Was Eltern tun können, wenn das Kind im Halbjahrszeugnis einen Fünfer hat
Was Eltern bei einem Fünfer im Halbjahreszeugnis tun können

„Im heutigen Schulsystem wird zügig im Lernstoff vorangegangen. Somit bleibt kaum Zeit für die Schülerinnen und Schüler, den Lernstoff wirklich ausreichend zu wiederholen,“ betont Angela Schmidt vom Lernquadrat.

Welche Reaktionen raten Sie Eltern, deren Kinder im Halbjahr mit einem Fünfer im Zeugnis nach Hause kommen?

Ein Fünfer im Halbjahreszeugnis ist in der Regel nicht so schlimm, wie es vorerst wirkt. Natürlich sind Schüler und Eltern verunsichert, oft auch geschockt. Jedoch kann ein Fünfer oder auch mehrere im 2. Semester noch ausgebessert werden. Somit steht dann einem Aufsteign in die nächste Schulstufe nichts mehr im Wege. Zu unterscheiden gilt es: Handelt es sich um eine Schulnachricht in der Volksschule, Unterstufe oder in einer herkömmlichen Oberstufe, dann ist ein Ausbessern im 2. Semester durchaus möglich.

Handelt es sich jedoch um die „Neue Oberstufe“, ist sehr wohl ein positiver Abschluss des Semesters wichtig, da hier eine Semestrierung eingeführt wurde. Es sind aber erst einige wenige Schulen, die die „Neue Oberstufe“ bereits eingeführt haben.

Ebenso wichtig sind die Noten im Semesterzeugnis, wenn es sich um die 4. Klasse Volksschule handelt oder man sich mit dem Zeugnis bei einer anderen Schule bewerben möchte.

Gibt es Fälle, in denen ein Fünfer schwerer wiegt als in anderen?

Ja. Wenn man sich mit der Schulnachricht in einer anderen Schule bewerben möchte, zum Beispiel aus der 4. Klasse Gymnasium in eine HTL oder HAK oder HLA wechseln möchte. Da wäre es besser, wenn man nur positive Noten vorzuweisen hätte. Wenn jedoch ein Schüler in Latein im Semester eine Fünf bekommen hat, dann aber etwa in eine berufsbildende Schule wechseln möchte, spielt der Latein-Fünfer keine Rolle.

In den Sommerferien vor der Nachprüfung empfiehlt man vor dem Lernen erst einmal eine Urlaubspause. Wie sieht das im Semester aus? Soll man die Woche Pause trotzdem genießen oder das Nachlernen im zweiten Semester planen?

Wir müssen in jedem Fall immer den Schüler als individuelle Person sehen. Wie geht es dem Schüler? Hat er noch Motivation, Energie und den Willen sich eine negative Note auszubessern? Ja, dann sollte er das tun! Und wenn ja, dann auch in den Ferien.

Lernen in den Ferien muss gut eingeteilt werden. Wer den Lernstoff gut einteilt, einen Lernplan macht und sich auch daran hält, der hat auch noch genug Zeit für Freizeit in den Ferien. Acht Stunden durchgehend vor dem Schreibtisch zu sitzen, ist kontraproduktiv. Aus der Forschung weiß man, dass der Mensch sich nicht unbegrenzt konzentrieren kann. Dass schon nach 30 oder 40 Minuten die Leistung nachlässt und es wichtig ist, dann eine kurze Pause einzulegen. Neben Lernzeiten sollten auch fixe Freizeiten eingeplant und mit den Eltern abgesprochen werden. Am besten einen Stundenplan zu Hause aufhängen, den auch Eltern einsehen können. Somit ist es für alle verbindlich,  und die Eltern müssen nicht mit erhobenem Zeigefinger ans Lernen erinnern.

Mit welcher Wahrscheinlichkeit lassen sich Fünfer im Halbjahreszeugnis noch ausbessern? Was tut man, um die Chancen möglichst zu heben?

