Nachhaltigkeit

Österreich muss Glyphosatfrei werden

Laut Greenpeace fordern 86 Prozent der Österreicher:innen ein generelles Glyphosatverbot.

Glyphosat ist das weltweit am stärksten verbreitete Unkrautvernichtungsmittel und gilt als wahrscheinlich krebserregend. Wie kürzlich bekannt wurde, plant die Europäische Kommission eine weitere Zulassung des Pestizids bis Ende 2023 ohne weiteres Verfahren. Greenpeace und SPAR kritisieren dies scharf. Beide setzen sich seit Jahren aktiv gegen Glyphosat ein – sei es im Rahmen von Kampagnen oder im eigenen Geschäftsbereich. SPAR hat etwa die Lieferant:innen der SPAR-Marken aus dem In- und Ausland angewiesen, auf Glyphosat zu verzichten. In einer aktuellen Meinungsumfrage wurden 800 Österreicher:innen zu ihrer Einstellung zu Glyphosat befragt.

86 Prozent der Österreicher für Verbot

Glyphosat wird in der Europäischen Union und damit auch in Österreich noch immer verwendet und ist auch in Nahrungsmitteln zu finden. Für Gesundheit und Umwelt ist das katastrophal: Nicht nur hat die Krebsforschungsagentur der WHO das Pflanzengift als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft, der massive Einsatz von Glyphosat gefährdet auch die Biodiversität. „86 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher wollen ein generelles Glyphosatverbot. Die österreichische Bundesregierung muss die Interessen der Menschen vertreten. Ich appelliere daher an
die Regierung sowie die gewählten Vertreterinnen und Vertreter dieser Republik, sich für das Aus von Glyphosat in Österreich und in der Europäischen Union einzusetzen, umgehend ein Verbot auszusprechen und gleichzeitig Maßnahmen zur Förderung von biodiversitätsfreundlichen Spritzmitteln und zur Förderung alternativer Methoden der Unkrautregulierung zu setzen“, betont SPAR-Vorstand Markus Kaser.

Glyphosatzulassung soll ohne abgeschlossene Risikobewertung verlängert werden
Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Frühling überraschend ihre für Juni 2022 angekündigte Einschätzung zu Glyphosat auf Juli 2023 verschoben. Die EU-Kommission stützt ihren Vorschlag über eine Verlängerung oder ein Verbot von Glyphosat auf die Einschätzung der EFSA. Eine endgültige Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat wird daher erst im zweiten Halbjahr 2023 erwartet. Da Glyphosat seine derzeitige Zulassung aber bereits Ende 2022 verliert, will die Europäische Kommission das Pflanzengift ohne jegliche Risikobewertung um ein Jahr verlängern. Greenpeace und SPAR kritisieren das scharf.
„Seit Jahren warnen Expertinnen und Experten vor den Gefahren von Glyphosat für unsere Gesundheit und unsere Natur. Auch die Bevölkerung in Österreich hat längst erkannt, dass das Pflanzengift nichts mehr auf unseren Äckern und Tellern verloren hat. Alles andere als ein rasches Verbot wäre fahrlässig”, warnt Sophie Lampl, Programm-Direktorin bei Greenpeace in Österreich.

Die größten Sorgen der Österreicher:innen in Zusammenhang mit Glyphosat sind:
→ Das Aussterben von Insekten und Nutztieren (60%),
→ Reste von Glyphosat in unseren Lebensmitteln (60%),
→ Gesundheitliche Folgen durch den Verzehr von belasteten Lebensmitteln (52%),
→ Verschmutzung des Bodens / der Erde (52%).

„Wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen und auch dementsprechend handeln. Nur mit einem Totalverbot von Glyphosat in Österreich und in der Europäischen Union können wir die Umwelt und Gesundheit der Menschen und Tiere, insbesondere die der Bienen, in Österreich wirksam schützen sowie die Vielfalt unseres Ökosystems und die Qualität unserer Lebensmittel erhalten. Gerade die Bienen, die so ein wichtiger Bestandteil für die Biodiversität sind, werden nicht nur durch Insektizide, sondern auch durch den Einsatz von Glyphosat massiv bedroht“, so SPAR-Vorstand Markus Kaser.

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