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Österreich-Urlaub 2020: Auf der Suche nach Christkindl und Bojazl

Österreich-Urlaub 2020: Auf der Suche nach Christkindl und Bojazl

SRK Weihnachtsmarkt Vomperbach

Sich an einem guten Glühwein wärmen, bäuerliche Krapfen, Zelten, Groiggn oder das typische Schwazer Traditionsgebäck „Migala“ probieren – ein süßes Schwarzbrot mit Rosinen und einer speziellen Gewürz-Mischung. Und zwischendurch altes Handwerk bestaunen und das eine oder andere handgemachte Geschenk erstehen: Das alles kann man in der Adventzeit am mittelalterlichen Schwazer Pfundplatz, im Innenhof auf Burg Freundsberg, im Jenbacher Reitlingerpark und auf allen anderen traditionellen Christkindlmärkten in der Silberregion Karwendel.

Hier werden Traditionen gepflegt und gelebt

Bei den traditionellen Advent-Veranstaltungen steht jedoch nicht der Konsum im Mittelpunkt. Viele Besucher kommen wegen der guten Atmosphäre und dem verführerischen Duft, der sich aus Punsch, gebratenen Kastanien und gebrannten Mandeln zusammensetzt. Zur besinnlichen Stimmung tragen auch die Anklöpfler bei, die wie Hirten gekleidet das bekannte „Wer klopfet an“ anstimmen. In Acht nehmen muss man sich nur vor den „Tuifln“, die um St. Nikolaus ein wenig Aufruhr in die romantische Stimmung bringen. Zur Beruhigung verteilt aber der Heilige Nikolaus in Weerberg, Kolsass, Buch, Stans, Vomp und der Schwazer Altstadt Geschenke an die braven Kinder.

„UNESCO-Fasching“ in der Silberregion

Der Fasching hat in der Silberregion Karwendel wegen seiner Originalität sogar UNESCO-Kulturerbe-Status erlangt. Verantwortlich dafür sind die unverwechselbaren Weerer Muller, eine Brauchtumstruppe mit Bojazl (=Bajazzo), Vortänzern, Plattlern, Hexen, dem Spiegeltuxer mit seinem prächtigen überdimensionalen Kopfschmuck sowie verschiedensten Fruchtbarkeitsfiguren. An jedem Fasnachts-Donnerstag zwischen Dreikönig und Aschermittwoch werden aus jungen Männern Krawitler oder Flitscherler, Zottler oder Klötzler, die mit ihren bis zu 35 Kilo schweren Schellen weithin hörbar auf sich aufmerksam machen. Bei besonderen Anlässen sind bis zu 75 Maschgerer (Maskierte) im bunten Kostüm beteiligt. Der Brauch, der bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, soll den Winter vertreiben.

Die Schneeschuhwanderregion Tirols

Die Silberregion Karwendel geht seit einigen Jahren „großspurig“ in die Wintersaison – und zwar als eine der besten Schneeschuh-Wanderregionen Tirols. Mit Bärentatzen an den Füßen lassen sich auch bei einem „Testival“ traumhafte Naturräume erobern. Unter den Schneeschuhen nur das leise Knirschen des Schnees und wenn sich der Blick hebt, nichts als glitzernde Schneefelder in der untergehenden Wintersonne: Auf solche Erlebnisse, die es nur abseits präparierter Pisten gibt, sind puristische Wintergenießer aus. Fündig werden sie in der Silberregion Karwendel. Hier gibt es im Winter regelmäßig Schneeschuh-Wanderungen mit Guides, die den Pillberg und den Weerberg wie ihre Westentasche kennen und auf Schönheiten aufmerksam machen, die sonst unentdeckt bleiben würden. Auf Tour in der Natur mit Wanderführer, Schneeschuhen und Stöcken folgt mitunter zusätzlich ein kulinarischer Gang in einer urigen Hütte. Viele Naturräume in der Silberregion lassen sich auch ohne Begleitung erobern: etwa die kleine Familienstrecke am Hochpillberg, die über den ausgeschilderten „Weg der Sinne“, den Hofer- und den Loasweg verläuft und vorbei an Holzsternen, einem Baumstamm-Labyrinth und einem Holzthron. Landschaftlich einmalig, aber etwas anspruchsvoller ist die Tour vom Weerberg am Rande der Skipiste und danach den Höhenweg weiter zur Nonsalm. Auf den prächtigen schneebedeckten Hängen werden trainierte Wanderer mit einer traumhaften Aussicht ins Karwendel belohnt.