Normalerweise ist ein Fünfer im Halbjahr schnell wieder auszubessern. Vorausgesetzt, es ist wirklich nur ein Fünfer, und nicht mehrere. Dann wird es schon etwas schwieriger, ist aber auch noch machbar. Vorteilhaft ist, wenn man gleich mit dem Lernen beginnt. Natürlich kommt es drauf an, ob das jetzt der erste Fünfer in dieserm Gegenstand ist oder ob es schon einige Male zu negativen Noten gekommen ist. Man sieht also, dass jeder Schüler individuell betrachtet werden muss. Am besten kommt man zu einem unverbindlichen Beratungsgesrpäch ins nächste Lernquadrat. Eine individuelle Beratung kann sehr gut helfen!

 

Wann zahlt es sich aus, auf externe Hilfe zurückzugreifen? Gibt es dafür einen idealen Zeitpunkt?

Optimal wäre es, sehr rasch externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im heutigen Schulsystem wird zügig im Lernstoff vorangegangen. Somit bleibt kaum Zeit für Schülerinnen und Schüler, den Lernstoff wirklich ausreichend zu üben und zu wiederholen. Wenn man nun beim Lernen nicht am Ball bleibt, bilden sich sehr schnell große Wissenslücken, die schwer zu füllen sind, da man ja auch den aktuellen Stoff lernen muss. Rasch entsteht auf diese Weise eine Negativspirale. Kinder und Jugendliche fühlen sich dann überfordert, alleingelassen und geben mitunter auf. Daher lieber: sofort Hilfe holen, Wissenslücken auffüllen und  Verständnisprobleme lösen, dann klappt’s auch mit dem aktuellen Lernstoff.

Fasching lässt Kinderherzen höher schlagen! Diese Kostüme liegen 2018 bei Kindern voll im Trend.
Faschingstrends 2018

Es ist Hochsaison für kleine Faschingsprinzen und -prinzessinnen. Kinder zeigen ihre schönsten Kostüme, und Eltern erzählen, wie sie das perfekte Faschings-Outfit und -Make-up für  ihre Kleinen optimal gestalten.

Ab sieben Jahren wünschen sich Kindern oft ausgefallene Kostüme. Gemeinsam mit den Eltern wird etwas gebastelt, oder bestehende Accessoires werden neu kombiniert.

Das Wohnzimmer ist mit bunten Luftballons und Girlanden geschmückt, Konfetti wirbeln durch die Luft. Der vierjährige Benjamin, bekleidet mit einem beigefarbenen Geisterjäger-Anzug, nimmt einen grünen Luftballon mit seinem Proton-Pack-Projektor ins Visier. Laut singt er den Refrain des Titelliedes der Ghostbusters, und nun ist sein Gegner Slimer fällig. „Meiner Geisterfalle entkommt niemand“, erklärt Benjamin, als hätte er es jeden Tag mit gefährlichen Kreaturen zu tun. Sein Bruder Jonathan (6) steckt in Polizistenuniform und kann, ausgerüstet mit Polizeimarke und Funkgerät, jederzeit Verstärkung holen.

Es ist Fasching im Hause Gary im 13. Wiener Gemeindebezirk. Mutter Sabrina freut sich, ihre Jungs so ausgelassen spielen zu sehen: „Meine Söhne lieben es, sich zu verkleiden.“ Ebenso wie die Schwestern Marlene (5) und Ananda (9) aus Porrau in Niederösterreich. Marlene versteckt ihre blonden, langen Haare unter einem riesigen, schwarzen Hexenhut. Auf ihrem Kleid funkeln silberne Spinnweben. Ananda trägt ein prächtig geschneidertes Pharaonin-Kostüm.

Diese Kostüme liegen heuer im Trend

Hülya Akas vom Wiener Traditionsgeschäft Witte kennt ihre kleinen Kundinnen: „Bei den Buben sind derzeit Actionfigurn wie Batman und Spiderman sowie Tierkostüme angesagt. Mädchen wollen am liebsten Prinzessinnen sein. Hier sind Elsa und Anna aus dem Film „Frozen“ unangefochten auf Platz eins.“ Dicht gefolgt von Fabelwesen wie Hexe und Meerjungfrau. „Bei individuellen Wünschen stellen wir aus Hüten und Perücken etwas Neues zusammen“, erzählt Faschingsexpertin Akas. So hat auch Pamina (9) aus Wien ein außergewöhnliches Kostüm gewählt: „Ich wollte als Freundin von Joker in eine verrückte Rolle schlüpfen.“ Zerrissene Strumpfhose, aufgemalte Tattoos und ein cooles Make-up gehören zum wilden Look dazu.

