Papa bastelt – Pimp up your Rodel

Hobbybastler Stefan Reschenauer zeigt allen Vätern, wie man aus einer alten Rodel mehr machen kann.

Hoffentlich schneit es bald! Wer noch eine Nostalgie-Holzrodel im Keller hat, kann diese mit etwas Geschick in wenigen Stunden und um wenige Euro zum idealen Schlitten für Kleinkinder aufpimpen.

Im letzten Jänner, an einem Sonntagmorgen, lag plötzlich eine Menge Schnee im Weinviertel. Ideale Schlittenfahr-Bedingungen für die damals knapp eineinhalb
Jahre alte Tochter. Stefan Reschenauer kramte eine alte Holzrodel aus dem Schuppen, „auf der ist schon die älteste Tante meiner Frau in den 1960er-Jahren  gesessen“, sagt er. Das Problem: Ein Kleinkind kann da kaum darauf stabil sitzen. Also versprach Herr Reschenauer seiner Frau, noch am selben Tag eine Lösung zu erfinden. Er schritt zur Tat, fand ein ausreichend großes Stück einer Dreischicht-Holzplatte in seiner Werkstatt. Stichsäge, Werkzeug, Schrauben und Co. hat der  ambitionierte Bastler ohnehin immer lagernd: „Ich hab beim Hochstuhl meiner Tochter maßgenommen, eine Skizze gemacht, und dann wusste ich, wie so eine Schlittenlehne auszusehen hat.“ Kaum mehr als zwei Stunden vergingen von der Idee über die Planung bis zur Ausführung, dann konnte die Tochter im Nostalgie-Schlitten mit maßgefertigter Lehne über den Schnee rutschen.

Zehn Euro Materialkosten

Gekostet hat der Schlitten-Spaß für die kleine Tochter nicht einmal zehn Euro an Material. Beim ersten Mal kommt vielleicht nicht jeder mit zwei Stunden Arbeit durch. Halbwegs geübte Bastler mit einer Basis-Ausstattung an Werkzeug sollten es aber schaffen – Spaß macht es ganz sicher! Reschenauer erklärt hier jeden Arbeitsschritt. Und zur Not gibt es vielleicht einen Opa oder Onkel, der gerne beim Basteln hilft.

Dreischicht-Holzplatte

Aus einer Dreischicht-Holzplatte, etwa 30 mal 65 Zentimeter groß und 19 Millimeter stark, werden alle Einzelteile gefertigt. Eine Schichtplatte ist besser als  Vollholz, weil die Fasern gegenläufig angeordnet sind und das Holz daher nicht splittert.

 

Ausmessen

Zwei identische Seitenteile und zwei Bretter für die Rücklehne werden skizziert. Die Höhe der Lehne sollte etwa 25 Zentimeter sein, die Breite (je nach Schlitten) 27 Zentimeter, als Neigungswinkel der Lehne sind 15 Grad ideal.

Vor dem Sägen einschneiden

Bevor man die Einzelteile mit der Stichsäge ausschneidet, sollten die Markierungen, wo gesägt wird, auch mit einem Teppichmesser nachgezogen werden. Das  verhindert, dass das Holz beim Sägen mit der Stichsäge unschön ausreißt.

 

Vier Werkstücke

Diese vier Holzteile werden aus der nur 65 Zentimeter hohen und 30 cm breiten Platte gezaubert. Verbunden werden die Teile am besten mit je vier Schrauben pro
Seitenteil, Edelstahlschrauben sind ideal, aber auch verzinkte Schrauben reichen.

Abschleifen der Kanten

Alle Ecken mit Schleifpapier (Körnung 80) auf einem Schleifblock säubern und glattschleifen. Das verhindert, dass sich das Kind später am Schlitten beim Griff an die Seitenteile einen Holzsplitter einzieht – und sieht auch viel schöner aus.

Löcher bohren

Die Löcher für die Schrauben an den Stellen, die mit dem Schlitten verbunden sind, sollten vorgebohrt werden (4 mm), mit einem Bohrsenker werden die Löcher am Ansatz verbreitert, damit später die Schrauben ganz sauber sitzen.

Beginn der Montage

Auch am Schlitten sollte man die Löcher vorbohren, und zwar mit einem 2,5-mm-Bohrer. Besser ist es, die Lehne nicht ganz am Ende des Schlittens zu montieren, denn dieser könnte sonst samt Kind leicht nach hinten kippen.

Naturmaß nehmen

Wie lange die beiden fehlenden Bretter für die Rückenlehne exakt sein müssen, ermittelt man am besten per Naturmaß, denn durch den Überzug (Sitzfläche) des Schlittens lässt sich die nötige Länge zuvor nicht millimetergenau ermitteln.

Lehne leicht kippen

Wenn die Rückenlehne-Bretter exakt zugeschnitten sind, ist man fast fertig: Wer will, kann die Rückenteile vorerst nur jeweils am oberen Ende anschrauben, um das Brett leicht zu kippen und so besser an die Sitzposition des Kindes anzupassen.

Bastelzeit: Zwei Stunden

Stefan Reschenauer hat die Kleinkinder-Schlittenlehne für den Nostalgie-Schlitten auf Basis seines eigenen Prototyps für familiii in knapp einer Stunde nachgebaut. Millimetergenau und mit dem idealen Sitzwinkel – ab in den Schnee!

 

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