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Cool bleiben, Mama!

5 Tipps, wie du die Nerven behältst

 

Kinder sind großartig. Sie sind witzig, neugierig, kreativ und manchmal einfach … anstrengend. Der Brokkoli wird zur Wurfwaffe, die Zahnpasta dekoriert die Badezimmerspiegel und das Wort „Nein“ scheint plötzlich aus ihrem Wortschatz verschwunden zu sein. In solchen Momenten wünschen wir uns Superkräfte oder wenigstens eine Fernbedienung mit Pausenknopf. Doch was, wenn die wahre Superkraft einfach darin liegt, cool zu bleiben? In diesem Artikel zeige ich dir fünf alltagstaugliche Tipps, wie du deine Kinder liebevoll und konsequent begleitest – ganz ohne zu explodieren. Bereit? Dann tief durchatmen und los geht‘s! 

Warum wir überhaupt ausflippen – ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen Der tägliche Wahnsinn mit Kids

Mal ehrlich: Ein Leben mit kleinen oder auch größeren Kindern ist wie eine Mischung aus Improvisa￾tionstheater, Dauerlauf und Jonglierkurs. Man steht morgens auf mit dem festen Vorsatz, heute ruhig zu bleiben. Und schon beim Zähneputzen fliegt einem der erste Konflikt um die Ohren. Es ist kein Wunder, dass die Nerven manchmal blank liegen. Ständiger Lärmpegel, zu wenig Schlaf, die tausendste Wiederholung des „Zieh bitte deine Schuhe an“-Dialogs – das alles zerrt an der Substanz. Aber du bist nicht allein. Die meisten Eltern kennen diese Situationen. Und ja, es ist menschlich, dabei manchmal die Fassung zu verlieren. Entscheidend ist nicht, ob du mal laut wirst, sondern wie du generell mit Stress umgehst und ob du Strategien hast, um nicht im Dauerfeuer zu landen. 

Warum Wut normal ist und trotzdem nicht hilfreich

Wut ist ein starkes Gefühl. Sie zeigt uns oft, dass unsere Grenzen erreicht oder überschritten sind. Doch während Wut kurzfristig Erleichterung bringt (hallo, Druckablass), hinterlässt sie langfristig oft Schuldgefühle und belastet die Beziehung zum Kind. Kinder reagieren auf Wut meist mit Angst, Rückzug oder Trotz – keine gute Basis für eine liebevolle Erziehung. Deshalb lohnt es sich, der Wut auf den Grund zu gehen: Was stresst mich gerade wirklich? Ist es das Verhalten meines Kindes? Oder sind es die drei unbeantworteten EMails, der volle Wäschekorb und die Tatsache, dass ich noch keinen Kaffee hatte? Wer seine Trigger kennt, kann besser gegensteuern.

 

 

Tipp 1: Atmen statt explodieren – die Magie der Atempause: Der Mini-Reset für dein Nervenkostüm

Klingt zu einfach, um wahr zu sein? Ist aber hochwirksam. Ein tiefer Atemzug kann Wunder wirken. Wenn du das Gefühl hast, gleich die Fassung zu verlieren, hilft es, innerlich auf die Bremse zu treten. Stell dir vor, du bist ein Teekessel kurz vorm Pfeifen. Du drehst den Herd nicht höher, du ziehst ihn runter. Und das geht am besten über den Atem. Der Vorteil: Du unterbrichst die Eskalationsspirale. Statt sofort zu reagieren (meist aus dem Affekt), gibst du dir selbst einen Moment, um wieder klar denken zu können. Dein Gehirn dankt es dir. Und dein Kind auch.

Praktische Atemtechniken für stressige Momente

→ 4-7-8-Methode: Vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten, acht Sekunden ausatmen. Beruhigt sofort das Nervensystem.

→ Box-Breathing: Atme vier Sekunden ein, halte vier Sekunden, atme vier Sekunden aus, halte vier Sekunden. Wiederhole das Ganze drei- bis viermal.

→ Mantra-Atem: Beim Einatmen denkst du „Ich bin ruhig“, beim Ausatmen „Ich bleibe gelassen“. Klingt simpel, hat aber Power.