Verkleidung Hexe und Pharaonin

Zwei Schwestern als Hexe und Pharaonin

Funkelnde Verkleidungen. Die beiden Schwestern Marlene und Ananda aus dem niederösterreichischen Porrau lieben es, sich zu verkleiden. Die silbernen Spinnweben auf Marlenes Hexenkleid und Anandas goldener Schmuck glitzern dabei um die Wette.

Selbstgenähtes Kostüm. Ananda ist als Pharaonin aus Ägypten verkleidet. Ihr Kostüm besteht aus vier übereinander getragenen Teilen und ist von einer gelernten Schneiderin komplett selbst genäht und gebastelt. Für die Gürtelschnalle wurde einfach der opulente Schmuck einer Sommersandale umfunktioniert. Zur Herstellung des Zepters wurde zum Kleid passendes blaues und gelbes Krepp-Papier über einen dicken Draht gewickelt.

Kunstvolles Make-up. Mutter Marion Aigner-Filz, Biobäuerin, schminkt Anandas Augen mit schwarzem Kajalstift sowie mit goldenem und blauem Lidschatten sehr gekonnt im Pharaonin-Look. Inspirationen für dieses Make-up findet sie im Internet.

Krokodil und Künstlerin im Doppelpack

Ungleiches Geschwisterpaar. Marie und Tobi Theissing aus Wien könnten in ihrem Faschingslook nicht unterschiedlicher sein. Tobi fällt in seinem grünen Krokodil-Overall aus Plüsch sehr auf, Marie verzichtet hingegen bei der Wahl ihres Faschingskpstüms lieber auf Make-up und schrille Kleidungsfarben. Hemd und Hose sind vom Vater eines Freundes spontan ausgeborgt, um sich schnell in eine Malerin zu verwandeln.

Flucht der Hauskatze vor dem Krokodil. Tobi wird durch die Make-up Künste seiner Schwester Marie ganz grün im Gesicht. Marie achtet dabei selbst auf Details wie Krokodilschuppen. Sogar Lippen und Augenbrauen werden dunkelgrün geschminkt. Der Effekt: Bei Anblick des fertigen Krokodils flüchtet die sonst sehr verschmuste Hauskatze schnurstracks in den Garten.

Verkleidung Faschig Krokodil und Künstlerin
Verkleidung Feuertänzerin

Selbstgenähte Verkleidung: das Feuertänzerinnen-Kostüm

Kostümentwurf gezeichnet. Milou aus Eitzersthal hat ihr Kostüm nach ihren eigenen wünschen selbst entwickelt. Dazu hat die begabte Zeichnerin mit Bleistift einen Entwurf der Verkleidung angefertigt. Mutter Kathrin Schmidt-Reindl ist gelernte Schneiderin und hat das Kostüm in nur fünf Stunden fertig genäht. Die Stoffe dazu haben Mutter und Tochter gemeinsam ausgesucht.

Make-up in den Farben des Feuers. Mutter Kathrin schminkt ihre Tochter passend zum Kostüm in Rot- und Gelbtönen. Der Feuerball ist aus einem Tennisball angefertigt. Dazu hat Milous Mutter einen Schnitt in einen Tennisball gemacht und eine Schnur daran befestigt. Der Ball wurde dann mit in schmale Streifen geschnittener Plastikplane umwickelt. In Bewegung gebracht entsteht der Effekt von Flammen.

Im Fasching einmal Prinzessin sein

Tapfere Prinzessin. Svenja aus Wien hat letztes Jahr eine schwere Operation gut überstanden. Nur eines von 250.000Kindern leidet an einer seltenen Krankheit, bei der aufgrund der nicht funktionierender Lidmuskeln die Augen nicht oder nur kaum geöffnet werden können. Zur Belohnung hat sich Svenja nach der überstandenen OP im Disney-Store etwas aussuchen dürfen: „Als ich das Prinzessinnenkostüm entdeckt habe, habe ich große Augen gemacht. So groß, wie ich die Augen eben  machen kann.“

Original Disney-Kostüm. Svenja liebt das Kostüm aus ihrem Lieblingsfilm, „Frozen“. Mutter Michaela fleichtet dem kleinen Mädchen zwe Zöpfe so, wie Prinzessin Anna sie trägt. Anschließend wird noch rosa Lipgloss aufgetragen. Svenja feiert gemeinsam mit ihrer Kindergartengruppe „Kleiner Stern“ Fasching.

