Konfliktfreie Kommunikation zwischen Generationen
Konfliktfreie Kommunikation zwischen Generationen ist von großer Bedeutung, da Missverständnisse und ungelöste Spannungen oft zu Konflikten führen. Die Kraft von Bedürfnissen, Emotionen, Epigenetik und dem inneren Kind.

Es ist wichtig, die Bedürfnisse hinter den Aussagen der Menschen zu erkennen. Durch Achtsamkeit können wir besser verstehen, warum Menschen so reagieren, Empathie entwickeln und Konflikte reduzieren. Kinder können uns hierbei
als Vorbilder dienen, da sie offen über ihre Gefühle sprechen und verstehen möchten, was in anderen vorgeht.
Was sind die Bedürfnisse hinter Luisas und Iris Aussagen?
Luisa könnte sich nach Ruhe, Frieden und oder Stille, sehnen. Iris könnte sich nach Nähe, Sicherheit und oder Verbundenheit sehen. Wir wissen nicht, warum Iris so reagiert. Aber ich als Gegenüber kann in mich hineinspüren, um zu sehen, was diese Aussage mit mir macht, um mögliche Konflikte zu verhindern. Wissen sie, dass Gefühle und Emotionen ansteckend sein können? Das heißt, dass obwohl die Stimmung eigentlich bei allen in der Familie relaxed war, kann es sein, dass wenn die Stimmung bei einer Person kippt, alle angesteckt werden. Deshalb gilt es hinzuspüren und zu erkennen, dass die Gefühle, die sie gerade spüren nicht ihre sind, sondern die vom Kind. Das kann potenzielle Konflikte, die gerne in solch einer Situation entstehen, noch vorab verhindern. Weiters ist es wichtig, dass uns allen bewusst ist, dass wir Grundbedürfnisse haben…
Das sind Aussagen, die viele in der Kindheit hören, wenn sie ihre Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse zeigen.
Was passiert mit einem Kind, wenn es so etwas hört, wenn es in dem Moment traurig, wütend, ängstlich… ist?
Es fühlt sich dann unter anderem nicht gehört, nicht verstanden, nicht richtig, denkt meine Gefühle und mein Verhalten ist falsch, weiß aber nicht, wie es diese anders zeigen kann oder fühlt sich überwältigt. Was macht die Person dann? Sie zieht sich zurück, ist nicht mehr authentisch, teilt die Gefühle, Wünsche, Bedenken etc. nicht mehr mit. Manche reagieren gar mit Aggression. Eigentlich wollen sie sich mitteilen. Dem Gegenüber klarmachen, dass es nicht ok ist, was sie gesagt/getan haben, aber gelernt wurde ihnen nicht, wie sie es zeigen können. Alles braucht jedoch ein Ventil. Wie auch immer es sich zeigt.
Wir wollen überleben, Verbindung, gesehen, gehört, geliebt werden…
Wir verhalten uns auf gewisse Art und Weise, um diese Bedürfnisse zu befriedi- gen. Wir passen uns an und überschreiten unsere Grenze …
In meinen Coachings frage ich viel über die erste Zeit: Epigenetik (Eltern, Großeltern,..), Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit. Oft höre ich: „In meiner Kindheit war alles super. Ich hatte alles, was ich gebraucht habe.“ Ich Frage dann: „Was bedeutet, alles, was ich gebraucht habe?“ Erst dann durch meine Fragen, kommt dann sehr oft heraus, dass alles die körperlichen Bedürfnisse bedeutet, aber die psychologischen vergessen wurden.
Das Gefühl geliebt zu sein, angenommen zu sein, sich wertgeschätzt fühlen, nicht das Gefühl zu haben eine Mühsal für die Eltern zu sein. Bedingungslos ange- nommen und geliebt werden, ohne dafür etwas leisten zu müssen. Dies sind einige Wünsche meiner Klient*innen, die als Kind nicht erfüllt wurden.

Was können Sie machen, um sich selbst besser verstehen zu können?
Was für Erfahrungen haben Sie von ihren Vorfahren mitbekommen, welche Erfahrungen haben Sie im Mutterleib gemacht, wie war Ihre Geburt, wie Ihre frühe Kindheit. Je besser Sie sich und Ihre Geschichte kennen, desto konfliktfreier wird Ihr Leben werden. Sie können bewusster Entscheidungen treffen. Anstatt impulsiv zu reagieren. Sie können Grenzen setzen und Ihre Gefühle besser kommunizieren. Dies hilft auch Kindern, denn Sie sich ein Vorbild und können ihm*ihr zeigen, wie es konfliktfrei geht.
Iris 35 Jahre alt Mama von Zwillingsmädchen.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, was im Gehirn bei Konflikten passiert.Wenn wir in einer Konfliktsituation sind, dann reagieren wir nicht zuerst rational! Deshalb tun uns Aussagen und Taten teilweise in dem Moment leid, wo sie passieren. Dies ist in einer Gefahrensituation überlebensnotwendig. Denn fange ich erst zu überlegen an, wenn ein Raubtier vor mir steht, werde ich das höchstwahrscheinlich nicht überleben. Das heißt unser Gehirn hat gelernt wie es in „Gefah- ren“ Situation „überlebt“.
Zum Beispiel: Wenn ein Kind gelernt hat, dass wenn es etwas kaputt macht, dann wird mir die Liebe entzogen, oder die Mama spricht nicht mehr mit mir, dann beutet dies Gefahr (damals in der Steinzeit war es auch sehr gefährlich). Damit dies nicht passiert, lernt man Coping Strategien. Wie zum Beispiel lügen. Das führt dann aber wieder zu Konflikten, wenn es rauskommt.
Luisa, 40 Mama von 3 Kindern im Alter von 5-10.
Wir können also durch Achtsamkeit auf uns selbst und unser gegenüber, Konflik- te reduzieren. Wichtig ist hinsehen, hin spüren, mal tief ein und ausatmen und sich Hilfe holen, wenn man es allein nicht schafft.

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