Kinderkrankheit

Herpes

Herpesbläschen im Gesicht plagen vor allem Kinder ab dem Schulalter. Werden sie nicht aufgekratzt, heilen sie innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne Narben ab. Verursacher ist fast immer das weit verbreitete Herpes-simplex-Virus Typ 1. Der erstmalige Kontakt mit dem Virus erfolgt in der Regel bis zum dritten Lebensjahr und bleibt in den meisten Fällen unbemerkt, kann aber auch Mundfäule entstehen lassen. Bei Neugeborenen und abwehrgeschwächten Kindern entwickelt sich selten eine gefährliche Herpes-Gehirnentzündung oder eine Herpes-Lungenentzündung, bei Kindern mit Neurodermitis kann es zu einer ausgedehnten Hautinfektion mit schwerem Verlauf kommen (Ekzema herpeticatum). Unabhängig davon, ob die Viren eine Krankheit auslösen, überdauern sie nach der Erstinfektion im Körper. Wenn das Immunsystem belastet ist, etwa während einer Erkältung, bei zu viel Sonne oder auch einer körperliche oder seelischen Überbelastung, lösen sie mitunter das plötzliche Aufblühen von Bläschen aus. Die sind störend und unangenehm – aber fast immer harmlos.
Kinder mit schweren Erkrankungen des Immunsystems oder schwerer Neurodermitis können allerdings auch nach dem Erstkontakt noch von den gefährlichen Komplikationen betroffen sein.

Welche Symptome können sich bemerkbar machen?

Jucken und Spannen der betroffenen Hautregion (zumeist Lippenrand oder Nasenflügel). Nach wenigen Stunden – selten auch Tagen – schießen gruppiert stehende Bläschen auf. Sie sind erst klar, trüben dann ein, fließen zusammen und platzen, bevor sie unter Krustenbildung abheilen.

Wann muss das Kind zum Arzt?

In den nächsten Tagen, wenn die Bläschen nach zwei Wochen nicht verschwunden sind.
Im Laufe des Tages, wenn sich Herpesbläschen bei einem Säugling entwickeln; wenn Herpesbläschen in Augennähe auftreten (Gefahr bleibender Sehstörungen); wenn sich die Bläschen immer weiter ausdehnen; wenn sich ein Kind mit Herpesbläschen sehr krank fühlt.
Sofort, wenn es einem Kind mit schwerem Herpes zunehmen schlechter geht, insbesondere wenn es teilnahmslos wird (Hinweis auf Gehirnentzündung).

So hilft der Arzt

Bei begrenzt auftretenden Herpesbläschen ist keine Behandlung erforderlich. Virushemmende Medikamente zum Auftragen wirken nur dann effektiv, wenn sie vor dem Erscheinen der Bläschen angewandt werden. Entwickelt ein Neugeborenes Herpes, werden die Bläschen durch Labortests untersucht; häufig müssen die Kinder dann im Krankenhaus Infusionen eines antiviralen Medikaments bekommen. Dasselbe gilt für einen Herpesbefall des Auges oder innerer Organe oder ein Ekzema herpeticatum.

Was Eltern selbst tun können

Bei einfachen Herpesbläschen jenseits des Säuglingsalters brauchen Sie nicht zum Arzt zu gehen. Achten Sie darauf, dass das Kind die Bläschen nicht aufkratzt. Gerbstoff- und zinkhaltige Präparate oder Melissetinktur wirken kühlend und beschleunigen das Eintrocknen der Bläschen. Kinder mit Herpesbläschen dürfen in den Kindergarten und zur Schule gehen, da die meisten Kinder ohnehin schon Kontakt zu dem Virus gehabt haben.

Zitat

Kinder mit akutem Herpes sollten von Neugeborenen und Kindern mit schwerer Neurodermitis ferngehalten werden, da eine Infektion bei diesen einen komplizierteren Verlauf nehmen könnte.“

Zusatzinformationen

Herpes kann durch Speichelkontakt oder eine Schmierinfektion ab dem Säuglingsalter übertragen werden Das bedeutet nicht, dass die Krankheit auch ausbrechen muss, sondern nur, dass das Virus im Körper vorhanden ist.

Beitrag bewerten

Alle Bewertungen
Dieser Beitrag wurde noch von niemandem anderen bewertet.

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close