Als niedliches Tiergesicht, bunte Blume oder lustiges Auto machen Erdäpfel, Karotten und Co. kleinen Genießern gleich viel mehr Appetit. Ein neues Kochbuch liefert hier zahlreiche Vorlagen für originelle Backblechkunstwerke.

Nach wie vor gilt bei Tisch oder in der Küche das Credo: „Mit dem Essen spielt man nicht!“ Doch warum eigentlich nicht? Spielerisch entdecken die Kleinen ganz entspannt die unterschiedlichsten Geschmäcker und lernen so nebenbei die Grundlagen des Kochens. Die Food- und Gastrojournalistin Stefanie Hiekmann, bekannt aus der ZDF-Kochsendung „Stadt, Land,Lecker“ und zahlreichen Artikeln in Gourmet- und Sonntagszeitungen, hat in ihrem „Ruck-Zuck-Mitmach-Kochbuch“ köstliche Rezepte und originelle Vorlagen zusammengestellt, die aus jedem Backblech eine kleine Leinwand machen, auf der sich junge Künstler nach Herzenslust austoben können.

Nach Vorlagen kochen

Die Methode eignet sich hervorragend, um Kinder unterschiedlicher Altersgruppen ans Kochen heranzuführen. Die Kleinsten bekommen die vorgeschnittenen Zutaten und können sie auf die Zeichnung am Backpapier legen und dabei die eine oder andere Tomate oder Zucchini naschen. Größere Kinder, die schon mit dem Messer umgehen können, dürfen die Zutaten auch schneiden. Und erfahrenere Nachwuchsköche können ihre Backblechkunstwerke oder ihr Food-Päckchen schon alleine herstellen und die ganze Familie am Sonntag mit einem selbstgemachten Essen überraschen.

„Das ‚Ruck-Zuck-Mitmach-Kochbuch‘ eignet sich hervorragend, um Kinder unterschiedlichster Altersgruppen ans Kochen heranzuführen.“

Stefanie Hiekmann

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Ruck-Zuck-Mitmach-Kochbuch
Stefanie Hiekmann 128 Seiten, EMF-Verlag, Preis: 15,50 Euro

Heute muss ich einmal eine Lanze für das Smartphone brechen: Ja, gerade zum Lernen bietet es viele Möglichkeiten, uns effizienter und selbstbestimmter zu machen. Natürlich gehört dazu auch der richtige, sichere und dosierte Umgang mit den neuen Medien.

Komplette Verbote sind da sogar kontraproduktiv, denn nur wenn wir uns mit den neuen Medien auseinandersetzen, können wir auch diesen Umgang trainieren. So bietet das Smartphone viele Ansätze und Werkzeuge beim aktiven Lernen, andererseits sind die richtigen Pausen (mindestens alle 30 Minuten) ohne Smartphone, PC etc. während des Lernens für die Verarbeitung in unserem Hirn genauso notwendig.

Neben expliziten Lern-Apps, z. B. Vokabeltrainern, Lernspielen, Sprachübungen mit Selbstkontrolle, Onlinekursen etc., bieten Smartphones vor allem die einzigartige Möglichkeit, viele unserer Sinne gleichzeitig beim Lernen einzusetzen – hören, sehen (lesen und Bilder) und mit den Händen etwas aktiv tun. Wenn dann noch die soziale Interaktion hinzukommt, führt das schon zu einer Vervielfachung der Lerneffizienz.

Was glauben Sie z. B., bleibt besser hängen: einen Lerninhalt alleine aus einem Buch zu lernen oder in Form eines Online-Quiz unter Freunden? Überlassen wir das Smartphone nicht nur dem Vergnügen, sondern nützen wir es richtig!

Richtig weiße Weihnachten und ordentlich Schnee auf den nahen Hügeln und Bergen – so soll ein Winter sein. Falls es damit (wieder) nicht klappt: hier eine Rodel mit Rädern, auf der man auch auf aperen Hängen talwärts flitzen kann.

Mit der Kombirodel, die Stefan Reschenauer diesmal konstruiert und gebaut hat, gibt es unabhängig vom Wetter jedenfalls Spaß. Zuerst müssen sich die Bastelpapas, -mamas und -opas aber anstrengen: Nur einen Nachmittag lang, denn länger dauert es normalerweise nicht, die hello-familiii-Kombirodel zu bauen, wenn man erst einmal die richtigen Maße errechnet und das passende Material im Haus hat.

Der besondere Clou des schmucken Hybridgefährts: Es lässt sich mit wenigen Handgriffen auf „Sommerbetrieb“ umstellen, und die abnehmbaren Achsen mit den Rädern haben sogar einen fixen Platz in der Karosserie. Ist es nun eine Rodel oder eher ein Schlitten? Stefan klärt auf: Eine Rodel zeichnet sich durch geneigte Kufen aus, hält so viel besser die Spur als ein Schlitten, bei dem die Kufen gerade am Schnee aufsitzen.

Material: Was Sie für de Rodel benötigen

Vor allem das Sägen ist diesmal anspruchsvoller, daher braucht es einige Dinge extra: etwa im Idealfall einen Kurvensatz für die Stichsäge und einen Winkeltisch. Auch Metall (die Kufe) wird gesägt und gebohrt, daher sind neben den richtigen Bohrern auch ein Bohrständer und ein Maschinenschraubstock hilfreich.

Anleitung

Lesenlernen leicht gemacht: Lesepaten unterstützen Kinder in Wiener Volksschulen, in Sonderschulen und in Neuen Mittelschulen beim Lesenlernen und profitieren dabei auch selbst von der Freude der Kinder.

Hermann Stipsits kennt die Volksschule in der Selma-Lagerlöf-Gasse in Wien-Favoriten fast in- und auswendig. Bereits seit mehreren Jahren engagiert er sich als Lesepate, mittlerweile ist er gleich in drei Schulen aktiv, kennt die Stärken und Schwächen „seiner“ Kinder und weiß auch um deren Lesemotivation, wie er gerne betont: „Es wäre eine Unterstellung, wenn man sagen würde, Kinder wollen heute nicht mehr lesen. Ich erlebe genau das Gegenteil. Jedes Kind freut sich, wenn man sich die  Zeit nimmt, mit ihm gemeinsam zu lesen.“

Ein bis zwei Stunden ist Stipsits während des Deutschunterrichts in der Schule zu Gast, die Schüler dürfen einzeln zu ihm zum Lesen kommen und streiten sich nicht selten darum, wer als Erster lesen darf. Vorgelesen wird in den meisten Schulen nur zu bestimmten Anlässen, etwa in der Weihnachtszeit oder wenn die Aussprache beim ersten Mal nicht so ganz gelingt – nicht zuletzt, weil viele Kinder ohnehin am liebsten selbst vorlesen.

