Coronavirus

Machen Masken Kinder krank?

Die Inzidenz ist niedrig, und überall geht der Sommer in die Normalität über. Damit wir die wiedergewonnene Freiheit aber so richtig genießen können, müssen die Masken weg, das fordern immer mehr Menschen in Österreich. Doch man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Die Inzidenz ist niedrig, und überall geht der Sommer in die Normalität über. Damit wir die wiedergewonnene Freiheit aber so richtig genießen können, müssen die Masken weg, das fordern immer mehr Menschen in Österreich. Doch man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Masken machen krank, argumentieren sie. Vor allem Kinder sollen darunter leiden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie soll laut dem Verein „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“ (MWGFD) nachweisen, dass vom Tragen der Masken für Kinder höchste gesundheitliche Gefahren ausgehen. Die Deutsche Lebensbrücke sieht solche Veröffentlichung mit Sorge, denn es ist durchaus möglich, dass Schülerinnen und Schüler im Herbst nur mit Maske im Präsenzunterricht sitzen können.

Mit Masken in das neue Schuljahr?

„Wenn sich die Delta-Variante weiter so schnell ausbreitet, müssen wir damit rechnen, dass sich auch Kinder vermehrt anstecken werden. Vor allem, weil die meisten von ihnen nicht geimpft sind“, befürchtet Petra Windisch de Lates. „Wenn durch das Tragen von Masken der Präsenzunterricht trotzdem weitergehen kann, ist es wichtig, dass diese Schutzmaßnahme von den Eltern akzeptiert wird“, so die Vorstandsvorsitzende der privaten Hilfsorganisation.

Meldungen über vermeintliche Gefahren verunsichern Eltern, und das unnötigerweise, sagt Windisch de Lates. Denn die angebliche Studie entpuppt sich bei näherer Untersuchung als „Research Letter“, auf Deutsch Forschungsbrief. Dieser beinhaltet lediglich einen kurzen Überblick über einen aktuellen Forschungsbericht, ist also keine breit angelegte Studie. In diesem Fall wurde der Bericht von der MWGFD selbst in Auftrag gegeben und finanziert. Der Autor dieser Forschung musste bereits eine frühere Studie zur Gefahr durch Masken wegen gravierender Fehler zurückziehen.

Information statt Panik

„In den Sozialen Medien und der Presse gibt es natürlich massenhaft falsche oder tendenziöse Meldungen. In Bezug auf das Thema Corona und Schutzmaßnahmen ist es allerdings unter Umständen wirklich lebenswichtig, sich sachlich zu informieren und Meldungen einem Realitätscheck zu unterziehen“, warnt die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke.

Die private Hilfsorganisation unterstützt deutschlandweit Grundschulen mit einem Frühstück für bedürftige Kinder. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit „unseren“ Schulen, und wir wissen, wie wichtig es ist, dass die Kids im neuen Schuljahr wieder live in ihrem Klassenraum unterrichtet werden“, so Windisch de Lates. „Durch das Homeschooling sind bis zu 1/3 der Grundschüler*innen weit unter den Klassendurchschnitt gefallen. Sie haben nur dann eine Chance, das aufzuholen, wenn sie wieder regulär in die Schule gehen können. Wenn Masken dafür eine Voraussetzung sind, sollten wir alles dafür tun, die Eltern davon zu überzeugen, dass davon keine Gefahren für die Gesundheit ihrer Kinder ausgehen“, sagt sie. Bislang gibt es keine seröse Studie, die solche Befürchtungen untermauert.

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