Verkleidung Prinzessin

Eine ganz andere Rolle als im Alltag

Kontrastprogramm zur Prinzessin. Pamina aus Wien möchte alles andere als Prinzessin sein. Im Fasching schlüpft die Neunjährige in die Rolle als Harley Quinn aus der Comicverfilmung „Suicide Squad“. Für Pamina ist es spannend, sich im Fasching als Freundin von Joker verkleiden zu dürfen und in diese ungewöhnliche Rolle zu schlüpfen.

Spektakuläres Outfit. Mutter Nicole Pascher, Gründerin von Kangatraining und Mitbegründerin des Schmucklabels Pamipa, hilft ihrer jüngsten Tochter beim Aufpeppen des aus dem Internet bestellten Kostüms: „Für den Look braucht man blauen und roten Kajal, einen schwarzen Tattoostift für die aufgemalten Schriftzüge auf den Beinen und bunten Haarspray. Als letzter Schliff werden die ursprünglich weißen Schuhe kräftig mit blauer und pinker Farbe besprüht.“

Noten oder keine Noten ist egal, wenn die eigentlichen Probleme nicht gelöst werden.
Keine Angst vor dem Zeugnis

Mit dem Semesterzeugnis bekommen einige Schüler in Österreich wieder ein Nicht genügend – einen Fünfer. Kein Grund zur Sorge, dieser lässt sich ausbessern und muss nicht überbewertet werden.

Das österreichische Schulsystem und die meisten Gespräche über Schule und Lernen beschäftigen sich viel zu sehr mit dem, was Kinder nicht können, anstatt zu sehen, worin Kinder gut sind, und sie dort zu fördern.“ Katha Häckel-Schinkinger ist Mutter von vier Kindern und bringt ihren Hauptkritikpunkt am heimischen Schulsystem in vielen Diskussionen und Gesprächen klar zum Ausdruck. Und genau so sieht sie es auch, wenn einer ihrer Söhne einen Fünfer heimbringt: Sie nimmt Noten bei ihren Kindern nicht allzu wichtig, unterstützt sie dabei, die Schule möglichst ohne größere Probleme durchzustehen, und möchte sie dort fördern, wo sie ihre Begabungen haben. Dabei erinnert sie sich daran, wie wissbegierig sie selbst als Kind und Jugendliche war, an ihren Ehrgeiz auch im Sport und daran, dass ihr das Lernen in der Schule leicht fiel. Etwas, dass sie von ihren Kindern so nicht sagen will.

Katha ist Directrice im Habibi & Hawara und wohnt mit ihrem Mann, den drei Söhnen aus ihrer ersten Ehe und der jungen Tochter in einer Dachgeschosswohnung im 15. Bezirk. Ihr Ältester, Leon, wiederholt gerade die 6. Klasse in einem Gymnasium im 1. Bezirk, die Zwillinge Ferdinand und Julius besuchen das Gymnasium Schmelz in der 3. Klasse. Eine Schule, die Katha generell lobt und schätzt: Sie unterstreicht das Engagement vieler Lehrer, die vielen Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung und die Bemühungen der Schule, auch abseits des Lernstoffs den Schülern Dinge mitzugeben: Es gibt viele Programme, die das soziale Miteinander stärken oder in Konfliktsituationen Unterstützung bieten.

Gemeinsames Lernen

Bei unserem Besuch zeigt sich der bewegte Alltag in der Familie – und die zentrale Rolle des großen Tisches. Hier wird nicht nur gegessen, sondern auch gemeinsam gelernt. Immer wieder nehmen alle drei Söhne daran unter der Woche am späten Nachmittag Platz, lernen gleichzeitig und auch gemeinsam, helfen sich gegenseitig. Und auch Katha und zeitweise ihr Mann, Stefan, nehmen daran teil. Das gemeinsame Lernen ist für sie Teil, des Familienalltags. Vereinzelt nehmen sie auch externe Nachhilfe in Anspruch, aber eher dann, wenn ein Kind es nicht schafft, selbst zu lernen, und so wenigstens einmal die Woche mit jemand anderem lernt.

