Gesundheit

Die 7 Heuschnupfen-Irrtümer

Bei der milden Witterung fliegen die ersten Hasel- und Erlenpollen. Zu viele Fehlinformationen werden jährlich zum Thema Pollenallergie gepostet.

Kind und Heuschnupfen

Hunderttausende Österreicher leiden jedes Jahr unter Heuschnupfen-Beschwerden. Doch wer sich im Internet über die Pollenallergien informieren möchte, findet vor allem eines: höchst unseriöse Informationen. Dabei beginnt die Belastungszeit bereits jetzt, auch wenn ein Blick aus dem Fenster noch anderes suggeriert. Aber gerade in den niedriger gelegenen Teilen Österreichs gibt es bereits die ersten Hasel-, Erlen- und Birkenpollen – und damit die erste Reizung der Bronchien. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. hat daher die 7 größten Irrtümer zum Thema Heuschnupfen aus den zahllosen Posts und Kommentaren im Web und in den sozialen Medien ausgewertet und beantwortet sie mit Hilfe medizinisch belegtbarer Fakten. Wer unter einer dauerhaften Reizung der Atemwege, brennenden Augen und rinnender Nase leidet, sollte zum Spezialisten und sich einem Allergietest unterziehen und nicht Dr. Google konsultieren. Die folgenden oft in Webforen zitierten Hausregeln zum Thema Heuschnupfen sind nämlich alle schlicht und ergreifend falsch.

1. Ich bin schon zu alt um noch Heuschnupfen zu bekommen.

Früher hieß es mal, mit vierzig ist man „drüber“ und ist vor Heuschnupfen sicher. Aber die Zahl der Heuschnupfenkranken geht quer durch alle Altersgruppen. Es sind immer mehr ältere Menschen Das liegt vielleicht an Umweltverschmutzung und Klimawandel. Durch Feinstaub werden die Pollen aggressiver und durch den Klimawandel verlängert sich die Zeit des Pollenfluges.

2. Ein Allergietest gibt Sicherheit.

Der Allergietest alleine beweist noch nicht das Vorliegen einer Allergie. Es müssen auch entsprechende Beschwerden dazu passen. Getestet werden nur einige wenige Allergene. Zur genauen Diagnose müssen noch weitere Testungen gemacht werden: Im Labor eine Blutuntersuchung und später ein Provokationstest zur Absicherung der Diagnose. Erst dann kann man sicher sein und eine Hyposensibilisierung durchführen lassen.

3. Für die Hyposensibilisierung muss ich drei Jahre lang Spritzen bekommen.

Es gibt u.a. auch die Möglichkeit einer Therapie mit Tropfen oder Tabletten über einen Zeitraum von drei Jahren.

4. Naturheilkunde hilft nicht.

Akupunktur kann laut WHO durchaus allergische Symptome lindern. Auch homöopathische Mittel können die Beschwerden bessern. An der Ursache der Erkrankung ändern diese Methoden jedoch nichts und sie sollten keine laufende medizinische Therapie ohne Rücksprache mit ihrem Arzt unterbrechen.

5. Heuschnupfen ist doch nur Schnupfen.

Tränende Augen, kribbeln in der Nase und ein paarmal nießen ist doch nicht so schlimm. Ist ja schnell wieder vorbei.  Nehmen Sie den Heuschnupfen nicht auf die leichte Schulter. Bleibt er unbehandelt, kann daraus eine Kreuzallergie entstehen. 60 Prozent der Pollengeplagten vertragen bestimmte Lebensmittel nicht. Ein großer Teil der Pollenallergiker ohne Behandlung bekommt nach einigen Jahren ein allergisches Asthma, weil beim Heuschnupfen immer auch die Bronchien mit betroffen sind.

6. Alle Medikamente gegen Allergie machen müde.

Es gibt mittlerweile neue Medikamente mit anderen Wirkstoffen, die kaum noch müde machen. Sie unterdrücken die Wirkung von Histamin, ein Hormon das für die allergischen Reaktionen verantwortlich ist, gelangen aber kaum ins zentrale Nervensystem und wirken daher auch wenig einschläfernd.

7. Wenn es regnet, ist alles gut.

Nach einem Gewitterregen oder starkem Schauer platzen die Pollenkerne auf und es sind noch mehr allergene Stoffe in der Luft als vorher. Erst bei einem Dauerregen, der mindestens eine halbe Stunde anhält, ist die Luft gereinigt und die Pollen bleiben in Bodennähe.

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