Befriedigende Aufgabe

Als der ehemalige EDV-Spezialist noch vor seiner Pension arbeitslos wurde, begann er eine Umschulung zum Sozialbegleiter und absolvierte beim Verein Interkulturelle Begegnung und Kulturaustausch in Linz eine Einschulung für Lesetandems. Ein Schritt, den er jedem weiterempfehlen würde, wie er heute erzählt: „Mit über 50 ist es schwierig, noch einmal einen Job zu bekommen, da war mir die Arbeit als Lesepate besonders wichtig. Das ist mein Beitrag an die Gesellschaft. Wenn man arbeitslos ist, oder auch wenn man in Pension ist, ist es wichtig, eine Aufgabe zu haben. Wenn man für andere etwas geben kann, ist das ein gutes Gefühl.“ Mittlerweile ist sein Terminplan gut gefüllt, dienstags liest er gleich an zwei Schulen und wird schon von Weitem freudig vom Lehrpersonal begrüßt. Die Schule, so sagt er, sei für ihn auch ein gutes soziales Netzwerk, er fühlt sich zugehörig und die Termine geben seinem Alltag neben anderen Vereinstätigkeiten eine Struktur, die er nicht mehr missen möchte.

Nicht nur Leseomas und Leseopas

Das Projekt „Lesepatenschaft“ des Wiener Stadtschulrats richtet sich nicht ausschließlich an Pensionisten, im Moment sind nach Angaben des Wiener Stadtschulrats etwa 75 Prozent der ehrenamtlichen Helfer in einer nachberuflichen Phase. „Gerade für Seniorinnen ist die Teilnahme am Projekt eine sehr gute Gelegenheit, sich geistig fit zu halten, einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen und dabei ihre Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben“, erklärt Sylvia Lendway, die für die Koordination der Lesepaten beim Wiener Stadtschulrat zuständig ist.
Diese Erfahrung bestätigt auch Susanne Kotschwar-Langer, die seit vier Jahren in der Volksschule Zennerstraße im 14. Bezirk als Lesepatin aktiv ist. Durch ihre Enkelin, die selbst Volksschullehrerin  ist, kam sie in Kontakt mit der Schule und wurde kurzerhand als Lesepatin für eine Mehrstufenklasse engagiert.

Freiwilliger Lesespaß

Der Kontakt mit Kindern und die Freude, die sie beim Lesen mitbringen, sind für sie die schönste Motivation: „Man kann als Lesepatin wirklich auf ein Kind eingehen. Man kann die Ki der beobachten und sieht, wie sie sich freuen, wenn zum Beispiel ein Wort zweimal vorkommt, und ich habe auch das Gefühl, sie freuen sich jedes Mal, wenn ich komme.“ Der Lesestoff wird vor allem anfangs von der Volksschule vorgegeben, den Lesepaten stehen eigene Lesekarten zur Verfügung, mit denen geübt wird. Das Projekt basiert wie in allen Schulen auf Freiwilligkeit, die Kinder lesen nur so lange, wie sie wollen, um den Spaß an der Sache zu erhalten. „Die Kinder können sich ihr Tempo selbst aussuchen. Wenn etwas nicht klappt, dann lese ich ihnen beispielsweise zuerst etwas vor und sie versuchen es später selbst“, erklärt Susanne Kotschwar-Langer.

Einzelkontakt beim Lesen wichtig

Aber nicht nur von den Kindern, auch von Lehrern und der Direktion kommt viel Dankbarkeit für die Lesepaten, die den Kindern ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken und so während der Lesezeit eine noch individuellere Betreuung als im Unterricht ermöglichen, wie auch Schulinspektorin Elisabeth Fuchs vom Wiener Stadtschulrat bestätigt: „Lesen üben hat auch einen Bereich, wo man einen Einzelkontakt oder den Kontakt in der kleinen Gruppe braucht. Die Kinder genießen das unheimlich. Unsere Lehrer sehen das als wunderbare Unterstützung, vor allem, weil sich die Lesepaten sehr individuell mit den Kindern beschäftigen können.“ Gerade in einer Zeit, in der Eltern und Großeltern oft berufstätig sind und zu Hause die Zeit zum gemeinsamen Lesen oder Vorlesen fehlt, seien Lesepaten eine optimale Ergänzung im Schulalltag, so Fuchs weiter. Die Idee zur Lesepatenschaft kam ursprünglich von der Volkshilfe und den Nachbarschaftszentren, die die umliegenden Schulen mit Paten unterstützten. Der Wiener Stadtschulrat hat das Projekt danach übernommen und bis heute erweitert.
Die liebevoll auch als „Leseomas“ oder „Leseopas“ bezeichneten Freiwilligen sind mittlerweile nicht nur in Volksschulen, sondern auch in Neuen Mittelschulen und in Sonderschulen im Einsatz. Zudem werden von der MA 17 auch mehrsprachige Lesepaten gesucht, die mit Kindern mit verschiedenen Muttersprachen das Lesen üben.

Mit Fantasie und Feenstaub klappt Erziehung oftmals besser als mit dem mahnenden Zeigefinger. Schauspielerin Sabine Bohlmann ist sicher: Das ist deutlich weniger anstrengend!

„Kinderzimmer aufräumen!“, ruft Mary Poppins. Aber Jane und Michael wollen einfach nicht. Da schnippst das Kindermädchen mit den Fingern, und der Wäschestapel faltet sich fein säuberlich zusammen. Ein weiterer Schnipps, und die Betten sind gemacht. Michael ist verdutzt. Janes Kulleraugen drohen vor Aufregung aus dem Kopf zu springen. Wie macht Mary Poppins das bloß? Ob es mit dem Puppenhaus auch funktioniert? Die Kinder beginnen zu schnipsen …
Wir alle kennen diese Szene – und wir wissen auch, wie sie endet: Mit der Frage „Dürfen wir das Kinderzimmer noch einmal aufräumen?“

Für Sabine Bohlmann ist das die vielleicht eindrucksvollste Botschaft des Filmklassikers „Mary Poppins“: Wem es gelingt, dass Kinder freiwillig ihr Zimmer aufräumen (und dabei sogar Spaß haben!), der kann kaum noch etwas falsch machen – sei es als Kindermädchen oder als Eltern. „Irgendwann kam mir die Frage: Welche Mutter möchte ich eigentlich sein? Eine, die ununterbrochen schimpft, auf Regeln pocht und am Ende des Tages nur mehr dafür da ist, den Kindern die Nase zu putzen? So wollte ich nie werden“, erinnert sich Bohlmann, „Lieber mit den Kindern hüpfen und sausen und mich ganz auf sie einlassen. Kinder hüpfen die ganze Zeit, Erwachsene hüpfen nie. Warum eigentlich?“

Ein fliegender Teppich ins Badezimmer

Bohlmann, selber Schauspielerin und Synchronsprecherin, wagte sich an eine Bestandsaufnahme ihres Erziehungsstils: Was ich schlecht kann, dachte sie, ist schimpfen. Da wird meine Stimme so unangenehm, dass ich mir selber fremd werde. Und was bringt’s? Danach liegen die Kinder bloß weinend im Bett, und ich sitze unglücklich am Sofa. Das kann’s ja wohl nicht sein.