Was tun bei einem Fünfer im Zeugnis?

Individueller Umgang

Kinder sind verschieden, brauchen unterschiedliche Unterstützung und gehen auch mit Noten allgemein und Fünfern im Speziellen unterschiedlich um. Leon ist 16 und erzählt vom Sommer, in dem er sich auf seine beiden Nachprüfungen vorbereiten wollte: „Ich habe mir wirklich vorgenommen, zu lernen, es war aber dann nicht so, und je weiter die Zeit fortschritt, desto weniger habe ich tatsächlich gemacht.“ Er ist zur Nachprüfung nach dem Sommer angetreten, hat sie aber nicht geschafft. „Ich hatte in Mathe schriftlich einen Vierer und mündlich einen Fünfer, da wusste ich, dass es eh keinen Sinn mehr hat.“ In der Wiederholung der 6. Klasse sieht der groß gewachsene Bursche keinen Nachteil: „Bei uns in der Schule wiederholen viele, und es ist normal. So habe ich wenigstens mehr Zeit mit einem Kollegen, die ich genieße.“ Er hat weiterhin vor, die Matura zu machen und danach zu studieren: „Wahrscheinlich Philosophie, manchmal denke ich auch an Jus, aber das mache ich wohl eher doch nicht.“ Ferdinand und Julius, beide zwölf, nehmen schlechte Noten und Fünfer nicht ganz so leicht. „Das ist kein angenehmes Gefühl“ meint etwa Ferdinand, „schon mehr Verzweiflung als Angst – ich habe keine Lust auf Stress und viel Lernen.“ Sie erzählen beide, wie der Stress und das negative Gefühl eher aus ihnen selbst kommen –  es sind nicht die Eltern, die sie unter Druck setzen. Trotzdem kennen sie die Situation, wenn man den Eltern eine negative Note nicht zeigen will: „Es hilft nichts“, weiß Julius, „und je länger man es nicht sagt, desto schlimmer wird es.“ Für derlei Aktionen haben Kinder dank einem elektronischen Klassenbuch, in das Eltern Einblick haben, aber immer weniger Möglichkeiten.

Der Wunsch: Endlich Reformen!

Katha ist keine Mutter, die generell gegen Lehrer schimpft, ganz im Gegenteil. Viel eher wünscht sie sich längst angefangene Reformen, die immer wieder zurückgenommen werden, neue Schulmodelle, die Gesamtschule oder auch mehr Ganztagsschulen. Sie wünscht sich generell eine bessere Aufteilung von Lern- und Freizeit. Die vielen Feiertage und Ferien machen nicht nur berufstätigen Eltern die Betreuung schwer – und das ganz besonders, wenn Kinder in verschiedenen Schulen verschiedene autonome Tage frei haben. Sie machen für sie auch die Zeit, die Kinder tatsächlich in der Schule Unterricht haben, kürzer und unterbrechen diese häufig. Es braucht Freizeit und Ferien, um das Hirn auszulüften und auch andere Gedanken zu bringen. Diese sind aber, so Katha, ungünstig verteilt: „Ich halte eine großflächige Reform dieses Zustands, den wir seit den 1970er-Jahren haben, für wünschenswert – ich erwarte nun aber von dieser Regierung eher das Schlimmste. Es ist ein Drama, dass verschiedene Schulsysteme abgeblasen werden.“

Das System hinkt Lebensrealitäten hinterher und bereitet Kinder nicht auf die Berufe vor, von denen wir heute noch nicht wissen, dass unsere Kinder sie einmal haben werden. Es werden die falschen Dinge beigebracht: „Leon soll mit 16 vorwissenschaftliche Arbeiten abliefern, es hat ihm aber niemand beigebracht, zu recherchieren oder zu unterscheiden, was relevante Informationen sind.“ Katha nimmt nicht nur die negativen Noten ihrer Kinder eher locker, sondern sieht insofern auch die Diskussion um Schulnoten allgemein für eine Nebelgranate: „Noten oder keine Noten ist egal, wenn die eigentlichen Probleme nicht gelöst werden.“ Sie will ihre Kinder in den Dingen bestärken, die sie interessieren. Bei Ferdinand und Julius sind das Referate und das Sprechen vor anderen Leuten, bei Leon ist es politische Bildung.

