Nachhaltigkeit

Bewusst regionales Handwerk kaufen

Heimisches Handwerk wird wieder geschätzt. Zu kaufen gibt es die Produkte auch über die Onlineshops der Unternehmen.

Handwerkserzeugnisse stehen seit Jahrhunderten für hohe Qualität in der Herstellung und auch für Kreativität. Der Fokus liegt heute dabei auf dem großen künstlerischen und qualitativen Unterschied zur Massenproduktion und die Verarbeitung und Verwendung hochwertigster Rohstoffe.

Wer wirklich etwas Besonderes kaufen, erhalten oder schenken möchte, setzt gerne auf Produkte aus traditionellem Handwerk. Diese Einstellung wurde durch die Zeit der Corona-Krise noch verstärkt. „Grundsätzlich denke ich, dass jetzt vielen so richtig bewusst geworden ist, welchen großen Wert regionale Produktion, wie sie das Gewerbe und Handwerk bietet, hat. Dieses Bewusstsein wird ganz zentral für die nächsten, sicher nicht einfachen, Wochen und Monate werden. An sich sehe ich seit einigen Jahren, dass wieder mehr Handgemachtes nachgefragt wird, es den Kunden wichtiger wird, zu wissen wie etwas entsteht, und auch wo es gemacht wird“, erklärt Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Gewerbe und Handwerk in der WKO. Die Nachfrage, online einzukaufen, ist in den letzten Wochen ebenfalls stark gestiegen. Darauf haben auch die Kunsthandwerker reagiert. „Viele haben ihr Angebot um Online-Präsentation und -Bestellung erweitert und die Möglichkeit genutzt, ihr vielfältiges Angebot auch auf der Facebook-Seite der Plattform Wiener Kunsthandwerk zu bewerben“, so Smodics-Neumann.

SCHUHMACHER Ludwig Reiter

Die Schuherzeugung Ludwig Reiter blickt auf eine lange Geschichte zurück. Manche Schuh-Modelle gibt es seit 1885, wie zum Beispiel die Militärstiefelette, auch Chelsea Boot genannt, die vom Unternehmen schon für die K & K Garde gefertigt wurde. Heute ist dies noch immer einer der Bestseller, der aber über die Jahre perfektioniert wurde. „Zu uns kommen auch viel junge Kunden, die es schätzen, dass unsere Produkte regional gefertigt werden und langlebig sind. Sie investieren jetzt gerne in 2–3 Paar richtig gute Schuhe die sie jahrelang begleiten werden, anstatt sich jede Saison ein neues Paar zu kaufen, weil die alten kaputt sind. Es freut uns auch sehr, dass vermehrt auf die Provenienz wertgelegt wird, denn entgegen allen Globalisierungstrends produzieren wir mitten in Europa und bieten hier vielen Menschen gute Arbeitsplätze“, erklärt Anna Reiter. Der Onlineshop wurde vor allem in der Corona-Krise gut aufgenommen, da dort das gesamte Produkt-Sortiment und ein guter Kundenservice angeboten wird, welcher – fast wie in der Filiale – die Kunden bestens beraten kann.

www.ludwig-reiter.com

BÜRSTENERZEUGUNG Melanie Eckhardt

Die Bürstenerzeugung in Mattersburg wurde im Jahre 1951 gegründet. Knapp 50 Jahre später übernahm Melanie Eckhardt den Betrieb in dritter Generation von ihrem Vater. Heute ist sie die einzige Bürstenmacherin des Burgenlandes. Neben der traditionellen Bürsten- und Besenherstellung werden laufend neue Produkte in das Sortiment aufgenommen, wie vegane Holzzahnbürsten, plastikfreie Spülbürsten und handgemachte Tastaturbürsten. „Zurzeit ist es einfach großartig, dass wieder ein Bewusstsein für Regionalität und die Herkunft der Produkte geschaffen wird. Die Leute schätzen die Qualität und möchten die Betriebe vor Ort unterstützen. Unsere Kundinnen und Kunden legen Wert auf Qualität und schätzen das alte aber innovative Handwerk“, so Melanie Eckhardt. Die Produkte können direkt in der Werkstätte in Mattersburg, auf traditionellen Märkten sowie im Onlineshop gekauft werden.

