Völlig anders verlief das Leben von Christine Wallner. Nach einem abgeschlossenen Jus-Studium war sie viele Jahre fixer Bestandteil der österreichischen High-Society. Bis es genug war und sie sich mit ihren Ersparnissen ihren Traum verwirklichte: Medizin zu studieren (mit 38!) und Menschen zu helfen, die es nötig haben. Vor 11 Jahren hat die heute 74-jährige Christine Wallner die NGO „Africa Amini Alama“ in Tansania eigenhändig aufgebaut, die mittlerweile aus einem Krankenhaus, drei Volksschulen, einer weiterbildenden Schule, einer Berufsschule, der KinderVilla, Wasserprojekten und weiteren Bildungs-, Sozial- und Umweltprojekten besteht. Sie selbst lebt seit über 15 Jahren dort und arbeitet als Ärztin mit. Das Besondere daran: Christine erhält mittlerweile tatkräftige Unterstützung von ihrer Tochter Cornelia, die ebenfalls Ärztin ist und ihr nach Tansania gefolgt ist. „Meine Mutter war immer eine Powerfrau und ein Vorbild für mich. Als sie alles auf eine Karte gesetzt hat, um sich ihren Traum zu erfüllen, war ich einfach beeindruckt“, so Cornelia Wallner-Frisee, die sich derzeit um das Projekt „Endelea“ kümmert, bei dem den Masaai, die sich lebensrettende Operationen nicht leisten können, die Chance auf ein zweites Leben durch Spenden ermöglicht wird. Dazu Roman Braun: „Seiner Vision zu folgen birgt meist auch Risiken oder Lebensumstellungen. Doch genau der Umgang mit solchen Hürden ist es, von dem unsere Kinder am meisten lernen. Es geht nicht darum, Schwierigkeiten zu verhindern, sondern darum, die eigene Haltung für unsere Kinder sichtbar werden zu lassen, mit der man solchen Schwierigkeiten begegnet“. Gemeinsam haben diese Erfolgsgeschichten nicht nur die Authentizität der Eltern, sondern auch die Tatsache, dass beide bereits in frühen Jahren eine Beziehung zu ihren Kindern aufgebaut haben. Wenn Eltern täglich etwas unverplante Zeit mit ihren Kindern verbringen, in der sie interessiert sind, Mitgefühl zeigen und sich austauschen, werden ihre eigenen Werte erfolgreich an ihre Kinder weitergegeben. Wer also will, dass seine Kinder das eigene Wertesystem übernehmen, hat täglich die Möglichkeit, dies zu erreichen“, so der Experte.