Was sie jedoch gut konnte? Sich Dinge ausdenken! Und so kam es, dass eines Abends ein fliegender Teppich vor dem Zimmer der Bohlmann-Kinder landete. „Alles einsteigen! Anschnallen! Türen schließen!“, rief der orientalische Teppichhändler. Und weil er ganz genauso aussah wie die Mama, kletterten die Kinder vertrauensvoll auf das Fluggerät. Unter Kichern und Staunen zog Mama den Teppich ins Bad. Hier wurde einen Zwischenstopp eingelegt, sodass die Passagiere Zähneputzen konnten, danach ging der Flug weiter in Richtung Bett. „Natürlich hätte ich auch ein zehntes und ein zwanzigstes Mal rufen können: ‚Kinder, fertig machen! Zähne putzen!‘, aber meine Kinder waren nun einmal jeden Abend in das allerschönste Spiel vertieft. Da war ich Luft. Ich wurde nur immer frustrierter und verzweifelter, die Stimmung wurde immer schlechter. Und ich wollte nicht schon wieder drohen ,Ich zähle bis drei, und wenn ihr dann nicht im Bad seid, gibt es keine Gute-Nacht-Geschichte!‘ Da hab ich das mit dem fliegenden Teppich einfach ausprobiert.“

Schimpfen ist anstrengender als Glücklichsein

Es war der erste Zaubertrick für eine ständig wachsende Trickkiste. Bei Familie Bohlmann gab es im Lauf der Jahre Pullis, aus denen man sich rasch einmal ein frisches Gesicht holen konnte, wenn das eigene schon beim Frühstück schlecht gelaunt war. Es gab Latein-Vokabeln, die zu neuen Pokémon wurden, es gab Zauberlimo, Wunschtage und Gefühlschaoskisten für Notfälle. Kurz: Es gab immer Kreativität und Humor. „Die Leute sagen oft, boah, aber das ist ja so anstrengend, sich immer etwas einfallen zu lassen!“, grinst Bohlmann. „Für mich war das aber nie anstrengend.“ Oder anders gesagt: Schimpfen wäre viel anstrengender gewesen! Diese verbissene Energie, diese Atmosphäre, in der sich keiner mehr wohlfühlt in seiner Haut …

„Nach dem fliegenden Teppich war die Atmosphäre mit einem mal so schön! Da hab ich mir gedacht: Aha, so probier ich’s jetzt weiter!“ Das heißt nicht, dass nie geschimpft wurde. Oder dass es keine Grenzen gab. Aber die Künstlerin ist überzeugt, dass in vielen Familien die „persönliche Ärgergrenze viel zu tief ansetzt“, dass mit Kindern oft aus einem Reflex heraus geschimpft wird, auch in Situationen, in denen das absolut nicht gerechtfertigt ist: „Wenn ein Kind aus Versehen ein Glas umstößt, dann kann man zu dem Kind nicht sagen: ‚Pass doch besser auf!‘ Weil uns passiert das schließlich auch mal.“ Oder wenn Kinder nun mal nicht wissen, wie lange fünf Minuten sind. Erwachsene wüssten das oft ebenso nicht.

Erziehung ohne Patentrezept

Bohlmanns Kinder sind inzwischen selber Erwachsene. Sie sind schlagfertige, lustige Menschen geworden, die das Leben mit viel Humor meistern – darauf ist die Mama stolz. Die vielen Spiele und Ideen, die sie auf diesem Weg begleitet haben, hat Bohlmann in mehreren Büchern verewigt. Patentrezept für eine gelungene Erziehung sei da aber keines dabei, betont sie. „So etwas gibt es gar nicht. Erziehung war bei uns ein einziges Ausprobieren. Was gestern funktioniert hat, funktioniert heute schon nicht mehr, aber vielleicht morgen wieder? Oder auch nicht. Das macht’s ja auch spannend: dass kein Tag so ist wie der andere, weil jedes Kind jeden Tag eine andere Laune hat und andere Bedürfnisse – und ich selber letztlich auch! Ich mach ja den fliegenden Teppich vielleicht auch drei Mal total lustig, und das vierte Mal merken die Kinder mir an, dass ich müde bin, und dann macht’s keinen Spaß.“

Und ohne Spaß funktioniert das Mary-Poppins-Prinzip nunmal nicht: Nur „was man voller Freude tut, schmeckt uns wie Kuchen gut“, singt die Zauber-Nanny im Film, „So schafft ein Spiel, dazu gehört nicht viel!“ Wer sich das nächste Mal selber dabei ertappt, drohend den Zeigefinger zu erheben, könnte das ja einfach ausprobieren …

“Es gibt allerdings auch hartnäckige Anfälle von übler Laune, bei denen man sich noch ein paar andere Tricks einfallen lassen muss. Unser Sohn Jakob hatte einmal eine Schlechte-Laune-Phase. Wir sind eigentlich eine sehr fröhliche Familie. Aber in dieser Zeit kam Jakob oft schon morgens mit einem unfreundlichen Gesicht an den Tisch. Bei witzigen Bemerkungen seines Papas, wie ,Oh, da kommt ja wieder unser Schmuddelgesicht‘ wurde Jakobs Gesicht nurnoch griesgrämiger. Bis ich ihn eines Morgens fragte, ob er sich aus seinem Pulli ein freundlicheres Gesicht rausholen könnte. Ich zog ihm den Pulli ein wenig über sein Gesicht. Da musste er schon lachen, versuchte aber, immer noch grimmig zu schauen. ,Oh nein, das ist immer noch nicht das, das ich meine. Ich erinnere mich da an so ein fröhliches Jakobgesicht.‘ Nun verschwand Jakob immer wieder in seinem Pulli und kam mit den verschiedensten Gesichtern wieder heraus. Bis ich bei einem sagte: ,Ja, genau das Gesicht habe ich gemeint!‘ Bei uns zu Hause führte es dazu, dass Töchterchen Paulina ebenfalls ein missmutiges Gesicht machte, nur um auch mal im Pulli verschwinden zu dürfen. Normalerweise hat sie das wirklich nicht nötig, denn sie ist meistens fröhlich. Allerdings bitte ich sie ab und zu, sich eine neue Stimme aus dem Pulli zu holen, denn manchmal nölt sie ein bisschen rum.“

Sabine Bohlmann

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Sabine Bohlmanns Buch „Ein Löffelchen voll Zucker: Das Mary- Poppins-Prinzip“ ist 2004 bei Egmont VGS erschienen und wurde 2018 bei GU neu aufgelegt.

