Coronavirus

Corona-Kontaktpersonen in der Schule: Isolieren oder tägliche Tests?

Eine Studie an 201 Schulen zum Vergleich Isolation versus Antigentests zeigte keine Unterschiede in Infektionen von Kontaktpersonen. Tägliche Tests können eine sichere Alternative für Schulen darstellen.

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Sichere Alternativen zu einer langwierigen Isolation ist für junge Menschen in der Schule wichtig, um die Belastungen infolge der Coronavirus-Pandemie zu reduzieren. In England wurde nun mit 201 Schulen in einer randomisierten, kontrollierten Studie geprüft, ob tägliche Antigen-Tests von schulischen Kontaktpersonen Infizierter sinnvoll die Selbst-Isolation von Kontakten ersetzen könnten. Die Studie zeigte vergleichbare Infektionsraten in Schnelltest- und Isolations-Schulen und demonstrierte, dass tägliche Tests eine akzeptable Alternative für den schulischen Alltag darstellen können.

Randomisierte, kontrollierte Studie mit 201 Schulen

Diese offene, Cluster-randomisierte kontrollierte Studie wurde in weiterführenden Schulen in England durchgeführt. Die Schulen wurden zufällig entweder einer Isolations-Strategie zugewiesen, bei der die Kontaktpersonen 10 Tage in Selbstisolation verbrachten, oder der freiwilligen täglichen Test-Strategie, bei der die Kontaktpersonen 7 Tage lang jeden Tag mittels Schnelltest auf eine mögliche Coronavirus-Infektion überprüft wurden und dabei weiter die Schule besuchen konnten. Analysiert wurden Schulabwesenheiten und symptomatische PCR-bestätigte Coronavirus-Infektionen, die mit der Inzidenz vor Ort abgeglichen wurden, um die Inzidenz in der jeweiligen Schule zu ermitteln.

Zwischen 18. März und 4. Mai 2021 nahmen 201 Schulen an dieser Studie teil. 99 Schulen wurden der Kontrollgruppe mit Isolations-Strategie zugewiesen, 102 Schulen nahmen an der täglichen Testung für Kontaktpersonen teil (Interventions-Strategie). Die Studie wurde über 10 Wochen durchgeführt. Aktiv nahmen schließlich 76 Schulen in der Kontrollgruppe teil sowie 86 Schulen in der Interventionsgruppe. 2 432 (42,4 %) von 5 763 Kontaktpersonen in der Interventionsgruppe führten tägliche Antigentests durch. In der Kontrollgruppe mit Selbstisolation traten 657 symptomatische, PCR-bestätigte Infektionen an 7 782 537 Risikotagen auf (59,1 pro 100 000 pro Woche). In der Interventionsgruppe traten 740 symptomatische, PCR-bestätigte Infektionen an 8 379 749 Risikotagen (61,8 pro 100 000 pro Woche) auf. Das Inzidenzraten-Verhältnis betrug 0,96 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,75 – 1,22) und zeigte keinen signifikanten Unterschied in der Zahl der Infektionen in Kontrollgruppe und Interventionsgruppe (p = 0,72). In der Kontrollgruppe wurden, über Schüler und Lehrpersonal summiert, an insgesamt 3 659 017 Personen-Schultagen 59 422 (1,62 %) COVID-19-bedingte Abwesenheiten dokumentiert. In der Interventionsgruppe waren an 3 845 208 Personen-Schultagen 51 541 (1,34 %) Fehltage zu verzeichnen. Auch hierbei unterschieden sich Selbstisolation- und Schnelltest-Strategie nicht signifikant (p = 0,27).

Vergleich Isolation versus Antigentests zeigte keine Unterschiede in Infektionen von Kontaktpersonen

Tägliches Testen der schulischen Kontaktpersonen von Menschen mit Coronavirus-Infektion war demnach nicht der Selbstisolation von Kontaktpersonen unterlegen. Mit beiden Strategien traten ähnlich viele symptomatische Infektionen unter Schülern und Lehrern auf. Insgesamt waren die Infektionsraten unter den Kontaktpersonen niedrig. Tägliches Testen von Kontakten positiv getesteter Schüler und Lehrer könnte so eine sichere Alternative zu Isolation zuhause sein, um weitere Infektionen zu verhindern.

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