Coronavirus

Corona lässt uns nachhaltiger konsumieren

Die Corona-Krise lässt viele Konsumenten nachhaltiger konsumieren und stärkt das Bewusstsein für mehr Gesundheit. Das und mehr ergab eine Accenture-Erhebung unter 3.000 Befragten in 15 Ländern.

Frau kauft Gemüse

Die Covid-19-Pandemie wird das Verbraucherverhalten voraussichtlich dauerhaft verändern und nachhaltige strukturelle Verschiebungen in der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche bewirken. Das ergibt eine aktuelle Umfrage von Accenture, die unter mehr als 3.000 Verbrauchern in 15 Ländern auf fünf Kontinenten durchgeführt wurde. Ziel der Umfrage war es herauszufinden, wie sich globale Verbraucherprioritäten, Kaufentscheidungen und Verhaltensmuster durch die Corona-Krise wandeln.

Körperpflege und Lebensmittel trenden, Mode und Unterhaltung weniger

Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und 6. April durchgeführt, als viele Länder bereits dazu aufgerufen hatten, zu Hause zu bleiben. Laut Erhebung verschieben sich die Kaufprioritäten der Verbraucher bereits jetzt. So gaben diese beispielsweise an, dass sie derzeit insgesamt mehr Körperpflege- und Reinigungsprodukte sowie Konserven und frische Lebensmittel kaufen als noch zwei Wochen zuvor, gleichzeitig jedoch weniger Mode- und Schönheitsartikel sowie Unterhaltungselektronik.

Mehr als die Hälfte der Befragten will ihren Konsum langfristig umstellen

Ein weiteres Ergebnis ist, dass viele der Veränderungen im Verbraucherverhalten voraussichtlich noch lange nach der Pandemie anhalten werden. Darüber hinaus veranlasst die Krise die Verbraucher auch dazu, die Auswirkungen ihrer Kaufentscheidungen auf Gesundheit und Umwelt ernster zu nehmen. So ergaben sich unter anderem folgende weitere Erkenntnisse:

  • 60 Prozent der Befragten wenden mehr Zeit für Selbstfürsorge und geistiges Wohlbefinden auf, wobei etwa sechs von zehn Verbrauchern (57 Prozent) angaben, dass sie zu Hause mehr Sport machen.
  • 64 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie darauf achten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und dieses Vorgehen wahrscheinlich auch in Zukunft beibehalten werden.
  • 50 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie gesundheitsbewusster einkaufen und dies wahrscheinlich auch weiterhin tun werden.
  • 45 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie beim Einkaufen nachhaltigere Entscheidungen treffen und dies wahrscheinlich auch weiterhin tun werden.

Veränderungen die sonst Jahre brauchen, dauerten nur ein paar Wochen

„Das Ausmaß der Veränderungen, die wir in unseren Ergebnissen feststellen konnten, deutet eindeutig darauf hin, dass es sich um eine langfristige Verschiebung handelt“, sagt Oliver Wright, Managing Director und Global Lead für Consumer Goods bei Accenture. „Wir beobachten diese Trends zwar schon seit einiger Zeit. Überraschend sind jedoch das Ausmaß und das Tempo. Veränderungen, die sonst wahrscheinlich Jahre gedauert hätten, reduzieren sich auf wenige Wochen. Es wird erwartet, dass das geänderte Verbraucherverhalten und die neue Art des Konsums die Pandemie überdauern und weit länger als 18 Monate anhalten, möglicherweise sogar einen Großteil des laufenden Jahrzehnts.“

Starker Anstieg bei Online-Käufen

Die Untersuchung ergab außerdem, dass die Pandemie die Menschen verstärkt dazu veranlasst hat, Lebensmittel online einzukaufen. So war zum Beispiel jeder fünfte Befragte, der angab, den Lebensmitteleinkauf online getätigt zu haben, ein Online-Erstkäufer. Bei den älteren Verbrauchern war es jeder Dritte. Während Verbraucher derzeit 32 Prozent aller Produkte und Dienstleistungen online erwerben, wird für die Zukunft ein Anstieg dieser Zahl auf 37 Prozent erwartet.

„Die Anpassung an die Veränderungen der Einkaufsprioritäten, des persönlichen Lebensstils sowie der Arbeitspraktiken erfordert erhebliche Umstellungen im Einzelhandel und Gewerbe“, so Thomas Täuber, Managing Director bei Accenture Deutschland und dort verantwortlich für die Bereiche Retail und Consumer Goods. „Im Lebensmittelbereich standen viele Menschen Online- Einkäufen bis vor Kurzem noch kritisch gegenüber. Doch durch Covid-19 hat sich dies schnell geändert. Die Ergebnisse zeigen, wie Menschen, die sich mit E- Commerce und anderen digitalen Technologien nicht so wohl fühlten, dazu veranlasst wurden, ihre Vorbehalte zu überwinden. Daraus ergab sich ein gewaltiger Wandel. Im Zuge der Anpassung müssen die Schlagworte für Organisationen Vertrauen, Relevanz und Bequemlichkeit sein.“

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