Was wäre, wenn Lernen wie ein Spiel wäre? Zahlreiche digitale Lernhilfen machen das möglich – von Apps über Lernroboter bis zu virtuellen Realitäten im Klassenzimmer.

Zwei Felder vorwärts, eins nach rechts und wieder drei nach vorn: So könnte eine Befehlskette aussehen, um die Bee-Bots, kleine Roboter in Bienenform, auf das richtige Feld zu schicken. Auf dem Ausgangsfeld steht zum Beispiel die Aufgabe „3 + 3“. Die Kinder müssen richtig rechnen und die richtige Kombination von Befehlen drücken, sodass die Biene auf das Zielfeld mit der Zahl sechs wandert. Tamara Solnitzky, die an der Praxisvolksschule in Baden unterrichtet, verwendet diese digitalen Lernhelfer sehr gern im Unterricht: „Durch das Programmieren lernen die Kinder, Probleme zu lösen und vorausschauend zu denken.“ Auch ihre Orientierung wird durch dieses Lernspiel gefördert. Manchmal lässt Solnitzky die Kinder in Zweiergruppen zusammenarbeiten und sich gegenseitig Aufgaben stellen: „Das ist sehr aufregend für sie.“ Es gibt für verschiedene Themen eigene Unterlagen, so etwa auch für den Englisch- oder Geografie-Unterricht.

Programmier-Profis

Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren die Ozobots, die wie Flummis auf Rädern aussehen. Durch einen eingebauten Farbsensor fahren sie Farbstreifen auf einem Papier ab, wobei die jeweilige Farbe oder Farbkombination vorgibt, ob sie geradeaus fahren, umdrehen oder schneller werden. Auch mit den Ozobots hat Tamara Solnitzky schon gearbeitet: „Das ist eine Spielerei, mit der man ins Programmieren hineinkommt.“

Tamara Solnitzky bedient sich immer wieder digitaler Lernhilfen, um den Unterricht abwechslungsreich und spielerisch zu gestalten. Sie verwendet Apps wie zum Beispiel Quick Math, um schnelles Rechnen zu üben, Sock Puppets, um witzige Erklärvideos zu erstellen, oder die Quiz-App Kahoot!. Einige der Apps hat sie durch das Projekt Connected Kids von T-Mobile kennengelernt: Die Klasse wurde drei Wochen lang mit iPad-Koffern ausgestattet. Auf den iPads waren einige Lernapps vorinstalliert, die die Klasse ausprobiert hat. Die junge Lehrerin ist sehr technologieaffin. Nebenbei studiert sie angewandtes Wissensmanagement. Für ihre Masterarbeit arbeitet sie mit Lego Education WeDo und will herausfinden, wie sich dieses Tool für den Einsatz in naturwissenschaftlichen Fächern eignet. Es handelt sich dabei um einen Lego-Baukasten mit unterstützender Software, womit sich zum Beispiel eine kleine Forschungssonde bauen und programmieren lässt. Obwohl Tamara Solnitzky den Einsatz digitaler Lernhilfen im Unterricht liebt, ist der Lehrerin wichtig, dass die Technik nicht ohne didaktischen Mehrwert zum Einsatz kommt und etwas Besonderes bleibt. Höchstens eine Stunde pro Tag macht es aus ihrer Sicht Sinn, mit digitalen Lernhilfen zu arbeiten: „Es gibt sehr sinnvolle Übungsapps und -spiele, die lustbetontes Üben ermöglichen.“ Manchmal sei es besser, ein Lernspiel zu spielen, statt ein Arbeitsblatt auszuteilen.

Digitaler Stift: Der EduPen von Stabilo wird mit einer App verbunden, die eine Schreibaufgabe stellt. Er misst unter anderem Schreibdruck und Lesbarkeit und bewertet das Geschriebene. Anschließend schlägt er passende Übungen vor.

Schreiben lernen

Mit der Digitalisierung verändert sich auch der Unterricht. Laufend kommen neue Apps und Produkte auf den Markt. Neu ist etwa der EduPen, ein digitaler Stift von Stabilo, der Kinder beim Schreibenlernen unterstützen soll und vor allem in Schulen zum Einsatz kommt. Der Stift stellt über eine App, mit der er verbunden ist, Schreibaufgaben und misst mittels Sensoren Schreibtempo, -druck und -rhythmus sowie Lesbarkeit. Anschließend wertet die App das Ergebnis aus und schlägt den Pädagogen passend dazu Aufgaben vor, um mit den Schülern zu üben. Lustbetont und anschaulicher soll Lernen auch durch die App Areeka werden, die das österreichische Start-up Amlogyerschaffen hat, das 2016 gegründet wurde. Wer die App aufs Handy lädt, kann dieses über eigens gestaltete Themenhefte halten und bekommt dreidimensionale Objekte und Zusatzinformationen eingespielt. Bisher gibt es etwa ein Heft, in dem man eine interaktive Reise ins alte Ägypten unternehmen kann, und eines, um Verkehrszeichen besser zu verstehen.

In höheren Schulstufen braucht es keine digitalen Stifte oder Bienen-Roboter, aber Digitales findet auch dort Einzug. So fordert und fördert etwa John Toth, der an einer Vienna Business School in Wien unterrichtet, seine Schüler mit digitalen Projekten. So ließ er sie in einem Projekt Excel-Lernvideos gestalten: „Ich verwende diese Clips auch in nachfolgenden Klassen. Das ist angreifbar für die Schüler, macht ihnen Spaß, und der Lerneffekt ist sehr groß.“ In diesem Jahr führt Toth mit einer Klasse ein besonderes Projekt durch: Eine Woche lang stand jeder Tag unter einem anderen „digitalen“ Motto: Digitalfotografie, 3D-Druck, virtuelle Realität, Drohnen und Flugsimulatoren sowie der Minicomputer Rasperry Pi. Die Themen kamen von der Klasse selbst, und es waren auch externe Profis zu Gast. Es wurde theoretisch und praktisch gelernt, also fotografiert, gedruckt oder ein Computer gebaut. Demnächst kommen ein App-Programmierer und ein Game-Designer, mit dem die Schüler ein Spiel entwickeln werden.

John Toth, selbst viele Jahre lang in der IT tätig und Betreiber eines Computer-Schulungs- Unternehmens, hält es für wichtig, dass Kinder für Technik begeistert werden: „Ich habe am eigenen Leib gesehen, wie wichtig der Umgang mit digitalen Hilfsmitteln ist. Am Arbeitsmarkt ist es unerlässlich, sich damit gut auszukennen.“

Dreidimensionales Weltall: Mit der App Areeka können Schüler die Inhalte von bestimmten Schulbüchern und Themenheften lebendig werden lassen. Der Mond erscheint dann zum Beispiel als 3D-Animation auf ihrem Smartphone, und sie erhalten zusätzliche Informationen. Das macht das Lernen interaktiv, anschaulich und lustvoll.