Es geht ihr darum, dass die Kinder nicht durch die Schule den Spaß am Lernen verlieren, denn: „Die Kinder sind die Zukunft, und nicht wir.“

6 Tipps zum Umgang mit einem Fünfer im Zeugnis
6 Tipps zum Umgang mit einem Fünfer im Zeugnis

Tipps bei einem Fünfer im Halbjahreszeugnis

  • Nicht überreagieren, Hilfe anbieten: Schüler tun sich oft schwer, über Misserfolge mit den Eltern zu reden. Diese sollten nicht überreagieren, sondern Hilfe anbieten und ihre Rolle als Vertrauensperson einnehmen. Herausforderungen meistern sich gemeinsam einfacher.
  • Kopf auslüften: Auch wer einen Fünfer hat, sollte zu Beginn der Ferien erst einmal wirklich Urlaub machen, den Kopf frei bekommen und abschalten, um sich dann wieder aufs Lernen konzentrieren zu können. Allerdings auch nicht zu spät damit anfangen.
  • Individuelle Methode: Jeder Mensch lernt anders. Eltern können sich gemeinsam mit dem Kind oder für das Kind nach individuell passenden Lernmethoden umsehen und diese gemeinsam mit dem Kind auswählen.
  • Ein Lernplan hilft: Freizeit und Lernphasen lassen sich – auch mit Beratung – gemeinsam einteilen und festschreiben. So ein Plan hilft allen Beteiligten, sich an ausgemachtes zu halten, und zeigt, dass auch Freizeit und Spaß nicht zu kurz kommen.
  • Externe Hilfe: Externe Nachhilfe kann helfen, schneller zu Erfolgen zu kommen, um im zweiten Semesteer mit dem neuen Stoff nicht den Anschluss zu verlieren. Manchmal ist diese Motivation von außen auch gut, um einen gewissen Schlendrian zu überwinden.
  • Noten sind nicht alles: Ein Zeugnis und eine Note zeigen nur, was das Kind nicht kann. Sie zeigen nicht die vielen Interessen des Kindes, was das Kind das Jahr über beschäftigt hat und wie es sich in der Klassengemeinschaft tut.

 

So lernen Kindern den richtigen Umgang mit Geld
So klappt's mit dem Taschengeld für Kinder

Wer sein Kind zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld erziehen will, kann mit dem Taschengeld den ersten Schritt dazu tun. Es sollten jedoch einige Grundregeln beachtet werden.

Den Umgang mit Geld zu lernen und dessen Wert zu begreifen, ist für Kinder besonders wichtig. Und es gilt: Je früher damit begonnen wird, desto besser. Auch wenn Vorschulkinder mit dem Begriff Geld noch nicht wirklich viel anfangen können, so beobachten sie im Alltag doch genau, wie die Eltern damit umgehen und wofür man es braucht.

Spätestens wenn das Kind in die Schule kommt, ist es soweit, den eigenständigen Umgang mit Geld zu lernen und auch Verantwortung dafür zu übernehmen. Das geeignete Mittel dafür: das Taschengeld.

Doch welche Regeln gelten, wenn man dem Nachwuchs eigenes Geld in die Hände gibt?

Den Umgang mit Geld lernen

Eine aktuelle Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen bestätigt, dass Kinder den Umgang  mit Geld durch das Taschengeld lernen. So sprechen für neun von zehn Österreichern folgende Motive für das Taschengeld:

  • das Erlernen, da eigene Geld einzuteilen,
  • den Wert eines Geldbetrages einzuschätzen,
  • Verantwortung zu übernehmen und
  • den unabhängigen Umgang sowie
  • den Sinn des Sparens zu erkennen.

