Studie: Wie gefährlich sind Baldrian, Lavendel & Co. in der Schwangerschaft
Eine neue Studie soll zeigen, ob pflanzliche Alternativen die Zellen oder das Erbgut schädigen können.

Viele Schwangere greifen in der Schwangerschaft zu pflanzlichen Alternativen bei psychischen Beschwerden, die frei von synthetischen Arzneistoffen sind. Ob Baldrian, Lavendel & Co. in der Schwangerschaft ungefährlich sind, erforschen nun Forscher des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit Züricher und Basler Kollegen.
Es gibt Kräuter und pflanzliche Medikamente, die Schwangere meiden sollten – auch dann, wenn Naturheilmittel eine natürliche Alternative zu klassischer Medizin sind. Aber auch sie können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die über die Plazenta dem Baby schaden oder frühzeitige Wehen auslösen könnten.

Sind pflanzliche Stoffe ungefährlich?
Depressionen, Angstzustände, Stress – viele Schwangere leiden zeitweise unter diesen Beschwerden und greifen zu Medikamenten mit beruhigender, antidepressiver Wirkung. Da klassische psychisch-aktive Medikamente negative Auswirkungen haben könnten, setzen Frauen in der Schwangerschaft gerne auf pflanzliche Alternativen wie Baldrian oder Lavendel. Doch sind diese wirklich unbedenklich?
Ziel der Studie
Genau hier setzt die aktuelle Forschung an: In Studien an Immun- und Plazentazellen wird erforscht, ob die beliebtesten pflanzlichen Alternativen die Zellen oder das Erbgut schädigen. Wenn die Ergebnisse zeigen, dass die pflanzlichen Wirkstoffe sicher sind, können Schwangere künftig besser behandelt werden.
Neu an der Studie ist: Der Darm- und Leberstoffwechsel wird genau betrachtet und untersucht, wie die Wirkstoffe im Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden und dann durch die Darmflora und Leber verstoffwechselt werden. Anhand dieser Daten wird ermittelt, ob sich daraus negative Wirkungen oder Störungen des Hormonhaushalts ergeben. Zudem wird erforscht, ob die Stoffe die Plazentaschranke überwinden können. Alle Experimente werden in Zellkulturen durchgeführt und auf tierexperimentelle Untersuchungen verzichtet.
Das Ergebnis ergibt sich aus einem Vergleich der Daten mit Ergebnissen der klassischen psychisch aktiven Medikamenten. Das Projekt beginnt am 1. März 2018 und wird vier Jahre dauern.
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