Damit digitale Lernhilfen Sinn machen

1. Freude an der Technik
Weil die Arbeitswelt in Zukunft immer mehr technisches Wissen und Know-how verlangt, ist es wichtig, schon Kinder an Technik und IT heranzuführen – und zwar möglichst freudvoll. Dazu können digitale Lernhilfen ein Stückchen beitragen.

2. Didaktischer Mehrwert
Einfach irgendetwas mit dem Computer machen, weil es der Lehrplan so vorsieht? Davon ist eher abzuraten. Stattdessen sollten sich Lehrkräfte überlegen, welche Inhalte oder Fähigkeiten sie genau vermitteln wollen – und nur dann eine App oder andere digitalen Lernhilfen einsetzen, wenn diese dabei unterstützen.

3. Maßvoller Einsatz
Technik soll das Lernen leichter machen. Dafür muss sie aber nicht ständig im Klassenzimmer präsent sein. Wenn Lehrerinnen und Lehrer mit digitalen Lernhilfen arbeiten, sollten sie dies möglichst konzentriert und in einer begrenzten Zeit tun, denn für Kinder sollte es etwas Besonderes bleiben, damit nicht auch sie schon Digital Detox betreiben müssen.

4. Die Basis nicht vergessen
Kein digitaler Stift, keine Quiz-App und keine Onlinenachhilfe nimmt Kindern das Lernen ab. Diese Dinge können ihnen dabei helfen, damit Lernen mehr Spaß macht, aber Rechtschreibung, Mathe und Hauptstädte Üben kann ein Computer genauso wenig für sie übernehmen wie eine Geschichte zu erzählen.

Smartphone und Lernen!

DIPeter Mischek

lerntipp.mischek@lernquadrat.at

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Tipps, wie Sie Ihre Wut und Ihren Ärger in Ruhe verwandeln.
wut in ruhe verwandeln

Positiv

STOPP sagen
Lippen aufeinanderpressen, Hände hinter den Rücken geben und drei Mal hintereinander in Gedanken (und trotzdem deutlich) sagen: Stopp, jetzt! Du kannst dich auch mit deinem Vornamen ansprechen.

Sich erden
Stell dich hüftbreit hin, spüre den Boden unter den Füßen, bewege die Zehen und spüre, wie die Wut im Körper nach unten fließt – über jede einzelne Zehe und die Fersen hinein in den Boden.

Ist das JETZT WIRKLICH wichtig?
Bevor du agierst, frage dich innerlich: Ist das JETZT wirklich wichtig? Was stört mich so? Falls möglich: aus der Situation herausgehen, z. B. in einen anderen Raum (Bad, Klo) und eine Übung machen, die dir hilft.

Grimassen schneiden
Stell dich vor einen Spiegel und schneide mindestens drei Minuten lang ganz wilde Grimassen. Schau dich selbst ganz böse an, nimm die Hände dazu, zeig dir selbst die Zunge, die lange Nase etc.

Anspannen, entspannen
Eine der effizientesten Entspannungsübungen: Spanne bewusst den ganzen Körper an – vom Gesicht bis zu den Zehen. Bis fünf zählen und dann wieder locker lassen. So lange, bis du ruhiger bist.

Umarmungen beruhigen
Drück dich selbst bis es in dir etwas ruhiger wird. Schließe die Augen und sage dir: „Es ist völlig ok, so wie ich gerade bin“ oder „es ist völlig ok, dass ich mich gerade so fühle“.

Lachen befreit
Unsere Mimik entspricht unseren Gefühlen. Eine Minute lang die Mundwinkel nach oben ziehen oder mit geöffneten Lippen lachen. Das Gehirn nimmt die Botschaft auf und schaltet auch das Gefühl um.

Tanzen & turnen
Bewege dich: hüpfen, springen, tanzen, turnen, Liegestütze oder Kniebeuge und dabei innerlich alles sagen, was jetzt gesagt werden will und was dich bewegt. So lange, bis es ruhiger wird.

Wut-Kissen
Besorge dir ein Wut-Kissen und schlag deine Wut dort rein. Auch ein Box-Sack kann gute Dienste leisten. Achte darauf, dass du dich dabei nicht selbst verletzt.

Nach unserem Fehlverhalten: Es tut mir leid!
Niemand ist unfehlbar. Müssen wir auch nicht sein. Aber wir tragen die Verantwortung für unser Handeln, etwa indem wir uns ehrlich entschuldigen. Kinder brauchen unsere echten Gefühlen und verzeihen schnell.

 

Negativ

Bitte nicht weggehen!
Wenn Bezugspersonen unter Androhung des Alleinlassens den Raum verlassen, kann das vor allem bei Kleinkindern problematisch sein und Urängste auslösen. Das Kind fühlt sich schuldig, unverstanden und nicht geliebt. Absolutes DON’T: Wegsperren!

Strafen ist keine Lösung
Durch Bestrafung fühlen sich Kinder nicht in ihren Gefühlen begleitet und verlieren ihr Vertrauen in die Eltern und in sich selbst. Belohnen ist übrigens nicht das bessere Strafen: Kinder müssen auch lernen, einfach so mit Frust umzugehen.

Keine respektlose Autorität!
Durch Kinder werden Seiten von uns wach, die wir lieber gar nicht kennen möchten und dann laufen wir Gefahr, Kinder würdelos zu behandeln. Besonders brenzlig wird es, wenn wir gesellschaftliche Erwartungen erfüllen wollen, ohne sie zu hinterfragen.

Das Kind macht, was es will. Endlose Diskussionen. Am Ende nur noch Brüllen. Warum wir unsere Wut so wenig im Griff haben. Und was uns durch auffälliges Verhalten unser Kinder an uns selbst auffallen sollte.
erziehen ohne wut

Mit ernster Heldenmiene fordert der Mittlere den Größeren zum morgendlichen Gummistiefel-Duell. Der stimmgewaltige Auftakt zum brüderlichen Turnier kommt von der wild um sich tobenden kleinen Schwester. Ihre Finger passen heute einfach nicht in die kuscheligen Separées der Vlieshandschuhe. Ganz zu schweigen von den Armen, die den Weg Richtung Jackenärmeltunnel vehement verweigern. Spätestens als die selbst ernannten Ritter im Eifer des Gefechts ihr ganzes Gewand durch die Luft schleudern, wird nicht nur die kindliche Kampfeslust geschürt. Denn die Zeit drängt. Und die Einzige, die nicht trödelt, ist die längst mit Schal und Mantel bewaffnete Mama. Fertig für den Tag. Fix und fertig mit den Nerven. Bereit für die erste Schreiattacke. Donnerndes Gebrüll. Gemeingefährliche Drohungen.