Acht von zehn der in der Studie Befragten meinen, dass Kinder und Jugendliche durch eigenes Taschengeld auch lernen, Bedürfnisse aufzuschieben, weil sie Prioritäten setzen und sparen müssen.

Rund drei Viertel der Bevölkerung sind der Ansicht, dass der Umstand, Geld für eigene Wünsche zur Verfügung zu haben sowie die Entscheidungsbefugnis darüber zu haben, Konflikte reduziert.

Ab welchem Alter ist Taschengeld sinnvoll?

„Der Schuleintritt ist der geeignete Zeitpunkt, um die ersten eigenen Schritte in die Welt des Geldes zu wagen. Im Volksschulalter können Kinder bereits ein Gefühl für Mengen und Größen entwickeln. Jetzt kann auch der Blick für Geld als Zahlungsmittel geschärft werden.

Kinder sind schon in der Lage, kleine Beträge zu addieren und ein Verständnis für Preise und den Wert von Geld zu erlangen“, so die Ärztin und Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger.

Wieviel Taschengeld ist für welches Alter geeignet?

 

 

Formel ab 13 Jahren:

2 bis 3,60 Euro x Lebensjahr

= Taschengeld pro Monat

„Es gibt eine einfache Formel: Bei Kindern empfehlen wir 30 bis 50 Cent, multipliziert mit dem Lebensjahr des Kindes pro Woche. Bei Jugendlichen sind es zwei bis 3,60 Euro mal dem Alter des Teenagers pro Monat“, empfiehlt Philip List, Leiter des Erste Financial Life Park.

Nimmt man das als Berechnungsgrundlage her, so ergibt das rund 323 Millionen Euro pro Jahr, die als Taschengeld in die Hände der Sechs- bis 19-jährigen fließen. „Diese Hochrechnung muss man allerdings nüchtern betrachten, denn nicht jedes Kind bekommt wöchentlich oder monatlich Taschengeld. Dennoch lässt diese Summe aufhorchen. Denn wie Kinder damit umgehen und was sie damit machen, wird vor allem von den Eltern beeinflusst. Diese müssen ihre Sprösslinge im Umgang mit Geld schulen“, so List weiter.

Die Höhe des Taschengelds richtet sich jedoch auch nach verschiedenen anderen Faktoren – etwa

  • dem Familieneinkommen,
  • den finanziellen Belastungen oder
  • der Anzahl der Geschwister.

Empfehlungen können daher nur eine Richtgröße für die individuelle, auf die Familie abgestimmte Höhe des Taschengelds sein. Bevor ein Betrag festgesetzt wird, ist es sinnvoll, gemeinsam mit dem Kind herauszufinden, welche Bedürfnisse im Laufe einer Woche entstehen. Die so eruierten Kosten können in eine Liste eingetragen werden.

Eine einfache Formel verrät dir, wieviel Taschengeld dein Kind bekommen sollte

 

 

Formel für Sechs- bis Zwölfjährige:

30 bis 50 Cent x Lebensjahr

= Taschengeld pro Woche

Wieviel Taschengeld für Teenager?

Ist das Kind im Teenageralter, kommt hinzu, dass es mehr Zeit in der Schule und unterwegs verbringt und sich deshalb oft selbst verpflegen muss. Viele Teenager wollen auch angesagte Bekleidung selbst auswählen und kaufen, all diese Kosten müssen von den Eltern gesondert berücksichtigt werden.

Für Kinder ab dem 13. Lebensjahr ist Taschengeld als „Übungskapital“ ein äußerst effizientes Mittel, um für das spätere Erwachsenenleben gerüstet zu sein. Teenager können so die vorausschauende Planung und den Überblick über längere Zeiträume risikolos trainieren. Darum ist es sinnvoll, das Taschengeld nicht mehr wöchentlich, sondern monatlich an Kinder im Teenageralter auszuzahlen. Wird ein Haushaltsplan geführt, so kann man am Monatsende sehen, ob das festgesetzt Budget den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht.

