Gesundheit

Schulbeginn – und auch schon krank

Viele Kinder im Klassenzimmer heißt leider auch viele Viren und Bakterien, die fleißig ausgetauscht werden. Darum gilt es, das Immunsystem der kleinen Schüler zum Schulstart so richtig zu pushen!

Gerade mal ein paar Wochen in der Schule und schon schnupft, hustet und fiebert die halbe Klasse. Die Infektion geht brav reihum, kaum ein Taferlklassler, der nicht gleich in der ersten Zeit krank wird. Das liegt vor allem daran, dass Menschen nicht mit einem voll ausgebildeten Immunsystem auf die Welt kommen und jenes von Kindern deshalb erst mal so richtig trainiert werden muss, um Abwehrstoffe zu bilden. Das heißt also, gerade kleinere Kinder müssen eine Reihe von Krankheiten durchmachen – grippale Infekte stehen dabei in puncto Häufigkeit an erster Stelle.

Mehrere Infekte und Erkältungen pro Jahr sind deshalb ganz normal und kein Grund zur Sorge. Dennoch kann man das Immunsystem unterstützen. Wichtige Säulen dafür sind die richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und frische Luft sowie genügend Erholung und wenig Stress.

Vitaminreiches Essen stärkt die Abwehr

Gutes, vitalstoffreiches Essen versorgt die Kinder mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen.

„Gutes, vitalstoffreiches Essen versorgt die Kinder mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen“, erklärt Helga Richter, Spezialistin für Homöopathie in der Kinderarztpraxis Schumanngasse. „Wichtig sind Lebensmittel, die biologisch oder regional und saisonal sind, da diese reichhaltiger an Vitalstoffen sind“, so die Ärztin. Durch Essen werden diese auch besser aufgenommen als etwa durch Schlucken von Vitaminpräparaten.

Zusätzlich empfiehlt die Expertin auch selbst gekochte Mahlzeiten – und die gesunde Jause. Diese liefert dem Körper natürlich auch mehr positiven Input als das schnelle Kipferl vom Bäcker. Ideal sind etwa Vollkornbrote, mit Käse oder mit Topfen-Kräuter-Aufstrich und Salatblatt oder Tomaten belegt, klein geschnittenes Obst oder Gemüse und im Winter gerne auch warmer Porridge mit Zimt. Zum Trinken und Befeuchten der Schleimhäute gibt es Wasser oder Früchte- und Kräutertee aus der Thermoskanne.

Raus bei jedem Wetter

Bewegung an der frischen Luft härtet die Kinder ab und macht sie weniger anfällig für Infekte.

Es regnet, der Wind bläst ordentlich und draußen ist alles grau – herbstliches Schmuddelwetter eben. Trotzdem rein in die Matschhose, die Regenjacke und Gummistiefel und ab ins Freie!
Bewegung an der frischen Luft härtet die Kinder ab und macht sie weniger anfällig für Infekte. Ideal ist beim Ankleiden das Schichtenprinzip: mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander, welche die Kleinen, wenn sie sich warmgelaufen haben, Stück für Stück ablegen können.

Auch Kneippen härtet Kinder übrigens ab. Ab dem Volksschulalter können alle Anwendungen wie Wassertreten, Wechselduschen, Wechselfuß- und -armbäder gemacht werden. Wichtig ist eine Regelmäßigkeit – am besten genauso wie das Zähneputzen in den Alltag integrieren.

Erholen und bloß kein Stress

„Stress ist Überforderung und Überlastung. Die Folge ist, dass das Immunsystem nicht mehr so gut funktionieren kann“, erklärt Richter. Es gilt also, diesen Stress zu nehmen beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Gar nicht so einfach, macht ja allein der Schulanfang an sich vielen Kindern schon Stress. Vom „Ernst des Lebens“ zu reden oder Erfolgsdruck auszuüben, hilft da gar nicht. Lieber auch mal einen Freizeitprogrammpunkt auslassen, denn Fadsein kann durchaus erholsam sein.

„Auch ausreichend Schlaf ist für die Schulkinder wichtig“, weiß die Medizinerin. Die Schlafdauer richtet sich dabei sowohl nach dem Alter der Kinder (mit sechs Jahren etwa elf Stunden) als auch nach dem individuellen Schlafbedarf. Für eine gute Nacht sind eine Zimmertemperatur von 18 Grad sowie ein gut gelüfteter Raum ideal.

Die Bedeutung von Zeit für die Gesundheit
Zitatzeichen

Starke Abwehr dank Homöopathie

Zusätzlich lässt sich der Organismus der kleinen Schulanfänger aber auch mit Homöopathie stärken. „Mit einem sogenannten Konstitutionsmittel kann man Abwehrkräfte stärken und die Belastbarkeit erhöhen“, so die homöopathische Haus- und Familienärztin.
„Dieses wird ganz individuell ausgewählt, wappnet gegen Anfälligkeiten und unterstützt die persönlichen Anlagen.“ Homöopathie eignet sich auch als Prophylaxe für Kinder, die etwa immer wieder eine Angina bekommen, an den Bronchien erkranken, oder um alte Infektionen wie besonders hartnäckigen Husten auszuheilen. Am besten geht man zu einer Homöopathin oder einem Homöopathen in die Praxis – die sind in Österreich alle auch Ärzte und können nicht nur die richtige Alternativbehandlung empfehlen, sondern im Fall des Falles auch eine Laboruntersuchung anordnen oder Medikamente verschreiben.

Krank sein dauert eben

Ist das Kind dann schon erkrankt, hilft eines am besten: genügend Zeit. „Der Organismus kann nur dann eine Abwehr aufbauen, wenn er dafür auch ausreichend Gelegenheit hat“, betont Homöopathin Richter. Das kann auch bedeuten, dass ein Kind mal eine Woche oder sogar länger zu Hause bleiben muss. „Der Körper ist eben keine Maschine, an der man ein Rädchen dreht, und er ist wieder in Ordnung“, so die Medizinerin.

Das Gute: Hat der Körper ausreichend Gelegenheit gehabt, seine Vitalkraft wieder zu erlangen und eine Immunabwehr aufzubauen, ist auch das Immunsystem des Kindes wieder eine Spur mehr ausgereift. Und so kann Helga Richter dem Kranksein auch durchaus etwas Positives abgewinnen: „Das ist ja auch das Tolle an unserem Körper, dass er eine Immunantwort produzieren und Antikörper gegen Eindringlinge bilden kann.“

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close