (in Kürze auf Deutsch erhältlich unter dem Titel „Generation Angst“) von Jonathan Haidt hat in den USA eine Debatte zu den Risiken von digitalen Medien neu angefacht. Gut so – denn sowohl der Umgang mit digitalen Medien als auch die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sind gesellschaftlich und sozial relevante Themen. Haidt entwickelt hierzu ein dystopisches Narrativ und spricht eine besorgte Öffentlichkeit an. Doch wichtige Fakten blendet er dabei aus. Die folgenden fünf Punkte scheinen dabei besonders zentral:

1. Die Ausgangslage ist USA-spezifisch. Die von Haidt konstatierte drastische Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Social Media und Co. werden global intensiv genutzt, doch die Trends im Hinblick auf die psychische Gesundheit sind weltweit sehr unterschiedlich: So lassen sich die von Haidt identifizierten Trends aus den USA nicht ohne Weiteres auf andere Weltregionen übertragen. Auch in Deutschland stellt der hohe Stand an psychischen Erkrankungen insbesondere nach der Coronazeit eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Für Deutschland ist aber auch festzuhalten, dass Suizide bei Kindern und Jugendlichen seit den 1980er Jahren erfreulicherweise sehr viel seltener geworden sind, wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.

2. Digitale Medien dienen als Sündenbock. Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hängt von zahlreichen Faktoren und deren komplexem Zusammenspiel ab. Digitale Medien als hauptsächliche kausale Ursache für die psychischen Probleme von Kindern und Jugendlichen anzuführen, vernachlässigt die Wichtigkeit anderer Einflussgrößen – wie etwa die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die gesamtwirtschaftliche Lage, den Klimawandel oder politische Polarisierung. Auch im Hinblick auf die US-amerikanische Gesellschaft, auf die sich Haidt fokussiert, liegt die Vermutung nahe, dass andere Faktoren eine wichtige Rolle für die beobachtete Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen spielen. Dazu zählen ein ineffektives Gesundheitssystem und die Opioid-Krise, die die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ebenfalls massiv beeinträchtigt.

Digitale Medien als hauptsächliche kausale Ursache für die psychischen Probleme von Kindern und Jugendlichen anzuführen, vernachlässigt die Wichtigkeit anderer Einflussgrößen – wie etwa die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die gesamtwirtschaftliche Lage, den Klimawandel oder politische Polarisierung.

3. Haidts wissenschaftliche Begründung ist mangelhaft. In seinem Buch pickt sich der Autor selektiv diejenigen empirischen Befunde zum Einfluss digitaler Medien auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen heraus, die seine These stützen. Den kompletten wissenschaftlichen Sachstand gibt er nicht ausgewogen wieder. Verschiedene quantitative Zusammenfassungen der Forschungslage zeigen: Die Zusammenhänge zwischen Social-Media-Nutzung und Indikatoren von Wohlbefinden sind sehr klein, sowohl bei Studien mit nur einem Messzeitpunkt als auch bei Studien, die über längere Zeiträume Daten erfassen. Man kann ferner beobachten: Je aufwändiger und besser die Methodik der jeweiligen wissenschaftlichen Studien ist, desto kleiner fallen die Zusammenhänge aus. Für die Annahme, dass Social-Media-Nutzung die Ursache für eine schlechtere psychische Gesundheit eines größeren Teils der Kinder und Jugendlichen darstellt, finden sich in meisten Studien keine Belege.

4. Viele Jugendliche profitieren von sozialen Medien. Hunderte Studien zeigen: Viele Kinder und Jugendliche profitieren in der Summe von sozialen Medien, etwa indem sie Kontakte mit Gleichaltrigen oder Familienmitgliedern vertiefen oder Freude am kreativen Umgang mit Medien entwickeln. Für andere hingegen stehen negative Prozesse wie etwa soziale Vergleiche im Vordergrund. Hass und Hetze im Netz sowie Cyberbullying/Cybermobbing stellen eine Gefahr für die psychische Gesundheit dar. Beide Aspekte – positive wie negative – sind gleichermaßen gut belegt.