Mit etwas Übung wird das Atmen zur Routine. Du kannst es sogar mit deinem Kind gemeinsam machen – als Ritual nach dem Streit oder einfach zur Entspannung zwischendurch.

 

Tipp 2: Grenzen setzen ohne Geschrei –  ja, das geht wirklich: Klare Kommunikation statt lautes Drama

Grenzen sind wichtig. Kinder brauchen sie, um sich sicher zu fühlen. Aber viele Eltern glauben, Grenzen müssten mit Strenge und Lautstärke durchgesetzt werden. Das stimmt nicht. Du kannst sehr wohl bestimmt auftreten, ohne zu brüllen oder zu strafen. Der Trick liegt in der klaren, ruhigen Kommunikation. Statt „Wenn du das nochmal machst, gibt‘s Fernsehverbot“, versuch es mal mit: „Ich sehe, dass du wütend bist, aber ich lasse nicht zu, dass du mich haust.“ Das zeigt Haltung – ohne Eskalation. Wichtig ist, dass deine Worte und dein Ton zusammenpassen. Kinder spüren sofort, ob du es ernst meinst oder nicht. Regeln mit Herz und Hirn formulieren.

Ein paar Tipps für wirksame Regeln

→ Weniger ist mehr. Lieber wenige, klar formulierte Regeln als ein ganzer Katalog.

→ Begründung geben. Kinder verstehen besser, wenn du erklärst, warum eine Regel Sinn macht.

→ Konsistenz. Heute „Nein“, morgen „Na gut“? Schwierig. Versuch, bei deinen Regeln zu bleiben.

Und wenn dein Kind Grenzen testet? Dann bleib bei dir. Nicht jedes „Nein“ braucht eine Diskussion. Dein Kind lernt: Mama meint, was sie sagt, und bleibt dabei ruhig. Das ist echte Stärke.

 

Tipp 3: Deine Bedürfnisse zählen auch – Selbstfürsorge für Supermamas: Warum du nur geben kannst, wenn dein Akku geladen ist

Elternschaft ist ein Fulltime-Job – ohne Pause, ohne Gehalt, aber mit ganz viel Verantwortung. Dabei vergessen wir oft das Wichtigste: uns selbst. Klar, du willst für dein Kind da sein, ihm Liebe, Sicherheit und Struktur geben. Aber wie soll das gehen, wenn du selbst auf dem Zahnfleisch gehst? Stell dir vor, du bist ein Smartphone. Wenn du ständig im Einsatz bist, alle Apps offen hast und nie an die Steckdose gehst – was passiert? Genau. Akku leer. Und das macht keinen guten Empfang, weder mit dir selbst noch mit deinen Kids. Also, liebe Mama (oder lieber Papa), es ist kein Egoismus, auf sich zu achten. Es ist Überlebensstrategie. Mini-Auszeiten im Alltag – ganz ohne schlechtes Gewissen Viele Eltern denken, Auszeiten seien Luxus. Das stimmt nicht. Sie sind Notwendigkeit. Und sie müssen nicht stundenlang sein – schon fünf Minuten können den Unterschied machen. 

Hier ein paar Ideen

→ Die „Ich-bin-dann-mal-weg“-Pause: Setz dich mit einem Tee ans Fenster. Nichts tun. Einfach nur atmen.

→ Musik an, Welt aus: Deine Lieblingsplaylist, Kopfhörer rein und kurz abtauchen.

→ Klo-Pause mit Buch: Klingt schräg, aber manchmal ist das stille Örtchen der einzige Rückzugsort.

→ Spaziergang allein: Wenn möglich, tausche dich mit deinem Partner ab. 15 Minuten frische Luft sind wie ein Mini-Urlaub. Wichtig: 

Hör auf, dich zu rechtfertigen. Du darfst auf dich achten. Denn eine entspannte Mama ist das größte Geschenk – für dich und dein Kind.