Wer kennt das nicht? In überfordernden Situationen mit Kindern reagiert niemand mehr so, wie man es gerne möchte. Keine Frage, wer Kinder groß zieht, stößt an die Grenzen seiner Energiereserven. Doch woran liegt es, dass gerade wir Großen nicht vernünftig reagieren, sondern einen Kreischkampf nach dem anderen liefern?

Unbewusste Reaktionen bewusst steuern

„Wir haben unsere Wut generell sehr wenig im Griff“, sagt Familienberaterin Margit Dechel. Und zwar biologisch bedingt: Wut ist eine der schnellsten Emotionen, die in unserem Gehirn entstehen. In brenzligen Situationen reagiert der älteste Bereich unseres Hirns: Amygdala, einer kleiner Teil des limbischen Systems. Sind die entsprechenden Reize da, schaltet der Körper auf Alarmstufe rot und lässt uns binnen nur 0,3 Sekunden vor Wut explodieren. Eine Art Kampfhaltung also, die uns in Notsituationen schützen soll.

Sind wir unserer Wut damit wehrlos ausgeliefert? Nicht ganz. Wir können das Ruder in die Hand nehmen, indem wir bewusst wahrnehmen, was in Wut-Situationen in uns abläuft. „Wir können zwischen der Entscheidung, die unser Hirn trifft, nämlich unser Kind zu attackieren, bis zum tatsächlichen Ausführen der Handlung eingreifen und unbewusste Reaktionen steuern“, versichert Margit Dechel. Soll heißen: im letzten Moment doch nicht losschreien.

Wie das geht? Zum Beispiel indem wir einen so genannten „Beobachter“ installieren, der uns in dem Moment, wo die Wut hochkommt, hinterfragen lässt: Was will ich da überhaupt tun? Der Beobachter kann uns helfen, uns anders zu entscheiden. Weil Erwachsene in Grenzsituationen aus dem Unbewussten heraus reagieren, gleicht unsere Ausdrucksweise derjenigen unserer Kinder. Dabei sollten wir es besser wissen. Erwachsen sein heißt nämlich auch, die Verantwortung für die Gesamtsituation zu übernehmen. Also auch im ärgsten Chaos möglichst ruhig und gelassen eine kreative Lösung zu finden. Und das Tolle daran sei laut Margit Dechel, dass Mütter oder Väter instinktiv genau wissen, was zu tun ist. Dazu müssen wir uns selber aber erst einmal richtig spüren.

Die Spiegelfunktion unserer Kinder

„Kinder sind die besten Lehrmeister, wenn es darum geht, sich seiner selbst bewusst zu werden. Viele Eltern-Kind-Konflikte lassen sich bereits dadurch lösen, dass Eltern erkennen, welches Verhalten ihre Kinder nachahmen“, weiß die Expertin für familiäre Lösungen. Gemeint ist: Kinder zeigen mit ihrem Verhalten auf, was sie bei uns gesehen haben. Nämlich wie wir selbst mit Frust, Angst oder Scham umgehen und welche negativen Emotionen oder Erziehungsmuster wir aus der eigenen Kindheit unbewusst mittransportieren und womöglich nicht verarbeitet haben. Ändern Eltern erst ihr Verhalten, ändert sich das Verhalten der Kinder oft im gleichen Ausmaß. Sogar automatisch und ohne große Worte.

Kinder haben eine unglaubliche Sensorik für echte Gefühle. Sie merken als Erste, wenn die Atmosphäre angespannt ist. Oder unsere Worte und Handlungen nicht mit unserer Gefühlswelt übereinstimmen. Oder sie nicht wahrgenommen werden, wie sie sind. Je nach Veranlagung reagieren Kinder dann entsprechend unsicher, widerspenstig, aggressiv. Auffällig eben. Dabei ist ein Kind laut Margit Dechel nur auffällig, damit uns etwas an uns selbst auffällt. Je mehr wir uns also selbst mit all unseren teils negativen Gefühlen wahrnehmen und annehmen, desto besser ist die Beziehung zu unseren Kindern. Erst dann nehmen wir die Kids auch in ihrer Gefühlswelt wahr, können sie so sein lassen und wahrhaftig lieben.

Wut und Ärger in Ruhe verwandeln

Margit Dechel

www.bewusste-eltern.at.

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Was sind die zentralen Unterschiede zwischen reformpädagogischem Unterricht und klassischem Frontalunterricht?
Barbara Urban: Der reformpädagogische Unterricht ist ganz eng mit den Lehrpersonen verbunden. Die Pädagogen müssen sich bewusst für diese Art von Unterricht entscheiden. Was alle Ansätze gemeinsam haben, ist der ganzheitliche Blick auf das Kind, die Anerkennung von Heterogenität und Individualität. Die Kinder werden dabei unterstützt, anhand ihrer Stärken zu lernen, sich selbst zu strukturieren und ihr Können gut einzuschätzen. Dadurch sind große Lernerfolge möglich. Die Schüler entwickeln eine besondere Selbstständigkeit. Selbstständigkeit braucht jeder Mensch, und die Schule ist ein gutes Feld, diese auszubilden.

Wie wird diese Art des Unterrichtens möglich?
Wichtig ist die Haltung, das Kollegium muss dahinter stehen. Die Lehrperson ist eine Schlüsselperson. Es gibt natürlich auch sehr empathische Lehrer, die hervorragenden Frontalunterricht machen. Wichtig ist, dass die Lehrer die Möglichkeit haben jenen Lehrstil umzusetzen, der ihnen liegt und ihren Schülern am meisten bringt.

Lässt sich die Wiedereinführung von Noten mit dem Blick auf die individuellen Stärken und Schwächen des Kindes vereinbaren?
Noten entsprechen nicht dem Konzept, das wir gerne umsetzen wollen. Sie geben viel zu wenig Auskunft über den tatsächlichen Lernstand des Kindes. Aber das sind Rahmenbedingungen, die der Gesetzgeber vorgibt und die wir natürlich erfüllen. Darüber hinaus versuchen wir aber, auch die individuelle Leistungsbeurteilung gut umzusetzen, weil sie viel genauer Auskunft darüber gibt, wo bereits Erfolge vorzuweisen sind bzw. Schwachstellen durch Förderung noch in Angriff genommen werden müssen.

Der Blick auf die Individualität des Kindes steht im Zentrum von Montessori und anderen reformpädagogischen Konzepten. Ihre Methoden finden vermehrt Eingang in die öffentlichen Schulen. familiii war auf Schulbesuch.