Haidts „Generation Angst“ dürfte bei vielen Eltern und Lehrpersonen eines auslösen: Angst. Doch Angst ist oft ein schlechter Ratgeber und führt nicht selten zu extremen und wenig effektiven Reaktionen.
  1. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Haidts „Generation Angst“ dürfte bei vielen Eltern und Lehrpersonen eines auslösen: Angst. Doch Angst ist oft ein schlechter Ratgeber und führt nicht selten zu extremen und wenig effektiven Reaktionen. In der Medienerziehung sind das radikale Verbote einerseits oder das Meiden des Themas und Nichtstun andererseits. Viele Studien zeigen hingegen, dass es vielmehr darum gehen sollte, Kinder und Jugendliche im Umgang mit Medien aktiv und kompetent zu begleiten. Darüber hinaus sollten Technologiekonzerne verpflichtet werden, Inhalte sorgfältiger zu prüfen und potenziell schädliche Inhalte mit Warnhinweisen zu versehen. Und das nicht nur in der EU oder den Vereinigten Staaten, sondern weltweit. Technologiekonzerne haben eine globale Verantwortung, der sie aktuell nicht gerecht werden.

    Zum Weiterlesen

    Die drei Forschenden haben vor kurzem mit weiteren Herausgeberinnen und Herausgebern das erste deutschsprachige Lehrbuch zur Psychologie der Online- und Mobilkommunikation veröffentlicht. Darin versuchen sie, einen differenzierten Standpunkt zu den drängenden medialen Fragen unserer Zeit zu vertreten.

    „Digital ist besser?! Psychologie der Online- und Mobilkommunikation.“ Appel, M., Hutmacher, F., Mengelkamp, C., Stein, J.-P., & Weber, S. (Hrsg.). Springer 2023, https://doi.org/10.1007/978-3-662-66608-1

Es ist wichtig, dass Kinder ihr akademisches Selbstbewusstsein über den Sommer nicht verlieren. Hier sind 5 Tipps von GoStudent für spielerisches Lernen in den Sommerferien.
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Mya Medina ist Head of Customer and Tutor Management bei der Nachhilfe- und Bildungsplattform GoStudent. Sie arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt im Bildungsbereich und ist leidenschaftlich darum bemüht, sicherzustellen, dass alle Kinder die Chance haben, ihr volles Potenzial auszuschöpfe. Hier sind ihre Tipps für spielerisches Lernen in den Sommerferien.

1. Die Magie des Lesens nutzen

Lesen ist eine wunderbare Möglichkeit, um schulische Fähigkeiten über den Sommer zu erhalten und zu verbessern. Plane täglich 20-30 Minuten Lesezeit ein, lass deine Kinder jedoch in ihrem eigenen Tempo lesen, damit es nicht wie eine lästige Pflicht wirkt. Besucht eure örtliche Bibliothek und macht daraus einen schönen Ausflug – das ist nicht nur nachhaltig, sondern gibt den Kindern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Bücher auszuwählen.

2. Kreative Kunstprojekte

Interaktive Kunstprojekte zu Hause können zwar etwas Unordnung verursachen, machen aber viel Spaß und fördern Kreativität und Feinmotorik. Bastelt zum Beispiel Macaroni-Halsketten. Das erfordert, dass Kinder Materialien zählen und messen, aber sie können auch bemalt oder eingefärbt werden. Oder lernt Origami – eine großartige Fähigkeit, die die Geschicklichkeit verbessert und eine genaue Aufmerksamkeit für Details und das Befolgen von Anweisungen erfordert. Solche Projekte bringen Kindern spielerisch mathematische und handwerkliche Fähigkeiten näher und schaffen wertvolle gemeinsame Erlebnisse.

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Kunstprojekte bringen Kindern spielerisch mathematische und handwerkliche Fähigkeiten näher und schaffen wertvolle gemeinsame Erlebnisse.

3. Kochen als Matheabenteuer

Kochen ist eine tolle Möglichkeit, um Mathematik und Naturwissenschaften lebendig werden zu lassen. Zusammen mit den Kindern einfache Rezepte auswählen und zubereiten, kann großen Spaß machen. Das Abmessen der Zutaten und das Befolgen von Rezepten vermitteln wichtige Lerninhalte auf spielerische Weise. Dies ist auch eine großartige Gelegenheit, um Kinder für eine ausgewogene Ernährung zu begeistern.

Kochen ist eine tolle Möglichkeit, um Mathematik und Naturwissenschaften lebendig werden zu lassen.

