Alternativen zur Regelschule
Daltonplan-Schulen, Montessori-Pädagogik, Freinet-Schulen, Waldorfschulen & Co.

Daltonplan-Schulen
SEIT 1917
Die Daltonplan-Pädagogik geht auf die US-amerikanische Pädagogin Helen Parkhurst zurück. Kinder haben laut Daltonplan die Chance, ihren eigenen Arbeitsrhythmus zu finden, die Reihenfolge der schulischen Tätigkeiten selbst zu bestimmen, Arbeitsprozesse zu planen und von der Erarbeitung eines Lerninhaltes über das Vertiefen bis hin zur Kontrolle selbstständig und eigenverantwortlich tätig zu sein. Wichtig ist dabei das individuelle Tempo: Für raschere Kinder soll es keine Leerläufe geben und für langsamere keinen Druck, sich beeilen zu müssen.
www.dalton-austria.com
„Setzen wir Klassenunterricht und Einzelarbeit an den passenden Stellen ein, erzielen wir die besten Resultate.“
Gründerin: Helen Parkhurst
Häuslicher Unterricht
SEIT 1850 GESETZLICH VERANKERT
In Österreich besteht auch die Möglichkeit, dass Kinder von neun bis sechzehn Jahren durch Eltern oder Privatlehrer unterrichtet werden. Der häusliche Unterricht muss von den Erziehungsberechtigten bei der Bezirksdirektion vor Beginn des Schuljahres angezeigt werden. Die Teilnahme kann untersagt werden, wenn anzunehmen ist, dass die Gleichwertigkeit mit der Regelschule nicht gegeben ist. Am Ende jedes Schuljahres legen die Kinder eine Externistenprüfung an einer öffentlichen Schule ab, die die Lehrziele der betreffenden Schulstufe prüft.
Gründer: Adelige & Königshäuser
Montessori-Pädagogik
SEIT 1907
Diese Schulform ist nach der italienischen Ärztin Maria Montessori benannt. Individualität und Eigenverantwortlichkeit des Kindes stehen im Vordergrund. Erwachsenen helfen dem Kind, wo es Hilfe braucht, lassen ihm aber ausreichend Gelegenheit zur Selbsttätigkeit, sodass der eigene Lernprozess erhalten bleibt. Ziel ist es unter anderem, innerhalb klarer Rahmenbedingungen Selbstdisziplin zu entwickeln und Verantwortung für die eigenen Handlungen genauso zu übernehmen wie die eigenen Bedürfnisse und die anderer zu erkennen und zu achten.
www.montessori.at
„Wir müssen das Kind führen, indem wir es freilassen!“
Gründerin: Maria Montessori
Freinet-Schulen
SEIT 1920
Vom Lehrer Célestin Freinet entwickelt, richtet sich dieses Konzept nach vier Leitmotiven: Zusammenarbeit, Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverantwortlichkeit und kritische Auseinandersetzung in der Gesellschaft. Die Schüler haben von Beginn an sehr viel Mitspracherecht. Die Arbeitsbereiche sind ähnlich wie bei Montessori in verschiedene Altersklassen eingeteilt und frei für die Kinder zugänglich. Typische Zielsetzung ist die Entfaltung der Kinder als aktive, gleichwertige und gleichberechtigt mitbestimmende Mitglieder der Gesellschaft.
www.kooperative-freinet.at
„Ein Kind, dem man Aktivitäten anbietet, die seinen physischen und psychischen Bedürfnissen entsprechen, ist immer diszipliniert.“
Gründer: Célestin Freinet
Waldorfschulen
SEIT 1920
Basierend auf Rudolf Steiners Theorie der „Dreigliedrigkeit des Menschen“ sollen die intellektuellen Fähigkeiten von Schülern ebenso gefördert werden wie die handwerklichen und kreativen. Üblicherweise übernehmen die Lehrer eine Klasse in der ersten Schulstufe und begleiten diese sechs oder acht Jahre lang. Die Lehrer arbeiten auch eng mit den Eltern zusammen. Statt einem Notensystem gibt es eine umfangreiche Beschreibung der persönlichen Entwicklung des Kindes. Die Entfaltung der Persönlichkeit steht im Vordergrund.
www.waldorf.at
„An der Art, wie ein Kind spielt, kann man erahnen, wie es seine Lebensaufgabe erfüllen wird!“
Gründer: Rudolf Steiner
Jenaplan-Schulen
SEIT 1927
Platon: „Wo aber keine Gemeinschaft ist, da kann auch keine Freundschaft sein.“ Das Jenaplan-Konzept wurde vom deutschen Pädagogen Peter Petersen erdacht. Kindgerechte Lern- und Arbeitsstrukturen stehen im Einklang mit kompetenzorientierten Förderungen an Schulen, also den Bildungsstandards. Kinder sollen in Schulen ihre Potenziale entfalten, die angeborene Begeisterung und Kreativität sollen erhalten bleiben und gefördert werden. Jenaplan-Schulen bieten strukturierte Konzepte für altersheterogene Lerngruppen und sehen sich als Schule des Fragens für ein lebenslanges Lernen.
www.jenaplan.at
„Erst im Zusammenleben wird der Mensch gebildet – Gegenstand des Lernens ist das Leben.“
Gründer: Peter Petersen
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