Schenken will gelernt sein – Kommentar
"Überbeschenkte Kinder werden der Freude beraubt" - Dr. Martina Leibovici-Mühlberger Psychotherapeutin und Erziehungsberaterin
Wenn aus einem Geschenk eine Alltäglichkeit, eine Normalität, eine zuverlässige Erwartbarkeit wird, dann etabliert sich beim Kind oft das Gefühl einer Berechtigung. Es wird nichts Besonderes mehr mit dem Geschenk verbunden, es wird trivialisiert. Ein Geschenk zu bekommen, sollte Seltenheitswert haben, es sollte anlassbezogen und etwas Besonderes sein. Werden Kinder permanent mit Geschenken überhäuft, beraubt man sie damit einer Freude.
Gerade zu Weihnachten sind manche Erwachsene in einer Art Wettkampf miteinander. Denn es wird auch gesellschaftlich propagiert, dass das teure Geschenk wichtig wäre. Der materielle Wert eines Geschenks wird zum Synonym der Intensität der Liebe. Das eigentliche Wesen eines Geschenks ist aber, dem Beschenkten eine Freude machen.
Diese Problematik sollte man mit der Verwandtschaft besprechen und eine Familienregel ausgeben, damit Kinder lernen, mit materiellen Dingen umzugehen, und lernen, sie wertzuschätzen.
Dr. Martina Leibovici-Mühlberger
Psychotherapeutin und Erziehungsberaterin
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