4. Ein Sommertagebuch führen

Das Führen eines Sommertagebuchs ermöglicht es Kindern, ihre Ferienerlebnisse kreativ zu dokumentieren und gleichzeitig ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern. Diese Methode bietet den Kindern die Gelegenheit, ihre Geschichten nach den Ferien in der Schule zu präsentieren – ein wunderbarer Weg, um das kreative Denken zu fördern.

Das Führen eines Sommertagebuchs ermöglicht es Kindern, ihre Ferienerlebnisse kreativ zu dokumentieren und gleichzeitig ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern.

5. Rausgehen und aktiv bleiben

In unserer digitalisierten Welt ist es wichtig, Kindern die Freude an der Natur zu vermitteln. Lange Spaziergänge, Vogelbeobachtungen oder das Zählen von Tieren und Pflanzen sind tolle Aktivitäten, um die Natur zu erkunden. Außerdem können lokale Sportvereine, die Sommerprogramme anbieten, Kindern helfen, sich zu bewegen und neue Interessen zu entdecken.

Bewegung in der freien Natur ist für den Lernerfolg von Kindern besonders wichtig.

Lernstolz muss erhalten bleiben

Es ist wichtig, dass Kinder ihr akademisches Selbstbewusstsein über den Sommer nicht verlieren. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der US-Wissenschaftlerin Dr. Tricia Thrasher zeigt, dass Selbstvertrauen und gute Noten eng miteinander korrelieren.

Das Netzwerk Gesund ins Leben hat seine Empfehlungen „Auswahl von Säuglingsnahrung bei erhöhtem Allergierisiko“ aktualisiert, HA-Nahrung miteingeschlossen.
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Der Wissenschaftliche Beirat des Netzwerks Gesund ins Leben hat in seinen Handlungsempfehlungen „Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen 2024“ das Kapitel „Auswahl von Säuglingsnahrung bei erhöhtem Allergierisiko“ aktualisiert. Die Empfehlung lautet nun: Wird nicht oder nur teilweise gestillt, sollten die Eltern zunächst prüfen, ob es eine Säuglingsanfangsnahrung gibt, deren allergievorbeugende Wirkung durch Studien belegt und durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt ist. Aktuell gibt es keine Säuglingsnahrung, die diese Bedingungen erfüllt. Somit kann zum Zweck der Allergieprävention keine Empfehlung für oder gegen eine bestimmte Säuglingsnahrung, gegeben werden. Dies schließt auch HA-Nahrung (Hydrolysierte Anfangs-/Anschlussnahrung), früher „hypo-allergene“ Säuglingsnahrung, ein.

Auch bei Allergiegefährdung freie Wahl der Flaschennahrung

Als allergiegefährdet gelten Säuglinge, wenn mindestens ein Elternteil oder Geschwisterkind eine Allergie hat. Eltern allergiegefährdeter Säuglinge sind bis auf Weiteres frei in der Wahl der Flaschenmilchnahrung. Die frühere Empfehlung für die Verwendung von HA-Nahrung gilt in diesem Kontext nicht mehr.

Notwendig wurde die Aktualisierung, da sich rechtliche Rahmenbedingungen geändert haben und die wissenschaftliche Datenlage im Rahmen der Aktualisierung relevanter Leitlinien und Stellungnahmen neu bewertet wurde. Neuerdings gilt: Wird die allergievorbeugende Wirkung einer HA-Nahrung als eine gesundheitsbezogene Angabe ausgewiesen, muss diese durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt worden sein. Stand Juni 2024 ist, dass keine Säuglingsnahrung mit einem solchen Wirksamkeitsnachweis verfügbar ist. Auch Tiermilchen, wie Stuten- oder Ziegenmilch, oder pflanzenbasierte Milchalternativen sollten nicht zum Zweck der Allergievorbeugung gegeben werden.

Die Handlungsempfehlungen „Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen 2024“ wurden darüber hinaus um die 2021 publizierten Empfehlungen des Netzwerks zur Fluoridgabe ergänzt. Mit dieser Teilaktualisierung liegen Fachkräften aktuelle, praxisnahe Empfehlungen für die Beratung vor.

Originalpublikation:

https://doi.org/10.1007/s00112-024-02014-7

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Wird die allergievorbeugende Wirkung einer HA-Nahrung als eine gesundheitsbezogene Angabe ausgewiesen, muss diese durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt worden sein.

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