Kompetenzraster sollen Schulnoten ergänzen
Kompetenzraster, die klar festlegen, was Schüler für welche Note können müssen, sollen die Notenvergabe transparenter machen. Im Februar startet ein Schulversuch.
Die Debatte um die Einführung der Ziffernnote in der 3. und 4. Klasse Volksschule ist noch kaum verklungen, da gibt es in Sachen Schülerbeurteilung auch schon die nächste Neuerung. Mit Hilfe des Feedback-Systems Kompetenzraster soll pro Schule klar festgelegt werden, was Schüler für das Erreichen welcher Note in jedem Gegenstand können müssen. An 60 Schulen in Österreich startet mit dem Halbjahreszeugnis ein dementsprechender Pilotversuch.
Mindestanforderungen werden definiert
Im Kompetenzraster werden die Mindestanforderungen zum Erreichen bestimmter Noten klar definiert. So sollten Kinder in der 1. Klasse Volksschule bis 10 vorwärts und rückwärts zählen können und die Zahlennachbarn kennen. Der Raster soll aber auch aufzeigen, wo Kinder überdurchschnittliche Leistungen erbringen.
Erstellt wurden die Kompetenzraster von Pädagogen aller Schulstufen in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen, basierend auf den aktuellen Lehrplänen, den Bildungsstandards und der derzeit gültigen Leistungsbeurteilungsverordnung. Ausgefüllt werden sie von den Pädagogen an den Schulen und dem Halbjahreszeugnis beigefügt. Sie ersetzen hier die mündliche Beurteilung. Die Raster können von Schule zu Schule variieren und den jeweiligen Schulschwerpunkten angepasst werden. Viele Lehrer begrüßen den Kompetenzraster als willkommene Ergänzung der Ziffernnote, da so den Eltern ein besseres Feedback über den Lernzuwachs des Kindes gegeben werden kann.
Flächendeckende Umsetzung kommt frühestens 2022/23
An eine flächendeckende Umsetzung der Kompetenzraster ist frühestens im Schuljahr 2022/23 gedacht. Bis dahin will das Bildungsministerium über den Schulversuch und die Pilotschulen Erfahrungen sammeln. Zusätzliche Testschulen sollen ab Herbst 2020 neue Erkenntnisse liefern. Das Ziel ist klar definiert: In ganz Österreich sollen möglichst einheitliche Richtlinien erarbeitet werden, welche Kompetenzen ein Kind in welcher Entwicklungsstufe benötigt und wie es diese erlangen kann.
Wie die Arbeit mit Kompetenzrastern funktioniert, zeigt Ihnen übrigens das untenstehende Video.
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