Spezielles Taschengeldkonto

Wird nicht das ganze Taschengeld ausgegeben oder will das nicht auf ein besonderes Ziel hin sparen, werden von den Banken eigene Kinder- oder Jugendkontem für Taschengeld, Verdienst oder Geldgeschenke angeboten. „Ein eigenes Konto kann dem Kind helfen, den Weg seines Geldes nachzuverfolgen. Bargeld ohne Aufzeichnungen hat für Jugendliche nämlich oft den Charakter eines Mirakels, ds sich in Luft auflöst“, so Leibovici-Mühlberger. Anhand der Kontoauszüge und der Infos per Internetbanking kann das Kind jederzeit sehen, über wie viel Geld es verfügt. Auch die Verzinsung ist auf diesen speziellen Konten meist ansprechend und liegt zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Dazu kommen noch kleine Goodies.

7 hilfreiche Tipps zum Thema Taschengeld

  1. Taschengeld steht zur freien Verfügung: Über die Verwendung von Taschengeld entscheidet das Kind selbst und kann es ausgeben, wofür es will – solange es ihm nicht schadet.
  2. Regelmäßig und pünktlich auszahlen: Verlässlichkeit ist ein wichtiger Aspekt. Das Kind lernt, dass Vereinbarungen verbindlich sind.
  3. Kein Vorschuss und keine Nachzahlung: Sich selbst beschränken, die eigene Bedürfnisbefriedigung planen und die Ressourcen einteilen gehört zu einer erfolgreichen Geldverwaltung.
  4. Taschengeld ist kein Erziehungsmittel: Eine Erhöhung (z.B. bei guten Schulnoten) oder eine Streichung (bei schlechten) würde das Taschengeld zum Belohnungs- und Strafinstrument degradieren.
  5. Zusatzleistungen gesonders abgelten: Arbeiten im Haushalt, die über das übliche Maß hinausgehen, dürfen nicht durch das Taschengeld abgegolten werden. Persönlicher Einsatz sollte immer gesondert entlohnt und honoriert werden.
  6. Taschengeld ist nicht für Grundbedürfnisse: Ausgaben für Schulsachen, Essen und Kleidung fallen nicht ins Taschengeld. Diese Kosten übernehmen prinzipiell die Eltern.
  7. Höhe sollte dem Standard der Familie entsprechen: Bei zu wenig Taschengeld könnte der Sprössling aus seiner sozialen Bezugsgruppe ausgeschlssen werden. Bei einem zu hohen Taschengeld kann das Kind nicht lernen, Prioritäten zu setzen oder zu verzichten.

Sparen fördert die Vorfreude

Dr. Markus Gremmel, Leiter Marketing & Produkte bei der Bawag P.S.K., sagt zum Thema Taschengeld:

Das Taschengeld ist ein wichtiges Instrument zur Gelderziehung – Kinder können lernen, was es heißt, selbst hauszuhalten, indem sie den Wert des Geldes anhand eigener Wünsche verstehen lernen.

Es ist wichtig, Kindern näher zu bringen, Geld nicht gleich auszugeben, sondern auch etwas aufzubewahren bzw. auf etwas hin zu sparen. Eltern können z.B. Ziele wie ein neues Spielzeug anhand eines Wunschzettels definieren. Dadurch entstehen schon mal Motivation und Vorfreude. Dann wird gemeinsan ein Sparplan erstellt: Wie lange wird es dauern und wie viel muss zur Seite gelegt werden, damit der Wunsch erfüllt werden kann? Damit Kinder (ab vier bis fünf Jahren) einen momentanen Verzicht mit einem späteren Gewinn verbinden, sind kurze Sparzeiten besser – so können sie leichter abschätzen, wann es endlich soweit ist. Je nach Sparziel empfehlen wir ein bis maximal drei Monate. Wenn das Kind älter ist, kann sich der Sparplan über einen längeren Zeitraum erstrecken. Grundsätzlich ist wichtig, Sparen nicht als trostlosen Verzicht, sondern als Vorfreude zu verstehen. Sparen wird so zu etwas Positivem, und die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind, wenn es älter ist, auch einen Teil des Geldes spart, steigt.

Die Höhe des Taschengeldes richtet sich nach verschiedenen Faktoren – natürlich nach dem Familieneinkommen, der Anzahl der Geschwister und dem Lebensalter des Kindes. Es gibt beim Taschengeld keine Norm, nur Orientierungswerte.“

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