Das Schneeschuh-Testival: Nicht nur für Einsteiger

Das Beste am Schneeschuhwandern: Jeder der wandern kann, kann auch mit Schneeschuhen wandern. Aber dennoch machen ein wenig Technik und gutes Material alles leichter. Für Einsteiger und Fortgeschrittene bietet die Silberregion Karwendel deshalb das Schneeschuh-Testival am Schiestlhof in Weerberg (14.02.21) an. Dabei lernen sie die Technik und die Region Schritt für Schritt kennen und lieben. Leih-Schneeschuhe sind ebenso kostenlos wie geführte Touren und Sicherheits­trainings sowie Tipps und Tricks von Schneeschuhwanderprofis. Denn auch wenn das Schneeschuhwandern abseits der Skipisten einen unglaublichen Reiz hat, betritt man mitunter sensible oder auch lawinengefährdete Bereiche, weshalb eine gute Planung und einige Verhaltensregeln wichtig sind. Auch im Schneeschuh-Biathlon kann man sich beim Testival messen und dabei sogar schöne Gewinne einstreichen. Sportartikelhersteller stellen die neuesten Marken und Produkte vor. Denn Schneeschuh ist nicht gleich Schneeschuh. Das optimale Material, die Bindungstype, höhenverstellbare Stöcke und auch die Kleidung entscheiden, wie gut man vorankommt.

15 Rodelbahnen in der Silberregion Karwendel

Egal, ob man bei Tag oder Nacht auf zwei Kufen dem Winter den Buckel hinunterrutscht: Rodeln ist eine gesellige, spaßige und mitunter auch rasante Sportart, die immer mehr Fans gewinnt. In der Silberregion Karwendel sind viele Einheimische mit dem Wintergerät aufgewachsen und verkürzen sich damit heute noch den Weg hinunter ins Tal. Es gibt hier sogar einen der letzten traditionellen Rodelbauer der Alpen. Bernhard Lederwasch stellt nach wie vor seine Gallzeiner Rodeln her. Denn in Zeiten, in denen es für viele um einen nachhaltigen Wintergenuss geht, wächst der Kreis der Hobbyrodler beständig an. Möglichkeiten zur Ausübung des Sports gibt es in allen Orten der Silberregion Karwendel. 15 ausgewiesene Rodelbahnen werden hier gezählt. Darunter ist auch die mit neun Kilometern längste Rodelbahn Tirols vom Kellerjoch talwärts bis zur Silberstadt Schwaz. Wer sich abends bei Flutlicht in die Kurve legen möchte, kann das am Vomperberg, in Stans und in Jenbach tun. Wo immer man auch auf zwei Kufen den Hang hinunterkurvt: Eine Einkehr in einer der urigen Hütten zählt zum Pflichtprogramm einer Rodelpartie in der Silberregion Karwendel – ebenso wie eine Brettljause mit Bergkäse, Bauernbutter und g’schmackigem Bauernbrot.

15 Rodelbahnen in der Silberregion Karwendel:

  • Rodelbahn Kellerjoch, Längste Rodelbahn Tirols, 1200 Höhenmeter, Ideal mit Bus & Lift erreichbar, 9km Streckenlänge, Einkehrmöglichkeit und Top Panorama am Hecherhaus (Restaurant und Bergstation)
  • Rodelbahn Vomperberg, bis 24:00 Uhr beleuchtet
  • Rodelbahn Stans, bis 22:00 Uhr beleuchtet
  • Rodelbahn Jenbach, bis 22:00 Uhr beleuchtet
  • Wochenprogramm der SILBERCARD: 1x Rodeln im Fackelschein am Kellerjoch mit anschließendem Glühwein & Kinderpunsch-Ausschank

Mit langen Latten zum Ahornboden

Auch auf Langlaufskiern lassen sich in der Silberregion Karwendel ganz besondere Winkel entdecken. Der große Ahornboden etwa, ein Naturdenkmal mit hunderten alten Bergahornen im nördlichen Karwendel. Die mit dem Loipengütesiegel ausgezeichnete Strecke führt durch die Hinterriss, ist im Winter für den Autoverkehr gesperrt und verspricht damit reinsten Naturgenuss. Hin und retour sind rund 30 Kilometer zu veranschlagen, die sich aber für trainierte und sportliche Langläufer auf jeden Fall auszahlen. Insgesamt gibt es in der Silberregion Karwendel fünf solche aussichtsreichen Höhenloipen, am Pillberg ebenso wie am Weerberg und dem Vomperberg. Auf allen diesen Loipen sind hohe Schneesicherheit, viel Sonne, unvergessliche Naturimpressionen und ein traumhafter Blick in das Karwendel und die Tuxer Alpen garantiert. Wer lieber eine kurze Runde im Inntal dreht, steigt in die Anfängerloipe bei Schwaz ein.

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