Herpes: Bitte kein Baby küssen
Babys riechen gut, ihre Haut ist ganz zart und ihr Blick zieht jeden in ihren Bann – kein Wunder, dass man ein Baby am liebsten den ganzen Tag schmusen und küssen möchte. Doch Küsse auf den Mund können bei Herpes gefährlich sein.

Da das Immunsystem von Babys noch nicht vollständig entwickelt ist, können Herpesviren gefährlich werden. Deshalb verzichten Sie bei Lippenherpes auf ausgiebiges Schmusen mit Ihrem Kind und tragen Sie einen Mundschutz.
Unterschieden wird zwischen zwei Herpes-Formen:
- Genital-Herpes: Dieser Virus kann von der Mutter auf das Ungeborene übertragen werden und zu Fehlbildungen oder sogar einer Fehlgeburt führen. Eine Ansteckung ist auch während der Geburt möglich – die Schwangerenvorsorge ist daher besonders wichtig.
- Lippen-Herpes: Mit diesem Virus stecken sich weitaus mehr Babys und Kinder an. Wer einmal damit in Kontakt kam, trägt den Herpesvirus ein Leben lang im Körper.
Herpesbläschen sind bei Erwachsenen meist eine unliebsame Begleiterscheinung von Stress oder einer Erkältung. In der Regel sind sie aber harmlos. Außer, Sie haben ein Baby zu Hause. Dann ist Vorsicht geboten.
Ein Kontakt mit Herpesviren kann schwerwiegende Folgen haben: Eine leichte Variante ist die Mundfäule, schwere Fälle treten zwar selten auf, sie können aber nicht ausgeschlossen werden. Weil das Immunsystem noch nicht ausgereift ist, breiten sich die Viren über das Blut im gesamten Körper aus und befallen auch die inneren Organe. In besonders schweren Fällen kommt es zu einer Gehirnhautentzündung. Es klingt wie eine Panikmache, doch über die Folgen einer Herpesinfektion wurde medial schon mehrfach berichtet:
Herpangina bzw. Mundfäule
Die Erstinfektion mit Herpes äußert sich bei vielen Kindern durch die sogenannte Mundfäule (Herpangina). Typische Zeichen sind offene Stellen im Mund, fauliger Atemn, geschwollenes Zahnfleisch und Schmerzen beim Essen und Trinken. Behandelt wird die Herpangina durch schmerzstillendes Gel.
So verhindern Sie eine Übertragung der Herpes-Viren
- Auf das Küssen verzichten
- Den Schnuller nicht in den Mund nehmen
- Kein gemeinsames Besteck benutzen
- Waschlappen und Handtücher trennen
- Auch beim Stillen einen Mundschutz verwenden, um versehentliche Berührungen zu vermeiden
Sollte sich Ihr Baby mit dem Lippenherpes anstecken, suchen Sie unbedingt unverzüglich einen Arzt auf.
Darf mein Baby gestillt werden
Wenn Sie Lippenherpes haben, dürfen Sie Ihr Baby stillen – achten Sie bitte auf einen Mundschutz und desinfizierte Hände. Nur wenn Sie auch Bläschen auf der Brust haben, sollten Sie auf das Stillen verzichten bzw. mit einer Stillberaterin Rücksprache halten.
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