Wie finden wir die richtige Füllfeder?
Der Umstieg vom Bleistift auf die erste richtige Füllfeder ist ein entscheidender Schritt in der Bildungslaufbahn eines jeden Kinds. Sehr sinnvoll sind das Ausprobieren mehrerer Modelle, kundige Beratung – und füllfederförmige Bleistifte als Übergangslösung.

Die alles entscheidende Frage – schreibe ich mit der linken oder rechten Hand – ist bereits geklärt, wenn Kinder mit Eltern oder Erziehungsberechtigten bei Georg Mosler in Wien Mariahilf vorbeikommen. Ein Semester oder oft auch ein ganzes Schuljahr über haben die Kleinen da bereits mit einem Bleistift geübt bevor es in der Klasse – endlich! –mit einer richtigen Füllfeder losgeht. Eigene Vorlieben haben die Kinder dabei ebenso kennengelernt wie Sicherheit im Umgang mit einem Schreibgerät erlangt. „Rechts schreiben geht natürlich einfacher“, weiß Mosler. „Linkshänder*innen brauchen etwas mehr Zeit und entwickeln eine eigene Technik, damit sie nichts verschmieren.“ Das zeigt sich bereits mit dem Bleistift in den gängigen Schulhärtegraden HB oder B. Je weicher die Mine, desto leichter verwischt das zu Papier Gebrachte. Mit etwas Übung und Fingerfertigkeit lässt sich das aber bald in den Griff bekommen.
Fürs Erste praktisch: ein Bleistift in Füllfederform
Den Bleistift – „mein Lieblingsschreibgerät“ – hält der Schreibwarenhändler für schwer unterschätzt. Seine Vorzüge liegen auf der Hand: Ein Bleistift schreibt in jeder Lage, egal wie man ihn hält. „Vorausgesetzt, er ist nicht völlig stumpf, lässt sich damit frustfrei das Schreiben üben und lernen“, sagt Georg Mosler. „Es landet immer etwas auf dem Papier.“ Noch wenig verbreitet, aber sehr sinnvoll seien Lernbleistifte in Füllfederform. Sie verfügen über alle Vorzüge eines Bleistifts, erleichtern aber den Umstieg auf eine klassische Füllfeder. „Eigentlich müssten Lehrer*innen Bleisftifte in Füllfederform empfehlen, vielfach wissen sie aber selbst nicht, dass es sowas mittlerweile gibt“, meint Mosler.

Was eine Füllfeder für Schreibanfänger*innen auszeichnet
Bis auf Feder und Patrone weisen solche speziellen Lernbleistifte alles auf, was auch übliche Anfängerfüllfedern auszeichnet: LeichteMulden, eine rutschfeste Gummierung oderRillen geben kleinen Fingern besonderen Halt.Oft verhindert außerdem eine entsprechendeForm, dass der Füller leicht vom Tisch rollt.Wichtig ist nicht zuletzt, dass ein Schreibgerät auch optisch gefällt. Verpackte Füllfedernrein nach Aussehen im Diskont zu kaufen, hältder Fachmann für Sparen an falscher Stelle.„Kinderfüllfedern kosten unter 20 Euro“, sagtGeorg Mosler, „jedes Mal Kino mit Popcorn ist teurer“. Eine Füllfeder habe ein Schulkind viele Stunden und im Idealfall drei, vier Jahre lang intensiv im Einsatz. Ausprobieren sei deshalb unerlässlich.
Ausprobieren, Vergleichen und die richtige Feder finden
Denn bei einem Schreibwerkzeug, das dauerhaft verwendet wird, ist die Haptik entscheidend. Und das Empfinden, was angenehm ist, sehr individuell. „Ob etwas gut in der Hand liegt, kann ich nur selbst sagen“, sagt Georg Mosler. Bei der Entscheidung helfe, mehrere unterschiedliche Modelle zu vergleichen. Nachsatz: „Das lässt sich natürlich eins zu eins auf die Schultasche umlegen. Die sollte auch nicht ohne kundige Beratung einfach von der Stange gekauft werden.“ Sein Laden „Schreibwaren Miller“ – übrigens das älteste Geschäft auf der Wiener Mariahilfer Straße – verkauft jedes Jahr ein paar hundert Anfängerfüllfedern. Zum Probieren oder auch zum Austauschen verbogener Federn könne man immer vorbeikommen.Über die Website lassen sich aber auch individuelle Beratungstermine reservieren. Diese garantieren ausreichend Zeit und Ruhe.
Dass manche Lehrer*innen mittlerweile im Unterricht auch radierbare Tintenroller akzeptieren, hält Georg Mosler als Verfechter der Schreibkultur für keine gute Entwicklung. Zwar seien die wiederbefüllbaren Griffel auch in seinem Geschäft richtige Bestseller, vor allem Modelle mit Tiermotiven. „Schreiben mit einer Feder ist aber einfach anders. Es ist zwar Übungssache, macht aber ein schöneres Schriftbild. Und wenn Kinder lernen, wie es geht, ist es auch keine Patzerei.“
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