Bildung

Nach den Ferien: Stressfrei in die Schule

Nicht nur für Taferlklassler ist der Schulbeginn etwas Besonderes: Nach den Sommerferien ist es jedes Mal aufs Neue eine Umstellung, wieder gut im Schulalltag anzukommen. 10 Tipps wie beides gelingt – ein erholsamer Sommer und ein stressfreier Schulstart.

1. Verstärken Sie die Freude auf den Schulbeginn
Gerade angehende Taferlklassler freuen sich im Allgemeinen auf die Schule. „Das bedeutet für sie ‚größer‘ und ein Schulkind zu sein“, sagt die Grazer Kinderpsychologin Birgit Brenner. Rituale des Übergangs sind dabei von Bedeutung. „Im Kindergarten finden meist besondere Feste für Schulkinder statt, die ihnen ein Gefühl von Stolz und Freude auf die Schule vermitteln.“ Verstärken Sie diese positive Grundstimmung!

2. Beruhigen Sie aufgeregte Kinder
Es ist völlig normal, dass Kinder in den Tagen vor dem Schulbeginn schlechter schlafen, unruhig sind und sogar Alpträume haben. „Das ist als unbedenklich einzustufen und verschwindet nach der Eingewöhnung in die Schule wieder“, weiß Birgit Brenner.

3. Vermeiden Sie es vom „Ernst des Lebens“ zu sprechen
Im Idealfall kennt Ihr Kind die Schule und die Klassenlehrerin bereits. Dennoch kann es vorkommen, dass Kinder Sorgen vor dem Schuleintritt haben. Sie nehmen Ihren Kindern Ängste, wenn Sie den Ablauf des Unterrichts besprechen oder Bücher vorlesen. Ganz wichtig, so Psychologin Brenner: „Auf angstmachende Redewendungen wie ‚In der Schule beginnt der Ernst des Leben‘ sind unbedingt zu vermeiden.“

4. Kaufen Sie gemeinsam Schulsachen und Gewand
Gemeinsame Vorbereitung weckt die Freude auf den Schulbeginn. Dazu gehört, so Birgit Brenner, „auch das Einkaufen von Schulsachen“. Stellen Sie Ihr Kind nicht vor vollendete Tatsachen. Suchen Sie gemeinsam eine Schultasche, ein Federpennal etc. aus.

5. Erzählen Sie eigene, schöne Erinnerungen
Vertrautheit schaffen auch Erzählungen von vertrauten Personen. Teilen Sie mit Ihrem Kind schöne Erinnerungen aus der eigenen Schulzeit. Auch ältere Geschwister können unterstützen. Aber: „Gut wäre es, wenn Geschwister und Verwandte keine Gruselgeschichten aus der Schule erzählen“, so Psychologin Birgit Brenner.

6. Üben Sie gemeinsam den Schulweg
„In den ersten Wochen würde ich das Kind noch begleiten und erst wenn es sich sicher fühlt, zuerst ein Stück alleine gehen lassen und dann nach und nach den gesamten Schulweg“, rät Birgit Brenner. Gehen Sie den Schulweg in den Ferien mehrere Male gemeinsam. Das schafft Vertrautheit und Vorfreude. Zeigen Sie auch Gefahrenstellen. Später dann praktisch: ältere Geschwister oder Nachbarskinder, die mit dem Kind gemeinsam gehen.

7. Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten leiten
„Oft haben Eltern weniger Sorgen, dass ihre Kinder den Kindergarten vermissen oder sich vor der Schule fürchten, sondern dass ihr Kind nicht mitkommt oder ihm essentielle Fähigkeiten fehlen“, weiß Birgit Brenner. Bleiben Sie ruhig: Sie selbst haben es auch weit gebracht.

8. Wiederholen Sie Schulstoff gemeinsam am Ferienende
„Nach Schulschluss empfehle ich den Eltern, die Kinder einmal Ferien machen zu lassen, auszuspannen und abzuschalten“, sagt Psychologin Brenner. Oft bekommen Kinder Arbeitsblätter mit, die in den Ferien zu erledigen sind. Es gibt auch Übungshefte im Buchhandel. „Erst in den letzten zwei Wochen würde ich wieder Montag bis Freitag jeweils eine halbe Stunde oder Stunde Schulstoff wiederholen.

9. Nehmen Sie sich Zeit für den ersten Schultag
Nicht nur in der allerersten Klasse ist der Schulbeginn etwas besonderes. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und – am besten beide Elternteile! – einen Urlaubstag, um Ihr Kind bestmöglich begleiten zu können. Feiern Sie im Anschluss mit einem Eis, machen Sie Fotos und rufen zur Feier des Tages Oma und Opa an.

10. Zelebrieren Sie Rituale (wie die Schultüte)
Unterschätzen Sie niemals die Kraft von Ritualen und Symbolen. Ihr Kind soll keinesfalls mit Geschenken überhäuft werden, aber eine Schultüte ist für Ihr Kind kulturell wichtig. Es darf ruhig wissen, dass es eine bekommen wird. Aber: Überraschen Sie Ihr Kind damit am ersten Schultag.

 

„Gut wäre es, wenn Geschwister und Verwandte keine Gruselgeschichten aus der Schule erzählen.“
Birgit Brenner
Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin in Graz
www.kip-kinderpsychologie.at

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