 

 

Tipp 4: Humor als Erziehungswaffe – Lachen statt meckern: Warum ein Lächeln mehr bewirkt als tausend Worte

Kinder sind oft wie Spiegel. Wenn wir gestresst sind, werden sie es auch. Wenn wir lachen, haben wir plötzlich einen kleinen Clown an unserer Seite. Humor entschärft Konflikte, bringt Leichtigkeit in angespannte Situationen und hilft, den Ernst des Lebens ein bisschen zu schütteln. Natürlich ist es nicht immer leicht, inmitten von Chaos und Geschrei zu grinsen. Aber wer es schafft, die Situation mit einem Augenzwinkern zu betrachten, behält die Kontrolle, ohne kontrollierend zu sein. Und mal ehrlich: Wenn dein Kind sich die Unterhose auf den Kopf setzt und „Supermann“ ruft, dann ist das doch eher witzig als wütend, oder? So findest du in stressigen Momenten deinen inneren Clown Manchmal hilft ein Perspektivwechsel. Frag dich in brenzligen Momenten: „Wird das in einem Jahr noch wichtig sein?“ Wenn nicht, dann darfst du darüber lachen.

Hier ein paar humorvolle Strategien für den Alltag

→ Rollentausch-Spiel: Lass dein Kind mal Mama oder Papa spielen. Du wirst staunen, was du lernst und lachst.

→ Blödsinn als Ventil: Wenn du merkst, dass es gleich kracht, mach Quatsch. Sing falsch, zieh Grimassen oder sprich wie ein Pirat.

→ Lachrituale: Führt ein tägliches „Lachduell“ ein. Wer zuerst lacht, hat verloren.

Lachen ist ansteckend – im besten Sinne. Mit Humor wird das Familienleben nicht nur leichter, sondern auch bunter. Und wenn mal was daneben geht, einfach mitlachen. Das ist sowieso gesünder, als sich zu ärgern.

 

Tipp 5: Gemeinsam statt gegeneinander – Teamwork mit den Kids

Verantwortung übertragen bedeutet Vertrauen statt Kontrolle Kinder wollen mitreden, mitmachen, mitgestalten. Und das ist gut so. Denn je mehr Verantwortung du ihnen überträgst, desto weniger musst du kontrollieren. Das klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht. Wer Kindern auf Augenhöhe begegnet, stärkt ihr Selbstbewusstsein und spart sich selbst viele Machtkämpfe. Lass dein Kind mitentscheiden. Beim Abendessen, beim Anziehen oder bei der Wochenendplanung. Natürlich nicht bei allem, aber im Rahmen. Du wirst sehen: Kinder, die mitgestalten dürfen, fühlen sich ernst genommen und verhalten sich oft kooperativer. Kinder ernst nehmen – kleine Menschen mit großen Gefühlen Oft unterschätzen wir die Emotionen unserer Kinder. Dabei sind sie genauso komplex wie unsere. Der Unterschied ist nur, dass Kinder noch nicht wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen. Statt also auf Trotz mit Strafe zu reagieren, frag lieber: „Was brauchst du gerade?“ Wenn dein Kind das Gefühl hat, gehört und verstanden zu werden, musst du weniger kämpfen. Und das stärkt eure Bindung. Denn im Endeffekt wollen wir doch alle das Gleiche: gesehen, verstanden und geliebt werden – auch mit einem Wutanfall im Gepäck.

 

Fazit

Cool zu bleiben ist keine Zauberei. Es ist eine Entscheidung, die du jeden Tag neu treffen darfst. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern präsent. Jeder bewusste Atemzug, jedes klare „Nein“, jede kleine Pause für dich selbst zählt. Du darfst Wut fühlen und trotzdem liebevoll handeln. Du darfst Grenzen setzen, ohne zu schreien. Und du darfst dich selbst wichtig nehmen, weil du das Zentrum deiner Familie bist. Wenn du anfängst, nicht nur dein Kind, sondern auch dich selbst mit Geduld, Mitgefühl und Respekt zu behandeln, verändert sich etwas. Nicht über Nacht, aber spürbar. Und genau das ist der Anfang einer Erziehung, die auf Vertrauen, Liebe und echter Verbindung basiert. Du brauchst keine Superkräfte. Du bist super – genau so, wie du bist. 

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