Wenn das Kind Mitbewohner hat
Für die meisten Eltern ist schon die Vorstellung, dass eine Unzahl kleiner, weißer Würmer den Darm ihres Kindes besiedelt, erschreckend. Doch so eklig Würmer auch sind, die Infektion ist normalerweise harmlos.

Wurmerkrankungen sind weltweit verbreitet. In unseren Breitengraden kommen Infektionen mit Madenwürmern am häufigsten vor. Seltener sind Fadenwürmer und Bandwürmer.
Wurminfektionen äußern sich zumeist durch starken Juckreiz in der Aftergegend. Das gefürchtete Jucken entsteht, wenn, meist in der Nacht, das Wurmweibchen zur Eiablage den Darm verlässt (es können ca. 5.000 bis 10.000 Eier abgelegt werden). Dabei bewegt sich der Wurm stark, was die Beschwerden verursacht. Klagt ein Kindüber Juckreiz oder kratzt sich am Po, ist es Zeit für die Eltern, Nachschau zu halten. Oft sind nochlebende Würmer im Stuhl des Kindes zu finden.
Ansteckungsgefahr
Die Übertragung der Eier erfolgt meist durch Kontakt mit Erde oder Sand auf dem Spielplatz oder mit kontaminierten Gegenständen, Spielzeug oder durch Toilettenbrillen oder Türklinken in Kindergärten, Horten und Schulen. Fasst ein Kind kontaminierte Gegenstände an und greift sich danach ins Gesicht, überträgt es die Wurmeierin den Mund. Auch durch den Verzehr von ungewaschenem Obst und Gemüse können Wurmeier in den Körper gelangen, die innerhalb von einigen wenigen Stunden infektionstüchtig werden.
Symptome bei Wurminfektionen
Da nicht immer gleich klar ist, woran ein Kind leidet, sollte auf folgende Symptome geachtet werden:
- Nächtlicher Juckreiz
- Unklare Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Augenringe
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Blässe
- Gewichtsverlust
- Würmer im Stuhl sichtbar
- Übelkeit
Hygiene ist oberstes Gebot
Um eine Ansteckung mit Würmern zu vermeiden oder die ungebetenen Gäste schnell wieder loszuwerden, ist vor allem auf Hygiene zu achten. Regelmäßiges Waschen der Hände, vor allem nach einem Toilettengang und vor dem Essen, ist Grundbedingung, um eine Ansteckung zu vermeiden. Eltern sollten auch die Fingernägel ihres Kindes kurz schneiden, da sich unter den Nägeln Wurmeier sammeln können.
Ist bereits eine Ansteckung vorhanden, sollte das Kind jeden Morgen duschen. Dabei ist Hygiene ebenfalls sehr wichtig, damit Familienangehörige nicht angesteckt werden. Es empfiehlt sich zum Beispiel die Verwendung von Einmalwaschlappen. Badetücher, Bettwäsche und Pyjamas müssen ausgekocht werden.
Besuch beim Arzt
Klagt ein Kind über Beschwerden oder hat man Würmer im Stuhl des Kindes gefunden, ist ein Besuch beim Kinderarzt unerlässlich. Der Arzt wird die Diagnose überprüfen und eventuell einen Abstrich vom After machen, um Wurmeier zu identifizieren. Im Regelfall verschreibt er parasitentötende Medikamente, die nach seinen Anweisungen eingenommen werden müssen.
Behandlung mit Hausmitteln
Möchte man die Therapie mit Naturheilmitteln unterstützen, gibt es einige Hausmittel, die Hilfe versprechen. Sie sind jedoch nicht für kleinere Kinder geeignet und können das vom Arzt verschriebene Medikament nicht ersetzen.
- Einnahme von rohem Zwiebel und Knoblauch: Die schwefelhaltigen Aminosäuren sollen die Würmer vernichten. Man kann eine Mischung aus sechs Teelöffeln Kokosöl, einer Zwiebel und einer Knoblauchzehe herstellen und diese mehrmals täglich zu sich nehmen.
- Ätherische Öle sollen ebenfalls hilfreich gegen Würmer sein. Dafür eignet sich ein Trunk aus zwei bis drei Tropfen des Oreganoöls und dem frisch gepressten Saft einer Zitrone. Dieser wird mit Wasser aufgefüllt und mindestens dreimal am Tag getrunken.
Wird eine Wurminfektion nicht behandelt, kann es in seltenen Fällen zu Blinddarmentzündung, Darmgeschwüren oder Darmverschlüssen kommen.
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