Die neue Schule

Noten ab der 2. Volksschulklasse, Sitzenbleiben in der Volksschule, Leistungsgruppen in der Mittelschule, verpflichtender Förderunterricht bei mangelhaften Deutschkenntnissen – ab dem kommenden Schuljahr weht ein neuer Wind durch Österreichs Klassenzimmer.
Comeback der Leistungsbeurteilung in der Volksschule: In Zukunft können Schüler auch sitzenbleiben

Das Pädagogik-Paket der Bundesregierung bringt gravierende Änderungen für die Volksschule. Worauf sich Eltern und Schüler ab dem Schuljahr 2019/20 einstellen müssen:
- Schulnoten ab der 2. Klasse
Ab der 2. Klasse gibt es zusätzlich zu weiterhin bestehen bleibenden Alternativen Beurteilung wieder für alle Volksschüler Schulnoten von 1 bis 5. Die Eltern haben ein Anrecht auf eine Benotung durch Ziffern. - Sitzenbleiben ab der 2. Klasse möglich
Parallel zur Notenvergabe ist auch das Sitzenbleiben wieder ab der 2. Schulstufe möglich, wenn die schulischen Leistungen nicht den Anforderungen entsprechen. Bisher war ein Aufsteigen bis in die vierte Schulstufe möglich. - Standardisierte Bewertungsraster
Die schriftliche Ergänzung der Schulnoten erfolgt in Form eines österreichweit standardisierten Bewertungsrasters - Verpflichtende Förderklassen
Schülerinnen und Schüler der Volksschulen sind verpflichtet, den Förderunterricht zu besuchen, sofern ein entsprechender Bedarf festgestellt wird. Das gilt vor allem für Deutsch. Damit soll gewährleistet sein, dass jedes Kind in der Volksschule über die notwendigen Kenntnisse der Unterrichtssprache verfügt. - Kind-Eltern-Lehrer-Gespräch
Die bisher nur für die neue Mittelschule vorgesehenen Kind-Eltern-Lehrer- Gespräche werden nun auch in allen Schulstufen der Volksschule durchgeführt. Ziel des Gesprächs ist die gemeinsame Erörterung des Leistungsstandards und der Leistungsstärke der Schüler.
Aus der Neuen Mittelschule wird die Mittelschule, Leistungsgruppen kommen

Auch die Schülerinnen und Schüler der Neuen Mittelschulen müssen sich umstellen, denn dieser Schultyp wird deutlich leistungsorientierter als bisher:
- Zwei Leistungsgruppen in Hauptfächern
In den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik werden zwei Leistungsgruppe eingeführt, „Standard“ und „Standard AHS“. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler werden äquivalent zur AHS-Unterstufe gefordertund gefördert, in der zweiten Leistungsgruppe werden die dort befindlichen Schüler ihrem Bildungsniveau entsprechend an ein möglichst hohes Level herangeführt. Ziel der leistungsorientiertenMittelschule ist es, die Schülerinnenund Schüler sowohl aufweiterführende Schulen als auch aufdas Berufsleben vorzubereiten. Die Leistungsgruppensind durchlässig, mankann während der Unterstufenzeit auf- und absteigen. - Noten von 1 bis 5
Die von Eltern und Schülern kaum verstandene und ungeliebte siebenteilige Notenskala wird durch die gängige Skala von 1 („sehr gut“) bis 5 („nicht genügend“) ersetzt. Durch den Einsatz von Bewertungsrastern in Deutsch, Mathematik und der Ersten Lebenden Fremdsprache, in der Regel Englisch, wird die Leistungsbeurteilung objektiver und lernförderlicher. - Einrichten von dauerhaften Gruppen
Ab der sechsten Schulstufe (2. Klasse Unterstufe) ist schulautonom das Einrichten von dauerhaften Gruppen möglich, um die Schüler gezielt nach den Leistungsniveaus „Standard“ und „Standard AHS“ zu unterrichten und zu fördern. Die Entscheidung, ob heterogene oder homogene Schülergruppen geführt werden, wird am Schulstandort getroffen. Diese Maßnahmen der Differenzierung sollen die Schüler gemeinsam mit der Begabungs- und Begabtenförderung nach Möglichkeit zu den Bildungszielen des jeweiligen Leistungsniveaus führen. - Freiwilliges 10. Schuljahr
An Polytechnischen Schulen wird durch die Wiedereinführung der Möglichkeit eines freiwilligen 10. Schuljahres für Schüler, die ihre allgemeine Schulpflicht an mittleren und höheren Schulen abgeschlossen haben, die Durchlässigkeit im Bildungssystem verbessert. Damit werden Härtefälle, die nach einer rückblickend falschen Schulwahl im 9. Schuljahr nur eingeschränkte Ausbildungswege hatten, verhindert.
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