www.buerstenerzeuger.at

TUCH- & LODENFABRIK Leichtfried GmbH & Co. KG

Durch die Kombination langjähriger Erfahrung mit gelebter Handwerkskunst und moderner Technologie blickt die Tuch- & Lodenfabrik Leichtfried auf eine 130-jährige Firmengeschichte zurück, die das Rückgrat des heutigen Unternehmenserfolges bildet. Dem Familienbetrieb ist es gelungen, Loden noch feiner, leichter und weicher zu fertigen, weshalb die edlen Stoffe aus extrafeiner Merinowolle vermehrt in der Mode sowie in der Haute Couture eingesetzt werden. „Das Bewusstsein für „Qualität made in Austria“ nimmt zu. Unsere Kunden reichen vom kleinen Maßschneider, über renommierte Trachtenkunden wie Gössl, Mothwurf oder Habsburg bis hin zu europäischen Top-Häuser wie Chanel, Gucci oder Saint Laurent. Direkt an die Tuchfabrik angeschlossen erwartet Privatkunden unser Detailgeschäft. Unser Online Shop geht voraussichtlich im November 2020 „live“, momentan arbeiten wir mit Hochdruck noch daran“, erklärt Josef M. Leichtfried.

www.leichtfried-loden.com

BUCHBINDERIN Kerstin Czerwenka

In der Buchbinderei von Kerstin Czerwenka verbindet sich alte Handwerkstradition mit klassischen Buchbinderleistungen und neuen kreativen Ideen. Der Meisterbetrieb, der seit 2007 besteht, ist auf die Anfertigung von Einzelstücken und das Binden von Kleinauflagen spezialisiert. Die Vielzahl der angebotenen Materialien wie Leinen, echtes Leder und Papier ermöglicht auch eine individuelle Umsetzung der Kundenideen. „Kunden schätzen das Handwerk wieder mehr. Gerade für Anlässe wie Hochzeiten, Geburt und runde Geburtstage soll es wieder etwas Besonderes und Ausgefallenes sein. Der Großteil meiner Kunden sind Privatpersonen wie Bücherliebhaber die sich zu bestimmten Themen eine Bibliothek anlegen, junge Eltern die Fotoalben für ihre Kinder machen lassen aber auch Kanzleien und Bibliotheken“, so Kerstin Czerwenka, und weiter: „Der Online-shop wird eher zur Inspiration verwendet, meine Kunden kommen dann doch lieber ins Geschäft und suchen sich hier was aus bzw. bestellen dann etwas Individuelles.

www.buchbinderin.at

PINZGAUER HOLZSPIELZEUG Thomas Feldbacher

Bei Thomas Feldbacher wurde wie so oft das Hobby zum Beruf. „Ich arbeitete immer schon gerne in der Holzwerkstatt meines Großvaters. Nachdem einige von mir erzeugten Spielsachen so großen Anklang in meinem Bekanntenkreis gefunden haben wagte ich 1988 den Sprung in die Selbständigkeit“, so Thomas Feldbacher. Die Bandbreite der Holzspielsachen reicht von der Nachziehente für die Kleinsten, einem zerlegbaren Lastauto für die schon etwas größeren, bis hin zu Gesellschaftsspielen für jede Altersgruppe. Ein Schaukelpferd darf natürlich auch nicht fehlen. „Wir haben uns besonders auf Brettspiele jeglicher Art spezialisiert, wobei wir nicht nur Klassiker wie Halma, Mühle und Fuchs und Henne herstellen, sondern auch Spiele, die wir selbst entwickelt haben“, so Feldbacher. Das Holzspielzeug kann im Geschäft in Neukirchen gekauft oder über den Onlineshop bestellt werden.

www.pinzgauer-holzspielzeug.at

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