Finanzbildung: Eine Aktie für die Schultüte
Geldanlage für Kinder: Wie Eltern mit einer Aktie in der Schultüte finanzielle Bildung vorleben.

Mit der Einschulung beginnt für Kinder ein neuer Lebensabschnitt, der gebührend gefeiert werden möchte – für gewöhnlich mit der klassischen Schultüte. Doch immer mehr Eltern möchten nicht nur Schreibwaren, Süßigkeiten und Kuscheltiere, sondern auch etwas Sinnvolles für die Zukunft ihres Kindes verschenken. Eine Möglichkeit: eine kleine Geldanlage, die mit dem Kind wächst. Aktien können dabei helfen, früh ein Gefühl für Geld, wirtschaftliches Denken und Werte zu entwickeln und das direkt in der Praxis. Kinder, die früh verstehen, wie Geld funktioniert, gehen später viel souveräner mit Finanzen um. Warum die Themen Börse, Finanzen und Wirtschaft so früh wie möglich in den Alltag gehören – und wie Eltern dabei vorgehen können –, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Aktien als Alternative zum klassischen Sparbuch
Klassische Sparformen wie das einst beliebte Sparbuch sind heute kaum noch relevant. Der Grund: Die Zinsen sind minimal, die Inflation nagt am Ersparten. Gerade bei langen Anlagezeiträumen, wie sie beim Vermögensaufbau für Kinder typisch sind, kann das dramatische Folgen haben. Wer Geld für seine Kinder zurücklegen möchte, muss daher genau überlegen, welche Alternativen sich anbieten. Eine zunehmend beliebte Option: der Einstieg in den Aktienmarkt. Denn hier kann bereits mit kleinen monatlichen Sparraten über die Jahre hinweg eine solide finanzielle Basis gelegt werden.
Immer mehr Familien entscheiden sich deshalb dafür, bereits zum Schulanfang erste Impulse für finanzielle Bildung zu setzen, indem sie nicht nur die klassische Schultüte, sondern auch ein kleines Aktiendepot verschenken. Die Idee dahinter: Das Kind erhält eine Aktie eines Unternehmens, zu dem es bereits einen Bezug hat. Denkbar wäre zum Beispiel eine Aktie von L’Oréal, wenn das Kind die Produkte regelmäßig nutzt. Um das Geschenk noch greifbarer zu machen, können Eltern neben einem symbolischen Aktienbeleg auch ein entsprechendes Pflegeprodukt in die Schultüte packen.
Finanzwissen zum Anfassen
Eine Aktie zur Einschulung ist kein einfaches Geldgeschenk, sondern vermittelt auch erste wirtschaftliche Zusammenhänge. Denn über den Besitz einer Aktie lernen Kinder auf anschauliche Art und Weise mehr über finanzielle Themen – ähnlich wie beim klassischen Sparschwein. Das ist deshalb so sinnvoll, weil sich wirtschaftliche Themen am konkreten Beispiel deutlich besser verstehen lassen als über abstrakte Finanzbegriffe. Noch viel wichtiger als der Lerneffekt ist jedoch, dass der Umgang mit Geld und Investitionen von Anfang an als etwas Natürliches und Alltägliches wahrgenommen wird.

Einzelaktien zum Einstieg in die Finanzwelt
Einzelaktien eignen sich in diesem Zusammenhang besonders gut, um Kindern den Zugang zu finanziellen Themen zu erleichtern. Denn im Gegensatz zu breit gestreuten ETFs, die aus Sicht eines Kindes oft nur schwer greifbar sind, bieten einzelne Aktien bekannter Marken wie Apple, Disney oder Adidas einen klaren Bezug zum Depot. Das hilft dabei, grundlegende Konzepte wie Kursverläufe, Dividenden oder Unternehmensbeteiligung verständlich zu machen.
Wichtig ist, dass Eltern die Strategie altersgerecht auf ihr Kind abstimmen. So kann das Kind ab einem gewissen Alter zum Beispiel aktiv in die Auswahl einzelner Aktien eingebunden werden. Im Vordergrund sollte dabei nie der kurzfristige Gewinn stehen – viel wichtiger ist, dass das Kind ein langfristiges Verständnis für Geld, Finanzen und Wirtschaft aufbauen kann. Eltern, die Werte wie Sparen, Investieren und Vermögensaufbau aktiv vorleben, versetzen ihr Kind in die Lage, selbstsicher und eigenverantwortlich am Aktienmarkt zu handeln. Ergänzend dazu kann es sinnvoll sein, einen Teil des Kindergeldes in einen ETF-Sparplan zu investieren, um eine solide Grundlage für den Start ins Erwachsenenleben zu legen.
Einschulung als Start der Finanzbildung
Die Einschulung markiert einen wichtigen Wendepunkt im Leben eines Kindes – und bietet gleichzeitig die Gelegenheit, früh ein Fundament für finanzielle Bildung zu legen. Das ist deshalb so wichtig, weil ein Gespür für Geld, Werte und Börse eine zentrale Voraussetzung für finanzielle Selbstständigkeit im Erwachsenenalter ist. Eine Aktie zur Einschulung ist folglich weit mehr als bloß eine Finanzspritze, sondern steht für einen Erziehungsstil, der neben Liebe, einem schönen Zuhause und Geborgenheit auch finanzielle Verantwortung und wirtschaftliche Selbstständigkeit vermittelt.
Über Daniela Sußmann:
Dr. Daniela Sußmann ist promovierte Ingenieurin, Börsenexpertin und Gründerin der Dr. Sußmann Consulting GmbH. Sie unterstützt Frauen dabei, eine finanzielle Selbstständigkeit aufzubauen. Ihr Ansatz ist praxisnah, strukturiert und vor allem alltagstauglich und richtet sich an Frauen, die ihre eigene Zukunft in finanzieller Hinsicht in Angriff nehmen wollen – auch für ihre Kinder. Mehr Informationen unter: https://www.drdanielasussmann.de/.

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