„Kinder alleine zu lassen, das hat sehr viel mit Vertrauen auf beiden Seiten zu tun!“
Interview mit Sven Frank, Lerncoach und Autor www.sven-frank.com

Wann sind Kinder reif fürs Alleinsein?
Christoph Natschläger: Das hängt von der persönlichen Entwicklung ab. Nicht umsonst gibt auch der Gesetzgeber diesbezüglich keine Altersangaben. Es liegt also in der Verantwortung der Erziehungsberechtigten, ihr Kind richtig einzuschätzen und sichere Rahmenbedingungen zu schaffen. Außerdem braucht es auf beiden Seiten viel Vertrauen. Ein Kind wird eher selbstständig, wenn Erwachsene ihm etwas zutrauen. Und umgekehrt muss ein Kind darauf vertrauen können, dass es nicht einfach sich selbst überlassen ist.

Sven Frank, Lerncoach und Autor www.sven-frank.com
Wer hat die Aufsicht, wenn Kinder alleine in den Park gehen?
Natschläger: Die Eltern im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht. Es braucht klare Absprachen, damit die Kinder wissen, was sie dürfen und was nicht. Sollte kurzzeitig eine andere Person die Aufsicht übernehmen, muss das ebenso klar kommuniziert und nicht etwa stillschweigend übergeben werden.
Wieviel Alleinsein ist Kindern zumutbar?
Natschläger: Auch das ist individuell und hängt oft von der jeweiligen Familiensituation ab. Davon, ob es etwa Geschwister gibt oder wie schnell Eltern im Notfall da sein können. Als Faustregel gilt: Schulkinder sollten nicht länger als zwei bis drei Stunden alleine sein. Wichtig ist, dass die Eltern sich nach Feierabend für die Kinder Zeit nehmen. Vor allem Zeit für Geborgenheit und Zuwendung.
Stichwort virtueller Raum: Inwiefern ist das Zuhause ein sicherer Ort?
Natschläger: Das Eingebundensein in eine technisierte Welt bedeutet zwar vermehrte Möglichkeiten der Kommunikation, aber nur bedingt mehr Sicherheit. Der Medienkonsum braucht klare Deals und wie im realen Leben eine gute Gefahrenerziehung.

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