Geld

Kinder und Sparen – warum frühe Finanzbildung entscheidend ist

Wenn Kinder ihr erstes Taschengeld bekommen, beginnt ein spannender Lernprozess: Sie merken, dass Geld nicht einfach so da ist, sondern dass man Entscheidungen treffen muss. Doch wie können Eltern ihre Kinder sinnvoll begleiten, ohne Druck aufzubauen oder falsche Signale zu senden?

 

Die Antwort liegt in einfachen, aber klaren Strukturen. Ich erlebe in meiner Arbeit als ZukunftsMacherin immer wieder: Kinder brauchen sichtbare Systeme, die sie verstehen und selbst anwenden können. Ein besonders wirkungsvoller Ansatz ist der 3-Gläser-Trick.

Drei Gläser, drei Aufgaben:

Ausgeben – für kleine Wünsche im Alltag.

Sparen – für größere Ziele, die Geduld erfordern.

Teilen/Spenden – für Verantwortung und soziale Werte.

Das Prinzip ist verblüffend einfach: Kinder teilen ihr Taschengeld regelmäßig auf diese drei Gläser auf. Sie sehen sofort, wie ihr Geld wächst, wie lange man für ein Ziel sparen muss und, dass Geld auch eine soziale Dimension hat.„Kinder begreifen schnell: Was sichtbar wird, bleibt im Kopf. Der 3-Gläser-Trick macht Geld erlebbar“, betone ich in meinem Online-Kurs.Eltern berichten mir immer wieder, wie schnell Kinder dieses System übernehmen. Viele machen daraus sogar ein Ritual am Monatsanfang, wenn das Taschengeld ausgeteilt wird. So entsteht ein Gespräch über Geld, ohne dass es belehrend wirkt.

 

Kinder brauchen klare Regeln

Damit das gelingt, braucht es ein paar klare Regeln. Erstens: Taschengeld sollte regelmäßig und verlässlich ausgezahlt werden – ob wöchentlich oder monatlich, hängt vom Alter des Kindes ab. Zweitens: Eltern sollten sich zurücknehmen und nicht sofort eingreifen, wenn Kinder ihr Geld vermeintlich „falsch“ einsetzen. Nur durch eigene Erfahrungen – und manchmal auch durch kleine Fehler – lernen Kinder den Wert des Geldes wirklich kennen. Drittens: Kinder sollen selbst entscheiden dürfen, wofür sie sparen oder was sie spenden möchten. Diese Eigenverantwortung ist der Schlüssel.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie wirkungsvoll das sein kann: Ein Bub spart mit dem 3-Gläser-Trick monatelang auf ein neues Fahrrad. Anfangs wirkt das Ziel unerreichbar, doch Woche für Woche füllt sich das Sparglas. Am Ende steht nicht nur das Fahrrad, sondern auch ein Gefühl von Stolz und Selbstwirksamkeit. Kinder lernen so: Große Träume brauchen Geduld und Disziplin – eine Lektion, die sie ihr Leben lang begleitet.

Gerade im Vorfeld des Weltspartages lohnt es sich, über solche Methoden zu sprechen. Denn Sparen bedeutet heute nicht nur, Geld auf die Seite zu legen. Es geht um einen bewussten Umgang mit Ressourcen, um Prioritäten und um die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Fähigkeiten, die Kinder später auch in einer komplexen Welt mit Konsumdruck, Werbung und wirtschaftlichen Herausforderungen dringend brauchen. Wer früh lernt, Geld einzuteilen, hat es später leichter, nicht in die Schuldenfalle zu geraten.

Mein Appell an Eltern

Nutzen Sie das Taschengeld, um locker über Geld zu sprechen. Legen Sie mit Ihren Kindern drei Gläser an, begleiten Sie sie bei den ersten Schritten und lassen Sie Raum für eigene Erfahrungen. Fehler gehören dazu – auch das ist eine wichtige Lektion.So entsteht etwas, das weit über den Weltspartag hinausreicht: Kinder entwickeln Selbstvertrauen, Verantwortung und das gute Gefühl, ihre Finanzen im Griff zu haben. Finanzbildung beginnt nicht im Klassenzimmer, sondern im Kinderzimmer. Und sie ist eines der größten Geschenke, das Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben können.

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