Das Schultor öffnet sich. Auf den ersten Blick ist die VS Karl-Löwe-Gasse eine ganz normale Wiener Volksschule. Ein gewaltiger Altbau, Linoleumboden, bunte Zeichnungen an den Wänden. Doch schon auf den zweiten Blick, scheint sich hier so manches von jenem Bild zu unterscheiden, das man sich in der Regel macht, wenn man an Schule denkt. Zwei Kinder liegen auf einem Teppich am Gang, vertieft in ihre Hefte. Das Mädchen daneben macht gerade Hampelmänner und andere Auflockerungsübungen, und von den Schülern, die mit ihren Unterlagen am Schoß gemütlich an der Wand lehnen, dringt gedämpftes Gemurmel herüber. Die Türen zu den Klassen stehen offen, drinnen sitzen Schüler in Kleingruppen beisammen. Allerorts herrscht eine Art konzentrierte Geschäftigkeit. Die Tafel bleibt ungenutzt.

Das kompetente Kind

13 Klassen gibt es an dieser öffentlichen Volksschule in Wien Meidling, und sie alle verfolgen unterschiedliche reformpädagogische Ansätze. Was sie gemeinsam haben, ist „der ganzheitliche Blick auf das Kind, die Anerkennung von Heterogenität und Individualität“, so Schulleiterin Barbara Urban. Und das heißt: „Die Kinder werden dabei unterstützt, anhand ihrer Stärken zu lernen, sich selbst zu strukturieren und ihr Können richtig einzuschätzen.“ Eigenverantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit sind dann auch so etwas wie Schlüsselkompetenzen, die den Schülern hier mitgegeben werden. „Wenn die Schüler einen Lernabschnitt abgeschlossen haben, kommen sie selbstständig zu uns und sagen: ‚Ich brauche eine Prüfung‘“, erzählt etwa Kathrin Wiener, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisabeth Lewy die MSK1 – eine Mehrstufenklasse mit Montessorikonzept – leitet. „Wir lassen die Schüler ihre Leistung auch selbst einschätzen, und zu 95 Prozent liegen sie damit richtig“. Was darüber hinaus das Besondere an ihrer Klasse sei? „Bei uns können die Schüler nach ihren Begabungen lernen. Da kommt es etwa vor, dass jemand auf dem Niveau der 2. Klasse schreibt, aber auf dem Niveau der 3. Klasse rechnet. Das wäre im klassischen Modell nicht möglich. Dieser Schüler würde sich in Mathematik langweilen und nicht mehr mitmachen. Und das ist kein Einzelfall!“

Eigeninitiative ist alles

„Reformpädagogischer Unterricht ist immer eng mit den Lehrpersonen verbunden, die ihn in die Klassen bringen. Die Pädagogen müssen sich bewusst für diese Art des Unterrichts entscheiden“, erklärt Urban. Denn: Nur, was von den Lehrenden selbst initiiert wird, passiert. Wiener und Lewy haben ihre Montessori- Ausbildungen etwa aus eigener Tasche bezahlt und in ihrer Freizeit gemacht, auch die ersten Materialien kaufte Lewy vor knapp 20 Jahren selbst. Wer frischen Wind in seine Schule bringen will, wird dabei von offizieller Seite also nicht unterstützt, aufgrund der Schulautonomie aber immerhin auch nicht behindert. „Es gibt Lernziele, die erreicht werden müssen, aber die Umsetzung des Lehrplans liegt in der Hand der Schule. Dadurch kann man auf die Individualität der Schüler und der Lehrer eingehen“, sagt Urban. Wenn man will. „Das steht und fällt mit der Eigeninitiative an den Schulen“, bestätigt auch Pflichtschulinspektorin Regine Grubich-Müller, die berufshalber Einblick in die unterschiedlichsten Schulen hat. „Es geht um einen gewissen Geist an den Schulen. Gerade an der Volksschule gibt es sehr viele Möglichkeiten, das ist toll, gleichzeitig gibt es aber eben auch wenig Einheitlichkeit, es herrscht eine gewisse Marktstandlsituation“, berichtet sie. Und vor allem: Es gibt keinen Überblick, keine offiziellen Daten zu reformpädagogischen Klassen, niemand weiß, wie viele es gibt und was sie eigentlich genau machen. „Das ist schade, denn Daten aus einer qualitativen Erhebung könnte man gut nutzen“, so Urban. Interessierte Eltern müssen sich also mühselig durchfragen, österreichweit ist es beinahe unmöglich einen Überblick über das Angebot zu bekommen.

Eine Schule der Praxis

Neben Montessori gibt es in  der Karl-Löwe-Gasse noch andere Konzepte – etwa die Freinet-Klasse von Eva Obernberger und Angelika Schönfeldt. Hier sind die Schüler im Klassenrat organisiert.
Ein besonderer Fokus liegt auf selbstständigem Forschen und Erleben. „Es versucht ja auch niemand, einem Kind das Radfahren theoretisch beizubringen“, so Oberndorfer, die sich selbst in der Rolle eines Lernbegleiters sieht: „Wir beobachten, wir begleiten, und die Kinder holen sich die Hilfe, die sie brauchen.“ Regelmäßig sind ganze Tage für Interessen reserviert, die sich nicht ohne weiteres in den Lehrplan einordnen lassen – da kann es schon mal vorkommen, dass sich Schüler intensiv mit der chinesischen Tonleiter beschäftigen. Tun sich die Schüler, gewohnt an solche Freiheiten, denn beim Übertritt in die weiterführende Schule nicht manchmal schwer? Grubich-Müller schüttelt den Kopf: „Nein. Es ist eher so, dass die Sekundarstufe die Kompetenzen, die die Kinder da mitbringen, viel zu wenig nutzt.“

„Wichtig ist die Haltung. Die Lehrperson ist eine Schlüsselperson.“

Barbara Urban

VS Karl-Löwe-Gasse

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Der Start in ein Leben als Esser verläuft oft ein wenig holprig. Wie kann man dem Baby den Weg ebnen, damit es ohne Umwege zum Genießer wird?

Automatisch öffnen Eltern und Geschwister den Mund, machen „Aaaah“ und „Hmmm“ und lächeln freundlich, um das Kind neugierig aufs Essen zu machen. Schließlich sind nicht alle Babys der Meinung, dass sie sich – wie die Fachleute empfehlen – ab dem sechsten Monat an Breikost gewöhnen sollen. Und solange das Baby mit ausschließlicher Milchernährung gut gedeiht, besteht auch kein Grund zur Eile.

Den genauen Zeitpunkt für die Umstellung gibt das Kind am besten selber an, und zwar durch seine Interessensbekundung. Oberstes Prinzip für die Eltern – wie sowieso immer beim Essen: Gelassen bleiben! Eine gereizte Stimmung ist der größte Appetitkiller. Ein Kind, das den Mund nicht mehr öffnet, hat genug.

