„Begabungen aktiv ansprechen“
Die Kommunikationsberaterin und Autorin Gabriele Strodl-Sollak über den praktischen Zugang zu MINT-Fächern.
MINT-Fächer sind in der Schule oft nicht sehr beliebt. Besonders Mädchen/junge Frauen trauen sich im MINT-Bereich oft zu wenig zu. Wie könnte man hier das Selbstbewusstsein stärken?
Das gelingt am besten durch praktisches Lernen. Ich möchte hier eine Studie des ibw zitieren. Die Ergebnisse der Befragung belegen die hohe Bedeutung von praktischen Kindheitserfahrungen für die spätere Berufswahl. Die Wahl eines technischen Berufes steht – auch unabhängig vom Geschlecht – in einem direkten positiven Zusammenhang mit der Häufigkeit des Spielens mit Bausteinen/Baukästen sowie mit der Häufigkeit der Mithilfe bei Reparaturen (am Haus etc.) während der Kindheit. Das trifft besonders auf Mädchen zu, um sie für MINT-Fächer oder dann später für technische Berufe zu interessieren.
Lernen hier Mädchen anders als Buben?
Ja, Mädchen brauchen das Miteinander, also etwas zusammen zu machen. Wenn ich als Mutter gemeinsam mit meiner Tochter den Chemiebaukasten anschaue, wird sie eher Interesse entwickeln, als wenn ich ihr den Kasten einfach hinschiebe und sage: Schau Dir das an! Man kann also den Zugang zu MINT-Gegenständen durch praktische Übungen fördern. Wenn es für ein Mädchen von klein auf etwas Normales ist, sich für Technik zu interessieren, dann werden dadurch die klassischen Rollenbilder relativiert. Es ist auch wichtig, Begabungen auf diesem Gebiet aktiv anzusprechen und hervorzuheben, um so das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken.
Gabriele Strodl-Sollak
Kommunikationsberaterin und Autorin
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