Üben Sie niemals Druck aus! Das heißt auch, den Löffel nicht näher als zehn bis 20 Zentimeter an den Mund heranführen, solange er geschlossen ist. Schon gar nicht mit dem Löffel die Lippen anstupsen. Erst wenn das Kind den Mund von selbst öffnet, ist der Moment gekommen! Manchmal braucht es bis zu zehn Wiederholungen, bis etwas Neues angenommen wird. Babys erster Brei soll eine Gemüse-Fleisch-Mahlzeit mit Reis oder Kartoffeln sein. Das Fleisch wird benötigt, um die Eisenspeicher rasch wieder zu füllen. Dieses allererste Menü wird vorerst zwei Wochen lang beibehalten, damit der neue Geschmack vertraut wird.

Troubleshooting

Wenn das Kind beim Essen spielen will, darf es das. Sobald es aber mehr spielt als isst, wird die Mahlzeit freundlich beendet. Die Eltern bestimmen, was auf den Tisch kommt und wann; das Kind entscheidet, was von dem Angebotenen es isst, wie viel und ob überhaupt!
Wenn das Kind quengelt, ist es vielleicht nur frustriert, weil das Essen mit dem Löffel erst erlernt werden muss und viel umständlicher ist, als es das vom Stillen gewöhnt ist. Lassen Sie es für diesen Tag gut sein und probieren Sie es in zwei, drei Tagen wieder.

Wenn es den Brei wieder ausspuckt, nicht persönlich nehmen. Es muss erst üben, den Brei im Mund nach hinten zu befördern und zu schlucken. Auch zu viel Aufmerksamkeit kann Stress verursachen, Stichwort „Helikoptereltern“. Vielleicht wird Ihr Kind auf das neue Essen neugierig, wenn Sie es damit ein wenig sich selbst überlassen. Vorbilder wirken Wunder! Ein Kind, das von Essenden umgeben ist, wird eher motiviert sein, als wenn es allein gefüttert wird.

Kaufen oder selber kochen?

Die Bedeutung des Zufütterns darf nicht unterschätzt werden, Energie- und Nährstoffbedarf des Babys steigen jetzt rasant an. Ob der Brei selbst gekocht oder fertig gekauft wird, ist unerheblich. Vorbehalte gegenüber der industriell gefertigten Kindernahrung sind nicht angebracht, denn die Beikostverordnung im österreichischen Lebensmittelgesetz ist streng: Weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel sind erlaubt, und die Richtlinien für Rückstände von Agrarspritzmitteln in Baby- und Kleinkinder-Lebensmitteln sind deutlich strenger als bei allen anderen Lebensmitteln.

Heimisch kaufen!

Das hat nichts mit übersteigertem Patriotismus zu tun: Bei Importware ist es oft unmöglich, die Produktionsbedingungen nachzuvollziehen – je weiter her, desto schwieriger. Vor allem bei den Fetten ist das ein Thema, etwa wenn Palmöl zugesetzt ist. Schadstoffrückstände oder -verunreinigungen sind hier nicht auszuschließen.

Tipps zum Füttern mit dem Löffel

■ Das Baby freundlich animieren
■ Geduldig sein und Zeit geben
■ Einen kleinen, runden Löffel verwenden, z. B. aus (Bio-)Kunststoff, Holz, Horn
■ Nur füttern, wenn es den Mund von selbst öffnet
■ Gemeinsam essen: Essen Sie dem Kleinen „etwas vor“!
■ Gelassen auf morgen verschieben, wenn es verweigert

Gesundes Krippenessen: Darauf kommt es an!

Mag.Claudia Ertl-Huemer

Geschäftsfeldleiterin für Kindergärten und Schulen bei Gourmet

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Fasching steht vor der Tür und damit auch die Zeit der bunten, kreativen Verkleidungen.
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Ist Ihr Kind aber noch zu klein zum Laufen, gibt es einige lustige Ideen für Kostüme mit der Babytrage. Ob als Eule, Spinne, Oktopus oder Popcorntüte – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Kostüme für die Babytrage

Wir haben einige Verkleidungen für Eltern mit Babys zusammengesucht, die sich perfekt mit der Babytrage oder dem Tragetuch verbinden lassen. Mit diesen Kostümen sind Sie der Star auf jedem Faschingsfest.

Welche ist Ihr Favorit?

Das Oktopus-Baby

Ein tolles Kostüm, das mit ein wenig Kreativität auch schnell genäht ist – der Baby-Oktopus.

Einhorn-Trend

Einhörner sind im Trend – warum dann nicht das Baby als Regenbogen-Einhorn verkleiden? In der Trage ist es damit bestimmt ein Hingucker!

Die Spinnenfrau mit dem Spinnenbaby

Ein Kostüm, das nicht nur im Fasching gut ankommt – die Spinnenfrau mit dem Spinnenbaby. Ideal, um auch ein Tragecover für das nächste Kostümfest zu pimpen!

Das Straßenkehrer-Duo

Eine sehr kreative Idee ist die Verkleidung als Straßenkehrer-Duo!

Das Krümelmonster

Schon fast ein Klassiker und beliebt bei Kindern ist das Krümelmonster aus der Sesamstraße. Mit ein wenig Stoff und Ideenreichtum verwandelt sich die Babytrage in das süße Monster.

Maus und Käse

Ein perfektes Duo – die Maus und der Käse. Zudem ist es ein Kostüm, das nur wenig Material  benötigt.

Känguruh-Verkleidung mit Babytrage

Hör gut zu, hör gut zu, dem singenden und springenden Känguruh ….. ein Lied, das bei kaum einer Faschingsparty fehlt. Perfekt, wenn Sie dann im passenden Kostüm kommen!

Das Flugzeug-Baby

Auch ein Hit auf jedem Faschingsfest: Und ich flieg, flieg, flieg, wie ein Flieger, bin so stark, stark, stark wie ein Tiger….

Sie haben mit diesem Kostüm schon das perfekte Tanzoutfit gefunden.

Chefkoch und Lobster

Darf es ein wenig delikater werden? Dann ist diese Verkleidungsidee genau die richtige für Sie: Chefkoch und Lobster.

Die Popcorntüte

Filmefans aufgepasst, dieses Kostüm ist für alle Filmejunkies geeignet, die auf Popcorn beim Filmeschauen nicht verzichten können!

Hedwig-Kostüm

Harry Potter Fans müssen im Fasching keineswegs auf eine passende Verkleidung verzichten! Wie wäre es mit Hedwig?

Spinnennetz

Ein tolles Kostüm ist auch das Spinnennetz – ein kreatives Eltern-Kind-Kostüm, das mit Sicherheit für die ein oder andere Gänsehaut sorgen wird.

Drachen-Baby

Dieses Kostüm passt gut zum Thema „Drachenzähmen leicht gemacht“ oder auch für Mittelalterfeste. Verwandeln Sie Ihr Baby einfach in einen kleinen Drachen!

Wie Sie sehen, wird auf einigen Fotos das Baby mit dem Blick nach vorne in der Babytrage getragen. Wir raten von dieser Trageweise nicht nur aus ergonomischen Gründen ab. Bitte tragen Sie Ihr Kind immer mit dem Bauch zu sich.

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